Kapitel 2 / 3-01
POV Ava:
Nachdem die Legends die Einsatzzentrale verlassen haben, beginne ich dort, neue Aufgaben an das Team zu verteilen.
Der normale Alltag muss schließlich weitergehen. Die Legends haben mit ihrem überraschendem Besuch den Tagesablauf reichlich durcheinander gebracht, sodass es einiges zu regeln gibt.
10 Minuten später, ich will gerade die Einsatzzentrale verlassen, um endlich in der Kantine zu frühstücken und den Triumph über die Legends zu feiern, als mir auffällt, dass die Waverider startet.
"Herrgott noch eins, was denken die sich nur dabei?", fragt Director Bennett fassungslos.
"Der Hangar ist verriegelt, sie können nicht raus", stelle ich verwirrt fest.
Alle halten in ihrer Arbeit inne und starren auf den Bildschirm, der die startende Waverider zeigt.
"Jap, ich fürchte die Legends haben sich von so etwas wie Logik noch nie aufhalten lassen", kommentiert Rip die Aktion trocken hinter mir. Er verlässt sofort die Einsatzzentrale und läuft zum Hangar.
Ich verfolge das Geschehen mit den Anderen weiterhin auf dem Bildschirm.
Kaum eine Minute später, die Waverider hat immer noch Startprobleme, erreicht Rip den Hangar, doch es ist vermutlich schon zu spät.
Die einzige Möglichkeit für die Legends, den Hangar zu verlassen, wäre ein Zeitsprung. Aber das wäre doch ein viel zu hohes Risiko! Gut möglich, dass dabei eine Person verletzt wird...
Die Waverider dreht sich in Richtung Rip und er sagt etwas, doch leider hat unsere Videoüberwachung keinen Ton und wir können alle nur weiter auf dem Bildschirm verfolgen, was geschieht.
Sie nehmen an Geschwindigkeit auf und fliegen direkt auf Rip zu. Eigentlich hätte er schon längst aus dem Weg gehen sollen, aber offensichtlich vertraut er Miss Lance' Flugkünsten genug, um einfach stehen zu bleiben.
Ohne es zu bemerken, beiße ich mir in die Wange und merke es erst, als die Waverider kurz vor Rip in einem orangenen Licht verschwindet und ich Blut schmecke.
Ich drehe mich zu Director Bennett und warte auf seinen Befehl.
"Nun, da die Legends unser Eigentum entwendet haben, sollten wir alles daran setzen, sie aufzuspüren. Agent Sharpe, können sie herausfinden, wo und in welcher Zeit sich die Legends befinden?"
"Selbstverständlich, Sir. Es wird allerdings ein wenig dauern, bis wir uns in das System der Waverider eingehackt haben und wissen, wo sie sich aufhalten", antworte ich.
Er nickt zufrieden. "Gut, stellen sie bitte ein Team von Agents zusammen und geben mir Bescheid, sobald wir loslegen können. Der Rest geht jetzt wieder den normalen Aufgaben nach."
"Ja, Sir", antworte ich. Die anderen Arbeiter nicken eingeschüchtert. Doch als Director Bennett die Einsatzzentrale verlässt, beginnen sie zu tuscheln.
Das ist ja wirklich ungeheuerlich. Miss Lance und ihr Team haben es innerhalb eines Tages geschafft, meine Autorität vor meinen eigenen Angestellten zu untergraben. Vor mir zu tuscheln haben sie nicht einmal in meiner Anfangszeit hier gewagt.
"Hat Director Bennett sich nicht klar ausgedrückt? Sie gehen jetzt alle ihren Aufgaben nach, sonst muss ich ernsthaft über die Höhe ihres Gehaltes nachdenken", sage ich wütend. Die Drohung zeigt Wirkung.
Augenblicklich herrscht wieder Ruhe in der Einsatzzentrale und ich beginne mit der Suche nach den Legends.
POV Sara:
"Gideon, wo sind wir?", frage ich, nachdem wir erfolgreich einen Zeitsprung aus dem Hangar des Zeitbüros gemacht haben.
Gut zu wissen, dass wir sogar in Gebäuden Zeitsprünge mit der Waverider machen können.
"Ich konnte uns lediglich drei Minuten in die Zukunft bringen", antwortet unsere K.I. prompt, "Wir sind immer noch in Star City. Ich muss sie darauf hinweisen, dass das Schiff dringend gewartet werden muss."
Halb erleichtert, halb verzweifelt, lasse ich mich gegen die nicht besonders bequeme Lehne fallen.
"Das heißt, wir schaffen es so nicht bis nach Aruba", stellt Ray ernüchtert fest.
"Schaffen wir es bis Central City?", fragt Nate. Ich weiß sofort worauf er hinaus will. Ray sieht ihn verwirrt an. "Da gibt es einen guten Mechaniker", meint Nate.
Jetzt verstehen auch Ray und Mick. "Gute Idee Nate. Jax kann uns sicher helfen. Gideon nimm Kurs auf Central City", meine ich grinsend.
"Natürlich, Captain", sagt Gideon und setzt den Kurs. Ich schalte auf Autopilot und drehe mich zu dem Rest meines Teams um.
"Also, wenn wir in Central City sind, repariert Jax das Schiff. Mick, was genau war da eigentlich los auf Aruba?", frage ich ihn.
"Ich hatte den Kerl gefesselt und er hat irgendwas von Piraten und Gold gefaselt, also wollte ich mal nachsehen was er da in seinem Beutel hatte", erklärt er und hält die römische Münze hoch. "Dann hat er mir die Nase gebrochen und ist abgehauen. Ich bin ihm hinterher und er ist in so einer Party untergetaucht. Da hatten alle so komische Bettlaken an und dann war ich plötzlich bei euch und den Zeitfuzzis."
Ich seufze. Das hatte er mal wieder ganz toll gemacht.
"Gideon, was ist das für eine Party?", frage ich.
