Natasha X OC

Okay Leute, das hier ist er erste One Shot. Es geht um Grace Greenston. Sie kämpft ihr leben lang für SHIELD und wurde von Nick Fury ausgebildet. Sie wird als seine linke Hand bezeichnet und steht somit noch etwas unter Maria Hill, gehört aber zu seinen engsten vertrauten. Mit Natasha und Clint hatte sie hin und wieder auf ein paar Missionen zu tun, allerdings haben sie nie viel miteinander geredet. Natasha hatte hin und wieder das Problem, dass Grace über ihr stand, obwohl sie zwei Jahre jünger ist, ebenso hat Grace das Problem, wenn Natasha mal die Befehle gegeben hat, weshalb sie sich zwar relativ gut verstehen, sich aber auch anfangs als Rivalen sehen. Das ganze spielt um die Zeit von Ultron drum herum und Natashas Gefühle für Bruce Banner zerbrechen nach und nach, als er sie verlässt. 

Also ich glaub das wars jetzt und viel Spaß beim One Shot ^^ LG, Sarazena


Skeptisch sehe ich auf, als das schrille Klingeln durch die Bruchbude mit den halb kaputten und zugenagelten Fenstern schallt.

Ein klein bisschen Sonnenlicht scheint durch die Schlitze zwischen den Holzlatten hindurch und strahlt das Telefon an, dass auf dem kleinen Tisch liegt. Wie ein dunkles Mahnmal ertönt der Klingelton nun zum zweiten Mal.

Vorsichtig lasse ich das Messer sinken, dass ich gerade schleife und schiele durch den Raum. Ich höre keinen Mucks, außer das beständige Klingeln des Handys. Kurz spähe ich durch ein Loch in der Wand neben mir. Die sandigen Straßen draußen sind leer, ein kleiner Luftzug lässt sie abgestorbenen Bäume ein wenig wackeln.

Zum dritten Mal beginnt es zu Klingeln. Vorsichtig stehe ich auf, das Messer und den Schleifstein in der Hand haltend. Ich blicke beim durchqueren des Raumes in jede Ecke, durch jeden Schlitz in der Mauer und durch den Spion der morschen Holztüre.

Das vierte Klingeln beginnt, meine Hand berührt das Handy. Blitzschnell ziehe ich es zu mir und nehme an. „Hallo ?", frage ich leicht unhöflich, als auch skeptisch.

„Hey Grace.", Erleichterung macht sich auf meinem Gesicht breit, als ich die Stimme von Maria Hill höre. Ich kenne sie seit Ewigkeiten. Als sie fast am Ende ihrer SHIELD Ausbildung war, habe ich angefangen. Wir beide arbeiten Seite an Seite mit dem Direktor und wissen fast alles über die geheime Organisation.

„Hallo Maria.", begrüße ich sie nun auch etwas freundlicher. „Was gibts ? Ich bin im feindlichen Territorium, heute Abend werde ich angreifen.", spreche ich leise und lunze nochmal aus dem Fenster.

„Darum geht es. Wir brauchen dich." „Mich ?" „Es geht um die Avengers.", sofort schweige ich. „Werde ich eingesetzt ?" „Definitiv. Ein Quinnjet sollte bald da sein. Etwas Nordöstlich deiner aktuellen Position.", redet sie weiter.

In der Zeit ziehe ich mir schon den etwas lumpenhaften Mantel über unter dem ich mein Scharfschützengewehr, die Dolche und die Pistolen verstecke. Dann hänge ich mir den Kartoffelsack um, in den mein restlicher Kram drin ist. So falle ich hier am wenigsten auf. Den Mantel schließe ich, damit man nichts von meiner Ledernen Hose und Weste erkennen kann, die meinen Körper kleiden.

„Ich bin auf dem Weg. Gegen was kämpfen wir ?" „Roboter." „Roboter ?" „Sie haben Ultron erschaffen.", ich seufze leicht und nicke. „Bis gleich.", damit lege ich auf, scanne nochmal den Raum ob ich alles habe, dann versuche ich so unauffällig wie möglich die Wohnung zu verlassen.

In Windeseile klettere ich über die sandigen Straßen bis ich hinter einigen Hügeln eine gute Position erreicht habe. Da sehe ich auch schon den Jet. Ein Seil hängt hinunter. Kurz atme ich tief ein und aus, schnappe das Seil, wickle es um meinen Fuß und lasse mich mit reißen.

Nach und nach wird es nach oben gezogen, wir steigen immer höher und als wir über den Wolken sind, sitze ich bereits im Jet.

Als der Jet auf der Landebahn des Helicarriers zum stehen kommt, laufe ich trotz der dünnen Luft und dem starken Wind relativ gemächlich über das Flugdeck. Ich betrete die metallischen Innenräume des Carriers. Laufe ein wenig geradeaus, dann biege ich rechts ein, die dritte links und am Ende vom Gang befindet sich das Zimmer, das mir zugeteilt wurde.

