ᴍʏ ᴛɪᴍᴇ

Jungkook Pov.

Ich musste bei Taehyungs Kommentar leicht lächeln. Ich war mit dem Songtext nicht wirklich zufrieden, doch ich wusste nicht, was ich noch daran ändern sollte. Außerdem fiel mir für die Bridge nichts ein.

"Hast du eine Idee, was ich hier noch schreiben könnte?", fragte ich den Blauhaarigen und deutete auf den Bildschirm. Er überlegte kurz und wollte dann was sagen, doch ich reichte ihm einfach den Laptop, damit er seine Ideen aufschrieb. Und ich musste sagen, sein Vorschlag gefiel mir ziemlich gut.

"Danke", sagte ich beeindruckt. "Hast du vielleicht auch Vorschläge, was ich hier ändern könnte?", wollte ich wissen und zeigte ihm die Stellen. Wieder grübelte er kurz und begann dann meinen Text leicht zu verändern. Als ich das Endergebnis sah, war ich begeistert. "Oha, schreibst du öfter?", erkundigte ich mich. Er wurde verlegen und spielte mit seinem Ärmel. "Eigentlich nicht", antwortete er leise und lächelte leicht. Zufrieden betrachtete ich den fertigen Songtext. Einen Beat hatte ich dafür schon, jetzt musste ich den Song nur noch aufnehmen. "Weißt du schon, wie der Song heißen wird?", fragte Taehyung. Ich nickte. "My Time", sagte ich und klappte den Laptop zu.

"Was willst du jetzt machen?", fragte ich nach einer Weile. Er sah mich an und zuckte mit dem Schultern. "Mir egal." "Wir können einen Film schauen", schlug ich vor und er stimmte sofort zu. Ich schaltete den Fernseher auf Netflix um und schaltete durch die verschiedenen Filme. Ich war zwar froh, Netflix zu haben, doch das, auf was man gerade Lust hatte, fand man nie. "Hast du einen Wunsch?", erkundigte ich mich bei Taehyung. Er schüttelte den Kopf. "Solang es keine Liebesschnulze ist, ist es mir egal." Ich musste lachen.

Gelegentlich schaute ich mir sowas ganz gern an, doch das musste ja niemand wissen. Das einzige, was ich nicht mochte, was Filme anging, waren Horrorfilme. Vor allem seit ich allein wohnte hatte ich nicht nicht wirklich große Lust darauf, mich mit Geistern, Mördern und Dämonen abzugeben. Ich glaubte zwar nicht an Übernatürliches, aber man konnte ja nie wissen.

Irgendwann entschied ich mich einfach für Riverdale. Namjoon hatten mir diese Serie empfohlen und auch Taehyung war einverstanden.

Nach zwei Folgen schaltete ich den Fernseher wieder aus und lehnte mich zurück. Langsam wurde ich wirklich müde. Immerhin hatte ich die ganze Nacht nicht geschlafen. Mir waren schon fast die Augen zugefallen, als ich aus dem Augenwinkel bemerkte, dass Taehyung aufstand. Wahrscheinlich wollte er in sein Zimmer gehen. Doch plötzlich taumelte er und fiel wieder auf die Couch zurück. Sofort war ich wieder hellwach und setzte mich auf. Der Blauhaarige starrte benommen geradeaus und hielt sich den Kopf. "Ist alles in Ordnung?", erkundigte ich mich besorgt und rückte näher zu ihm. "J-ja, geht schon. Mir war nur gerade etwas schwindlig", gab er von sich und fuhr sich durch die gefärbten Haare. "Ich hol dir etwas zu trinken", sagte ich sofort und sprang auf, um ihm ein Glas Wasser zu bringen.

Taehyung Pov.

Das durfte doch nicht wahr sein. Wie ich es hasste, wenn mir plötzlich schwarz vor Augen wurde. Langsam sollte ich wissen, dass ich nicht so schnell aufstehen durfte. Wann hatte ich eigentlich das letzte Mal etwas gegessen? Vorgestern morgen, oder? Kein Wunder, dass mein Kreislauf im Keller war. Doch da musste ich durch. Ich durfte nicht essen.

Jungkook kam mit einem Glas zu mir zurück und ich atmete erleichtert auf, als ich sah, dass es nur Wasser war und nicht irgendein zuckerhaltiger Saft. Er reichte es mir und ich nahm ein paar Schlucke und stellte es dann auf den kleinen Glastisch vor mir.

"Du bist wirklich blass. Bist du krank?", fragte Jungkook und legte seine Hand auf meine Stirn. "Fieber hast du keines." Ich lächelte schwach. "Mir geht's gut", behauptete ich. Dass mein Kopf schmerzte und ich wahrscheinlich sofort wieder umkippen würde, wenn ich aufstand, erwähnte ich lieber nicht. Er sah sowieso schon nicht so aus, als würde er mir das abkaufen.

Ich ließ mich zurücksinken und spürte, wie Jungkook sich neben mich setzte. Toll, der erste Tag und schon musste er sich Sorgen um mich machen. Ich brachte auch nichts auf die Reihe. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er so genervt von mir war, dass er mich wieder rausschmeißen würde.

"Taehyung!", rief Jungkook neben mir und ich zuckte zusammen. "Na endlich. Bist du sicher, dass es dir gut geht? Du bist mit den Gedanken ganz wo anders", stellte er fest. "Ich hab dich gefragt, was zu zu Mittag essen willst." Na toll, Mittagessen musste ich jetzt auch noch?

"Ich hab keinen Hunger", sagte ich sofort. Jungkook sah mich ungläubig an. "Du lügst doch, wie wäre es mit Spaghetti?", fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. War ja klar, dass er mir nicht glauben würde. Warum hatte ich nicht früher darüber nachgedacht, dass ich mit ihm essen musste? Dann wäre ich vermutlich nie hier eingezogen. Doch andererseits, wohin hätte ich denn sonst gehen sollen?

Ich wollte gerade aufstehen, um ihm beim Kochen zu helfen, doch er stoppte mich sofort, indem er mich am Arm wieder zurück auf die Couch zog. Leider berührte er dabei meine frischen Schnitte und ich musste mich sehr zusammenreißen, um keinen schmerzerfüllten Laut von mir zu geben. "Du bleibst hier", bestimmte Jungkook.

"Nicht, dass du mir noch umkippst. Ich hol dich, wenn das Essen fertig ist." Mit diesen Worten verschwand er in der Küche. Kaum war er verschwunden, schob ich meinen linken Ärmel nach oben und seufzte. War ja klar, dass die Schnitte wieder zu bluten beginnen mussten. Vielleicht sollte ich sie in Zukunft verbinden. Glücklicherweise war mein Pulli schwarz, sodass man das Blut nicht sah. Als ich den Pulli wieder nach unten zog, brannte es fürchterlich, doch es kümmerte mich nicht wirklich. Ich war ja selbst schuld daran.

Ich starrte einfach in der Gegend herum und beantwortete eine WhatsApp-Nachricht von Hobi, der wissen wollte, wie es bei Jungkook war. Leider dauerte es nicht lange und der Braunhaarige rief mich zum Essen. Fuck, was sollte ich jetzt machen? Vorsichtig, um nicht wieder einen Schwindelanfall zu bekommen, erhob ich mich und ging ins Esszimmer. Dort ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und starrte wie hypnotisiert auf das Essen. Zum Glück hatte Jungkook mir noch nicht angerichtet. So nahm ich mir eine extra kleine Portion und schob den Topf dann zu ihm. Hoffentlich würde er mich nicht auf diese Mikroportion, die in meinen Augen jetzt doch ziemlich groß erschien, ansprechen.

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