[16] Stony

Kopfhörer über den Ohren, die Knie an die Brust gezogen und in die Ferne starrend sitzt Tony auf dem Balkon. Er kann einfach nicht mehr. Alle erwarten von ihm perfekt und immer funktionstüchtig zu sein, aber auch ein Tony Stark kommt irgendwann an seine Grenzen, wenn es um Belastbarkeit geht.

Tony wird in seinen Gedankengängen unterbrochen, als Steve auf den Balkon tritt. Er sieht ebenfalls sehr mitgenommen aus. Der Tod von Peggy nagt sehr an ihm. Bis jetzt war sie eine der wenigen, die ihm noch aus seinem früheren Leben, vor dem Eis, geblieben ist und jetzt ist das einfach weg. Die Beerdigung ist zwar schon einige Wochen her, aber ab und zu holt es ihn trotzdem wieder ein und dann kommt er gerne auf den Balkon, um ein wenig Musik zu hören.

Doch heute ist es anders. Denn als Steve den Balkon betritt, sieht er Tony, der mit tränenverschleiertem Blick in die Ferne starrt. Still legt Steve seine Sachen, die er mitgebracht hat bei Seite und zieht sich einen Stuhl neben Tony. Seite an Seite starren sie in die Ferne, bis Tony Steves Anwesenheit bemerkt. Er zieht seine Kopfhörer runter und sieht zu Steve. "Was machst du denn hier Capsicle?", fragt er mit einem gespielt fröhlichen Ton, kann aber ein Schniefen nicht unterdrücken. Steve schenkt ihm ein Lächeln. "Ich habe gesehen, dass du hier mit Tränen in den Augen sitzt und keiner sollte alleine sein wenn es ihm schlecht geht."

Seufzend legt Tony seinen Kopf auf Steves Schulter. "Kennst du das wenn dir einfach alles zu viel wird?", fragt Tony nach einer Weile des Schweigens, "Jeder hat ein bestimmtes Bild von einem und die ganzen Erwartungen, die an einen gestellt werden. Wir sind doch auch nur Menschen." Er lässt seinen Kopf auf seine Knie sinken. Steve denkt etwas drüber nach bevor er antwortet. "Natürlich sind wir auch nur Menschen. Genau das macht uns doch zu guten Helden. Wir wissen genau wie jeder Andere, was es heißt jemanden, der einem Nahe steht zu verlieren. Deshalb versuchen wir so viele, wie uns möglich, zu retten. Trotzdem sind wir aber auch wie alle Anderen nicht ohne Fehler und deshalb ist es ganz normal, dass wir es nicht schaffen alle zu retten."

Während Steve das sagt schaut Tony langsam auf und ein kleines Lächeln breitet sich in seinem Gesicht aus. "Danke. Das habe ich jetzt gebraucht." "Nicht dafür", antwortet Steve und steht auf. "Warte!", ruft Tony, als Steve schon fast vom Balkon runter ist. Er ist inzwischen auch aufgestanden und steht nun vor Steve. Bevor Steve reagieren kann, hat Tony seine Arme um ihn geschlossen. So schnell wie der Moment gekommen ist, ist er auch wieder vorbei und Steve steht nur verwirrt da, während Tony an ihm vorbeigeht.

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