"Bei der Party, die Mister Rory beschrieben hat, handelt es sich vermutlich um die ArubaCon 2017. Sie findet dieses Jahr unter dem Motto "Römer" statt. Die Bettlaken sind also vermutlich viel eher Kostüme."
"Also finden wir unseren guten J.C. zwischen einem Haufen Idioten. Gideon, stelle bitte Strandkleidung für uns, Jax und Stein her. Mick ist glaube ich schon recht passend angezogen."
"Gern, Captain. Wir sind jetzt über Central City. Wo wollen sie landen?", meldet sich Gideon.
Ich drehe mich wieder nach vorne und schalte die manuelle Steuerung ein. "Kannst du Jax orten, Gideon?"
"Er befindet sich gerade bei Dr. Martin Stein und seiner Tochter Lily."
Ich nicke zufrieden und steuere uns direkt auf das hübsche Haus am Rand der Stadt zu. Während ich lande, deaktiviere ich den Tarnmodus.
"Kommt mit Leute, wir müssen ein paar Freunde abholen!", rufe ich.
"Hey, Sara! Nate, Ray, Mick! Was macht ihr denn hier?", ruft Jax uns entgegen. Er und Martin stehen in der Tür und sehen uns mehr oder in Martins Fall eher weniger glücklich an.
"Mick hat Julius Cäesar auf Aruba entdeckt und weil uns das Zeitbüro nicht glaubt, haben wir die Waverider geklaut und wollen die Sache selber regeln. Allerdings haben die die Waverider ganz schön in Mitleidenschaft gezogen und wir schaffen es ohne Wartung nicht bis nach Aruba", erklärt Nate.
"Und ihr wollt jetzt, dass ich das Schiff repariere", meint Jax.
Ich nicke. "Gut kombiniert, Sherlock", witzelt Ray.
"Kommt nicht in Frage", widerspricht Martin, "Lily ist schwanger und ich... "
"Oh, herzlichen Glückwunsch!", fällt Ray ihm ins Wort.
Unser Martin wird also Großvater. Wow.
"Bitte, wir sind ja gleich wieder hier. Was soll denn schon passieren?", versucht Jax ihn zu überzeugen.
"Na schön, aber wirklich nur kurz", gibt Martin sich geschlagen. Das ging einfacher als gedacht. Vielleicht zieht es auch ihn zurück zur Waverider.
Auf dem Schiff begibt sich Jax direkt zum Maschinenraum. Wir anderen gehen solange auf die Brücke und versammeln uns in dem kleinen Raum, in dem wir meistens trinken.
"Du wirst also Großvater, Martin?", fragt Nate an Stein gerichtet.
Er nickt und ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. "Sie und ihr zukünftiger Ehemann sind aus ihrem Sabbatjahr in Rom zurückgekommen, um die Nachricht persönlich zu überbringen. Ich kann es selber kaum glauben", erzählt er.
"Wow. Herzlichen Glückwunsch", sage ich und klopfe ihm auf die Schulter. Wohl ein wenig zu fest, denn er reibt sich sofort die Stelle an der Schulter und stöhnt leise. "Tschuldigung", flüstere ich, dann wende ich mich wieder ans Team.
"Alle kennen den Plan?"
"Wir schleichen uns auf die Party, finden Cäesar...", beginnt Ray. "Brechen ihm die Nase und bringen ihn aufs Schiff", beendet Mick den Satz.
"Ich glaube, seine Nase lassen wir lieber heil, sonst haben die ganzen Bilder von ihm nachher eine gekrümmte Nase und Rip macht uns die Hölle heiß. Nicht vergessen, wir dürfen uns keine Fehler erlauben", meine ich.
Dann kommt Jax herein. "Die Waverider ist wieder halbwegs in Ordnung. Einige Teile müssen noch repariert werden, aber das kann ich jetzt auf die Schnelle nicht machen", erstattet er Bericht.
"Gut, habt ihr Lust mitzukommen? Wir könnten Firestorm gut gebrauchen", frage ich an Jax und Martin gewandt.
"Nein, auf gar keinen Fall!", meint Martin sofort.
"Kommen sie Grauer, so werden sie auf Julius Cäesar treffen und reparieren die Geschichte. Hey, wir haben ein Zeitschiff. Zum Nachtisch bringen wir sie wieder zurück", versucht Jax ihn zu überzeugen.
"Das Gleiche habe ich Clarissa beim letzten Mal gesagt...", fängt Martin an.
"Und als sie nach Hause kamen, hatten sie plötzlich eine Tochter", fährt Ray fort.
Triumphierend sieht Jax Martin an.
"Und das heißt", fragt er ein wenig verwirrt.
"Das heißt, manchmal vergeigen wir's und machen es dadurch trotzdem besser", erklärt Nate. Das passt wirklich gut.
"Ein gutes Motto, das sollten wir benutzen", kommentiere ich.
Nate macht eine zustimmende Geste in meine Richtung. Ich glaube, ich erkenne da ein Anzeichen von Schwäche in Martins Gesicht.
Mit all den bittenden Blicken auf sich gerichtet kann er wahrscheinlich gar nicht "Nein" sagen.
"Schön, meinetwegen, ich komme mit", stimmt er zu.
"Großartig", meint Ray, "Jetzt fehlt nur noch Amaya und unser Team ist wieder vollständig."
"Das kannst du knicken", kommt von Nate. Er dreht sich weg.
"Whoa, hab ich was nicht mitgekriegt?", fragt Jax verwirrt.
"Mm, Amaya hat ihn abserviert, ist wieder zurück nach 1942", erklärt Ray flüsternd. Nate hört ihn trotzdem. "Pff, mich abserviert? Das stimmt nicht." Er schüttelt demonstrativ den Kopf. Jax seufzt und sieht ihn skeptisch an.
Nate war noch nie ein besonders guter Lügner, genauso wenig wie ich.
