KRIEG
Jason PoV
,,Aufstehen Jay es gibt gleich Essen...", Sams gespielt sanfte Mutterstimme drang in mein Traum ein und weckte mich somit.
Ich tat so, als würde ich schlafen, da ich noch unglaublich müde vom gestrigen Abend war.
,,JayJay aufstehen..", Sam kam näher und zog mir dann mit einem Ruck die Decke weg.
,,Saaamm", ich zog das a extra lang um ihn zu ärgern, er hasste das ,,sei still, siehst du nicht das ich schlafe?", brummte ich in mein Kissen. Gestern hatten Sam und ich noch etliche Stunden miteinander geredet und waren demnach auch erst um drei Uhr schlafen gewesen.
,,Ach was?", der blonde kicherte und warf dann ein Shirt nach mir.
,,Aufstehen!", befahl er dann und verschwand ins Bad.
Ich brummte noch einige Beleidigungen an meinen Mitbewohner in mein Kissen und erhob mich dann seuftzend aus dem Bett.
Mehr schlafend als wach schleppte ich mich in unsere Küche und setzte mich auf einen der Küchestühle, nachdem ich mir eine Schüssel mit Müsli gemacht hatte.
Ein Blick auf die Uhr ließ mich laut aufstöhnen, 6:39, noch früher ging auch nich oder?
Gönnte man mir hier nichtmal meinen teuren Schlaf?
Genervt und müde schlürfte ich mein Müsli und dachte dabei wieder an das Gespräch, welches Sam und ich gestern genau hier geführt hatten.
Wie aufs Stichwort kam eben genannter herein und grinste mich an.
,,Was ist denn mit dir los? War was in deinem Kaffee?", grummelte ich genervt. Seine ständige Heiterkeit vertrug sich noch nie gut mit meinen Morgenmuffel.
,,Etwas Zucker und Milch, wieso?", Sam nahm sich ebenfalls eine Schüssel und machte sich ein Müsli.
,,Dann war die Milch schlecht", stellte ich fest und grinste ihn an.
Sam grinste und stand kurz darauf wieder auf.
,,Warte, ich geh kurz Jack wecken" sagte er noch schnell bevor er den Raum verließ.
Ich nickte nur und verfrachtete, nachdem ich aufgegessen hatte, die Schüssel in die Spüle. Ich musste Grinsen. Sam der Daddy. Er fühlte sich schnell für vieles verantwortlich und gab sich oft die Aufgabe sich um jemanden zu sorgen und auf ihn aufzupassen. Im Grunde ein guter Schachzug von unsem Rektor Jack zu ihm zuschicken. Sam würde ihn hüten wie seinen eigenen Sohn.
Sam wäre sicher ein super Dad!
Ich ging ins Bad und duschte mich.
Ab da an verlief alles wie in Trance, ich hörte alles, sah alles doch es fühlte sich anders an.
Alles in mir kribbelte und es fühlte sich an als würde ich nicht gehen sondern schweben.
Ich beobachtete wie Sam und Jack redeten, doch zuhören tat ich nicht. Wie als wären sie mehrere Kilometer entfernt hörte es sich an.
Ich bekam mit, wie wir zusammen das Zimmer verließen und uns der, sich nach draußen drängenden, Masse anschlossen.
Doch irgendwas war anders als sonst, nur konnte ich nicht sagen was.
Ich sah wie wir alle Waffen bekamen.
Speere, Bögen, Äxte und Messer.
Eigentlich hätte ich es wissen müssen, doch meine Sinne waren wie benebelt, ich konnte keinen klaren Gedanken schließen.
Wir wurden in Gruppen aufgeteilt.
Sam, Jack und ich waren zusammen mit zwei anderen aus den unteren Rängen in einer.
Sie hießen Luke und Florian.
Für mich vollkommen uninteressant.
Dann wurden wir losgeschickt.
Einzeln in den Gruppen, wir waren einer der letzten die an dem "Schlachtfeld" ankamen.
Man sah nicht viel, außer kämpfende Jugendliche die sich vor einem großen weiß-grauem Haus die Köpfe einschlugen.
Doch die Lage schien noch relativ entspannt zu sein, ich konnte noch keinen von unseren Männern sehen die am Boden lagen.
Ich sah zu Jack und Sam, um zu kontrollieren, ob sie noch da waren.
Jack stand neben Sam und trug einer dieser lächerlichen Rüstungen die wir bekommen hatten und dazu eines der silbernen Säbel.
Sam der neben ihm stand trug keine Rüstung dafür eine Art Lederschutz, ehrlich gesagt sah er damit mehr als Scheiße aus.
Er hatte sich eine der Äxte auf die Schulter gelegt und scannte so lässig das Gelände. Auch wenn es schien als würde er sich nur liebend gern in den Kampf ziehen sah ich in seinen Augen die Angst aufblitzen.
Doch als er sein Kopf drehte und mir somit in die Augen schaute passierte es.
Der Vorhang der davor meine Sinne benebelt hatte wurde gelüftet.
In einer Hinsicht war es befreiend, doch dann traf es mich wie ein Schlag als ich das Geschehen vor mir realisierte.
Leicht panisch glitt mein Blick über die Köpfe der Menschen, dann sah ich Florian.
Er war mit einer Armbrust bewaffnet die er zielsicher auf das Mädchen vor ihm richtete.
Mein Mund klappte auf und dann wieder zu.
Mein Herz stolperte einige Schritte bevor ich das Blut rauschend in meinen Ohren hörte.
Fast hätte ich geschrien, doch konnte mich noch rechtzeitig zur Ordnung rufen.
Mit einem Satz war ich bei ihm und flüsterte so gleichgültig ins Ohr wie es ging: ,,Nicht auf die kleine da.", auch wenn es mehr wie ein knurren klang.
Florian riss überrascht seinen Kopf zur Seite und sah mich mit großen Augen an.
,,Wieso?", fragte er nun, nachdem er sich aus meinen Griff gelöst hat.
,,Weil ich das sage..", meinte ich und drehte mich so das ich sehen konnte ob Cassandra uns gesehen hatte.
Doch sie hing mit ihrem Kopf noch in ihrem Schließfach, zum Glück.
Mein Blick glitt wieder zurück zu Florian der mich immernoch ansah.
,,Pass auf kleiner, wehe du krümmst diesem Menschen auch nur ein Haar...", ich funkelte ihn während diesen Worten bedrohlich an, was ihm jedoch leider nicht einschüchtern ließ.
Langsam hob er die Hand mit der Armbrust. Sein Blick war immer noch bei mir.
,,Florian...", begann ich doch da hörte ich schon wie er abdrückte.
,,Upps...", seine gespielt unschuldige Stimme und sein unschuldiges Lächeln auf den Lippen brannten sich in mein Gehirn ein und zerstörten dort alles.
Erneut hörte ich das Blut in meinen Ohren rauschen und drehte mich dann ruckartig um, nachdem ich es geschafft hatte mich aus meiner Starre zu lösen.
Doch was ich sah drehte mir den Magen um.
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