VIELLEICHT
*P.o.V Jason*
Der Wind piff uns um die Ohren als wir den Waldweg entlang zum Dorf gingen.
Fröstenld zog ich meine Jacke enger und beschleunigte meine Schritte.
Auch den anderen schien es nicht anders zu ergehen, beide hüpften immer wieder über dem Weg um sich aufzuwärmen.
Wir waren erstaunlich reibungslos aus dem Inernat gekommen, kein Lehrer hat uns aufgehalten und auch sonst niemand.
Man sah Jack die Nervosität an, kein Wunder das war das erste mal das er gegen die Regeln verstieß und das schon in seiner ersten Woche die er hier war.
Andauernd kaute er auf seinen Nägeln blickte sich um oder blieb sehen, wenn er ein eigenartiges Geräusch hörte.
Sam hingegen war das Nervenbündel in Person.
Sein ständiges Dauergrinsen verriet wie sehr er sich auf das Treffen freute.
Immer wieder klopfte er mir oder Jack auf die Schulter, dankte uns das wir mitgekommen waren.
Ich schenkte ihm nur hin und wieder einen bösen Blick und trottete dann weiter.
Den Rest des Weges waren wir still.
Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach, ich für meinen Teil versuchte einmal an nichts zudenken.
Nicht an die Schule.
Nicht an das Inernat.
Nicht an das Mädchen, den Wald, Sam oder Jack.
Als wir durch die mittlerweile schon dämmrichen Abendluft die entfernten Straßenlichter des Dorfes sahen beschleunigten wir unsere Schritte noch einmal.
Froh bald im warmen zu sitzen, schlenderte ich den anderen hinter her.
Ich war schon lange nicht mehr hier, bemerkte ich und schlagartig machte sich nervosität in mir breit.
Was wenn sie mich nicht mögen?
Oder ich mit keinem von denen reden kann?
Ich meine hat man mit "normalen" Menschen über haupt einen Gesprächsstoff?
Die letzten drei Jahre hatte ich allesamt Gespräche hauptsächlich über meine Kräfte mein Ansehen in der Schule oder sonst etwas über das Internat gehalten, außer mit Sam.
Sam hatte mir auf dem Weg noch mehr mals eingetrichtert, dass ich ein junger Student bin der bei seinen Großeltern Ferien von der Großstadt macht um in Ruhe zulernen.
Mein Blut pochte in meinen Adern und schnell wischte ich die schwitzigen Hände an meiner Hose ab.
Was ist nur los mit mir?
Sam ging voraus, öffnete die schweren Holztüren und trat schnell ein.
Wir folgten ihm brav hinein.
Er steuerte eine kleine Gruppe aus drei Mädchen hinten in der Ecke des Raumes an.
Ich schluckte schnell den Kloß in meinem Hals herunter und räusperte mich kurz bevor ich die drei musterte.
Das Mädchen in der Mitte war sehr schlank und groß, sie hatte rote gewellte Haare die sie zu einem Zopf hoch gebunden hatte.
Ihre Haut war blass und schillerte in diesem Licht Olivefarben.
Sie hatte ein rundes Gesicht und zwei glasklare blaue Augen aus denen sie mich freundlich an lächelte.
Das Mädchen rechts neben ihr war einwenig kleiner hatte braune, relativ kurze Haare die sie offen trug, sie hatte grüne Augen und lächelte mich ebenfalls freundlich an, wobei man ihre Grübchen sah.
Ich lächelte zurück.
Was jedoch sofort wieder fiel als ich das letze Mädchen musterte.
Ich gluckste einmal, was zugegeben nicht grade sehr männlich klang.
Dann versuchte ich Fassung bewahren, lächelte wieder einwenig gequält.
Sie hatte den Blick zum Boden gerichtet doch als ich mich kurz räusperte sah sie mich an.
Dann passierte etwas was ich nur aus den bescheuerten Chick-Flicks kannte die meine ehemalige Freundin Amanda gerne sah.
Die Zeit stand still.
Alle Geräusche um mich herum verstummten nur das Rauschen meines Blutes in meinen Ohren war zu hören.
Es gab nichts außer diese großen runden blauen Augen die mich leicht geschockt und doch sehr niedlich ansahen.
Dann war der Moment vorbei und die Geräusche krachten in einer Ohrenbetäubenden Lautstärke wieder ein.
Alles Geschah in Zeitraffer als müsste die Welt die verlorene Zeit, die sie für mich stehen geblieben war, wieder aufholen.
Sie räupserte sich sichtlich peinlich berührt.
Kurz nickte ich ihr kaum erkennbar zu und senkte meinen Blick wieder.
Sam schien von alledem nix mitbekommen zu haben den fuhr fröhlich fort.
,,Also das sind Jack und Jason ...", er zeigte zuerst auf Jack und dann auf mich.
,,Jungs, das ist Kira.." er zeigte auf das Mädchen mit den braunen Haaren rechts.
,,Emily und Cassandra" er zeigte auf die beiden anderen Mädchen.
Sie hieß also Cassandra.