"Sie ist zurück nach Zambesi, weil Rip ihr gesagt hat, dass sie 1942 irgendein Schicksal erfüllen muss."
"Tja, im Gegensatz zu uns. Auf uns wartet rein gar nichts Bedeutendes in der echten Welt", meint Jax. Allerdings. Die Monate bei Sink, Shower and Stuff waren echt langweilig. Und mein Chef war ein großkotziger, arroganter Angeber.
"Sprich nur für dich, Hohlbirne", wendet Mick höflich wie immer ein.
"Ich weiß ja nicht, wie's euch geht, aber auf mich wartet Größeres als Handtücher zu falten", meine ich und hebe fragend die Hände.
"Und Rip denkt, wir sind überflüssig, weil er das Zeitbüro hat", meint Ray mit einem "Wie lächerlich"- Gesichtsausdruck.
"Ray hat Recht", stimmt Nate ihm zu, "Durch uns ist der Fehler entstanden, wir müssen ihn auch wieder reparieren."
"Doch diesmal werden wir an der Geschichte nicht wieder mit einer Kettensäge operieren, wir nehmen diesmal das Skalpell", sage ich euphorisch und spiele damit ein wenig auf Rips Aussage von vorhin an.
"Yeah", ruft Ray. "Also dann Legends, rein in die Strandklamotten. Wir müssen noch einen römischen Kaiser abholen!"
10 Minuten später stehen wir alle wieder in Strandklamotten auf der Brücke. Ich muss zugeben, mir gefällt das Outfit. Falls wir irgendwann noch einmal die Gelegenheit haben, an den Strand zu gehen, werde ich definitiv diesen roten Bikini anziehen.
Ich lande die Waverider in der Nähe der Con und wir marschieren los.
Die Party ist noch in vollem Gange. Alle tragen, so wie Mick es beschrieben hat, römische Kostüme und tanzen zu recht nerviger Musik.
"Ich komme mir albern vor", bemerkt Martin. Zugegeben, ihn in Strandkleidung zu sehen ist irgendwie seltsam.
"Mischen wir uns unters Volk", schlägt Nate vor.
"Kein Problem", meint Mick und nimmt einer vorbeigehenden Kellnerin ein Bier ab.
"Beim mächtigen Cäesar", sagt Martin, "Er steht dadrüben!"
Ich ziehe meine Sonnenbrille herunter und schaue in die Richtung, in die er zeigt. Tatsächlich, in der Mitte der Gruppe steht ein Mann mit einer überaus echt wirkenden Rüstung, der eine Art Rede hält.
"Höret, ich habe euch folgendes zu sagen: Zieht ihr in den Kampf mit mir?", fragt er in die Runde, eine Hand auf dem in der Scheide steckendem Schwert.
"Ja", grölen die angetrunkenen Partygäste. "Das werden wir!"
"Und erobert dieses primitive Land für Rom?"
Wieder stimmen sie ihm lauthals zu und heben die Plastikbecher mit Bier.
Das Ganze ist irgendwie ziemlich witzig. Grinsend frage ich Rory, von wem er unsere Sprache gelernt hat.
"Von mir nicht, der hat gleich so hochgestochen gelabert", meint er und nippt an seinem Bier.
"Temporale linguistische Displasie", erklärt Martin knapp. Ich blicke ihn verwirrt an.
"Was?", fragt Jax halb verwirrt, halb genervt.
"Ein Nebeneffekt der historischen Verschiebung. Erstaunlich", sagt er und starrt weiter fasziniert auf Cäesar.
Der hält immer noch seine Rede.
"Der Feige stirbt schon viele Mal ehe er stirbt, die Tapferen kosten einmal nur den Tod."
"Und Detanobie ist echt scheiße", wirft ein Junge dazwischen. Die anderen Teenager wiederholen seinen Einwurf und stoßen an.
"Einigen wir uns, die sind alle scheiße", meint Stein.
Ich nicke. "Okay, lasst uns diese Toga Party beenden, bevor noch alles ausufert", schlägt Jax vor und hebt seinen Arm, damit Stein einschlagen kann und sie sich in Firestorm verwandeln können.
Aber das wäre viel zu auffällig, also gehe ich dazwischen.
"Keine Superkräfte, die können den Anachronismus verschärfen", meine ich und drücke ihre Hände wieder zurück.
"Genau", stimmt mir Ray zu, "Wir sind das Skalpell."
Einen Moment schweigen wir alle, dann holt Ray sein Handy raus und sagt, er hätte eine Idee.
Er tippt irgendetwas auf seinem Bildschirm ein, aber ich kann nicht erkennen was. "Echt Mann, du willst jemanden aufreißen?" Vermutlich ist er gerade auf Upswipz unterwegs.
"Quatsch, ich erstelle ein Dating-Profil in unserer neuen Upswipz App."
Wusste ich's doch.
"Gideon, versorge jetzt jedes Handy am Strand mit diesem Profil", weist er Gideon durch den Ohrstöpsel an.
Verstehe, das Ganze soll eine Ablenkung sein, damit wir in Ruhe Cäesar K.O. schlagen können.
"Exotische Schönheit sucht zwanglosen Sex mit einem Verbindungsstudenten", liest Jax vor, "Könnte klappen." Die Idee ist wirklich nicht so schlecht.
"Ja, jetzt brauche ich nur noch ein Profilbild", meint Ray.
"Ich denke, da kann ich helfen", meldet sich Gideon. Wenn sie ein Foto von sich selbst nimmt, wird das Ganze sicher funktionieren. Ich habe sie zwar nur das eine Mal gesehen, als ich und Jax in Rips Kopf waren, um seine Errinerungen zurück zu holen, aber sie war ziemlich heiß.
Mick öffnet sein Handy und nickt überrascht. "Whoa, nicht übel."
