39. Einweihung

Nach einer Woche lang hartem Training, konnte James seine Knochen nicht mehr spüren. Freitagabend stolperte er mehr schlecht als recht durch die Haustür und machte sich gar nicht die Mühe seine Schuhe und Jacke auszuziehen, sondern ließ sich einfach aufs Sofa fallen und schloss mit einem erleichterten Seufzen die Augen. Er hatte gedacht, Caradoc wäre entspannter als Moody, aber da hatte er sich getäuscht. Jeden Morgen durften er, Sirius und das schweigsame Mädchen, welches mit ihm im Team war, drei Meilen laufen, ehe sie einen immer wechselnden Hindernisparcours absolvieren sollten und dann auch noch in Teamarbeit bestimmte Situationen schnell genug meistern mussten, ansonsten verfluchte ihr Teamleiter sie. Caradoc kannte wirklich keine Gnade. Als James aufgrund einiger morgendlicher Aktivitäten mit Lily fünf Minuten zu spät kam, hetzte er ihn fünf Mal um den ganzen Block, als Strafe für seine Unpünktlichkeit.

Und jetzt wollte James nichts sehnlicher als entspannen und danach ein erholsames Wochenende genießen. Ein lautes Fauchen jedoch ließ ihn die Augen aufreißen. Die noch immer namenslose Katze blickte ihn an und legte dabei den Kopf schief. Niemand der Anwohner hatte bisher ein vermisstes Haustier gemeldet, also hatte Lily beschlossen, dass sie die Katze doch einfach behalten sollten. Das James bereits Katzenfutter und - spielzeug gekauft hatte, hatte er ihr nicht gesagt.

„Na, du kleiner Rabauke", murmelte er und kraulte sie hinter den Ohren. „Du brauchst einen Namen." Schnurrend schmiegte sich die Katze an seiner Hand und er lächelte schwach, während das Gestell seiner Brille ihm unangenehm in die Schläfe stach. „Wie wär's mit Kitty?"

Die Katze miaute laut, wohl ein Laut der Ablehnung. „Hm. Sir Arthur?" Wieder ein Maunzen. „Wie wäre es mit - "

„ - Momo", sagte Lily, die gerade durch die Haustür trat. Sie sah ebenfalls erschöpft aus, aber glücklich. Sofort sprang der Kater auf und schmiegte sich schnurrend an ihr Bein. „Momo?", fragte James und richtete sich auf. „Warum das denn?"

„Ein Nachbarshund hieß mal so und ich mochte den Namen als kleines Mädchen immer." James grinste schief. „Du bist aber kein kleines Mädchen mehr." Dabei zog er die Augenbrauen nach oben und bedachte sie mit einem lüsternen Blick. Lily errötete leicht, wandte den Kopf aber nicht ab. „Na und. Er mag den Namen und er braucht einen. Also heißt du jetzt Momo, nicht wahr?" Erneut schnurrte der Kater laut und erlaubte ihr, dass sie ihn hochnahm. James schüttelte den Kopf und trat dann neben seine Frau. „Hast du den Brief gelesen, der heute Morgen kam?", fragte er leise und Lily nickte. „Ja."

„Hätte nicht gedacht, dass wir so früh zu einem Treffen geladen werden." Lily nickte erneut und vergrub ihre Hand beinahe krampfhaft in Momos Fell. „Ich habe irgendwie Angst", flüsterte sie. „Wovor denn?"

„Danach gibt es wirklich kein Zurück mehr. Wenn wir einmal dabei waren, sind wir auch ein Teil davon. Es ist so, als würde es unsere ganze Zukunft bestimmen." Lilys Stimme zitterte etwas und James legte einen Arm um sie. „Hey, wozu hast du denn den bestaussehendsten Ehemann der Welt?"

„Ich wusste gar nicht, dass ich Remus geheiratet habe", neckte sie ihn und James lachte über die Worte seiner Frau. „Ich liebe dich, Lily und ich werde sicher nicht zulassen, dass dieser Orden unsere Zukunft einnimmt. Wir sind eine Familie und das werden wir auch sein, Orden hin oder her." Sie lächelte schwach und kraulte Momo weiterhin, der seinen Kopf auf ihre Schulter gelegt hatte und zufrieden schnurrte. „Außerdem bringt Ellie mich um, wenn dir etwas zustoßen würde."

