7. Trennung
Um Großmutter Marigold auch lange möglich zu entkommen, wählte Lily einen Supermarkt, der am Ende der Stadt lag. Da Sirius, Ellie und Marlene sich dazu entschieden hatten, sie zu begleiten, hatten James, Lily und Linnea auch gleich freiwillige Helfer gefunden, die ihre Einkäufe tragen konnten. James hätte es nicht für möglich gehalten, aber er war wirklich froh, aus dem Haus zu sein. Er genoss die Zeit bei den Evans wirklich. Es fühlte sich einfach an, wie eine richtige Familie, liebevoll und geborgen. Er hatte es wirklich vermisst, dieses Gefühl.
„Hast du unsere Tipps schon anwenden können?", fragte Lily Ellie und blickte ihre Freundin an. Diese zuckte mit den Schultern. „Mehr oder minder", murmelte sie. „Es ist schwer mit ihm zu reden, wenn er mich meidet." Lily warf ihr einen mitleidigen Blick zu, den Ellie sofort mit einem Grinsen konterte. „Mach dir nicht allzu viele Gedanken um mich, sonst bekommst du noch Falten." James sah, dass das Lächeln ihre Augen nicht erreichte.
Sirius schien sich wirklich blendend mit Linnea zu verstehen, ein Fakt, den besonders Marlene zu stören schien, die den beiden einen wütenden Blick zu warf, ehe sie zu Lily und James aufschloss. „Was hast du?", fragte er und erntete dafür einen noch wütenderen Blick. „Woah, Marls, ganz ruhig, bring mich bitte nicht gleich um", sagte er mit erhobenen Händen, sodass Lily und Ellie sich ebenfalls ihnen zuwandten. Marlene schnaubte gereizt. „Es geht mir einfach nur so dermaßen auf die Nerven", zischte sie. „Sirius muss immer – immer – mit jedem weiblichem Wesen flirten, was er sieht. Selbst mit deiner Mum, Lily!" Lily verzog das Gesicht. „Ja, ich weiß auch nicht, was das soll, aber das ist einfach seine Art."
„Ich bin mir sicher, er macht das nicht, um dich zu verärgern. Er muss dich doch wirklich gerne haben, sonst würde er es nicht so lange mit dir aushalten, oder?", fragte James mit einem schiefen Lächeln und hoffte, dass Marlene das Ganze nicht falsch aufnehmen würde. Falsch gedacht. „Ach, es ist also eine Qual mit mir zusammen zu sein? Habt ihr etwa Wetten abgeschlossen, wie lange es Herr Black durchhält, bis er mich fallen lässt?", fragte sie und blähte ihre Nasenlöcher auf. „Das ist ja alles wirklich ganz fabelhaft", zeterte sie weiter. „Dann kann er ja gleich mit deiner Cousine durchbrennen, wenn er sich sowieso lieber mit ihr unterhält, als mit mir! Ich fasse es nicht, wieso habe ich mich überhaupt auf ihn eingelassen? Gahh, ich hasse ihn so dermaßen, er regt mich so auf, am liebsten würde ich ihm den - "
James packte ihre Hände, damit sie aufhörte, mit ihnen herumzufuchteln. „Marlene! Komm schon, du machst dich lächerlich!", sagte er laut, bereute seine Worte jedoch sofort. „Ah, jetzt bin ich auch noch lächerlich, na vielen Dank auch, James Potter!" Sie riss ihre Hände los und ging ein paar Schritte nach hinten, sodass sie hinter Sirius und Linnea ging, die den kleinen Disput wohl gar nicht bemerkt hatten. Immer wieder warf sie den beiden giftige Blicke zu und trommelte mit ihren Fingern auf ihrem Arm.
„Na großartig", murmelte James und schloss verzweifelt die Augen. „Heute ist echt kein guter Tag." Lily lächelte schwach. „Wem sagst du das. Wenn ich Glück habe, wird mir Großmutter Marigold nachher noch einen Vortrag über Schutzmaßnahmen beim Geschlechtsverkehr halten. Wenn ich allerdings Pech habe, wird sie es mit auch zeigen wollen." Lily verzog kurz angewidert das Gesicht. „Das wäre wirklich das Letzte, was ich heute noch machen möchte. Ich würde lieber mit Petunia in einen Nagelsalon gehen und mich über die langweiligen Promipaare und ihr noch langweiligeres Liebesleben unterhalten, als mir das anzutun."