"Für Mars", ruft Cäesar. "Ja!", antwortet die Menge. "Für Rom!" "Ja" "Tod!" Scheinbar gefällt das den Teenagern weniger, denn plötzlich sind alle still. "Oder Ehre", fährt Cäesar fort und verlässt hüpfend den Kreis der Umstehenden.
Deren Handys fangen nun alle an zu klingeln und sie sind abgelenkt von dem Profil, dass Gideon ihnen geschickt hat.
Verwirrt sieht Cäesar sich um, weil ihm keiner mehr Aufmerksamkeit schenkt. Als er uns den Rücken zugedreht hat, gehe ich auf ihn zu.
"Na schön J.C., die Party ist zuende, sie kommen mit uns", sage ich und starre ihm drohend in die Augen.
"Eher stürze ich mich in ein Schwert, als mich einem Weib zu ergeben", widerspricht er und deutet mit dem Schwert auf mich.
Das hätte er nicht sagen sollen.
"Tja, wissen sie was, heute ist ihr Glückstag", sage ich, werfe meine Sonnenbrille in den Sand und begebe mich in Angriffsposition.
Ich beginne mit einem gut gezielten Tritt ins Gesicht, der die Menge aufstöhnen lässt, ducke mich unter seinem Schwerthieb durch und entwaffne ihn mit zwei einfachen Schlägen.
Ich lande ein paar weitere Treffer, weiche geschickt seinen eher schlecht gezielten Hieben aus und trete ihm dann mit einer Drehung gegen den linken Arm.
Er ist einen Moment abgelenkt, was mir Zeit gibt, auf ihn zu zu rennen, ihm einen weiteren Schlag zu verpassen und mir seinen Kopf zu schnappen. Ein weiterer Tritt gegen seinen anderen Arm, dann knalle ich seinen Kopf mit voller Wucht gegen meinen Oberschenkel und er geht zu Boden, ohne noch etwas zu sagen.
Triumphierend drehe ich mich wieder zu den Jungs.
"Jap, ich denke wir sind hier fertig", meint Jax grinsend.
"Um den großen Eroberer höchtspersönlich zu zitieren, wir kamen, wir sahen...", beginnt Stein.
"Wir traten Cäesar in den Arsch", vervollständigen Nate und Ray seinen Satz etwas unkorrekt und klatschen sich ab. Ich schnappe mir meine Sandalen, die ich im Kampf verloren habe und Mick wirft sich den k.o. gegangenen Cäesar über die Schulter, dann gehen wir zurück zur getarnten Waverider.
"Gute Arbeit, ich hätt's schneller geschafft", meint Jax an mich gewandt. Ich grinse, weil ich genau weiß, dass das nicht stimmt. Außerdem habe ich eine ziemlich coole Show abgeliefert.
Zufrieden betreten wir die Waverider. Wir gehen direkt zur Brücke, um Cäesar zurück in seine Zeit zu bringen. Mick lädt ihn unsanft auf dem Boden ab und verpasst ihm einen Tritt in die Seite.
"Oh, tut mir leid, hat es weh getan?", sagt er spöttisch zu unserem ohnmächtigen Gast.
"Sachte Mick", meint Nate im Vorbeigehen.
"Er hat mir die Nase gebrochen", empört dieser sich, "Mein zweitbestes Stück."
"Trotzdem, wir müssen ihn unversehrt in seine Zeit zurück bringen", widerspricht Ray.
"Sonst wird er nicht mehr der Eroberer sein und das weltgrößte Reich erschaffen", erklärt Nate. Wie er das geschafft hat, ist mir ein Rätsel. Aber wir haben gerade andere Sorgen.
"Wir müssen uns beeilen, Rip braucht bestimmt nicht lange, um ein gestohlenes Zeitschiff zu orten", sage ich.
Just in diesem Moment ertönt Rips Stimme hinter mir. "In der Tat, Miss Lance." Ich drehe mich genervt um. Er ist zwar nicht direkt auf dem Schiff, aber sein Hologramm.
"Es scheint doch so, als hätten sie den echten Julius Cäesar. Gut gemacht. Wenn sie ihn jetzt zu uns bringen, kümmern wir uns gerne um die Rückführung in seine Zeitlinie."
"Denken sie, wir kriegen das hin?", fragt Nate. Selbstverständlich.
"Natürlich nicht." Arschloch. "Nein, vielleicht doch. Aber Tatsache ist nun mal, dass sie unser Eigentum entwendet haben, doch bringen sie es uns zurück zusammen mit dem anachronistischen Gast, vergessen wir das einfach."
Verdammt, was soll ich jetzt tun? Wenn ich mich weigere, wird unser ganzes Team dafür bezahlen. Das kann ich unmöglich verantworten.
"Ich vertraue darauf, dass sie sich richtig entscheiden", sagt Rip, dann verschwindet sein Hologramm.
"Tzz, ich dachte er kennt unser Team", sagt Jax, zwar lachend, aber doch mit einem fragenden Blick.
"Wir sollten Cäesars Rückkehr jemandem anvertrauen, der das professionell abwickelt", widerspricht Stein.
"Ich dachte, wir wollten beweisen, dass wir auch professionell sind?", meint Nate.
"Was jetzt Captain?", fragt Ray mich.
Ich weiß es selber nicht so genau. Ich muss die richtige Entscheidung für unser Team treffen. Ich seufze, denn die Entscheidung fällt mir wirklich nicht leicht.
"Gideon, nimm Kurs auf das Zeitbüro."
Ich drehe mich um und starre hinaus auf den grünen Zeitwirbel, den ich nach heute vermutlich nie wieder sehen werde.
"Ich fürchte, das wird ohne diverse Reparatur nicht möglich sein", antwortet unsere K.I.
"Na klar", antwortet Jax, bevor ich ihn überhaupt um Hilfe bitten kann und geht.
Ich drehe mich wieder zu meinem Team.
"Jetzt du, Sara?", fragt Nate.
