Steve x Bucky - remember me [1/2]
Bin im Moment bei meiner Freundin deswegen hab ich vergessen hochzuladen sorry 😌
Verwirrt ging ich zur Tür. Es hatte geklingelt. Mitten in der Nacht. Noch dazu regnete es draußen in Strömen seit mehreren Stunden, wer also klingelt jetzt an meiner Tür? Ich hatte mir nur schnell eine Jogginghose angezogen da ich nicht unbedingt nackt an die Tür kommen wollte. Mit einem müden Blick öffnete ich die Tür schließlich und stockte augenblicklich in meiner Bewegung. Dort stand Bucky.
Er sah anders aus als vor siebzig Jahren. Die Haare waren länger er hatte einen Bart und diverse Falten zeichneten sein Gesicht. Doch das auffälligste war wohl, dass er deutlich an Muskelmasse zugelegt hatte. Es war fast so, als hätte er dasselbe Serum bekommen wie ich damals. Doch das war nicht möglich oder? Er war doch damals von dem Zug gefallen. Ich hatte es mit meinen eigenen Augen gesehen und seitdem jede Nacht in meinen Träumen. Unmöglich hätte er diesen Sturz überleben können und selbst wenn hätte er mindestens schwer verletzt sein müssen und es war viel zu kalt, überall lag Schnee und Eis und meilenweit wäre keine Menschenseele gewesen, die ihm hätte helfen können. Wie also war es möglich, dass dieser Mann, der Bucky so unfassbar ähnlich sah jetzt mitten in der Nacht vor meiner Tür stand?
"Bucky?", fragte ich vorsichtig nach. Ein kleiner Funken Hoffnung, dass er damals auf irgendeine verkorkste, merkwürdige Weise überlebt hatte flammte in mir auf. Doch selbst wenn das gesehen war müsste er mittlerweile sehr viel älter sein, als der Mann der vor mir stand. Doch diese unfassbare Ähnlichkeit ließ mich hoffen, dass er doch noch lebte.
"Ist das mein Name?", wollte er wissen. Noch verwirrter als sowieso schon nickte ich leicht "Wenn du der bist für den ich dich halte, dann ja", die Frage war nur, war er der für den ich ihn hielt? Bucky sah sich unsicher vor dem Haus um. Es war offensichtlich, dass er sich nicht wohlfühlte.
"Komm doch rein", bat ich ihm deswegen an, in der Hoffnung, dass er sich so etwas beruhigen würde. Außerdem würde ich keinen zurück in diesen Regen schicken. Er nickte leicht und folgte mir langsam aber sicher in das Haus. Ich war verwirrt. Wenn es wirklich Bucky war, wo von ich jetzt einfach mal ausging, dann musste in den letzten Jahren irgendwas passiert sein, denn dieser Bucky war so anders als der aus den Vierzigern, den ich kannte. Er wirkte irgendwie verstört, ängstlich und überfordert.
"Willst du trockene Klamotten? Du kannst auch warm duschen gehen, wenn du dich aufwärmen willst", bot ich ihm an. Bucky reagiert nicht, stattdessen hielt er verkrampft seinen linken Arm fest.
"Ist etwas mit deinem Arm?", wollte ich vorsichtig wissen. Er nickte leicht, doch machte keine Anstalten ihn mir zu zeigen. Ich seufzte leicht und ging auf ihn zu "Was auch immer passiert ist, ich bin immer noch der von damals, du kannst mir vertrauen Buck", redete ich sanft auf ihn ein.
Wieder legte sich ein verstörter Ausdruck auf sein Gesicht "Woher kennen wir uns?", wollte er schließlich wissen. Ich stockte kurz "Wir waren früher gut befreundet, dann bist du in den Krieg und ich wollt auch unbedingt, weißt du noch?", ich ließ unsere Beziehung, die wir damals hatten und die mit seinem Sturz vom Zug geendet hatte, weil ich nun einmal dachte, dass er an dem Tag gestorben war, außen vor. Er schien völlig verwirrt und orientierungslos, sodass mir ein Gefühl sagte, dass die Information, dass wir eine Beziehung geführt hatten, ihn nur noch mehr in sein Schneckenhaus scheuchen würde.