Dort werfe ich den Mantel ab, verstaue den Kartoffelsack mit den restlichen Inhalten, schnalle mir das Scharfschützen Gewehr wieder richtig auf den Rücken und befestige alle Waffen an meinem Gürtel. Dann drehe ich mich auch schon um und laufe schnell in die Kommandozentrale.

„Guten Tag, Maria.", begrüße ich die Braunhaarige und nicke ihr zu. „Hey Grace, wie war dein Flug ?" „Ganz okay, wann sind wir da ?" „In Zehn Minuten.", schallt die Stimme von Fury durch den großen Raum. Ich nicke ihm zu.

„Okay also was genau sind meine Feinde ?", will ich wissen, während ich beginne meine Waffen nachzuladen. „Roboter. Aus Metall. Du wirst mit den Rettungsschiffen rüber gebracht werden und schließt dich dort den Avengers an. Natasha und Clint kennst du ja schon." „Vom sehen.", kommentiere ich Hills Erklärung.

Sie nickt. „Die Boote laufen gleich aus, du solltest dich beeilen.", warnt sie mich. Ich nicke, schnalle alles wieder fest und stecke mir den Ohrstöpsel ins Ohr. Dann renne ich los. Auf schnellstem Wege gelange ich wieder aufs Deck, die Boote sind bereits am Auslaufen.

Fluchend sprinte ich voraus und mit einem gigantischen Sprung schaffe ich es noch gerade so in einem von ihnen zu landen, das sich als letztes vom Carrier gelöst hat. Ich staune nicht schlecht, als sich die schwebende Stadt vor mir auftut und schlucke leicht.

Dann packe ich meine Pistole in die rechte Hand, in die linke meine Zweite. Mit den Messern werde ich hier wenig ausrichten können. „Romanoff, Sie bekommen Besuch.", meinte Fury durch den Ohrstöpsel. „Von wem ?" „Grace Greenston."

„Das ist SHIELD ?", höre ich einen Typen mit komischen Akzent fragen. „Das ist das, was SHIELD immer seien sollte.", ich erkenne die Stimme von Captain America und schlucke kurz.

Jetzt wird es ernst. Jetzt werde ich bei den Kämpfen mit machen, für die man richtige Superhelden braucht.

Das Boot auf dem ich mich befinde dockt an einer alten Brücke an. Leichtfüßig springe ich hinunter und renne sofort den Asphalt entlang. Mit einer Pistole schieße ich auf zwei Roboter, die den Weg entlang kommen und renne dann auf das riesige Haus zu in dem noch Zivilisten gefangen sind.

Schnell öffne ich die Türen und renne zum nächsten. Die Menschenmassen strömen aus den Gassen, nach und nach Knalle ich einige Roboter ab. Ein SHIELD Agent in Orangener Weste kam zu mir gerannt. Er hatte ein Maschinengewehr in den Händen um den Flüchtigen Schutz zu geben.

„Kümmern Sie sich darum die restlichen zu finden, wie schützen die einlade Zone.", erklärt er. Ich nicke, während Captain America schon anfängt Befehle zu verteilen und ordne mich ihm automatisch unter. Keine Frage, er schein die Avengers gerade anzuführen.

Eilig laufe ich durch ein paar Querstraßen und treffe dort auf Natasha Romanoff, die einer Familie aus einem Wohnhaus hilft. „Hallo Natasha.", begrüße ich sie. Wir kannten uns flüchtig. Sie war auf ein paar Missionen dabei, sogar ein paar mal unter mir gestellt, allerdings hatten wir nie viel zusammen geredet.

„Hey.", ihr rechter Mundwinkel zuckte leicht nach oben und ihre grünen Augen wirkten müde. „Also wie ist die Lage aktuell ?", sie hat sich gebessert, dank euch. Aber die Stadt fliegt und wir haben noch keinen guten Plan, wie sie wieder auf den Boden kommt.", seufzt sie und gemeinsam drehen wir uns um und laufen ein paar Gassen weiter.

Wir durchkämmen die Straßen und versuchen in jedes einzelne Fenster und jede Ecke zu schauen. „Da oben.", weist Natasha mich auf das rechte Gebäude hin. In einem Stockwerk brennt es, direkt darüber schreit ein Mann mittleren Alters Panisch aus dem Fenster. „Schnell.", weise ich die Rothaarige an.

Sie nickt und eilig erklimmen wir das Gebäude. „Ist der Hulk hier ?", frage ich. „Selbstverständlich.", sie nickt leicht und ein Lächeln zaubert sich auf ihr Gesicht. Ich grinse wissend. Dann bleiben wir stehen. Die Flamen haben sich im kompletten Treppenhaus ausgebreitet.