"Ich muss die richtige Entscheidung treffen", antworte ich gequält. Martin wirft mir einen aufmunternden Blick zu, als wolle er sagen "Du tust das Richtige". Nur leider tut das Richtige manchmal verdammt weh.
Enttäuscht lasse ich mich auf den Kapitänssitz fallen.
Martin verlässt die Brücke, um nach Jax zu sehen, und weil ich die gedrückte Stimmung hier kaum aushalte, folge ich ihm nach kurzer Zeit.
Ich streife unruhig durch die Gänge, verabschiede mich innerlich von allem. Ich werfe einen kurzen Blick in mein altes Zimmer, das jetzt leer steht. Hätte ich mich anders entschieden, würde ich heute Nacht vielleicht wieder in diesem Bett schlafen.
Die Abschiedsgedanken treiben mich weiter und so mache ich mich auf den Weg um nach Cäesar zu sehen, den Mick inzwischen im Bunker abgeladen hat.
Als ich die Tür öffne, sitzt er bereits auf der Bank und blickt mich erwartungsvoll an.
"Wollt ihr euch ergötzen oder mir Gnade erweisen und mich mein Leben beenden lassen?", fragt er. Ich grinse.
"So schlimm ist es, von einer Frau besiegt worden zu sein?", frage ich zurück.
"Ja", antwortet er, "Wenn eure Intention weder Häme noch Gnade ist, was verschafft mir dann die Ehre eures Besuchs?"
Ich wische über den Türöffner und die Glastür des Bunkers öffnet sich automatisch.
Er lacht. "Ihr zweifelt an eurem eingeschlagenen Weg und scheint zu glauben, Cäesar könne euch die Entscheidung abnehmen." Wow, er ist gut.
Da wir später seine Errinerungen löschen werden, kann ich eigentlich auch mit der Wahrheit rausrücken. Vielleicht hilft das ja, meine Gedanken zu ordnen.
"Da ist nichts zu entscheiden, welchen Weg ich einschlage liegt nicht bei mir", antworte ich frustriert.
"Ihr glaubt also, es liegt in der Hand der drei Schicksalsgöttinen?"
"Nein, es liegt in der Hand einer Gruppe. Sie nennt sich Zeitbüro und wenn ich mich gegen sie wende, nehmen sie mir mein Schiff. Doch wenn ich es verbocken sollte, dann ... dann verliere ich alles."
"Und mehr seit ihr nicht bereit für wahre Größe zu wagen?", fragt er beinahe empört. Das überrascht mich.
"Köpfen würde er mich, sagte Pompeius, falls ich mich gegen den Senat stelle. Doch wenn ich meine Armee über den Rubicon führe, wird Rom mich willkommen heißen, wie einen Gott."
Ich lasse mir seine Worte durch den Kopf gehen. Sollten wir es doch wagen uns gegen Rip und das Zeitbüro zu wenden?
"Ich wünschte, ich hätte ihr Selbstvertrauen", erwidere ich.
Er legt seine rechte Hand auf meinen Oberarm.
"Es kostete acht Jahre und unzählige Centurios Gallien zu bezwingen", er macht eine Pause und legt auch seine andere Hand auf meinen Oberarm. Ich lasse ihn gewähren. "Aber mit einer Amazonenkönigin wie euch an meiner Seite, erobere ich den Rest der Welt in Windeseile."
Wow, damit habe ich nicht gerechnet. Aber eigentlich war zu erwarten, dass so etwas kommt. Zeit, dass er wieder in seine Zelle gesperrt wird.
"Die Welt erobern, das klingt verlockend", sage ich, als würde ich ernsthaft darüber nachdenken, "Aber dazu brauche ich sie nicht." Ich stoße ihn wieder in den Bunker und wische über den Schalter.
Sofort schließt sich die Tür wieder und er steht ein wenig verdattert da.
"Das Schiff ist repariert", sagt Jax, der an der Ecke des Bunkers lehnt.
"Das heißt, wir kommen mit dem Schiff zum Zeitbüro?", frage ich ihn.
Er nickt seufzend.
Ich werfe einen Blick auf Cäesar. "Auch ins Antike Rom?"
Jax grinst wie ein Honigkuchenpferd. "Das finden wir nur auf eine Art raus."
POV Ava:
Nachdem wir die Waverider geortet haben und ich Rip die Koordinaten des Schiffs ausgehändigt habe, gehe ich in die Cafeteria, um endlich zu frühstücken.
Da ich heute morgen noch nichts gegessen habe, habe ich einen ordentlichen Appetit und besorge mir einen großen Salatteller zum Mittagessen.
Obwohl ich eigentlich gerade nichts zu tun habe, schlinge ich mein Essen fast hinunter. Ich bin wirklich neugierig, was genau bei der Geschichte mit den Legends herauskommt.
Als ich kurz darauf wieder in der Zentrale bin, ernte ich einen verwunderten Blick von Rip. Ich ignoriere ihn und frage: "Neuigkeiten von den Legends?"
"Sie haben tatsächlich den echten Julius Cäesar gefangen genommen. Ich habe ihnen ein Angebot gemacht. Sie überlassen Cäesar und die Waverider uns und wir vergessen die Sache mit dem Diebstahl", erklärt Rip.
Ein wenig enttäuscht nicke ich.
"Okay Team, wir müssen alles vorbereiten für die Rückführung von Julius Cäesar in seine Zeitlinie. Du findest heraus, in welchem Jahr er verschwunden ist. Agent Smith und Agent Mills werden mich auf dieser Mission begleiten", verteile ich die Aufgaben, "Rip, sollten sie nicht bereits hier sein?"
Er nickt verwirrt.
"Agent Sharpe, laut unseren Berichten von den Azubistunden ist die Waverider zu beschädigt für so einen weiten Flug. Eigentlich hätten sie es so nicht einmal bis nach Aruba schaffen können", meldet mir eine Angestellte.