"Nein", murmelte er leise und kratze sich unbeholfen am Hinterkopf. "Wie hast du überhaupt hierher gefunden?", fragte ich jetzt, da er eigentlich nicht wissen konnte wo ich wohnte. Bucky antwortete nicht, stattdessen begann er sich auszuziehen. Die Fragezeichen mussten mir nahezu auf der Stirn geschrieben stehen.
Als er sowohl die merkwürdige Jacke, als auch den darunterliegenden Pullover losgeworden war, sah ich zwei Dinge. Zum einen die in Großbuchstaben geschriebene Adresse, welche sich schnell als meine herausstellte. Irgendjemand hatte sie auf seinen rechten Arm geschrieben, welchen er mir jetzt entgegen streckte.
Doch das viel auffälligere war sein linker Arm, er schien vollkommen aus Metall zu sein. "Was ist mit deinem Arm passiert?", wollte ich überrascht wissen. Sofort schien Bucky es zu bereuen sich ausgezogen zu haben. Was hieß ausgezogen, sein T Shirt trug er immer noch. Trotzdem war der Arm sehr auffällig. Ich bereute meine Frage in dem Moment wo er wieder begann mich vollkommen verstört anzusehen und den Metallarm an seinen Körper zupressen.
"Bucky?", fragte ich vorsichtig, ich trat zu ihm ran, als er begann mit seinem Körper in einem gleichmäßigen Rhythmus vor und zurück zu schwanken. "Bucky?", sprach ich ihn erneut an. Wieder reagierte er nicht. Sanft legte ich meine Hand auf seine Schulter "Bucky, ich bin es, alles ist okay", wollte ich ihn beruhigen, doch er schlug mit einer schnellen Bewegung meine Hand weg "Fass mich nicht an", kam es verzweifelt von ihm.
Was auch immer geschehen war, es hatte ihn traumatisiert, das war die einzige Erklärung, die ich für dieses verstörte, verängstigte und hilflose Auftreten fand. Ich beschloss ruhig zu bleiben und ihm zu helfen. Mein Bucky musste noch irgendwo da drin sein und ich würde ihn sicher nicht im Stich lassen. Bis ans Ende der Zeit, dass hatte ich ihm mal versprochen und ich hatte nicht die Absicht dieses Versprechen zu brechen.
Okay Buck. Guck mich an", forderte ich ihn an. Es dauerte kurz, doch dann fanden seine hektisch umher zuckenden Augen mich und fixierten meine Augen. Ich nickte leicht "Sehr gut", dann streckte ich meine Hand nach ihm aus "Möchtest du meine Hand nehmen?", es dauerte wieder kurz, als würde jede Entscheidung die er traf, einen Kampf mit sich selbst fordern. Doch dann streckte er ebenfalls langsam seine Hand nach mir aus.
Glücklich, dass er scheinbar versuchte mich an sich ran zulassen, schloss ich meine Finger um seine Hand und drückte sie kurz "Gut gemacht. Ich bin stolz auf dich", versuchte ich ihn zu bekräftigen. Bucky zuckte kurz mit seinem Mundwinkel, als würde er ein Lächeln versuchen.
"Erinnerst du dich an mich?", wollte ich wissen. Er schüttelte den Kopf. Ich nickte kurz. Das erklärte so einiges "Ich bin Steve, früher waren wir mal befreundet", informierte ich ihn "Ich will dir nichts Böses", schob ich noch hinter her. Bucky nickte kurz und sah mich dann fragend an "Wie war das mit der Dusche?", das war das erste Mal, dass er mit mir sprach und spätestens jetzt war ich mir sicher. Das war Buckys Stimme.
"Das Angebot steht noch", wieder zuckte sein Mundwinkel leicht. Ich beschloss es erneut als ein Lächeln zu werten. Daraufhin zog ich ihn sanft aber bestimmt nach oben ins Badezimmer. "Ich hole dir noch kurz trockene Klamotten", erklärte ich kurz und ließ ihn dann im Bad stehen.
Seit etwa fünfzig Minuten war Bucky jetzt im Bad. Ich hatte ihm nur noch kurz Klamotten von mir gebracht und zwei Handtücher rausgelegt. Ich wollte ihm nicht auf die Pelle rücken, erst Recht nicht wenn ich für ihn praktisch ein fremder Mann war. Doch früher hatte Bucky immer sehr schnell geduscht, maximal zehn Minuten. Möglicherweise hatte sich das mittlerweile geändert. Doch fünfzig Minuten laufendes Wasser war doch etwas sehr lange. Ich beschloss noch zehn Minuten zu warten und dann zumindest mal zu klopfen.
