Infoveranstaltung
Schon seit Tagen redeten die Schüler aus Peters Klasse von diesem Tag. Jedes Jahr war es wieder etwas besonderes: die “Infoveranstaltung“ wie es offiziell genannt wurde. Für die Schüler war es aber einfach ein Tag ohne langweiligen Unterricht.
An diesem Tag sollten die Eltern ihre Berufe vorstellen. Das war zwar relativ langweilig, da im Großen und Ganzen jedes Jahr die gleichen Berufe vorgestellt wurden (man wechselt schließlich nicht aller ein-zwei Jahre den Beruf), allerdings sollten die Schüler, mit heran nahendem Abschluss, ihre Möglichkeiten für die Zeit nach der Schule kennenlernen.
Die Gespräche gingen dennoch eher in Richtung “Wettbewerb der Berufe“. Trotz dass die Lehrer jedes Mal darauf hinwiesen, dass kein Beruf minderwertiger war als der andere, diskutierten alle welcher Beruf der beste war. Allen voran prahlte natürlich Flash mit den Berufen seiner Eltern.
Peter hielt sich dabei lieber im Hintergrund. Nicht nur, dass er keinen Beruf als den besten ansah. Auch konnte bei ihm keiner zur “Infoveranstaltung“ kommen. Eltern hatte der Teenager schließlich nicht mehr und seine Tante May hatte keine Zeit, obwohl sie sehr gerne ihren Beruf vorgestellt hätte. Nicht weil er so spannend war, sondern einfach um für Peter da zu sein.
So saß der Junge also einfach nur an seinem Platz und starrte nach vorn, während (natürlich) Flashs Eltern sich vorstellten. Gelangweilt sah Peter sich im Raum um: wirklich jeder hatte mindestens einen Elternteil mitgebracht. Ned und MJ waren also leider mit ihren Familien beschäftigt.
Gerade wollten Flashs Eltern ihre Plätze vorn tauschen - seine Mutter hatte zuerst ihren Beruf vorgestellt - da wurde die Tür zum Klassenzimmer geöffnet und schlug mit einem lauten Knall an die Wand.
Und herein kam niemand geringeres als Tony Stark, Ironman persönlich. Verwirrt sah Peter seinen Mentor an. “Mr. Stark, was verschafft uns denn die Ehre Ihres Besuchs?“, fragte Peters Klassenlehrer Mr. Harrington. “Heute ist doch diese... wie hieß es doch gleich?... “Infoveranstaltung“. Oder etwa nicht?“ Herausfordernd blickte der Milliardär den Mann vor sich an, sich wohl bewusst, wie unwohl dieser sich jetzt vermutlich fühlen musste. “Natürlich, Mr. Stark. Aber diese Veranstaltung wird von den Eltern der Schüler geleitet. Und...“, der Lehrer brach mitten im Satz ab und sah sich hilfesuchend im Zimmer um. Doch keiner sagte etwas, waren doch alle noch zu erstaunt um überhaupt ein Wort hervor zu bringen.
Provokativ langsam nahm Tony seine Sonnenbrille ab und öffnete die Knöpfe seines, sehr teuer scheinenden, Anzugs. “Ich bin als Vertretung hier.“ “Für... für wen denn? Es sind doch alle da.“, traute sich Mr. Harrington, leicht verwirrt, zu fragen. Abschätzig schaute der Ironman ihn noch einen Moment schweigend an, dann drehte er sich mit einem breiten und überlegenen Lächeln zu Peter um. “Für May Parker.“
Ein Raunen ging, wie eine Welle, durch die Klasse und Peter sah seinen Mentor überrumpelt an. Dieser lief gerade zielstrebig auf den Teenager zu und setzte sich neben ihn. “Sie können jetzt fortfahren“, wandte er sich an Flashs Eltern. Nach kurzem Zögern redeten sie dann auch stockend weiter.
Mit einem zufriedenen Grinsen saß Tony nun neben Peter. Ein paar Augenblicke später hatte dieser sich wieder gefangen, starrte den Mann neben sich aber immernoch aus dem Augenwinkel an.
Flashs Eltern waren dann auch recht schnell fertig geworden mit ihrem Vortrag, sodass endlich die verspätete Frühstückspause anfangen konnte. Fast alle verließen zu diesem Anlass den Raum und schon bald waren nur noch MJs und Neds Familie mit Peter und Tony im Klassenzimmer. “Was machen Sie hier Mr. Stark?“, stellte Peter nun endlich die Frage, die ihm seit dem Erscheinen des Milliardärs auf der Zunge lag. Belustigt und gespielt beleidigt antwortete Tony: “Ich dachte das wäre offensichtlich?! Ich bin für die “Infoveranstaltung“ hier.“ “Aber... warum?“ Immernoch fragend sah Peter den Ironman an. “Deine Tante, May, hat mich angerufen, oder besser, sie hat Pepper angerufen. Sie hat ihr erklärt, dass diese “Infoveranstaltung“ stattfindet, sie selbst aber keine Zeit hatte und dass du deswegen ziemlich geknickt warst. Und ja. Hier bin ich.“ Das Grinsen auf dem Gesicht des Mannes wurde, wenn möglich, noch breiter als sowieso schon. Sprachlos blickte Peter seinen Mentor an. “Danke!“
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