Ellie zog eine Augenbraue nach oben. „Wow, deine Oma scheint ja eine richtig klasse Frau zu sein", bemerkte sie sarkastisch. Lily lachte. „Das kannst du laut sagen, ich finde es so schade, dass sie nicht öfter vorbeikommt. Oh, warte, ich bin froh darüber."
James ergriff Lilys Hand und drückte sie beruhigend. „Zur Not bin ich ja noch da, dann kannst du doch davonschleichen, während ich sie ablenke." Er grinste sie an, während Lily den Kopf schüttelte. „Du bist so ein Idiot, James." Er lehnte sich vor und küsste sie auf die Wange. „Ja, ich bin dein Idiot, Lily."
James fiel auf, dass Ellie den Blick durch die Straßen schweifen ließ und mit den Gedanken wohl ganz woanders war. „Hey, wirklich alles in Ordnung mit dir und - ", fing er an, doch Lily drückte warnend seine Hand. Sie schüttelte stumm den Kopf und James verstand, dass sie wohl später mit ihr reden würde. Er würde es wohl lieber Lily überlassen, ihre beste Freundin zu reden zu bringen. Um jedoch etwas zu tun zu haben, während sie immer weiter die schmutzige Straße entlanggingen, ließ er sich ein wenig nach hinten fallen, bis er bei Sirius und Lin angelangt war.
„Hey ihr, worum geht's?", fragte er, als er die beiden ansah. Sirius hatte ein breites Grinsen im Gesicht und auch Linneas Augen funkelten vom vielen Lachen. „Wir haben nur gerade darüber gesprochen, wie genial der letzte Artikel über die Schicksalsschwestern war", antwortete der schwarzhaarige Black. „Hab ich schon erzählt, dass James und ich noch diesen Sommer auf eine Tour von ihnen gehen werden?" Linneas Blick huschte kurz zu James. „A-Ach echt? Interessant." Sie strich sich mit der Hand einige Haare aus dem Gesicht und verdeckte damit kurzzeitig ihre Augen. „Du musst mir erzählen, wie es war", fügte sie hinzu und blickte dabei an den beiden vorbei. James und Sirius sahen sich kurz an, dann zuckte der junge Black mit den Schultern und erzählte weiter über die Band, die Tour und alles, was er darüber schon gehört hatte. James ließ sich wieder etwas nach hinten fallen, bis er neben Marlene ging, die die Augen von ihm abwandte.
James atmete kurz aus, bevor er sprach. „Du weißt, nur weil er mit einem anderen Mädchen redet, heißt das nicht, dass er nicht mehr mit dir zusammen sein will." Zu seiner großen Überraschung wandte Marlene ihm das Gesicht wieder zu. Ihre Augen glitzerten. „Wirklich James? Meinst du das?", fragte sie und war wohl den Tränen nahe. „Du weißt nicht, wie es für mich ist, das einfach nur mit anzusehen! Es ist egal, was ich mache, sobald eine andere Frau in der Nähe ist, bin ich vergessen! Es kommt mir vor, als wäre er nur mit mir zusammen, weil ich bei ihm bleibe. Ich wüsste nicht, warum er sonst mein Freund ist, wenn er doch sowieso lieber andere Frau anflirtet... Ich kann einfach nicht mehr, James. Ich bin auch irgendwann am Ende."
James starrte sie einfach nur mit weit aufgerissenen Augen an. Er hatte mit vielem, aber nicht damit gerechnet. Er hatte auch wirklich nicht gedacht, dass es Marlene wirklich so ernst war. Mit Sorgfalt wählte er seine nächsten Worte, während sie sich über die Augen wischte.
„Marls, ich – tut mir Leid, was ich vorhin gesagt hab. Ich wusste nicht, dass...naja, dass es dir wirklich so schlecht damit geht." Marlenes Lippe zuckte kurz nach oben. „Aber ich kann dir versichern, dass Sirius dich wirklich mag. Er ist nicht gut, was Beziehungen angeht, das weißt du, er hatte es vorher noch nie so lange geschafft. Aber du bist ihm wirklich wichtig, deshalb glaube ich, dass du es vielleicht etwas überstürzt", meinte er sachte. „Wenn du - "
Marlene schnitt ihm die weiteren Worte ab. „Danke, dass du das sagst, aber ich bin wirklich am Ende, James. Es wäre wirklich besser für mich und auch für ihn, wenn wir eine Pause machen würden. Dann kann er sich dem weiblichen Geschlecht widmen, ohne mich dabei ständig zu ignorieren... warte, dann würde er ja so weiter machen, wie bisher", sagte sie und versuchte zu lachen scheiterte jedoch daran. Aus ihrem Lachen wurde schnell ein Schluchzen und sie wischte sich wieder über die Augen. „Ich kann das wirklich nicht mehr..."
