Steve x Bucky - I forgot

[08] Komm in meinen Arm, lass es raus

-lostie ich hoffe es gefällt dir

Lächelnd betrat ich den Raum und sah mich nach Bucky um. Das Bett, in dem ich heute Morgen aufgewacht bin, war leer. Bucky war heute Nacht also entweder ins Wohnzimmer umgezogen, oder er war bereits aufgestanden. Da das Wohnzimmer leer war, erwartete ich ihn nun in der Küche.

Tatsächlich saß er dort mit dem Rücken zu mir und schien frühstück zu essen. Ich ging auf ihn zu und wollte ihn von hinten umarmen, kaum hatte ich mein Arm geöffnet, hatte ich ein Messer an der Kehle. Ich hob die Hände und sah ihn erschrocken an. Was war denn jetzt los?

"Steve", stellte er fest und nahm das Messer runter. Ich atmete erleichtert aus und setzte mich dann  mit einem gewissen Sicherheitsabstand neben ihn "Was sollte das?", wollte ich wissen. Bucky sah mich durchdringlich an "In dem Museum stand, dass wir Freunde sind, ich gehe also davon aus, dass du keine Gefahr ist. Weißt du zufällig, wo ich bin?"

Ich sah ihn fassungslos an. Das konnte er nicht ernst meinen. "Du erinnerst dich nicht?", wollte ich vorsichtig wissen. Bucky sah auf die Scheibe Brot, die vor ihm lag "Ich bin heute Nacht hier aufgewacht, neben dir. Erst wollte ich dich töten, dann hat mir eine Stimme gesagt, dass ich das bereuen würde. Kurz darauf habe ich im Wohnzimmer einen Zettel gefunden, daraufhin bin ich in das Museum. Da waren Bilder von dir und mir, es wurde erklärt, was mit uns passiert ist und dann dachte ich, wenn du die Welt beschützt als dieser Captain America, würdest du mich vielleicht nicht direkt versuchen mich zu töten. Deswegen bin ich zurück gekommen. Ich wusste nicht wo ich hin soll"

Ich sah ihn stumm an. Der Zettel von dem er sprach war uralt. Ich hatte ihn mit Bucky zusammen vor fünf Jahren dort hingehängt. Damals hatte er regelmäßig vergessen, wer er war. Also haben wir eine kleinen Notiz aufgehängt, auf dem sein Name und die Adresse des Museums stand, außerdem hatten wir noch drauf geschrieben, dass ich ein Freund war, er in Sicherheit war und er mir vertrauen konnte. Wir hatten den Zettel nie abgehängt, auch nicht nachdem das ständige vergessen aufhörte.

Ich sagte erstmal nichts. Ich musste erstmal damit klar kommen, dass er wieder alles vergessen hatte. Er schien mein schweigen falsch zu interpretieren und sah betroffen weg "Wenn du willst, gehe ich wieder. Ich dachte nur, wenn wir mal Freude waren..", ich schüttelte schnell den Kopf "Nein, du kannst bleiben. ich würde dich nie weg schicken"

Bucky nickte leicht und sah wieder auf das Brot, welches er immer noch nicht angerührt hatte "Willst du etwas zum belegen haben?", er nickte leicht, ich öffnete den Kühlschrank und ließ ihn sich was aussuchen. Er schien mit der Auswahl überfordert. 

"Sind wir immer noch Freunde, oder mittlerweile nicht mehr?", wollte er irgendwann wissen. Ich schluckte und fuhr mir durch die Haare. Wir waren soviel mehr als das, wir waren in einer Beziehung, ich liebte ihn und ich wollte ihm in den nächsten Tagen einen Antrag machen.

Ich hatte schon alles vorbereitet, ich wartete nur noch auf einen passenden Moment, doch der war jetzt wohl erstmal verschwunden. Ich würde ihm nichts von unserer Beziehung erzählen, er sollte nicht verwirrt oder überfordert sein, also nickte ich nur und schluckte den Kloß in meinem Hals runter "Ja, wir sind Freunde", ich spürte wie sich bei den Worten Druck hinter meinen Augen aufbaute, doch ich blinzelte die Tränen schnell weg.

"Das ist gut, habe ich eine Freundin oder sowas? Weil wenn ja, sollte ich vielleicht mit ihr reden oder?", ich sah ihn nur noch verschwommen, durch die nun doch vorhandenen Tränen "Nein", sagte ich erstickt "Du hast keine Freundin", bei diesen Worten brach meine Stimme weg.

In diesem Moment änderte sich etwas in Buckys Gesicht, er schien sich an etwas zu erinnern oder so. Ich wollte mich weg drehen, weil einen kurzen Moment für mich brauchte, doch Bucky griff nach meiner Hand "April April", grinste er mich an.

Überfordert reagierte ich nicht. Bucky sah mich immer noch grinsend an "Man Steve, ich hab dich verarscht. Es ist doch der erste April", ich sah ihn immer noch stumm an. Der Schock, dass er mich, dass er uns vergessen haben könnte saß noch zu tief, als das ich verstehen würde, was seine Worte bedeuteten.

"Steve?", fragte er jetzt deutlich unsicherer. Ich sah ihm in die Augen und merkte wie sich eine erste Träne aus meinem Auge löste. Bucky wollte meine Hand nehmen, doch ich zog sie weg. Jetzt sah er mich fragend an "Babe?", ich schüttelte den Kopf "Nein", damit verließ ich das Zimmer und ging auf den Balkon.