„Komm, wir klettern über die Balkone.", schlage ich vor und trete die Tür zu einer Wohnung auf. Schnell durchkämmen wir diese bis wir beim Balkon ankommen. „Ich klettere rauf und du hilfst ihnen.", weise ich Natasha an. Wie schon früher scheint es ihr nicht zu passen, wenn ich ihr Befehle gebe, da ich zwei Jahre jünger bin, doch sie fügt sich und nickt.

Schnell springe ich auf das Geländer und klettere geschickt auf den richtigen Balkon. „Drei Kinder, zwei Erwachsene.", schreie ich zu ihr runter. „Keine Angst, wir helfen euch.", versichere ich der Familie und schnappe mir den Jüngsten Sohn. Vorsichtig klettere ich mit ihm auf dem Arm wieder über das Geländer und reiche ihn an Nat weiter. So machen wir das auch mit den anderen zweien. Dann die Mutter und zu guter letzte der Vater. Während ich Voraus laufe, nimmt Natasha den kleinsten auf den Arm, die Eltern nehmen jeweils eines der anderen Kinder rund gemeinsam stürmen wir aus dem Raum.

Ich sichere mit meinen Pistolen die Umgebung, bis alle sicher auf einem der Rettungsboote abgesetzt werden.

„Wir müssen zum Kern !", schreit Natasha mir zu. Ich nicke und schnell sehen wir uns um. „Da rein.", weist Natasha mich an und schließt innerhalb ein paar Sekunden ein Baustellenfahrzeug kurz und springt hinters Steuer. „Und du kannst das fahren ?", frage ich vorsichtig. „Wie schwer kann das schon sein ?", sie grinst.

Dann tritt sie aufs Gas. Sie benutzt den Wagen wie einen Rammbock und gräbt uns brutal durch die Trümmer. Etwas panisch halte ich mich an der Tür fest.

„Romanoff ? Du und Banner spielt hoffentlich nicht Versteck die Zucchini ?", klang die Stimme von Tony Stark in meinem Ohrstöpsel. „Bleib locker, Blechkopf. Nicht alle von uns können fliegen.", brummt sie und knallt direkt gegen drei Roboter.

Erst quietsche ich panisch auf, dann sehe ich wegen Tonys Anspielung fragend zu Natasha. „Ich werd dich ganz bestimmt nicht aufklären.", meint sie ohne mich anzusehen und nietet konzentriert einen Roboter nach dem anderen um.

Ich nicke und beschließe nun auch mich nützlich zu machen. Ich halte meine Pistolen aus dem Fenster und schieße auf alles, was noch am Zucken ist, oder fliegt.

„Wir sind da.", meint sie und springt aus dem Fahrzeug. Etwas schwindelig nicke ich und folge ihr schnell und geschickt über die Trümmer. Und da in der Kirche stehen alle Avengers plus drei Neuzugänge. Ich schlucke kurz und ordne mich bei ihnen ein. „Was ist Sache ?", fragt Nat während ich nachlade. „Das.", damit zeigt Iron Man auf irgendein Teil hinter sich. „Ist Sache. Wenn Ultron an den Kern kommt, verlieren wir." „Oh das wird er nicht.", verspreche ich und mache mich bereit.

Da kommt der Hulk. Mit einem verächtlichen Schnauben schlägt er einen Roboter zur Seite und reiht sich bei uns ein. „MEHR HAST DU NICHT AUFZUBIETEN ?", schreit Thor, ja, der echte, zu dem riesigen Roboter hinüber, der anscheinend Ultron ist.

Ich seufze als sich eine neue, riesige Armee um ihn sammelt. „Warum provoziert ihr sowas immer ?", seufze ich leise und richte meine Waffen auf die Feinde. "Das habe ich aufzubieten.", erklärte die komische Elektronische Stimme dramatisch. „Genau das habe ich gewollt. Alle von euch, gegen alle von mir. Wie könnt ihr auch nur hoffen mich aufzuhalten ?" „Hmm. Wie der Alte Mann gesagt hat.", beginnt Tony und schaut zu Steve. „Gemeinsam.", der Hulk brüllt bestätigend und die Schlacht beginnt. Ironisch freudig hebe ich eine Hand.

Gemeinsam. Ich gehöre hier nicht mal dazu, aber klar. Gemeinsam. Von allen Seiten, Ecken und Enden kommen sie nun angekrochen. Ich stehe neben Natasha und dem Hulk, der mir tatsächlich fast etwas mehr Angst macht, als die Roboter. Gezielt schieße ich einen nach dem

Anderen ab.

