ᴛᴀsᴛᴇ
Taehyung Pov.
Das jetzige Verhältnis zwischen mir und Jungkook ließ mich für den Rest des abends nicht mehr los. Ich hatte wirklich Mist gebaut und das konnte ich so nicht zwischen uns stehenlassen.
Kurzer Hand schnappte ich mir mein Handy.
Ich
Hey, ich wollte mich nochmal
für heute entschuldigen.
Es war wirklich
ausversehen und es
tut mir leid,
wenn ich dich
überrumpelt habe.
Ich möchte einfach nicht,
dass du sauer auf mich bist
und dass ich so unsere
Freundschaft kaputt mache.
Nervös schaute ich auf das leuchtende Display. Mein Herz setzte für eine Sekunde aus, als sich die Häkchen blau färbten und unter seinem Namen 'schreibt' erschien.
Jungkook
Tae, es ist alles gut. Ich war
zum Schluss nur etwas sauer, weil
du mir ständig ins Wort gefallen bist,
wenn ich versucht habe, dir zu erklären,
dass der Kuss nicht schlimm war und dass ich dir in keinster Weise böse bin.
Oh. Das hatte ich gar nicht bemerkt. Ich war so sehr mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen, dass ich dem Jüngeren gar keine Chance gegeben hatte. Ich hatte ihm nicht mal ansatzweise zugehört.
Jungkook
Kann ich dich was fragen?
Ich
Klar, was denn?
Jungkook
Bin ich dein Typ? Also so vom
Aussehen her?🙊
Ganz dünnes Eis mein Freund. Ganz dünnes Eis. Hatte er keine andere oder bessere Frage? Was sollte ich darauf denn jetzt antworten?
Aber irgendwie süß, dass er sich darüber Gedanken macht...
Ich
Schon irgendwie...
vielleicht.
Ein bisschen.
Komische Frage.
Jungkook
Wieso, komische Frage?
Übrigens, du hast einen echt guten
Geschmack.😜🤣
Ich
Du schmeckst auch nicht schlecht.
Jungkook
Nein, das meinte ich nicht.🤣
Aber gut zu wissen.
Zwar wusste ich, wie er das mit dem Geschmack ursprünglich gemeint hatte, aber diese Antwort konnte ich mir einfach nicht verkneifen.
Endlich konnte ich wieder lächeln, wenn ich an den Jüngeren dachte. Das bedrückende Gefühl in der Brust, war endlich weg, nachdem wir jetzt alles geklärt hatten. Innerlich hoffte ich aber, dass Jungkook jetzt nicht dachte, dass ich ihn geküsst hatte, weil er genau meinem Typ entsprach. Es ging mir wirklich nicht ums Aussehen.
Noch immer breitete sich ein kribbelndes Gefühl in meinem Magen aus, wenn ich an den Kuss und all seine Einzelheiten dachte. Ich hatte diesen Moment so in mir aufgesogen, dass ich ihn am liebsten aufgemalt hätte.
Doch es war schon so spät und morgen um 7 Uhr müsste ich schon wieder aufstehen.
Aber was war, wenn ich mich morgen nicht mehr so gut daran erinnern könnte? Das wäre fatal.
So beschloss ich, mich mit meinem Block und den einen Bleistift, den ich hier hatte, in mein Bett zu setzten und zu malen. Vorsichtig zog ich eine Linie nach er anderen. Ganze zweieinhalb Stunden verbrachte ich mit der Zeichnung. Gegen 2 Uhr machte ich dann mein Nachtlicht aus und legte mich richtig unter die Decke, um zu schlafen.
Am nächsten Morgen wurde ich von Yoongi geweckt, welcher mich ordentlich wach rüttelte und sich dann mit seinem Essenstablett an meinen Tisch setzte.
"Komm Taehyung, aufstehen. Du musst nachher zu Doc."
Widerwillig schob ich meine Decke zur Seite und setzte mich gleich zu dem Älteren an den Tisch und beschmierte mein Brötchen, obwohl ich gar keinen Hunger verspürte.