Gut zu wissen, letztes Mal als wir uns getroffen haben schien sie nicht unbedingt mit dem Gedanke zuspielen mir ihren Namen zu verraten, sie hielt es für wichtiger meine Gedanken zulesen.
Es amüsierte mich in einer gewissen Weise, auch wenn ich es selbst nicht ganz verstand.
Wir setzten uns an den Tisch, ich zwischen Sam und Jack gegenüber von Cassandra.
Zuerst schwiegen wir alle, bis auf Sam und Emily die bereits in ein Gespräch vertieft waren.
Kira spielte unbeteiligt an ihrem Handy während Jack sich nervös auf der Lippe herum biss.
Cassandra las höchst interessiert die verkehrt herume Speisekarte während ich nur unbeholfen dazwischen saß und dumm in der Gegend rum glotze.
Das Blut pochte wieder in meinen Adern und immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich Cassandra hinter meiner eigenen Speisekarte heimlich beobachtete.
Was sie wohl grad dachte?
Ob sie wieder meine Gedanken las?
Das ist zum verrükt werden!
Da treff ich mal das Mädchen, über das ich mir eine Woche lang den Kopf zerbreche und welches mich täglich überall in meinen Gedanken plagt,wieder und alles was ich tue ist schweigen.
Was ist nur heute mit mir los?
Ich bin sonst nie nervös .
Warum dann grad heute hier und jetzt?
Ich trommelte unbeholfen mit meinen Fingern auf der Tischplatte und griff ins leere als ich mach meinem Ring greifen wollte um an ihm zudrehen.
Ihn musste ich ebenfalls abnehmen, angeblich damit keine Fragen aufkommen worum wir alle einen Ring trugen.
Sam schien zu merken, dass wir uns unwohl fühlten und sagte rasch: ,,Mensch ihr seid keine drei Jahre alt, ihr habt Münder zum sprechen und ich kann mir offen gestanden nicht vorstellen das ihr dem anderen Gegenüber so uninteressiert seid.", er feixte leicht als er das sagte und sah uns grinsend an.
,,Also habt ihr euch entschieden was ihr nehmen wollt?", grinsend deutete er auf die Speisekarte in Cassandras Händen, sie wurde rot legte die Karte hin und nickte dann .
,,Nudeln..." sagte sie und schien sich selbst auffraffen zu wollen, schüttelte kurz denn Kopf und sah dann zu mir.
Ich schluckte und sagte schnell: ,,Ehhm... Das klingt gut ich nehme dasselbe.", Sam grinste wieder und und wendete sich ab.
,,Was darf ich ihnen bringen?", der Kellner erschien und unterbrach uns in einem mehr oder weniger gezwungenen Unterhaltung über Hobbys und insbesondere Fussball, wobei ich zugeben musste das ich noch nie ein Mädchen kannte was sich so für Fussball ineterreisert wie Cassandra.
Irritiert sah sie auf und musterte den Kellner kurz.
Kurze schwarze Haare Ähnlichkeit wie bei Jack, hohe Wangenknochen, volle rote Lippen und einen kleinen Bart.
Ich schätze ihn auf glatte 20.
Er trug ein weißes Hamd, dass er bis zum Ellebogen hoch geschoben hatte, sehr cool, und eine schwarze Jeans.
,,Ich nehme einmal Spaghetti Bolognese" sagte Cassandra freundlich und lächelte ihn scheinheilig an.
,,Dasselbe", sagte ich nur knapp und er verschwand.
Es machte mich rasend das der Kellner Cassandra ebenfalls so angelächelt hatte und doch versuchte ich ruhig zu bleiben und mich wie vorher zu verhalten.
Das essen kam, wir aßen alles, wir redeten alle gemeinsam über die Grundschule, sowohl wir als auch die Mädchen mieden das reden über College oder highschool.
Die Zeit verging und irgendwie wollte doch niemand nachhause, sie blieben sitzen und quatschen weiter.
Erst als der Kellner kam und freundlich darum bat das Restaurant zu verlassen da es bald schließen wolle unterbrachen sie ihren redeschwall.
,,Ich will nicht nicht nachhause, ihr?", schmollte ich während ich aufstand um mir meine Jacken anzuziehen .
,,Dito!", Sam nickte mir zu.
,,Aber wo wollen wir noch hin gehen?", fragte nun Cassandra
,,Ich möchte ja nicht komisch klingen oder so aber nach Ladenschluss hatte ich vor in die Bar, die Straße runter zugehen vielleicht wollt ihr gleich mitkommen?", der Kellner stand urplötzlich zwischen uns.
Es beunruhigte mich, dass er wieder so nah an Cassandra stand ,es war wie ein Beschützer Instinkt den Kopf ich verzweifelt versuchte abzustellen.
Ich versuchte es mir nicht anmerken zulassen, wandte mein Blick schnell wieder ab und sah in die Runde.
Alle nickten und so war die Sache geritzt.
Und obwohl ich nicht unbedingt mehr Zeit als nötig mit diesem Pedo-Kellner verbringen wollte stimmte ich zu .
Vielleicht wären wir, wenn wir nicht in die Bar gegangen wären, dem negativen aus dem Weg gegangen, hätten wir gewusst was kommt.
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