„Ja, das würde sie wohl", seufzte Lily und setzte sich. „Ganz bestimmt. Also, hör auf Trübsal zu blasen und lass uns ins Bett gehen. Wir haben einen anstrengenden Morgen vor uns, nicht?" James streckte ihr seine Hand aus, doch Lily grinste nur schief und setzte den Kater dann auf dem Boden ab. Dann packte sie ihn am Hemdkragen und zog sein Gesicht zu sich herunter. Warm und fordernd trafen ihre Lippen auf seine und James spürte sein ganzes Blut erhitzen, während Lily mit der anderen Hand die oberen Knöpfe begann zu öffnen.

„Aber Evans", keuchte er, als sie sich lösten. „Wer wird denn hier schmutzig werden."

„Ich dachte Mr. Potter steht auf sowas", raunte sie leise und leckte sich über die Lippen. James´ Erregung wurde noch stärker und er legte sich halb auf sie, als er sie wieder küsste. Lilys Hände suchten Halt in seinen Haaren, während er ihr die Bluse vom Leib riss und dann am Verschluss ihres BHs fummelte.

„James", stöhnte Lily leise, als seine Lippen auf Wanderschaft gingen und ihren Hals bis hin zu ihrem Schlüsselbein entlang küssten. An einem empfindlichen Punkt begann er zu saugen und seine Frau fuhr mit den Fingernägeln über seinen mittlerweile nackten Rücken. Hände wanderten ihre Körper entlang und Lilys Finger spielten ungeduldig am Verschluss seines Gürtels herum, während James mit seiner Zunge über ihre erregten Nervenenden an den Brüsten fuhr.

Er spürte deutlich, dass sie nicht mehr warten wollte, aber er machte sich einen Spaß daraus, Lily etwas schmoren zu lassen. Atemlos trennte er sich von ihrem Körper und blickte ihr einfach nur in die Augen, deren Pupillen auf und ab sprangen. Ihre Brust hob und senkte sich rasch und ihre Hände lagen auf seinem Bauch. „Ich liebe dich so sehr", flüsterte er und Lilys Lippen verzogen sich. Sie zog ihn wieder zu sich herunter, murmelte: „Ich liebe dich auch", gegen seine Lippen und küsste ihn dann wieder.

Mit einem Ruck hatte sie sich über ihn gebracht und James blickte Lily überrascht an. „Unfaire Mittel, Evans", hauchte er atemlos und spürte, wie kalter Schweiß seine Brust hinablief. Sie grinste und stahl sich einen weiteren Kuss von ihm, ehe sie ihm die Hose über den Po zog. „Eine Ehefrau kennt keine unfairen Methoden", sagte sie atemlos und fuhr mit der Hand unter seine Unterhose. James musste sich auf die Lippen beißen, um nicht aufzustöhnen, als sie an einer empfindlichen Stelle ankam.

„Willst du noch länger spielen oder bist du jetzt endlich bereit?", fragte sie mit einem teuflischen Lächeln und beugte sich wieder ein Stück vor. „Jederzeit", hauchte er und spürte sie in den nächsten Kuss hineingrinsen. „Dann los."

„Krone. Hey! Krone!" Eine leise Stimme riss James aus seinem Traum und ließ ihn träge blinzeln. Er und Lily lagen auf dem Sofa im Wohnzimmer, lediglich eine dünne Decke bedeckte ihre nackten Körper und ihre Kleidung lag auf dem Boden verstreut. „Krone, du alter Schwerenöter, steh endlich auf!"

„Sirius?", fragte er murmelnd und musste sich die Augen reiben. „Wahrscheinlich in deiner Tasche, du Blitzmerker", lachte sein bester Freund und James griff blindlings nach seiner Jacke. Ein schmaler Spiegel fiel ihm in die Hand und das Gesicht von Sirius Black blickte ihn zähneblitzend an. „Endlich. Wo bleibt ihr denn?"

„Was? Wieso?", fragte er, immer noch neben der Spur. „Die Versammlung vom Orden! Geht in fünf Minuten los und ihr beide verpennt sie noch." Sirius lachte, als James die Augen aufriss und laut fluchte. „Verdammt! Wir sind gleich da!"

„Beeilt euch!", konnte er noch hören, da hatte er den Spiegel auf den Tisch gelegt und war aufgesprungen. „Lily, steh auf, die Versammlung beginnt gleich!" Die rothaarige Hexe regte sich schwach und blinzelte ihn an. „Was ist los?"

„Die Versammlung! Wir haben verschlafen", sagte er laut, konnte sich ein Grinsen jedoch nicht unterdrücken, als die Decke von ihrem Oberkörper rutschte. „Wir hatten ja gestern Abend auch etwas zu tun." Lily erhob sich grummeln und warf ihm ein Kissen an den Kopf. „Fühl dich ja nicht toll, Potter."

