ᴇxʜᴀᴜsᴛɪᴏɴ
Jungkook Pov.
- 2 Monate später -
"Tae lass das. Ich kann nicht mehr!"
Keuchte ich hervor und hielt mir vor Schmerzen den Bauch.
Völlig am Ende meiner Kräfte war ich, wegen dieser spontanen Kitzelattacke.
Doch der Ältere stützte sich nur über mich und lächelte mich an, dann senkte er seinen Kopf und legte seine Lippen auf meine.
Mit Taehyung führte ich eine nahezu perfekte Beziehung. Und ich war der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt, wenn ich nur an ihn dachte...
Doch immer öfter, machte mir mein schwächelndes Herz einen Strich durch die Rechnung.
So wie jetzt auch, geriet ich viel schneller aus der Puste. Lange Spaziergänge konnte ich schon vor einiger Zeit vergessen.
Tae wurde vorläufig aus der Klinik entlassen, da er so tolle Fortschritte zeigte. Sein Psychologe hatte einige Male mit uns beiden zusammen gearbeitet, damit auch ich wusste, was zu tun war, wenn Taehyung wieder die schlechten Gedanken quälten. Doch zur Zeit blühte er auf und schien dabei sogar manchmal zu vergessen, wie schlecht es um meine Gesundheit stand. Doch ich bremste ihn ungern, zu lang musste ich mit ansehen, wie er in sich zusammenfiel.
Es war gerade 10 Uhr und gleich würden Taehyung und ich zu meiner Uni fahren und unser gemeinsames Lied aufnehmen. Nachdem ich mich dazu entschieden hatte, ihm zwei Lieder zu widmen, hatte er durch den ersten Text, den ich ja in seinen Skizzenbuch geschrieben hatte, Wind von meiner Aktion bekommen. Er fand den Text aber so traurig, dass er ein viel fröhlicheres Lied mit mir zusammen schreiben wollte und wie hätte ich ihm bitte diesen Wunsche ausschlagen können?
Also schrieben wir einen Text und dachten uns eine Melodie aus. Heute sollten unsere Stimmen dazu kommen.
In den vergangenen 2 Monaten hatte ich Tae auch übrigens dazu gedrängt, einen Führerschein zu machen.
Ich hatte früher an später gedacht.
Die Verantwortung für uns beide, wollte ich mit meinem unzuverlässigen Herzen, nicht mehr tragen. Wenn ich während der Fahrt einen Anfall bekommen würde, könnte es böse ausgehen.
Immer wieder überkam mich eine Schwächewelle nach der anderen und immer war Taehyung an meiner Seite, wischte meine Tränen weg, lächelte mich an und versprach mir, dass alles gut werden würde. Er sagte es jedesmal so, als ob er dies zu 100% wüsste und das machte mir Angst.
Bis zum heutigen Tage wusste ich nicht, was für eine Blutgruppe mein Freund besaß. Wenn ich ihn darauf ansprechen würde, würde er sicher mitbekommen, dass ich etwas ahnte.
Ich hatte solche Angst, dass er alles, also seine gute Laune, seine Essgewohnheit und seinen Mut, mir nur vorspielte, damit ich mir nicht noch mehr Sorgen machte.
Doch ich traute mich nicht, ihn darauf anzusprechen...
Mir war es nie entgangen, wie er sich verhielt, wenn er nicht wusste, dass ich ihn sah. All seine Bilder die er malte, sind dunkelblau bis völlig schwarz, manchmal weinte er mitten in der Nacht und an anderen Tagen verbrachte er nach dem Essen Stunden im Badezimmer. Okay, Stunden war übertrieben....vielleicht 30 Minuten?
Aber ich hörte nichts. Da waren keine Würggeräusche und auch seine Arme waren seit längerer Zeit unversehrt, sowie des Rest seines Körpers auch. Er verletzte sich nicht mehr und hatte deutlich zugenommen, er sah jetzt wieder aus, wie ein normaler Mensch.
Jin meinte, dass das mit dem Bilder malen völlig in Ordnung sei. Es sei wohl wie eine Therapie für ihn. So könne er sich ausdrücken...
Trotzdem machte ich mir Sorgen, denn das Weinen mitten in der Nacht, kam nicht von irgendwo her. Und das er nicht mit mir sprach verletzte mich ziemlich.
Dennoch wollte ich heute nicht unsere gute Stimmung verderben.
Nachdem wir uns unsere Jacken angezogen hatten, setzten wir uns in mein Auto und Tae fuhr uns zur Uni.
Den Führerschein hatte ich ihm übrigens zum Geburtstag geschenkt, obwohl im Endeffekt eh alles mein Vater bezahlte. Dieser hatte sich auch ordentlich bei mir darüber beschwert, aber ich hatte ihn einfach weggedrückt und mein Handy zur Seite gelegt.
Wir erreichten das Gelände und gingen, nachdem Tae das Auto geparkt hatte, langsam zu den Räumen. Immer wieder mussten wir anhalten, damit sich mein Puls beruhigen und ich Luft holen konnte. Tae stützte mich, als wäre ich eine alte Frau. Ich fühlte mich wie ein 20 Jähriger im Körper eines alten Mannes.
Im Studio angekommen ließ ich mich erschöpft auf einen der dort stehenden Stühle fallen. Schweiß stand auf meiner Stirn, als ob ich gerade einen Marathon gelaufen wär.
"Jungkook, wenn was ist, sag mir sofort Bescheid!" Wies Tae mich an, so wie er es jeden Tag tat.
Als Antwort nickte ich, denn ich war noch immer damit beschäftigt meinen Atem zu beruhigen.
Wenige Minuten später betrat mein Dozent den Raum. Er hatte versprochen uns beim Aufnehnem unserer Stimmen zu helfen. Wofür ich auch sehr dankbar war, allein würde ich mit der Technik hier nicht klarkommen.
Herr Seung reichte uns beiden die Hand und musterte mich kurz besorgt. Tae merkte seinen bemitleidenden Blick sofort. Ich hasste es so angesehen zu werden.
"Es ist wirklich sehr nett von Ihnen, dass Sie sich Zeit nehmen! Wollen wir gleich starten, damit wir schnell fertig sind? Am beste fange ich an, und dann macht Jungkook seinen Part. Wie wäre es?"
Zeitgleich nickten ich und Herr Seung.
Das ich als Zweites singen sollte, war wieder so eine versteckte Masche von Tae. Er wollte, dass ich mich erstmal noch einige Zeit beruhigen konnte...
Ich war ihm aber dankbar dafür, in letzter Zeit drehte er immer alle Dinge so für mich hin, dass es für mich nicht anstrengend wurde.
Nachdem wir alles aufgenommen hatten, hörten wir uns das fertige Ergebnis an und es war atemberaubend. Tae hatte so eine schöne Tiefe Klangfarbe und meine Stimme setzte die höheren Akzente.
Das Singen war anstrengend für mich gewesen, das wusste Tae auch.
Als wir uns auf den Weg zurück zum Auto machten, kniete er sich deshalb vor mir hin.
"Spring rauf!"
"Tae, ich bin zu schwer. Ich kann laufen."
"Das glaubst du ja wohl selbst nicht. Komm schon Kookie, ich will dich nicht so leiden sehen."
Widerwillig kletterte ich auf seinen Rücken und legte meine Arme um seinen Hals.
Dann stand er auf, schnappte sich meine Beine und so trug er mich bis zu unserem Auto.
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