James überlegte nicht lange und zog sie an sich. Er strich mit seinen Händen sanft über ihren Rücken, während ihr Körper unter Schluchzern vibrierte. „Tut mir leid", murmelte er. „Das muss hart sein..."
Ein unterdrücktes Lachen entkam Marlenes Kehle. „Du machst wohl Witze, es ging mir nie besser", sagte sie und weinte weiter. „Ich bin nur ein nervliches Wrack, das ist alles." James seufzte kurz und beobachte, wie Lily und die anderen weiter gingen, während er mit der weinenden Marlene stehen geblieben war. „Komm, wir sollten aufschließen."
Sie löste sich von ihm und wischte sich dann über die Augen. „Ja...besser noch, nein. Kannst du Sirius zu mir schicken. Bitte?" James nickte einfach nur stumm, während Marlene ein Taschentuch aus ihrer Handtasche zog und sich die Nase schnaubte. Er joggte das kurze Stück zu Sirius und Linnea und tippte seinem besten Freund dann auf die Schulter. „Marlene will mit dir reden", sagte er und versuchte einen möglichst neutralen Ausdruck zu bewahren. Sirius blickte ihn kurz mit offenem Mund an, dann nickte er. „Danke." Er ging nach hinten und James führte Linnea weiter.
„Was ist los?", fragte sie leise und steckte ihre Hände in die Taschen ihrer kurzen Jeanshose. James verzog das Gesicht. „Es läuft nicht gut mit den beiden. Marlene will Schluss machen." Linnea machte ein mitlediges Gesicht. „Das tut mir leid", murmelte sie. „Ist ja nicht deine Schuld", sagte James. „Sirius weiß einfach manchmal nicht, wann es genug ist."
„Was meinst du?", fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen. „Ach", James machte eine wegwerfende Handbewegung. „es ist so, dass Sirius die Neigung hat, viel zu Flirten. Marlene hat davon jetzt wirklich genug und ist einfach nur noch müde davon." Linnea biss sich auf die Lippe. „Aber dann bin ich doch mit daran schuld, oder nicht? Immerhin hat er mit auch geflirtet, und das mehr als offensichtlich." James schüttelte langsam den Kopf und versuchte keinen Blick nach hinten zu werfen. „Du kannst nichts dafür. Sirius hat doch auch mit Lilys Mum geflirtet. Es ist wirklich nicht deine Schuld."
„Was macht ihr denn da hinten, sollen wir noch Ewigkeiten auf euch warten?", rief Lily von vorne. Ohne, das James es bemerkt hatte, waren sie an dem Supermarkt angekommen, in den Lily gehen wollte. Schnell schlossen sie zu Lily und Ellie auf. „Wo sind Sirius und Marlene?", fragte sie sofort? „Haben sie sich schon wieder in eine Gase zurückgezogen, um zu knutschen?" James schüttelte den Kopf mit einem angestrengten Gesichtsausdruck. „Wohl eher nicht", sagte er. „Ich vermute auch nicht, dass die beiden wieder kommen werden." Lily und Ellie blickten ihn verwirrt an. „Es ist vorbei zwischen den beiden", fügte er dann ergänzend hinzu und beide Mädchen öffneten überrascht den Mund.
„Was? Aber – aber warum?", fragte Ellie und James, der keine Lust hatte, Marlene Gründe weiterzugeben, schüttelte nur den Kopf. „Lass es dir lieber von ihr sagen", murmelte er. Lily ergriff seine Hand, fast so, als benötigte sie seine Nähe, um sich zu vergewissern, dass er noch da wäre. „Das ist schrecklich", sagte sie dann. „Marlene wirkte immer so glücklich..." Sie blickte James in die Augen, als erwartete sie, er würde das Ganze als großen Streich abtun. „Sie war es auch. Aber es hat nicht gereicht", antwortete James und zog Lily dann zum Supermarkt. „Lass uns einkaufen, oder wir sind morgen nicht fertig." Seine Stimme war leise. „Wir können vielleicht später noch mit ihnen reden."
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Dinge sind passiert.... Und irgendwie passt das Lied Not the One auf dieses Kapitel, ich weiß auch nicht genau....
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