„Du bist gut.", ruft Nat. „Du auch.", schreie ich zurück. "Weniger Reden, mehr schießen !", knurrt Tony. Ich seufze und erbittert kämpfen wir weiter. Ich bin so lange Kämpfe nicht gewohnt. Die meisten meiner Missionen sind keine Kriege, sondern mit nur einer Hand voll Feinden ohne Schlacht und hauptsächlich bin ich undercover unterwegs.

Somit verlässt mich ziemlich schnell meine Konzentration und auch meine Bewegungen werden Langsamer. „Nicht Schlapp machen !", Natasha zieht mich mit diesen Worten aus der Angriffslinie von einem der Roboter und zerschießt seinen Metallhelm. Ich nicke leicht, ducke mich unter einem weitere Schuss hinweg und knalle vier weitere Angreifer ab. Kurz Scanne ich die Lage.

„Natasha pass auf !", höre ich Clint schreien.

Das einzige was ich sehe, ist der blaue Lichtblitz, der auf die Rothaarige zujagt. Ohne wirklich zu realisieren was ich tue, werfe ich mich dazwischen und fange den Schuss mit meiner Schulter ab. Ich schreie laut auf, als sich das Geschoss in mein Schlüsselbein bohrt. „Scheiße !", Flucht Natasha und hält mir die nächsten paar vom Leib.

Es werden immer weniger. Unter großen Schmerzen versuche ich vom Boden aus noch einige abzuschießen. „Wir müssen schnell hier weg.", weist Cap alle an. „Ach ne.", fauche ich ironisch und Presse meine Hand an die Schusswunde. „Grace braucht schnell einen Arzt.", warnt Natasha die anderen.

Ich bemerke noch, wie eine andere Rothaarige beschließt alleine den Kern zu schützen, dann werde ich von Captain America Huckgepack genommen. Etwas hilflos ziele ich noch mit meiner unverletzten Seite auf ein paar Roboter und schieße sie unter starken Schmerzen und Schweißausbrüchen über die Schulter des Helden ab. Natasha und Clint sind direkt hinter uns.

Cap lädt mich in ein Cabrio, Clint und Natasha steigen mit ein, sofort fährt der Bogenschütze los, während Natasha weiterhin auf meine Wunde drückt. „Beeil dich Clint !", faucht sie ihn an. „Jaja.", brummt er nur. Da das Auto nur zwei Sitze hat, teile ich mir einen mit Natasha, meine Schmerzen werden immer größer und mittlerweile kann ich auch nicht mehr wirklich klar sehen. „Sie verblutet !", schreit die Rothaarige. „Nein, das wird sie nicht.", verspricht Clint.

Ich merke noch, wie er in der Nähe einer Fähre anhält. „Bring sie da rauf, ich hole Bruce.", ruft Natasha und reicht mich an ihn weiter. Auf den Armen trägt er mich zu den Passagier Schiffen. „Sie braucht einen Arzt !", schreit er und setzt mich auf einen Stuhl. Sofort werde ich verarztet.

Da falle ich auch schon in einen tiefen Schlaf und die Dunkelheit umhüllt mich.

Das nächste mal, als ich die Augen öffnete, waren drei Tage vergangen. Zumindest wurde mir das von den Ärzten gesagt. Drei weitere Tage später durfte ich die Krankenstation verlassen.

Wir hatten gewonnen. Ich befand mich im neuen Hauptquartier der Avengers. „Ah, hallo Grace. Geht es dir besser ?", Maria fing mich auf dem Flur ab. „Hi Maria. Jap, alles wieder dran.", ich grinse und fasse mir leicht an die Schulter wo sich die zugenähte Wunde befindet. Der Knochen war zersplitterte, das Gelenk beschädigt und ich hatte einen hohen Blutverlust.

Aber die Ärzte von SHIELD waren einfach fantastisch. Sie hatten mich schon oft zusammen geflickt. Mittlerweile war ich sogar die künstlichen Hauteinsätze gewöhnt. „Super. Natasha ist gleich da drüben, dritte Tür links. Ihr lernt dort das Team kennen. Du darfst erst in einer Woche wieder an Missionen teilnehmen und vorerst nur leichtes Training machen. Sobald die Wunde komplett zu ist, kannst du voll bei den Avengers einsteigen.", ich nicke leicht.

„Wie geht es ihr ?", möchte ich wissen. Mir wurde erzählt, dass Bruce Banner verschwunden war und anscheinend hatte sie von allen anderen die engste Bindung zu dem Wissenschaftler. „Ganz gut nehme ich an. Sie war täglich bei dir, vermutlich macht sie sich Sorgen.", Hill schmunzelte. Kurz sehe ich sie erstaunt an, nicke dann aber.

Natasha und ich kämpften auf der selben Seite, allerdings hatten wir uns nunmal nie wirklich gut verstanden. Wir waren Kollegen, aber genervt davon, dass wir beide dachten der andere wäre stärker. Wenn man darüber nachdenkt klingt das noch bescheuerter.

