Steve x Bucky - therapy session
eyy_lost ich hoffe es gefällt dir
Du weißt das du weinen darfst oder?
Ich war unruhig, ich wollte hier raus. Ich wollte das hier nicht. Ich will hier raus, ich will wieder zu Steve und einfach so tun, als wäre alles okay. Die Frau sollte aufhören mir Fragen zu stellen, die ich nicht beantworten wollte, Fragen von denen sie wusste, dass ich sie nicht beantworten wollte.
Ich zwang mich zu einem ruhigen Blick und sah sie ausdruckslos an. Die Frau sah mich durchdringend an, als würde sie direkt in meinen Kopf und meine Gedanken rein gucken können. Ich wollte sie bitten damit aufzuhören, doch ich wollte ihr nicht zeigen, dass ich mich unwohl fühlte, es ging sie nichts an.
Sie seufzte "Kommen Sie James, reden Sie mit mir", forderte sie mich auf. Ich verschränkte die Arme und sah sie weiter stumm an "Okay, reden wir über ihre Zeit als Winter Solider", ich spannte meine Kiefermuskulatur an.
"Sie haben viele Menschen getötet, erinnern Sie sich an die Opfer?", ich schwieg. Die Frau zu der Steve mich geschleppt hatte nickte leicht und schrieb sich etwas auf. "Warum schreiben Sie etwas, was schreiben Sie?", wollte ich wissen.
"Ich bekomme Sie also nur mit Taten zum sprechen", stellte sie fest. Ich lehnte mich zurück und bemühte mich erneut um eine undefinierbare Miene. Die Frau nickte und holte ein kleines Buch heraus. Ich erkannte es. Es gehörte mir. Steve hatte es mir gegeben, dort drin standen die Namen aller Ofer.
Ich sprang auf und nahm es ihr aus der Hand "Das geht sie nichts an", zischte ich und steckte es ein. Dann ging ich zur Tür, öffnete sie und sah Steve an, welcher dort in einem Sessel auf mich wartete "Wir gehen", erklärte ich ihm und wollte an ihm vorbei laufen.
Steve griff mein Handgelenk und sah mich durchdringend an "Du musst endlich mit jemandem reden Buck", erklärte er. Ich sah ihn an, seine blauen Augen verhinderten ein Abbruch des Blickkontaktes. "Ich rede mit dir", stellte ich fest.
Steve seufzte leicht "Das reicht nicht Bucky, ich kann dir zuhören, ich kann dir Verständnis entgegen bringen, aber ich kann dir nicht helfen, ich kann dir nicht dabei helfen deine Vergangenheit aufzuarbeiten, dass kann nur jemand, der das gelernt hat und das habe ich nicht"
Ich schlickte. Ich wusste, dass er mir helfen wollte und ich wollte mir ja auch selber helfen, aber es fiel mir so schwer mich jemandem anzuvertrauen, der nicht Steve war.
Steve vertraute ich. Er hatte mein vollstes Vertrauen, weil ich wusste, dass er mich nicht verraten würde. Deswegen hatte ich mich ihm anvertraut und erzählte ihm von meinen Problemen. Die Therapeutin stand in der Tür und sah zu Steve. Dieser seufzte und sah zu ihr "Buck, rede mit ihr, du kannst ihr vertrauen"
Ich sah ihn zweifelnd an "Woher soll ich wissen, dass ich ihr wirklich vertrauen kann?", wollte ich wissen "Es ist ihr Job", ich sah weg und rang mit mir selbst. Ich wusste, dass er recht hatte und die Frau mir nichts böses wollte, doch die Stimme in mir schrie mich an, dass ich ihr nicht trauen sollte, dass ich ihr keine empfindlichen Informationen über mich geben sollte.
Steve schloss mich in seine Arme "Soll ich mit rein kommen? Macht es das für dich leichter?", wollte er leise wissen. Ich nickte an seiner Schulter und griff nach seiner Hand. Mit Steves Unterstützung würde es hoffentlich leichter sein, mich zu öffnen. Immerhin war das hier schon meine neunte Sitzung bei der Therapeutin und ich hatte bisher vielleicht fünf Sätze mit ihr gewechselt. Irgendwann musste ich mit ihr reden, dass wusste ich.
Zusammen gingen wir wieder in den Raum, die Frau nickte Steve zu und sah dann wieder mich an "Dann versuchen wir es noch einmal, mit einer etwas leichteren Frage. Hast du noch Alpträume?", ich schüttelte den Kopf "Nein", die Frau wollte gerade etwas erwidern, als Steve dazwischen ging "Bucky du sollst ehrlich sein"
Ich sah ihn vernichtend an "Vielleicht", korrigierte ich meine Aussage dann, wieder ein kritischer Blick von Steve und ich seufzte "Okay, ja ich hab sie noch", gab ich dann zu und sah wieder zu der brauhaarigen Frau. Diese nickte und schrieb wieder etwas.
Ich sah sie genervt an "Können Sie damit aufhören?", sie schmunzelte leicht "Es ist Teil meines Jobs Ihre Antworten zu notieren und was sie aussagen", ich verschränkte die Arme "Beschissener Job", Steve neben mir lachte leicht auf. "Herr Rogers schient Ihnen zu helfen", stellte sie fest.
Ich nickte leicht. Ich hatte soeben mehr mit ihr gesprochen, als ich den letzten acht Sitzungen. "Wovon handeln Ihre Träume?", wollte sie wissen. Ich spannte mich an. Steve nahm meine Hand und sah mich aufmunternd an. Diese Information, hatte ich nicht mal Steve gegeben, niemand wusste wovon ich träumte.
