ʙᴏʏғʀɪᴇɴᴅ

Yoongi Pov.

Nachdem er mir die Blumenvase über den Kopf gezogen hatte, fielen mir die Augen zu.
Ich lag neben dem Bett auf dem Boden und vernahm nur schwach einige Geräusche.
Darunter auch das Keuchen von Hoseok welches aber schnell verstummte.

Erst als jemand an meine Wange klopfte, öffnete ich meine Augen. Mein Schädel brummte, wie verrückt und als ich sah, wer da über mir kniete, dachte ich, ich sei jetzt völlig verrückt geworden. Denn ich schaute ich kein anderes Gesicht, als das von Jimin.

"Jimin?!" Keuchte ich und blinzelte einige Male, bis ich wirklich ein scharfes Bild vor Augen hatte und tatsächlich bestätigte sich meine Vermutung.
Vor mir kniete der Blonde und musterte mich mit einem besorgten Blick.
Er sah noch genauso aus, wie vor 3 Monaten. Die gleichen Haare, seine so reine Haut, seine wunderschönen Lippen...
Im Gegensatz zu mir, hatte er wohl nicht auf der Straße gelebt.

Doch wie kam er überhaupt hier her?
Und was war mit Hoseok? Lebte er noch?

"Yoongi, was zum Teufel machst du hier?"

Schreiflüsterte er nun und mit dem Klang seiner Stimme begann ich zu lächeln. Ich hatte schon die ganze Zeit gewusst, wie sehr Jimin mir fehlte, nur jetzt realisierte ich, wie sehr ich ihn wirklich brauchte. Einfach schon allein, weil ich ihn sah, kehrte absoluter Frieden in mir ein. Da war niemand, der mir irgendetwas befahl. Ich befand mich voll in seinem Bann.
Allmählich wachten meine Sinne wirklich auf und ich bekam mit, dass wir hier nicht die Einzigen im Raum waren. Während gerade eine Person auf einer Trage aus dem Raum geholt wurde, hörte ich wie einige Leute Fotos schossen und die Nächsten wild über den Hergang spekulierten.

Dann sah ich wieder zu Jimin.
"Ich hab Hoseok nur einen kleinen Besuch abgestattet." Flüsterte ich zurück, lächelte und wollte gerade Jimins Hand ergreifen, als ich feststellen musste, dass meine Hände mal wieder in Handschellen lagen.
Frustriert stieß ich Luft aus meiner Lunge.

Als nächstes beugte sich ein weiterer Polizist über mich und schon bevor er seinen Mund aufmachte, wäre ich ihm am liebsten an die Kehle gesprungen. Denn schon allein mit seinem Erscheinen, brach er diese friedlich Atmosphäre in der Jimin und ich uns gerade befanden.

"Er ist aufgewacht."
Gab Jimin von sich. Wahrscheinlich war dieser Idiot sein Vorgesetzter. Erst jetzt wo Jimin aufstand, konnte ich erkennen, dass er in einer Polizeiuniform steckte.
Was war bitte passiert, nachdem ich ohnmächtig geworden war?

Jimin war hier. So ganz plötzlich. Er sah gut aus. Ihm ging es sicherlich gut. Und er trug eine Polizeiuniform....war er jetzt zu meinen absoluten Todfeinden gewechselt?
Und selbst wenn, Jimin würde sicher hinter mir stehen. Wenn nicht er, wer dann? Niemand kannte mich so gut, wie er.

"Haben wir noch einen Rettungswagen hier? Er muss versorgt werden."
Fragte Jimin nun den Mann.

"Geh am besten mal draußen gucken. Ich weiß es leider nicht. In der Zeit kann ich ja auf ihn aufpassen."

"Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, wenn ich sie jetzt mit ihm alleine lass-", doch der Typ fiel ihm ins Wort.

"Park Jimin! Sie gehen jetzt gefälligst nach unten und sehen nach! Trauen Sie mir etwa nicht zu, auf eine Person aufzupassen?!"

Damit verstummte der Blonde und verbeugte sich kurz, ehe er noch einmal kurz zu mir sah und dann in den Flur lief.
Na, wir werden ja sehen, wie gut Sie auf mich aufpassen können....der Letzte der so mit Jimin gesprochen hatte, kämpfte jetzt um sein Leben oder war schon tot.