„Okay danke, wir sehen uns, Maria.", ich hebe kurz die Hand und verschwinde in die richtige Richtung.

In einem Gang mit sowohl schwarzen Wänden, als auch schwarzer Decke, steht Natasha vor einer riesigen Fensterfront und schaut etwas unschlüssig nach draußen. „Hey.", meine ich, als ich schon fast bei ihr bin.

Erschrocken dreht sie sich herum. Ihre grünen Augen starren mich intensiv an. Ich hab kurz das Gefühl Freude in ihnen zu erkennen. „Hey. Geht es dir besser ?" „Ja und dir ?", sie nickt leicht. „Wieso warst du so dumm und hast dir diese Kugel eingefangen ?", fragt sie nun und sieht mich strafend an. Ich zucke mit den Schultern. „Andernfalls hätte sie sich getroffen.", kurz mustert die Rothaarige mich. „Danke.", sagt sie ehrlich und senkt leicht den Kopf.

„Kein Problem.", ich lache verlegen. „Also was passiert jetzt ?" „Wir bringen euch in Form.", erklingt die Stimme von Cap hinter mir. „Aha und wen genau ?" „Wanda, Vision, Warmachine, dich und Falcon.", etwas verwirrt nicke ich. Dann folgen Natasha und ich ihm ohne Widerworte.

_____ Time Skip _____

„Okay habt ihr den Plan verstanden ?", fragend sieht Natasha uns an. Ich nicke und nehme derweil meine braunen, langen Haare aus dem Nacken. „mAcht mir eine von euch den Reißverschluss zu ?", will ich wissen und drehe Wanda und Natasha den Rücken zu.

Natasha kommt zu mir rüber und langsam zieht den metallischen Verschluss nach oben. Kurz streifen ihre Fingerspitzen dabei über meine Wirbelsäule und ich bekomme eine leichte Gänsehaut. „Danke.", flüstere ich verlegen. „Kein Problem.", ihr rechter Mundwinkel zuckt nach oben.

Seit Ultron sind zwei Monate vergangen. Gemeinsam mit Wanda und Natasha befinde ich mich aktuell für eine Mission in Tokyo. Wir sollen uns auf eine Party einschleichen und dort ein Massaker verhindern. Während Natasha und ich Undercover verkleidet als Gäste auf die Gala gehen, wird Wanda sich als Teil des Personals einschleusen, anders hatten wir es nicht geschafft das einzufädeln.

Ich drehe mich um und sehe jetzt Natasha an. Sie trägt ein hellgraues Cocktail Kleid mit einem breiten Rock, damit sie besser kämpfen kann und es wirft leichte Falten oben am Ausschnitt. Es steht ihr super. Durch den Schuss den ich mir für die eingefangen habe, kann ich leider kein Ärmelloses Kleid tragen, so wie sie. Meines hat feine Verzierungen bis zu den Ellenbogen und glitzert dunkelblau, hat dieselbe Länge und einen ebenso praktischen Rock für einen Kampf.

Unsere Waffen verstecken wir an Gurten unter dem Kleid. Wanda trägt bereits ihre Kellneruniform. „Wir müssen los.", beschließt sie. Einstimmig nicken wir und drehen uns um. Wir sind komplett ausgerüstet, der Plan ist perfekt und mal ehrlich, wir sehen verdammt gut aus. Besonders Natasha.

Scheiße nein ! So weit dürfen meine Gedanken nicht kommen. Kurz beiße ich mir auf die Zunge um mich von dem Gedanken zu lösen und laufe weiter mit ihnen die Hoteltreppe hinab. Vor dem Ausgang trennen sich unsere Wege. Wanda nimmt einen anderen als wir, wir steigen draußen in die bestellte Limousine.

Nachdem wir dem Fahrer nochmal kurz die Adresse genannt haben, schiebt er sein Fenster hoch und kann uns nicht hören, wir sind Ungestört. „Du siehst gut aus.", Natasha schmunzelt leicht. Nachdem wir beide für die Avengers arbeiten, verstehen wir uns etwas besser und ich hab akzeptiert, dass sie hier mehr zu sagen hat, als ich.

Eigentlich kommen wir super miteinander aus, auch wenn ich das Gefühlt habe, dass sie denkt sie sei mir etwas schuldig nach der Sache in Sokovia. „Du auch.", ich lächle sie leicht an. Wir sitzen beide etwas schräg auf den Sitzen, die Gesichter einander zugewandt und sehen uns an.