Nach weiteren Zehn Minuten hatte ich widerholt geklopft und kein Lebenszeichen von innen bekommen. Ich begann mir langsam Sorgen zu machen und nachdem nach dem fünften Klopfen immer noch keine Reaktion von innen kam, beschloss ich rein zugehen.
"Ich komme jetzt rein", informierte ich ihn durch die Tür und schob sie dann leicht auf. Ich lief gegen eine feuchte Wand. Das Bad war voller Wasserdampf, welcher sich wie Nebel im Raum verteilt hatte.
Ich konnte unscharfe Umrisse in der Dusche ausmachen. Bucky schien auf dem Boden zu sitzen. Ich ließ die Tür offen. Immerhin waren wir beiden die einzigen im Haus und die hohe Luftfeuchtigkeit sollte mir nicht die Tapeten von der Wand lösen. "Bucky?", fragte ich besorgt. Keine Regung.
Langsam ging ich auf die Dusche zu und klappte unterwegs das Fenster an. Immer wieder sprach ich ihn an, doch er reagierte kein einziges Mal. Schlussendlich schon ich die beschlagenen Türen der Dusche auf.
Dort saß Bucky, die Arme auf seine Knie gelegt und den Kopf auf seine Brust gesunken. Er saß mit dem Rücken zu mir, doch was ich sah stockte mir den Atmen. Zum einen war seine Haut leuchtend rot, was eindeutig an der viel zu hohen Wassertemperatur lag. Er musste sich mittlerweile am ganzen Körper verbrüht haben.
Doch was mir viel mehr erschreckte waren die tiefen Wunden an seinem Rücken. Es sah aus als hätte jemand seine Haut scherschnitten, immer und immer wieder. Ich konnte nicht nur frische Schnitt ausmachen, sondern auch alte, bereits vernarbte. Zwischen den blutigen Schnitten waren überall tiefe Striemen verteilt. Sie unterschieden sich von den Schnitten, doch sahen nicht weniger Schmerzhaft aus. Sie schienen von Leder, wie einem Gürtel zu kommen. Wer hatte das getan?
Ich wischte den Gedanken wer dafür verantwortlich und die aufkochende Wut beiseite. Es ging hier immer noch um Bucky. Ich hockte mich neben ihn und legte ihm vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Langsam hob er den Kopf und sah zu mir. Seine Augen waren geschwollen und rot. Ich konnte zwischen dem Wasser keine Tränen ausmachen, doch ich zweifelte nicht daran, dass sie da waren.
Das Wasser prasselte nach wie vor kochend heiß auf uns runter, doch ich blendete es aus. Seine braunen, langen Haare klebten in seinem Gesicht. Sanft strich ich sie weg "Steve", hauchte er tonlos. Ich nickte leicht "Ich bin hier", gab ich genauso leise als Antwort.
"Ich habe Dinge getan", murmelte er leise. Ich hatte das Gefühl, dass ich jetzt still sein sollte. "Ich bin ausgerutscht und hab mir den Kopf gestoßen, da war plötzlich alles wieder da. Kognitive Neukalibrierung nennt man das glaube ich. Ich erinnere mich an alles von meiner Mutter, unsere Beziehung, über den Sturz vom Zug, den Schmerz, die Folter, die Aufträge und die Worte des Mannes"
Ich hoffe es hat euch gefallen. Ich hoffe ihr genießt die schönen Tage im Moment. Bin wie gesagt im Moment bei meiner Freundin, heißt ich verbringe eher weniger viel Zeit auf Watty, aber zum Kommentare beantworten sollte es reichen :)
Ihr werdet es ja alle mitbekommen haben, dass es hier einen Adventskalender geben wird. Weil ich nicht auf 24 Kapitel komme, mit den aktuellen Wünschen, habt ihr hier nochmal die Chance euch etwas zu wünschen, auch wenn ihr euch bereits was gewünscht habt. Ansonsten fülle ich den Rest vermutlich mit Stucky auf, weil das einfach am meisten Spaß macht zu schreiben.
So das war's dann auch wieder bin mir, passt auf euch auf und habt ein schönes Wochenende :)
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