Yoongi hingegen, sah wirklich ausgeruht aus und blickte neugierig auf meine Zeichnung von Gestern Abend.
"Uww, Taehyung bist du das? Und wer ist er?"
"Jungkook. Es ist am Wochenende passiert und ich musste es einfach aufzeichnen. Ich konnte nicht anders."
Anerkennend nickte er.
"Seid ihr jetzt zusammen?"
Hektisch schüttelte ich den Kopf.
"Nein, es war nur ein Ausrutscher. Es nur aus dem Affekt heraus passiert. Nichts weiter."
Staunend betrachtete er die Bleistiftstriche.
"Das ist so detailliert. Wahnsinn!
Wie lange hast du gebraucht?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Bisschen mehr als zwei Stunden, glaube ich." Und biss von meinem Brötchen ab.
"Seit wann weißt du eigentlich, dass du schwul bist?"
"Ich glaube gemerkt habe ich es so mit 11 oder 12 Jahren. Wenn man halt anfängt, sich so Gedanken zu machen.
Meine Klassenkameraden haben immer damit geprahlt, wie toll doch dieses und jenes Mädchen sei. Mich hat das aber nicht interessiert. Ich fand die Männer, die man zu der Zeit im Fernsehen sah, viel besser.
Tja, und dann habe ich es so lange verheimlicht, bis mich meine Eltern deswegen rausgeworfen haben.
Eigentlich ist das ein ganz normaler Weg, sowas zu merken. Es ist halt dasselbe, wie hetero zu sein. Irgendwann interessiert man sich halt."
Der Schwarzhaarige nickte zustimmend und widmete sich weiter seinem Essen.
Nach einer halben Stunde, welche wir mit Essen und erzählen verbracht hatten, kam Jimin zu uns ins Zimmer und holte Yoongi für die tägliche Therapie ab.
So hatte ich Zeit mich in Ruhe richtig anzuziehen und über diesen Blick nachzudenken, den Yoongi Jimin schenkte, wenn dieser mit ihm sprach.
Wenn mich nicht alles täuschte, würde ich fast sagen, dass ich hier wohl möglicherweise nicht der einzige Schwule war. Aber das musste Yoongi selbst wissen. Vielleicht hatte ich mich wirklich nur getäuscht.
Ich sollte mich lieber erstmal um meine eigene Probleme kümmern.
Ich war zu dem Entschluss gekommen, dass ich einen Plan erstellen musste, wie ich in Zukunft mit Jungkook umgehen würde, ohne ihm dabei auffällig zu nah zukommen.
Naja, immerhin hatte ich noch eine ganze Woche Zeit, um darüber nachzudenken, ehe ich ihn wiedersehen würde.
Jetzt, musste ich erstmal zur Sprechstunde und mich dann mit meinem Dozenten von heute in Kontakt setzen, damit er mir die Folien seiner Präsentation zukommen lassen könnte.
Immerhin wollte ich mein Studium nicht vernachlässigen.
Es war Balsam für die Seele mit Seokjin über all meine noch so privaten Dinge zu reden. Über Jungkook und den Vorfall, über meine Gefühle zu ihm und so weiter.
Er verstand wie wichtig diese kleinen Erfolge beim Essen für mich waren. Ob ich ein halbes oder sogar ein ganzes Brötchen essen konnte.
Ich zeigte ihm unter anderem auch das Bild von gestern Abend. Er sagte, es würde ihm helfen sich in mich hinein zu versetzen. Also ging ich davon aus, dass es gut war, diese Szene zu Papier zu bringen.
Am Ende der Stunde sagte er Folgendes:
"Taehyung, ich weiß das das Verhältnis zwischen dir und Jungkook noch unklar ist, aber ich glaube er wäre bei der Therapie eine große Hilfe, wenn er dich unterstützen könnte. Gerade weil du so für ihn empfindest.
Wir könnten ihn mit einbinden und vielleicht kannst du dann auch schon bald zu Hause beim ihm deine Therapie fortsetzen. Wie klingt das für dich?"
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