Ich fuhr mir wütend über die Augen, wieso musste ich denn jetzt heulen? Wieso musste dieser Idiot mich so verarschen, darübermachte man verdammt noch mal keine Witze, wusste er das nicht? Konnte er sich nicht denken, dass mir dieses Thema nahe ging, dass es mein schlimmster Alptraum war, dass er alles was wir uns aufgebaut hatten wieder vergas?

Bucky trat hinter mir auf den Balkon "Es tut mir leid, ich dachte es wäre lustig", sagte er kleinlaut. Ich drehte mich zu ihm um. In diesem Moment war es mir egal, dass er die Tränenspuren sehen konnte. SOllte er ruhig wissen, dass er mir weh getan hatte.

"Lustig? Das sollte lustig sein? Willst du mich verarschen?", zischte ich wütend. Bucky zog den Kopf ein "Steve", begann er, doch ich schüttelte den Kopf "Nein, nichts Steve. Das war ein absolutes No-Go darüber macht man verdammt nochmal keine Witze. Weißt du eigentlich, dass du meinen schlimmsten Alptraum Realität werden lassen hast und es dann auch lustig fandst?"

Bucky sah schuldbewusst weg "Ich hab es doch aufgelöst", murmelte er kleinlaut. Ich lachte auf Na vielen Dank auch, nachdem du mich glauben lassen hast, dass du mich vergessen hast, dass du unsere Beziehung vergessen hast, dass wir wieder bei null stehen. Soll ich dir jetzt dafür danken, dass du es aufgelöst hast? Verdammt Barnes, du hättest es nicht mal tun sollen, du hättest nicht mal ernsthaft mit dem Gedanken spielen sollen", fuhr ich ihn an.

Bei seinem Nachnamen zuckte er kurz zusammen. Ich sah ihn enttäuscht und wütend an, bevor ich an ihm vorbei ins innere der Wohnung lief, ich schloss mich im Schlafzimmer ein und legte mich aufs Bett. Ich wusste, dass eine abgeschlossene Tür ihn nicht aufhalten würde, doch sie würde ihm deutlich machen, was er getan hatte.

Ich lag mit dem Rücken zur Tür in unserem Bett und merkte, wie meine Wut abklang, zurück blieben nur noch Verzweiflung und Angst. Ich begann wieder zu weinen und dieses Mal ließ ich es zu. Ich hörte ein leises knacken und wusste, dass Bucky die Tür geknackt hatte, ich hatte ihm verboten innerhalb der Wohnung Sachen einzutreten. 

Die Tür öffnete sich und kurz darauf wurde sie wieder geschlossen. Ich wusste, dass er mein schluchzen und das beben meiner  Schultern sehen konnte, doch gerade wollte ich nur noch in seinen Arm und meinen Emotionen freien lauf lassen.

Bucky kam um das Bett herum und kniete sich vor mich. Sein Blick zeigte eindeutig Reue. Ich sah ihn stumm an. Bucky breitete seine Arme aus und sah mich liebevoll und entschuldigend zu gleich an "Komm in meinen Arm, lass es raus", dass ließ ich mir nicht zweimal sagen. Wenige Sekunden später saßen wir beide auf dem Boden, er mich im Arm haltend und ich weinend.

Bucky drückte mich fest an sich und strich mir über den Rücken "Ist okay Steve, ich bin hier. Ich erinnere mich an alles. Ich habe nichts vergessen. Alles okay", flüsterte er. Ich krallte mich in sein Shirt und ließ zu, dass er mich noch fester an sich drückte. 

"Es tut mir leid, ich hätte darüber keine Witze machen sollen, ich hätte wissen sollen, dass das ein empfindliches Thema ist. Ich wollte dir nicht weh tun", flüsterte er. Ich kuschelte mich näher an ihn "Ich liebe dich du Idiot", murmelte ich leise. Bucky lachte leicht "Dazu habe ich dir heute noch nicht viel Anlass gegeben", ich schmunzelte leicht. Ja, dass war mein Bucky, der sich an alles erinnerte, frech war und gerne eine etwas zu vorlaute Klappe hatte.

An diesem Tag hatte ich ein großes Bedürfnis an Zuneigung und war sehr anhänglich. Ich wusste, dass das so war, weil ich Angst hatte, dass er mich doch jede Sekunde vergessen würde. Doch desto fortgeschrittener der Tag wurde und umso länger Bucky mir zeigte, dass das wirklich nur ein verdammt schlechter Scherz war, desto weniger wurde mein Bedürfnis nach Zuneigung.

Trotzdem verbrachten wir den Großteil des Tages damit zu kuscheln und über alte Erinnerungen zu reden. Wir hatten sogar ein paar Bilder ausgekramt, aus den 40gner, als die Welt noch einfach war und das größte Problem war, dass ich mich regelmäßig verprügeln ließ.

"Bucky?", ich sah zu ihm auf. Er sah auf mich runter Wer zum Teufel ist Bucky?", wollte er wissen. Ich sah das schelmische Grinsen auf seinem Gesicht "Du musst damit sofort aufhören, sonst verzweifle ich", Bucky grinste und küsste mich "Ich würde dich nie vergessen", hauchte er mir entgegen.

"Hast du schon mehr als einmal", erinnerte ich ihn. Bucky grinste unschuldig "Ich habe mich auch jedes Mal wieder an sich erinnert", erinnerte er mich. Ich nickte leicht und küsste ihn noch einmal "Zum Glück", Bucky zog mich näher an sich "Ich liebe dich Steve", ich lächelte zufrieden "Ich dich auch"

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