"Sie haben Jefferson Jackson und Martin Stein aus Central City geholt. Vermutlich hat Mister Jackson die Waverider repariert", erklärt mir Rip.
Ich nicke. Sie sollten bald hier sein, wenn Mister Jackson auf dem Schiff ist. Laut den Berichten, die wir über die Missionen der Legends haben, kennt er den Aufbau der Waverider ebenso gut wie Director Hunter selbst.
"Haben wir die Koordinaten der Legends?", frage ich an einen anderen Angestellten gewandt.
"Selbstverständlich, zurzeit befinden sie sich im Zeitwirbel über dem Jahr 1985."
Ich nicke zufrieden. "Wir werden ihnen noch 10 Mpinuten Zeit geben, wenn sich ihre Position bis dahin nicht verändert, werden wir ihnen einen Besuch mit einem Zeitpeiler erstatten."
Da blinkt plötzlich ein rotes Lämpchen am Bildschirm meines Angestellten auf.
"Agent Sharpe, die Legends haben einen Zeitsprung mit der Waverider gemacht", meldet er mir.
"Sie werden sich, schätze ich, gegen uns gewendet haben", stellt Rip fest.
"Falsche Entscheidung. Sie müssen Julius Cäesar in seine Zeitlinie zurückgebracht haben. Haben wir bereits Ergebnisse?", frage ich an die Angestellte gewandt, die ich damit beauftragt hatte, heraus zu finden, wo und wann Julius Cäesar verschwunden ist.
Sie nickt. "Soll ich ihnen die Koordinaten der Waverider auf ihren Zeitpeiler schicken?"
"Ja. Wann ist Julius Cäesar verschwunden?", frage ich.
"Laut den älteren Berichten verschwand er in der Nacht vor seinem berühmten Marsch nach Rom. Aktuelleren Berichten aber erschien er am nächsten Tag dort wieder, marschierte nach Rom und stattete Brutus und Cassius einen Besuch ab, sodass diese ihn nicht töten konnten. Danach nahm er die gesamte Welt, inklusive Amerikas ein. Wenn wir die Legends nicht stoppen, wird die Zeitwelle uns bald einholen und wir leben alle nicht mehr in der U.S.A sondern in Magna Hesperia", erklärt mir die Angestellte.
"Holen sie Director Bennett. Die Legends müssen Cäesar Informationen über die Zukunft gegeben haben, die er genutzt hat, um die Welt zu erobern. Agent Sharpe, holen sie ihr Team. Sie werden die Mission von der Waverider aus ausführen", weist Rip uns an.
Wenige Minuten später öffne ich ein Portal mit meinem Zeitpeiler für mich, Rip und Director Bennett, sowie für Agent Smith und Agent Mills.
"Sie sind 2000 Jahre entfernt, wir können das regeln bevor sie auch nur...", sagt Miss Lance gerade zu ihrem Team.
"Zu spät", unterbricht Rip sie.
Ich grinse triumphierend und folge Rip durch das Portal. Direkt nach mir kommen dann auch Director Bennett und die beiden Agents.
Sara dreht sich genervt zu uns um und taxiert Rip mit wütenden Blicken.
"Miss Lance, auf ein Wort", fordert Rip sie auf. "Klar", sagt sie seufzend.
Ich gehe an ihr vorbei und einen Moment lang starren wir uns mit feindseligen Blicken an. Dann ist der Moment vorbei und ich begebe mich zu den anderen Agents, um die Mission einzuleiten.
"Hören sie, ich weiß, was sie gleich sagen, aber wir machen das wieder rückgängig", beginnt Sara hinter mir auf Rip einzureden.
"Sie werden nichts dergleichen tun, gar nichts", widerspricht Rip ihr, "Meine Agenten bereinigen schnell dieses Chaos." Ich bin ganz seiner Meinung.
Einer der Agents teilt mir mit, dass er von Mister Palmer erfahren hat, dass Cäesar seine Informationen aus einem Geschichtsbuch, welches Mister Heywood bei sich trug, bezieht.
"Und was wenn irgendwas schief geht? Keiner dieser Agenten hat Fronterfahrung", sagt Sara. Zugegeben, soviel Erfahrung wie die Legends haben wir nicht, aber im Gegensatz zu ihnen haben wir Pläne und ein verantwortungsbewusstes Team.
"Geben sie es zu, sie brauchen uns", meint Sara. "Nein Sara, sie brauchen das", erklärt Rip, "Aber nur weil sie alle ihr Leben ohne das hier langweilig finden, heißt das nicht, dass sie ihre alten Jobs wiederkriegen."
Mit erhobener Stimme fährt er fort: "Denn das Zeitbüro ist durchaus fähig diesen Job zu erledigen und das ohne das Chaos."
Ich nicke ihm bestätigend zu.
"Status?", fragt Rip mich. "Zielobjekt geortet. Portalteam scharf", melde ich.
"Genau wie sie", kommentiert Mick, der hinter mir mit einer Flasche Bier in der Hand auf der Treppe sitzt. Ich ignoriere ihn und konzentriere mich auf meinen Bildschirm, bevor ich noch irgendetwas sage, dass mich in eine unangenehme Lage bringen könnte.
"Zusehen und lernen Miss Lance", sagt Rip. Ich drehe mich zu ihm und sehe ihn mit dem "Sollen wir loslegen?"-Gesichtsausdruck an.
"Portal öffnen", weist er mich an. Ich grinse und öffne das Portal zu Cäesars Zelt, dass etwas 400 Meter entfernt liegt.
Die beiden Agents gehen voran, ich folge ihnen. Nachdem wir uns kurz umgesehen und niemanden entdeckt haben, betreten wir das Zelt.
Mister Heywoods Geschichtsbuch liegt offen auf dem Tisch in der Mitte des Raumes. Ich gehe darauf zu, nehme es und melde "Zielobjekt gesichert".