„Du fandest es toll. Oder warum hast du meinen Namen so oft - Au!" Lily grinste ihn an. „Wolltest du etwas sagen, Liebling?" James legte den Kopf leicht schief. „Nein, gar nichts, Schatz."

„Gut, dann gehe ich schnell unter die Dusche und - "

„Dafür haben wir keine Zeit", unterbrach er sie und richtete den Zauberstab auf sie. „Ein einfacher Waschzauber muss erstmal genügen." Kleine, weiße Schaumblasen hüllten ihre beiden Körper ein und der Geruch von Frühling umströmte seine Nase. „Na, schön", sagte Lily und griff nach einem Zopfgummi. „Wenn ich aber stinke, bist du schuld, merk dir das."

„Ja Ja, was immer du sagst, Lily." Er nahm ihre Hand und drehte sich auf der Stelle.

Sofort bekamen sie beide das unangenehme Gefühl, als würden sie durch einen engen Schlauch gezogen werden und nur Sekunden später, gerade als der Ate knapp wurde, fanden sie sich auf einem von Laub gesäumten Platz wieder, der zu dem Zaubererdorf Hogsmeade gehörte. „Schnell", sagte James und ging mit festen Schritten auf das gewaltige Schloss zu, welches sich vor ihnen erstreckte. Hogwarts wirkte so majestätisch, wie immer.

Außer Atem betraten sie die Eingangshalle und wandten sich dann sofort zur großen Treppe, doch ein Ruf unterbrach sie. „Hier!" Ellie winkte ihnen aus der Großen Halle zu und James und Lily betraten diese schnell.

Dumbledore stand an seinem alten Rednerpult an der Stirnseite der Halle und die vier Haustische waren verschwunden. Stattdessen war dort eine große, runde Tafel und James erinnerte sich an die Arthus-Sage, mit den Rittern der Tafelrunde. Etliche Gesichter wandten sich ihnen zu, als sie eintraten. „Verzeihen Sie die Verspätung, Sir", murmelte Lily und zog James mit sich, um sich neben Ellie und Remus zu quetschen.

„Sie sind ja nun anwesend", erwiderte Dumbledore mit einem schwachen Lächeln und seine hellblauen Augen verfolgten jede ihrer Bewegungen. „Wie sie alle sehen, ist der Orden des Phönix nun vollständig." James klappte die Kinnlade herunter. Nicht etwa, weil sie so viele waren - sondern eher, weil er sich wesentlich mehr Mitglieder vorgestellt hatte. Wenn es hochkam, dann waren sie insgesamt vier Dutzend, ein paar mehr oder weniger.

Dumbledore musste seinen Blick bemerkt haben. „Wir sind keine Armee", fing er an. „Eher eine kleine Allianz. Aber wir sind stetig am Wachsen und neue Mitglieder werden stetig rekrutiert. In wenigen Tagen könnten wir schon die doppelte Anzahl erreicht haben. Ich werde ehrlich mit ihnen sein: Selbst mit der vierfachen Mitgliedzahl würden wir Voldemort und seinen Todessern nicht das Wasser reichen können. Er hat dafür schon zu lange Macht sammeln können. Was ich aber weiß, ist - ", sagte er mit lauter Stimme, die in der schmucken Halle widerhallte. „ - jeder von denen, die nun hier sitzen, ist dreimal mehr wert, als einer von Voldemorts Untertanen. Ihr alle habt Familie, die ihr verteidigen wollt. Freunde, die ihr in Sicherheit wissen wollt! Die Todesser hingegen streben nur nach Macht. Dies ist kein Grund zum Kämpfen - kein wahrer Grund!"

Lily griff nach seiner Hand. „Deswegen habe ich euch auch alle herbestellt. Eine Allianz kann so viele Mitglieder haben, wie sie will. Was zählt ist, dass wir uns alle blind vertrauen können. Niemand würde sein Leben einem Fremden anvertrauen. Deswegen - " Er erhob die linke Hand und der breite, runde Tisch füllte sich mit Getränken. „ - soll dies eine Art Einweihungsfeier sein. Die erste Zusammenkunft des Orden des Phönix!"

Jeder hob das Glas mit blutroter Flüssigkeit vor ihm an. „Auf den Orden des Phönix!", riefen die knapp fünfzig Stimmen gemeinsam. Dumbledore lächelte und seine Augen schienen zu strahlen, während Gelächter und Unterhaltungen in der ganzen Halle ausbrachen.

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