DIE STIMME

*PoV Jason*

Cassie lag am Boden.
Der Pfeil der Armbrust von Florian hatte sie zum Glück nicht getroffen oder zum mindestens sah sie unverletzt aus.

Hilfesuchenden sah ich mich nach Sam oder Jack, doch ich konnte sie nicht sehen und so beschloss ich mich allein um Cassie zu kümmern.

Ich drehte mich um, bereit ihr zu helfen, doch sie lag nicht mehr dort.
Wo war sie hin?
Hatte ich sie mir nur eingebildet?
Was war verdammt nochmal hier los?

Ich lief die wenigen Schritte bis ich dort stand wo sie vorher gelegen hatte und sah mich um.

Lauter Menschen, doch Cassandra war nicht unter ihnen.

Mein Blick ging erneut suchend durch die Menge doch das einzig bekannte was ich sah war Florian, der grade dabei war zwei groß gebauten Jungen zu verprügeln.
Nicht weit von ihm sah ich Sam.
Schnell steuerte ich auf den blonden zu und stoppte erst kurz vor ihm.

Sein Gesicht war noch immer kreidebleich und in sein Augen lag so viel Angst, als hätte er einen Haufen Geister gesehen.

,,Wo ist Jack?" fragte ich, mit der Sache mit Cassandra wollte ich ihn momentan noch nicht belasten.
Er müsst ersteinmal so mit der Situation klarkommen.

Erst jetzt schien er mich zubemerken, er schüttelte kurz seinen Kopf schloss die Augen und sagte dann.
,,Ich hab keine Ahnung...wir sollten ihn suchen gehen. "
Ich Nickte ihm zu und zusammen bewegten wir uns langsam durch die drängenden Menschenmassen.
Den Blick immer suchend durch die Massen fahrend.

Mit der einen Hand Sams Handgelenk umklammert stolperte ich langsam vorran.
Auch wenn es bis jetzt noch zu keinen schweren Körperverletzung gekommen zusein schien wollte ich nicht riskieren Sam in der Menge zu verlieren.

Ich musste ihm später unbedingt das mit Cassandra erzählen. So ganz logisch erklären konnte ih es mir noch immer nicht.
Auch wenn der Pfeil sie nicht getroffen hat, ich hatte mich ja nur für wenige Sekunden von ihr weggedreht, hatte sie mich nicht gesehen? Nicht erkannt?

Ich wurde von einem starken ziehen an meinen Handgelenken aus meinen wirren Gedanken gerissen.

Schnell drehte ich mich zu Sam der wie versteinert auf einen Fleck an dem Gebäude starrte.
,,Da ist Jack" er deutete mit seinen Finger auf einen kleinen schwarzen Punkt am Haus.

Leicht ungläubig begann ich langsam auf den Fleck zuzugehen.
Als ich direkt vor ihm stand blieb mir die Spuck weg.
Das kleine Häufchen Elend vor mir war tatsächlich Jack.
Zusammen gesunken, zitternd und wirre Worte vor sich hin murmelnd.
Er hatte die Augen fest zusammen gekniffen und die Arme um seine Beine geschlungen.

Sam hockte sich schnell zu ihm, langsam streckte er seine Hand nach Jacks Schulter aus um ihn zuberuhigen.
Augenblicklich schlug Jack die Augen auf, als Sam seine Hand auf seiner Schulter abgelegt hatte.

Jack schrie auf, seine Augen füllten sich mit Angst und Panik.
Dann schloss er die Augen wieder schnell und schlug wild um sich.
Sam fuhr erschreckt zurück und starrte ungläublich auf den mittlerweile weinenden Jack.

Jack versteckte sein Gesicht in seinen Händen und zitterte nun wenn möglich noch stärker.
Seine Atmung ging schnapartig als wolle er etwas hinunterschlucken, etwas verdrängen, aus seinem Körper pressen.
Was zur Hölle war mit ihm los.?