"Zielperson anvisieren und Errinerungslöschung einleiten", weist Rip uns durch die Ohrstöpsel an.
Wir machen uns sofort auf den Weg und verlassen das Zelt. Im Hintergrund höre ich durch den Ohrstöpsel Sara auf Rip einreden, doch ich ignoriere sie. Erst als sie sagt "Es ist eine Falle!", horche ich auf.
Doch es ist schon zu spät. Als wir das Zelt verlassen sind wir von Soldaten umstellt.
"Agent Sharpe, Rückkehr einleiten!", ruft Rip hektisch durch den Ohrstöpsel. Ich öffne sofort das Portal zurück zur Waverider und melde "Kehren zurück!".
Agent Smith und Agent Mills schaffen es durch das Portal, doch Cäesar hält mich von hinten fest.
Er greift nach meinem Zeitpeiler, reißt ihn mir vom Arm und zertritt ihn am Boden. Sofort schließt sich das Portal wieder. Mir ist er Rückweg versperrt.
Sofort gehe ich im Kopf meine Möglichkeiten durch. Mit Cäesar allein könnte ich es aufnehmen, aber dann sind da noch die ganzen Soldaten. Eine Flucht auf eigene Faust ist unmöglich.
Ich muss darauf vertrauen, dass Rip weitere Agents losschickt, um mir zu helfen.
Cäesar nimmt mir das Geschichtsbuch wieder aus der Hand und überlässt mich einigen Soldaten.
Sie legen mir Handschellen an und zerren mich unsanft zu dem Soldatenzug, der hinter einigen Bäumen bereits auf Cäesars Ankunft wartet.
Sie stellen mich direkt neben das Pferd, das vermutlich Cäesar gehört und bringen Ketten an meinen Fesseln an, damit sie mich hinter ihnen her ziehen können.
Nach wenigen Minuten stößt Julius Cäesar wieder zu uns. Er schwingt sich auf sein Pferd und gibt seinen Soldaten ein Handzeichen, damit sie losmarschieren.
Ein Ruck an meinen Handschellen lässt mich leicht stolpern und so laufe ich in demselben Tempo wie die Soldaten neben Cäesars Pferd her.
"Wir treffen in Kürze auf meine Armee", teilt Cäesar mir mit. "Seid dankbar, ich lasse euch nicht nur das Leben, ich gestatte euch den Aufstieg des römischen Reichs mitzuerleben."
"Das Zeitbüro wird nicht zulassen, das sie die Geschichte verändern", sage ich und merke, wie leichte Unsicherheit in meiner Stimme mitschwingt. Warum hat Rip noch keine Agents geschickt?
"Cäesar verändert nicht die Geschichte, er schreibt sie", sagt er euphorisch.
Plötzlich schlägt ein Feuerball vor mir und Cäesar ein. "Übergebt eure Gefangene im Namen von Ares, dem Kriegsgott!", ruft Firestorm über mir.
Die Legends? Rip hat ihnen meine Rettung anvertraut?
Überall bricht Chaos aus. Die Soldaten rennen durcheinander und versuchen unter den Bäumen Schutz vor dem Fliegenden und seinen Angriffen zu finden. Mein Wächter zieht mich ebenfalls zu einem der Bäume.
Mister Jackson und Dr. Stein schießen als Firestorm weitere Feuerbälle auf die Soldaten, die umher rennen. Achten sie darauf, niemanden zu verletzen? Wir wissen nicht, welchen historischen Wert diese Soldaten haben.
Sara Lance kommt mit ihren Metallstäben auf mich zugerannt. Sie müssen noch auf der Waverider gewesen sein. Mit einem kräftigen Tritt schaltet sie meinen Wächter aus.
"Was tun sie da?", frage ich verwirrt.
"Sie retten", antwortet sie genervt und zerschlägt meine Ketten mit einem Hieb einer ihrer Metallstäbe.
"Ich kann selbst auf mich aufpassen", rufe ich verärgert, nehme meine Ketten zusammen, um sie als Waffe einsetzen zu können und stelle mich Rücken an Rücken mit Sara.
Der zu Boden gegangene Soldat steht wieder auf und Sara schlägt ihn mit ihrem Stab gegen den Kopf. Sofort kippt er um und bleibt diesmal liegen.
In der Nähe von uns schlägt ein Feuerball ein und wir ducken uns weg, um nicht den Explosionsstaub in die Augen zu bekommen.
Weitere Soldaten kommen auf uns zu. Sara wehrt auf ihrer Seite einige mit ihren Stäben ab. Ich verteidige mich so gut es geht mit Tritten und Schlägen, da meine Waffen allesamt auf der Waverider liegen.
Dann greift Sara nach meinen Ketten, holt ordentlich Schwung und springt gegen die Schilde zweier Soldaten, den dritten schaltet sie mit einem Tritt aus. Ich halte dagegen und sorge dafür, dass sie nicht das Gleichgewicht verliert.
Sobald Sara gelandet ist, ziehe ich den beiden noch stehenden Soldaten welche mit meinen Metallketten über.
Sie nickt beeindruckt. Ich ignoriere sie und folge ihr zu Mick Rory, der soeben zwei Soldaten mit seiner Feuerpistole ausgeschaltet hat. Hoffentlich tragen sie keine Brandwunden davon.
Jetzt steht er mit seiner Pistole vor Julius Cäesar. Wenn er jetzt abdrückt, ist die Geschichte für immer verändert.
"... den Urlaub versaut. Und meine Nase", sagt er gerade, dann holt er mit seiner Faust aus und schlägt Cäesar k.o.
"Jetzt sind wir quitt", kommentiert er zufrieden. Dann dreht er sich zu mir und Sara.
Was für ein Chaos die Legends verursacht haben. Das hätten sie viel ordentlicher erledigen müssen. Auch wenn es funktioniert hat.
"Sehen sie, Problem gelöst", sagt Sara höhnisch.