"Dann kann ich Sie ja schon mal befragen...", informierte er mich über sein Vorhaben und zückte seinen Notizblock.
Wie ich die Bullen hasste...

"Wollen Sie sich dafür aufsetzen?"

Ich nickte.

Dann fasste er an meine Schultern und zog mich hoch er einen Stuhl. Er wollte gerade die Hand von mir nehmen, als mein Kopf herum schnellte und ich voll in seinen Arm biss.
Überrascht weiteten sich seine Augen und er schrie auf, nun lagen alle Blicke auf uns.
Nur durch festes Ziehen gelang es ihm, sich zu befreien.

In dem Moment kam Jimin zurück in dem Raum gelaufen. Mit geweiteten Augen sah er erst zu seinem Chef und dann zu mir, wohingegen ich weiterhin förmlich meine Zähne fleschte.

"Park Jimin!"

"Ja?"

"Sie befragen ihn!"
Mit dem Befehl ging der Boss an Jimin vorbei nach draußen auf den Flur.

"Du kannst doch nicht meinen Chef beißen!" Schimpfte er gleich mit mir.
Doch da ich noch etwas Wut in mir trug, versuchte ich einmal nach Jimin zu treten. Geschickt wich er diesem Angriff aus.
"Yoongi, die Zeiten sind vorbei. Das hatten wir doch damals schon."

"Tschuldigung...", nuschelte ich und senkte meinen Kopf. Nach Jimin getreten zu haben, tat mir wirklich leid. Sofort bereute ich es.

"Alles gut, ich kenne es ja nicht anders."
Mit diesen Worten zog er sich einen Stuhl zu mir ran und setzte sich selbst.

"Also, erzähl mal. Was ist passiert, wie kamst du überhaupt in dieses Zimmer?"

Ich begann Jimin alles zu erzählen. Aber auch nur, weil ich ihm vertraute. Sobald jemand Fremdes zu uns stieß, um mitzuhören, schwieg ich.
Dementsprechend mussten wir einige Male eine Pause einlegen und Jimin bekam jedesmal Ärger, von seinen Vorgesetzten, wenn ich nicht in ihrer Anwesenheit sprach.
Das machte mich so unfassbar wütend.

Letztendlich kam auch wieder der andere Typ zu uns, den ich vorher gebissen hatte. An seinem Arm befand sich ein weißer Verband. Ich hatte mitbekommen, wie er uns schon länger aus weiter Entfernung beobachtet hatte.

Schließlich kam er zu uns, blieb aber schon drei Meter vor mir stehen.
"Park Jimin, wie ich sehe, können Sie ihm gut nahe kommen. Kennen Sie ihn?"

"Ich war mal sein Betreuer und Freund...", gab er unsere Beziehung preis.
Doch Jimin merkte sofort meinen verletzten Blick. Ich hatte wirklich gedacht, dass das mit uns niemals enden würde....
Als er damals aus dem Zimmer gegangen ist, mit seinem Koffer in der Hand, dachte ich echt, dass wir trotzdem noch ein Paar wären.

"....er ist mein Freund." Korrigierte er sich dann plötzlich und sah mich lächelnd an. Sein Chef sah ihn erstaunt und doch etwas verstört an.
Ihm war es wohl unklar, wie jemand wie ich, jemanden wie Jimin als Freund haben konnte.

Dann lehnte sich Jimin zu mir nach vorn und verband gefühlvoll unsere Lippen miteinander. Vor der gesamten Mannschaft. Seinem Chef und seinem Team, küsste er mich.
Doch die Zuschauer waren mir egal, denn in mir drin, explodierte gerade zu alles. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und in meinem Bauch kribbelte es angenehm.

Nachdem wir uns voneinander gelöst hatten, sahen wir uns noch kurz in die Augen, als ein Räuspern uns aus diesem Traum riss.

"Park Jimin, ich bitte Sie inständig solche Tätigkeiten, während Ihrer Arbeitszeit zu unterlassen!"
Jimin rollte nur mit den Augen, sodass ich es sehen konnte, drehte sich dann zu seinem Chef und verbeugte sich flüchtig.
"Es tut mir leid, es wird nicht wieder vorkommen."







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