ᴘᴏᴘᴄᴏʀɴ

Jungkook Pov.

Die erste Woche der Uni hatte ich gut hinter mich gebracht. Die Dozenten waren nett, genauso wie die anderen Studenten. Nur die Horsäle waren sehr voll. Das machte die ganze Sache etwas anstrengender. Dauern wurde getuschelt, irgendwo raschelte eine Papiertüte und und und....

Daher hatte ich mich breits seit Mittwoch auf das Wochenende gefreut. Endlich eine Folge nach der anderen schauen und mit Taehyung eine gute Zeit verbringen, bevor wir uns nächste Woche wieder trennen. Nachdem ich meine braune Umhängetasche auf den Rücksitz meines Autos gelegt hatte, setzte ich mich auf den Fahrersitz und fuhr zur Klinik.

Dort angekommen, lief ich am Empfang vorbei direkt auf seine Station. Dieses Mal hatte ich aus irgendeinem Grund nicht mehr solche Angst, wie beim letzten Mal. Wahrscheinlich gewöhnt man sich einfach daran. Auf dem Flur kamen mir Patienten und Pfleger entgegen. In jedem Raum war irgendetwas los und die ganze Klinik wirkte voller Leben im Gegensatz zum letzten Mal, als ich hier war.

Am Ende des Flures war sein Zimmer. Ohne groß nachzudenken, legte ich meine Hand an die Türklinke und drückte sie herunter. Doch hätte ich dies mal lieber gelassen. Denn ungefähr einen Meter vor mir, stand ein halbnackter Taehyung, welcher mich mit weit aufgerissenen Augen ansah. Ich konnte schwören, dass ich nicht gerade anders aus der Wäsche schaute.

Durch einen braunen Gürtel wurde seine dunkelblaue Jeanshose an seiner Hüfte gehalten. Dann sein magerer Oberkörper, wo noch immer mehr Knochen zu sehen waren, als eigentlich üblich. Doch das war nicht das Einzige, was mich sprachlos machte. Mein Blick glitt unmittelbar auf seine geröteten und mit Narben versehrten Unterarme. Ich hatte nie gewusst, dass er sich auch ritzte. Ich vergaß zu atmen und musste plötzlich nach Luft ringen.

Taehyung hingegen schien das jetzt auch nicht mehr zu stören. Er zuckte nur mit den Schultern und zeigte mir seine Arme. "Das ist wegen der Depression." Sprach er so leise, dass es schon fast geflüstert war.

"Seitdem ich aber hier bin, habe ich mich nicht wieder verletzt!" Voller Stolz sah er selbst auf seine demolierte Haut. Für mich war es dennoch schwer zu begreifen, dass es so normal für ihn war. Ich konnte das jetzt nicht einfach so wegstecken.

"Davon wusste ich gar nichts."

"Ich wollte auch nie, dass du es jemals weißt. Aber jetzt hast du es gesehen. Also muss ich es auch nicht mehr verstecken." Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ mich allein in der Tür stehen. Taehyung ging an seinen Kleiderschrank und zog sich den nächstbesten Pulli vom Stapel, den er kriegen konnte, an. Dann packte er noch den ganzen Kleinkram, wie Ladekabel und Schlüssel in seine Tasche und hing sich diese dann über die Schultern. Mit einer Jacke über dem Arm, kam er wieder auf mich zu. Während dieser ganzen Prozedur, konnte ich nur an seine Arme denken. Wie kaputt, konnte sich jemand fühlen, um sowas mit seinem eigenen Körper zu machen?

"Wollen wir?" Lächelnd sah er mich an. Jedoch konnte ich mich dann doch aus meiner Starre reißen und so verließen wir die Klinik, nachdem Taehyung sich noch kurz von seinem neuen Kumpel verabschiedet hatte.

Wie gewohnt kochten wir zusammen. Taehyung erzählte mir alles von seiner Woche und es fühlte sich fast so an, als ob ich jede Sekunde bei ihm gewesen wäre. Wir lachten gemeinsam und er aß schon für seine Verhältnisse viel mehr, als er gegessen hatte, als er noch bei mir wohnte. Er erklärte mir seinen Wochen- und Essensplan. Generell war er so gesprächig, wie noch nie. Aber es machte so viel Spaß sich mit ihm zu unterhalten.