"Ich darf sagen Miss Lance, jetzt da ich ihr Team in Aktion sehen konnte", beginne ich und tue so, als wäre ich ernsthaft beeindruckt, "Sie sind noch schlimmer als ich es gedacht habe."
"Gern geschehen", sagt Sara spöttisch. Sie ist schlagfertig, das muss man ihr lassen.
Sie dreht sich um und geht mit Mister Rory zurück zur Waverider. Ich schüttle genervt den Kopf und folge ihnen.
Rip hat inzwischen einige Agents beordert, die das ganze Chaos hier aufräumen, sodass wir direkt auf das Schiff gehen können. Dort versammeln wir uns alle wieder auf der Brücke.
Ich verteile die letzten Aufgaben an Agent Smith und Agent Mills, die sofort damit beginnen, die Ausrüstung zusammen zu räumen.
Dann stoße ich zu Rip, Miss Lance und Mister Rory. Rory und Sara stoßen gerade ihr Bier an.
"Heißt das, dass sie vorhaben weiter durch die Geschichte zu fliegen?", fragt Rip gerade. "Nur mit der Erlaubnis des Zeitbüros natürlich", antwortet Sara unschuldig lächelnd. Diese werden wir ihnen selbstverständlich nicht erteilen.
"Und falls ich die Erlaubnis verweigere?", fragt Rip vorahnungsvoll. "Tun wirs's trotzdem", gibt Sara zu. Arrrgh... und vermutlich wird Rip sie damit auch noch durchkommen lassen. Er empfindet immer noch Sympathie für die Legends, fürchte ich.
"Sir", platze ich dazwischen, "Die Errinerungen von Cäesar und seinen Streitkräften wurden gelöscht." Ich werfe Sara einen feindseligen Blick zu.
"Gut, dann können wir jetzt gehen", meint Rip. Sara wirft mir einen ebenso hasserfüllten Blick zurück. "Sara, Mister Rory, versuchen sie nicht ihn Schwierigkeiten zu kommen."
"Tz", mache ich verächtlich. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass sie das schaffen. Bisher sind doch all ihre Missionen in Chaos ausgeartet.
Sara hebt triumphierend ihr Bier und lächelt mich nicht besonders freundlich an.
Ich drehe ich um und verlasse mit Rip die Brücke. Dabei bemerke ich aus dem Augenwinkel, dass Saras Blick immer noch auf mich gerichtet ist.
POV Sara:
Ich starre Agent Sharpe und Rip hinterher. Ich muss zugeben, sie sieht gut aus, aber alles andere an ihr ist einfach nur nervig.
Als ich meine Flasche Bier wieder absetze, holt Mick etwas aus seiner Tasche, dass mich von ihr ablenkt.
"Was ist das?", frage ich. " So ein Portaldingsbums", meint er und legt es auf den Tisch. Ich stelle mein Bier ab, um das Zeitportalteil näher zu betrachten, während Mick noch etwas aus seiner Jacke zieht.
"Und so ein Kommunikationsding", meint er und legt ein weißes, seltsam geformtes Telefon auf den Tisch. Ich grinse. Wem er das alles wohl wieder abgenommen hat? Das ist unser Mick.
"Und ein, oh ja, ein Errinerungsding", sagt er und zieht doch tatsächlich denselben Errinerungslöscher aus der Jackentasche, den Rip bei ihm und dem Teenager von Aruba benutzt hat.
"Das heißt, du bleibst bei uns?", frage ich ahnend, dass er ja sagen wird.
"Ja ich... muss ich ja wohl, kommst doch ohne mich gar nicht klar", meint er grinsend. So ganz Unrecht hat er nicht, ohne ihn wäre unser Team nicht komplett.
Ich stoße grinsend noch einmal mit ihm an. Die Legends sind wieder da.Macht euch auf was gefasst, Anachronismen!!!
POV Ava:
Nachdem wir die Brücke verlassen haben, halte ich Rip auf einem der Gänge auf.
"Sie sind verantwortungslos, unzuverlässig, unberechenbar, gefährlich", fange ich an aufzuzählen, weshalb Rip sie sofort festnehmen sollte.
"Und dennoch effektiv", meint Rip mit einem betont fröhlichen Ton. "Wenigstens gelegentlich", fügt er dann doch hinzu.
"Ist das der Grund, weshalb sie noch nicht in einer Zelle im Hauptquartier schmoren?", bohre ich weiter nach.
"Sie schmoren noch nicht, Agent Sharpe, weil sie vielleicht unsere einzige Chance sind gegen das, was auf uns zukommt", antwortet er bestimmt.
"Doch nur ihretwegen ist Mallus eine Bedrohung", widerspreche ich gereizt. "In der Tat", stimmt Rip mir zu, "Aber vielleicht kommt der Tag, an dem die Legends für uns das tun müssen, was sie am besten können."
Was soll das denn bitte sein? Chaos anrichten? Sich im Dienst betrinken?
"Und was genau wäre das?", frage ich skeptisch. "Die Kettensäge zu sein", antwortet er.
Okay, jetzt hat er den Verstand verloren. Rip will gerade ein Portal zurück zum Zeitbüro öffnen, als ihm auffällt, dass sein Zeitpeiler fehlt. Ich würde wetten, dass Mister Rory ihn gestohlen hat.
"Öffnen sie bitte ein Portal zum Hauptquartier, ich habe anscheinend meinen Zeitpeiler verlegt", sagt er kleinlaut.
Wortlos öffne ich das Portal und gehe hindurch. Rip folgt mir.
----------------------------------------------------------------------------------
Hey guys,
das Kapitel ist ein bisschen länger geworden als erwartet (ungefähr doppelt so lang, ups), deswegen hat es auch länger gedauert, bis der Upload kam. Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen! Lasst doch vielleicht einen Like da und bis zum nächsten Kapitel!
LG Schattenwelt
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top