„Ich werd aufpassen, dass dir nichts passiert.", flüstert sie leise und ihre Grünen Augen sehen direkt in meine. Zwei unterschiedliche grüntöne prallen aufeinander. Mein sehr helles grün und ihr dunkles. Wie zwei komplett andere Welten. „Danke Nat, aber das musst du nicht.", versichere ich ihr. „Ich werde es trotzdem tuen. Und wehe du fängst dir wegen mir nochmal einen Schuss ein. Dein Leben ist mehr wert, als meines.", meint sie. Ihre Stimme klingt rau und sehr ernst, aber auch voller Zuneigung.

Mein Herz pocht stark in meiner Brust und vorsichtig nehme ich ihre Hand. „Ich bereue es nicht diesen Schuss abgefangen zu haben. Es war glaube ich die beste Entscheidung in meinem ganzen Leben.", flüstere ich leise. Kurz sehe ich von Natashas Lippen zu ihren Augen und wieder zurück. Auch ihre Augen wandern an verschiedenen Punkten meines Gesichts entlang. Kurz ist es still. „Wir sind da.", ruft der Fahrer von vorne.

Sofort Zucken wir außeinander. Schnell steigen wir aus und ich hake mich bei Natasha ein. Mit einem breiten Lächeln tue ich so, als hätte sie etwas sehr witziges gesagt, streiche mir eine Locke hinters Ohr und wir bleiben beim Türsteher stehen. „Namen ?" „Gina Kumo und Natalia Romanova.", lächelt die Rothaarige neben mir und legt unsere gefälschten Ausweise vor. Kurz überprüft der Kerl seine Liste, ehe er zur Seite tritt.

Ich grinse. Es ist so leicht sich auf solche Galas zu schmuggeln.

Während wir zwischen den Menschen hindurch laufen halten wir nach Wanda Ausschau. Irgendwann sehen wir sie, wie sie ein paar Getränke verteilt. „Du weist noch, wie er aussah ?", fragt Nat. Stumm nicke ich. „Dann sehen wir uns mal in Ruhe um.", damit lösen wir uns voneinander und laufen in verschiedene Richtungen.

Nachdem ich das Buffet geplündert habe, unauffällig den Ohrstöpsel in meinem Linken Ohr aktiviert habe und die Location ausgekundschaftet habe, finde ich mich irgendwie wieder auf der Mitte der Tanzfläche wieder. „Hier bist du.", stellte Natasha fest. Verwirrt drehte ich mich um und sah ihr direkt in die Augen. „Hey.", murmelte ich etwas verlegen.

Ohne irgendwas abzusprechen oder mich irgendwie vorzuwarnen, griff die Rothaarige nach meiner Hand und zog mich an sich. Ohne auf eine Reaktion meinerseits zu warten, begann sie mit mir zu tanzen. „Was tut ihr da ?", wisperte Wanda in unsere Ohrstöpsel. „Sieht man doch. Auskundschaften.", grinste Natasha und über ihre Schulter konnte ich den ganzen Raum genauestens scannen. „Ihr seid sehr auffällig so, hier tanzen nicht viele weibliche Pärchen.", zischte Wanda leise.

Darauf reagierten weder Natasha, noch ich. Sie lehnte ihren Kopf leicht in meine Halsbeuge. „Ich glaube ich habe ihn. Schau über meine Schulter, der Mann mit der Violetten Krawatte.", flüsterte sie leise gegen meine Haut. Eine Gänsehaut machte sich auf meinem ganzen Körper breit und ohne es wirklich zu merken, griff ich ihre Hände etwas fester. Keine Sekunde später hatte sie mich in die richtige Richtung gedreht und tatsächlich sah der Typ aus, wie der Mann auf den Fotos. Laut unserer Quelle war sein Plan heute keinen Lebend von dieser Gala zu lassen. Da er selbst kommen würde, hatten wir eine Bombe ausgeschlossen, es passte nicht zu seinem Profil.

„Hab ihn.", flüsterte ich leise gegen Natashas Nacken. Die Rothaarige wechselte die Position ihres Kopfes zu der anderen Seite von mir und somit zu dem Ohr, wo sich kein Ohrstöpsel befand. „Du machst mich verrückt.", raunte sie ganz leise in mein Ohr und grinste mich leicht an. Ein angenehmes ziehen machte sich in meinem Unterleib breit und ich lehnte mich leicht an sie.

Alles an meinem Körper kribbelte. Ich konnte es nicht fassen, dass es möglich war sich von einem Menschen so angezogen zu fühlen. „Es geht los.", warnte Wanda uns. Die Menge sammelte sich bei einer kleinen Bühne, unsere Zielperson stand darauf. In ein paar Ecken waren vier sehr grimmig aussehende Männer verteilt, ich konnte Waffen unter ihren Jacketts erkennen. Natasha nickte bedeutend nach rechts, was übersetzt bedeutete, dass ich die zwei auf der Seite ausschalten solle. „Wanda, du kümmerst dich um unser Ziel.", flüsterte Natasha leise.