Handeln sie von Ihrer Zeit als Winter Solider?", wieder antwortete ich nicht "Sehen sie die Menschen, die Sie getötet haben? Erinnern Sie sich an sie?", fragte sie weiter. Ich wusste, dass sie wollte, dass meine Gefühle überkochten und ich so endlich aus mir raus kam und ihr Vorhaben funktionierte.
Ich spürte wie ich mich immer mehr anspannte, Steves Hand schon fast zerdrückte und sie am liebsten zum Schweigen gebracht hätte. Doch sie machte immer weiter "Oder stellen Sie sich in Ihren Träumen vor, wie es gewesen wäre, wenn jemand Ihre Familie kaltblütig abgeschlachtet hätte?", dass reichte.
Ich sprang auf und schmetterte das Gals, welches vor mir auf dem Tisch gestanden hatte gegen die nächste Wand. Die Frau zuckte zusammen, ich sah sie wütend an "Ja verdammt ich erinnere mich an jeden einzelnen, ich sehe sie in meinen Träumen. Ist es das was Sie hören wollen?", Steve griff nach meiner Hand und zog mich zurück aufs Sofa.
Die Frau lächelte mich leicht an. Was gab es denn da zu lächeln? "Sehr gut James, dass war ein wichtiger Schritt", ich schnaubte und nahm wieder eine abweisende Haltung ein. Was für ein wichtiger Schritt sollte das gewesen sein? Das einzige was dadurch passiert war, dass ich all den Schmerz jetzt wieder sehr präsent in mir hatte.
"Erzählen Sie mir davon", bat sie mich ruhig. Ich sah sie undurchdringlich an, merkte sie nicht, dass mir diese Erinnerungen weh taten? "Ich weiß, dass es schwer ist, aber Sie müssen diese Erinnerungen aufarbeiten, sonst werden Sie nie mit Ihrer Vergangenheit abschließen können"
Ich nickte leicht und sah auf meine Finger, welche mit denen von Steve verknotet waren, bevor ich ihr antwortete "Ich erlebe in meinen Träumen immer wieder wie ich sie töte, alle, jeden einzelnen. Unschuldige Menschen, Zeugen, Menschen die zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Ich höre ihre Schreie, sehe die Panik in ihren Augen und spüre ihren Griff an meinem Arm, kurz bevor sie sterben, dann sehe ich wie das Leben aus ihren Augen weicht. Ich erinnere mich an jeden einzeln, kenne ihre Namen, weiß wie ich sie umgebracht habe, wieso ich es tat und wann es geschehen ist"
Ich stockte und schluckte einmal , Steve drückte meine Hand und sah mich liebevoll an "Du weißt das du weinen darfst oder?", erinnerte er mich, dass es okay war Gefühle zu zeigen. Ich sah ihn hilflos an "Es tut so weh", hauchte ich leise und ließ mich von Steve in eine Umarmung ziehen.
Ich spürte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Ich wollte nicht weinen, die Frau war immer noch da, ich und Steve waren nicht alleine. Es fiel mir schon schwer genug wenn ich mit ihm alleine war zu weinen und ihm meine Gefühle zu zeigen, wenn dann aber noch jemand anderes dabei war, sowie jetzt, dann wollte ich mich unter keinen Umständen verletzlich zeigen.
Steve hielt mich fest "Sie haben das sehr gut gemacht James", ertönte die Stimme der Frau. Ich rückte noch etwas näher zu Steve und ließ mich von ihm im Arm halten. Steve sprach immer wieder beruhigende Worte in mein Ohr. Es waren die selben Worte, die er auch sagte, wenn ich mal wieder nach einem Alptraum von ihm geweckt wurde.
Langsam beruhigte ich mich und setzte mich wieder aufrecht hin, die Frau lächelte mich leicht an "Ich würde vorschlagen, dass Herr Rogers auch bei den nächsten Sitzungen mit rein kommt, es scheint Ihnen leichter zu fallen die Therapie in seiner Nähe zu machen", ich nickte leicht "Wenn das für ihn okay war", stimmt ich leise zu. Ich wollte Steve nicht zur Last fallen, auch nach all dieser Zeit nicht.
Steve drückte sanft meine Hand "Ich kann gerne mit kommen", ich lächelt ihn erleichtert und erhielt augenblicklich ein strahlen von ihm. Er hatte mir vor etwa einem Monat erklärt, dass ein Lächeln meinerseits viel für ihn bedeutete, weil er es so lange nicht sehen konnte und ich außerdem auch eher selten wirklich lächelte.
Ich sah zu der Frau "Kann ich gehen?", sie nickte leicht "Wir sehen uns nächste Woche wieder", ich nickte bloß und stand auf. Ich würde um diese Sitzungen so oder so nicht herum kommen, also konnte ich sie auch einfach akzeptieren und nicht jedes Mal, wenn eine zu Ende war, eine Diskussion anfangen, dass ich an der nächsten nicht teilnehmen wollte.
Im Flur strich Steve leicht über meinen Handrücken "Du hast das heute gut gemacht, ich bin stolz auf dich", ich nickte leicht "Musste ich ja, ich konnte nicht ewig nicht mit ihr reden", Steve lachte leicht "Wohl wahr, hast du Lust auf Pizza?", ich nickte.
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