Nach dem Essen zogen wir uns auf meine Couch zurück und entschieden für uns für igendeine Serie. Erst spät verzog sich jeder in sein eigenes Zimmer. Mehr taten wir nicht. Wir sahen uns viele Serien an und erzählten so viel, als hätten wir uns ein Jahr nicht gesehen. Erst Sonntag bewegten wir uns vor die Tür, denn wir mussten den Kühlschrank für diese Woche auffüllen.

Natürlich hatte ich mir auch genügend Dinge zum dick werden mitgenommen. Popcorn, Bananenmilch, Schokolade und ganz viel Chipstüten füllten unseren Einkaufswagen. Taehyung hingegen schüttelte nur mit dem Kopf, als ich wirklich alles auf das Band packte.

Zuhause angekommen und nachdem wir den Einkauf verstaut hatten, fletzten wir uns wieder auf die Couch.

Taehyung Pov.

Jungkook hatte sich alle möglichen Tüten aufgerissen und aß alles quer durcheinader. Auf dem Couchtisch lagen die Chips, auf seinem Schoß das Popcorn und so weiter. Ich hingegen hatte mir ein paar Nüsse mitgenommen und aß vorsichtig einen nach dem anderen. Gegen 18 Uhr müsste er mich zurück in die Klinik bringen, das hieß, dass wir jetzt noch um die zwei Stunden Zeit hatten.

Ich verfolgte gerade aufmerksam die Handlung der Serie und wollte mir eine Nuss in den Mund schieben, als ich plötzlich ein Popcorn an meine Wange bekam. Ich sah zu Jungkook herüber.

"Willst du nicht auch mal was anderes essen, als deine komischen Nüsse? Die schmecken doch gar nicht!" Versuchte er mich zu überzeugen. Ich warf ihm jedoch einfach eine Nuss an seinen Kopf.

"Die sind wenigstens gesünder, als dein ganzer Scheiß da!" Neckte ich ihn und lächelte. Ich liebte es, so mit ihm zu 'streiten'.

"Na warte!" Kam nur von meinem Sitznachbarn, bevor er mich erneut mit Popcorn bewarf.

"Hier! Koste doch mal von meinem 'ungesunden Scheiß'! Dann weißt du wenigstens, was du verpasst!" Gab er gespielt beleidigt von sich und konnte sich am Ende jedoch nicht das Lachen verkneifen.

"Suchst du Streit?"

"Vielleicht." Gab der Braunhaarige nur von sich und warf mir erneut sein Essen gegen meinen Oberkörper.

Das war für mich das Startsignal und so schnappte ich mir einen seiner Füße und zog ihn näher an mich heran. Als er nun auf dem Sofa lag, fing ich an, ihn zu kitzeln. Der Jüngere versuchte sich mit allen Mitteln zu befreien, doch ich kannte seine Schwachstellen. Sein helles Lachen war lauter, als der Fernseher. Doch ich hörte es so gern.

Plötzlich hatte er mehr Kraft als erwartet und so schubste er mich vom Sofa. Da ich ihn aber gut festhielt, fiel er mit mir. Ich drehte uns nochmal, sodass ich nun wieder über ihm war. Erneut legte ich meine Hände an seine Seite und kitzelte ihn. Irgendwann rang er unter mir nach Luft.

"Stop Tae!" Lachte er und versuchte seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen.

Ich gönnte ihm eine Pause und versuchte selbst ordentlich Luft zu bekommen.

"Die Nüsse sind trotzdem eklig!" Gab er nun wieder von sich und sah mich herausfordernd an.

Sofort legte ich meine Hände wieder an seine Seite.

Doch Jungkook kam schlagartig nach oben und schlang seine Arme um meinen Hals. Wahrscheinlich wollte er mich so irgendwie überwältigen, doch er nahm mir so nur das Gleichgewicht und so fiel ich nach vorn und konnte mich gerade so noch mit dem Arm auf dem Boden abfangen.

Augenblicklich hielt ich die Luft an. Jungkooks und mein Gesicht waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Es wäre jetzt so einfach ihn zu küssen...

Und bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte, tat ich es auch. Sanft legte ich meine Lippen auf seine. Kurz gab ich ihm Zeit. Er könnte jetzt wegziehen oder mich wegstoßen, doch er tat nichts dergleichen.

Langsam brachte ich Bewegung in die Sache. Eine Gänsehaut zog sich über meinen ganzen Körper. Der Jüngere schmeckte so gut und er küsste so gefühlvoll. Mein Bauch kribelte aufgeregt und sofort lächelte ich in den Kuss, was den Anderen ein Seufzen entfahren ließ.











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