Wanda stand in einer Ecke und stellte unauffällig das Tablett mit den Sektgläsern zur Seite. Dann begann es. Der Mann zückte eine Waffe und ballerte unkontrolliert in die Menge. Auch seine vier Helfer schossen los. In Windeseile lenkte Wanda die Kugeln ab, es brauchte aus jeder Waffe von Nat und mir nur jeweils einen gezielten Schuss und die vier Anzugträger lagen am Boden.

Wanda kesselte derweil unsere Zielperson ein. Ich scheuchte die Menschen aus dem Saal, Natasha sprang auf die Bühne und legte dem Kerl Handschellen an. „Mal ehrlich, für die Mission hätte man kein Team gebraucht.", lache ich leise.

Keine Zehn Minuten später wird er von SHIELD mitgenommen und wir fliegen zurück zum Avengers HQ.

„Na, wie war die Mission ?", will Cap wissen, als wir den Aufenthaltsraum betreten. „Ganz gut, aber viel zu einfach.", schmunzele ich. „Die macht mich fertig.", seufzte Sam, als er meine Worte hörte, die ich nach eigentlich jeder Mission sagte. „Wenigstens wurde sie diesmal nicht halb erschossen.", Natasha Sarkasmus brachte mich zum grinse. „Zum Glück.", murmelte Wanda hinter uns. „Ich denke aber wir sollten uns fertig machen, wir haben uns eine kleine Pause verdient.", beschließe ich.

Ohne auf Natasha und Wanda zu warten, gehe ich zu meinem Zimmer, sammle ein paar gemütliche Klamotten zusammen und suche das Bad auf, dass ich mir mit den beiden teile. Dort dusche ich gemütlich und genieße das Gefühl des warmen Wassers, wie es auf meine Haut prasselt und langsam an mir herunter perlt. In Gedanken gehe ich die heutigen Situationen mit Natasha durch. Sowas kam immer häufiger vor.

Natasha liebte es zu flirten, dass war kein Geheimnis, aber mittlerweile hatte selbst ich verstanden, dass es bei mir kein normales Flirten war. Ihre Worte wirkten aufrichtig. Anders, als bei anderen. Innerlich brachte sie mich mit ihrem verführerischen Lächeln und den grünen Augen um den Verstand. Diese Flirts waren mittlerweile immer häufiger geworden. Anfangs kamen sie nur vereinzelt vor, aber in der letzten Zeit war die Spannung zwischen uns förmlich greifbar. Normalerweise war ich blind, wenn andere was für mich empfanden, doch diesmal war es nicht so. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass sie meine Gefühle erwiderte.

Irgendwann stellte ich das Wasser ab und trocknete meinen Körper ab, ehe ich in meine Unterwäsche, ein Top und eine Jogginghose schlüpfte. Kurz klopfte es an der Tür. „Ja ?", fragend sah ich zum Eingang. „Darf ich reinkommen ?" „Klar.", erwiderte ich, als ich die Stimme von Nat hörte. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen trat die Rothaarige in den Raum. Sie trug bereits ein Shirt und ebenfalls eine Jogginghose.

„Kann ich mich kurz fertig machen ?", fragte sie. „Klar, tu dir keinen Zwang an. Ich bin auch gleich fertig.", informierte ich sie. Mit einem kleineren Handtuch begann ich meine einzelnen Strähnen trocken zu rubbeln und beobachtete sie, wie sie begann sich abzuschminken. „Ich finde, dass du keine Schminke brauchst.", erklärte ich. „Wirklich ?" „Ja. Ich mag dich so wie du bist, du brauchst kein Make Up um anderen mehr zu gefallen." „Es macht mir spaß und beruhigt mich.", erzählte Nat und ich nicke leicht.

Über die kleine Spiegelfront sahen wir uns gegenseitig in die Augen und ich erkannte wie ihr rechter Mundwinkel wieder leicht nach oben zuckte. Dann legte sie vorsichtig ihr Zeug zur Seite und kam auf mich zu. Verwundert tat ich einen Schritt zurück, sodass ich an der Wand stand. Mit einer von Natasha sehr unüblichen, sanften Bewegung, strich sie meine leicht nassen Haare zur Seite, sodass meine Schussverletzung an der Schulter sichtbar wurde. Eine riesige Narbe zierte mein Schlüsselbein.

Zögerlich ließ ich das Handtuch sinken, mit dem ich weiterhin meine Strähnen getrocknet hatte. „Du hättest dir diese Kugel nicht einfangen dürfen." „Nat hör auf. Ich hab das aus gutem Grund getan und es war richtig so." „Diese Narbe sollte meine Haut verunstalten, nicht deine." „Das ist vollkommen egal. Sie zeigt mir, dass ich für die richtige Person gekämpft habe !", rufe ich etwas lauter als beabsichtigt.