,,Verdammt, Jason! Vielleicht Hilfst du mir mal, er hat grad ne verdammte Panikattacke" Sams Stimme riss mich aus meiner Art Trance.
Ich löste mein Blick von Jack und sah Sam an.

Auch seine Hände zitterten mittlerweile.
Hektisch sah er sich um.
,,Wir brauchen Hilfe.....Scheiße....Jason!" er murmelte unverständlich vor sich hin.
,,WIR BRAUCHEN HILFE!!!" schrie er plötzlich und stand auf.

Er lief einige Schritte sah sich suchend um. Dann kam er zurück und beugte sich wieder zu Jack.
Ich stand nur da, unfähig mich zubewegen oder irgendwas zu tun. Meine Sinne waren wie benebelt und Farben vor meinen Augen verschmolzen langsam mit einander.
Vor meinem inneren Augen erschien das Bild von Edward ein früherer Klassenkamerade, er war neu auf der Schule...........was genau passiert was, wusste ich nicht doch eines Tages fand ich ihm auf dem Schulklo, genau wie Jack jetzt, zusammen gesunken, schreiend zitternd weinend.
Damals hatte ich auch versucht ihn zuberuhigen hatte ihn angefasst doch genau wie Jack wehrte er sich mit aller Kraft dagegen, schrie und weinte noch mehr.
Dann kam nach einiger Zeit sein damals bester und einziger Freund und als er sah was mit ihm los war, ist er fast in Tränen ausgebrochen. Er hatte sich vor ihn gestürzt, langsam seine eine Hand genommen und fest gedrückt, dann hatte er immer wieder leise beruhigende Worte zu ihm gesagt und irgendwann hatte er seine Arme um ihn schlingen können.
Danach hatten wir kein einziges Wort mehr mit einander geredet. Er glaubte wahrscheinlich noch bis heute das ich an seiner Panikattacke Schuld war.

Ich handelte schnell.
Ich gab Sam ein Zeichen jetzt ruhig zusein und zuzuhören, dann beugte ich mich runter zu Jack und begann langsam auf ihn einzureden.

,,Hey schau mal Jack wir sind es sich nur, wir wollen dir nichts tun, wirklich nicht..."
Jack blickte zwischen seinen Fingern hindurch auf uns bevor er dann langsam seine eine Hand sinken lies.
Schon mal ein hervorragender Schritt wie ich fand.
Dennoch weinte Jack weiter und die Tränen Bäche stürzten nur so seine Wangen hinunter.

Ich hob meine Hand und fuhr langsam mit meine Hand über seinen Arm damit er sich beruhigte.
Nach einiger Zeit zog ich ihn dann auf die Beine. Er zitterte seine Augen waren aufgerissen und sein Atem ging unregelmäßig.
Schnell erschien Sam neben mir und zog Jack in eine Umarmung.

Ja das konnte Sam gut, er war der Umarm-king. Keiner konnte so gut Umarmen wie Sam.

Nachdem Jack wieder ruhig atmete und sich einiger Maßen ein bekommen hatte verließen wir so schnell wie möglich das Grundstück und ließen das Schlachtfeld unbeachtet hinter uns.

Zusammen gingen wir bis zu einer kleinen Lichtung und ließen uns nieder. Jack hatte seine Augen noch immer weit aufgerissen und starrte ins unvorhandene Nichts. Es schien als realisiere er garnichts das wir überhaupt von dort weggegangen. Sam saß rechst neben ihm und ich ihnen gegenüber. Sam sah immerwieder besorgt zwischen mir und Jack hin und her sagte jedoch nichts. Alle drei schwiegen wir und hingen unseren Gedanken nach.

Grade als ich fragen sollte ob es nicht besser wäre jetzt zurück zugehen, öffnete Jack den Mund und brachte mit leiser und brüchiger Stimme hervor. ,,D...da ...waren... so viele Menschen, alle haben sie mich angerempelt, haben kein bisschen Rücksicht auf nich genommen. Ich hab mich so klein und unnütz gefühlt......un...und dann kam da die Stimme......die Stimme die mir sagte ich solle kämpfen...und.....töten......"

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