„Natasha du musst damit aufhören. Hör auf dir die Schuld zu geben, hör auf zu sagen, dass du das mehr verdient hättest. Diese Kugel, diese Verletzung, diese Narbe zeigt nur, dass ich das richtige getan habe. Ich habe dich gerettet und ich bereue es nicht. Wir kannten uns zu dem Zeitpunkt kaum und trotzdem habe ich instinktiv so gehandelt, weil du mir etwas bedeutest, Natasha.", intensiv starre ich ihr in die Augen. Obwohl wir in etwa gleich groß sind, senkt sie nun den Kopf und lehnt ihn leicht an meine Schulter.

Ich spüre ihre Lippen auf der Narbe und wie sie dort einen federleichten Kuss platziert. Kurz setzt mein Herz aus und etwas unschlüssig schlinge ich einfach meine Arme um sie und ziehe sie an mich. „Maria sagte, dass du jeden Tag an dem ich geschlafen habe bei mir warst." „Dieses kleine Biest.", lachte Natasha leise. „Ich bin dir dankbar dafür, Nat. Danke, dass du da warst." „Ich war gerne da. Weil du mir nämlich auch etwas bedeutest.", gestand sie und sah mir wieder in die Augen.

Mit einem leichten Lächeln drehte sie sich weg und machte weiter, als wäre nichts gewesen. Etwas unschlüssig begann auch ich meine Haare zu trocknen. Nachdem wir beide durch waren mit unser normalen Routine, hielt ich sie nochmal am Türrahmen zurück. „Möchtest du eventuell mit zu mir kommen ?", will ich wissen und deute auf mein Zimmer. Kurz sieht die Rothaarige mich an, ehe sie leicht lächelt. „Gerne.", sie nickt.

Keine fünf Minuten später sitzen wir nebeneinander auf meinem Bett. „Gibt es ein Land, dass du schon immer mal sehen wolltest ?", gedankenverloren beobachte ich sie. Natasha wendet den Blick von der Decke ab um mir nun auch in die Augen schauen zu können. „Ich glaube ich war in so vielen Ländern, dass ich sie nicht mal aufzählen kann, aber meistens nur im Auftrag von SHIELD. Norwegen wäre ein Land, wo ich gerne mal hin möchte.", gestand sie. „Was ist mit dir ?" „Norwegen klingt gut.", wir lächeln uns leicht an.

„Durch SHIELD kommt man wirklich viel rum, aber leider sieht man nur sehr dunkle und kalte Orte." „Stimmt, unser HQ ist wirklich seeehr kalt und dunkel.", lachte Natasha ironisch. „Du weist, was ich meine.", grinse ich. „Nein, was denn ?", anzüglich lächelt sie und spitzt die Lippen. „Stell dich nicht dümmer als du bist.", lache ich. „Und wie soll ich mich dann verhalten ?" „So, wie sonst. Als ob du alles wüsstest, aber eigentlich von nichts nen Plan hast.", ich grinse frech. Natasha zieht provozierend eine Augenbraue hoch und lehnt sich leicht über mich.

„An deiner Stelle würde ich aufpassen, was du sagst, ich bin eindeutig die bessere Kämpferin.", meint sie. „Sagt wer ?" „Jeder." „Ich nicht." „Okay, was hast du denn vorzuweisen ?" „Ich bin die linke Hand von Fury und Maria die rechte, ich denke das beschreibt mein Niveau perfekt.", ich lache. Nat kommt mir immer etwas näher.

Fast schon reflexartig schlinge ich meine Arme um ihre Hüfte und ziehe sie auf mich. Alles in mir kribbelt, mit den Händen stützt sie sich rechts und links von meinem Kopf ab und ihre Augen zucken zwischen meinen und meinen Lippen hin und her. Es ist fast, wie in der Limousine. Die leichte Anspannung zwischen uns geprägt von gier und Zuneigung füreinander bringt beinahe die Luft zum knistern.

Ohne, dass wir es wirklich realisiert haben, kamen sich unsere Gesichter gefährlich nahe. Nur noch ein paar Zentimeter trennen unsere Lippen voneinander, wir verlieren uns in dem Grün der Augen des anderen. „Mach schon.", flüstere ich leicht und streiche mit meiner rechten Hand in ihre Haare um leicht ihren Hinterkopf zu mir runter zu ziehen. Mutig überbrückt Natasha die letzten Zentimeter und ihre weichen Lippen liegen direkt auf meinen. Ein Feuerwerk der Gefühle explodiert in meinem Körper und sanft erwidere ich den Kuss. Ich glaube ich war noch nie in meinem gesamten Leben so unglaublich glücklich, wie jetzt. 

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