ʀᴇᴀᴘᴇʀ ᴀɴᴅ ᴊᴏᴋᴇʀ

Taehyung Pov.

Genüsslich zog ich diesen vertrauten Duft in mich hinein und zog das Kissen, welches ich immer zum Schlafen in dem Armen hielt, noch näher an meinen Körper.
Entspannt ließ ich nun wieder die Luft aus meiner Lunge strömen, um mich erneut in den Schlaf reißen zu lassen.
Als ich plötzlich ein Kichern vernahm und mein Kissen, welches ich natürlich immer noch an mich zog, leicht bebte.

Ruckartig riss ich meine Augen auf und sah direkt an den Hinterkopf von Jungkook, welcher vor mir auf der Couch im Wohnzimmer lag. Das Kissen hatte sich urplötzlich in einen Jungen verwandelt, den ich liebte.
Und ich hielt ihn in meinen Armen!
Das konnte nur ein Traum sein und wenn es keiner war, würde ich mich hier gerade ganz schön in die Scheiße reiten.

Doch auf einmal kicherte er erneut und drehte nun den Kopf zu mir rum.
Ein langes Lächeln umspielte seine Lippen und seine Schokoladen farbenden Augen funkelten mich belustigt an.
"Dein Atem kitzelt Tae."
Meckerte und lachte er mich gleichzeitig an.
Ich erwiderte kurz sein Lächeln, ehe uns ein erschreckendes Klingeln aus diesen Moment und nebenbei auch aus meiner Annahme, dass das Ganze ein Traum gewesen wäre, riss.

Der Jüngere war gerade dabei sich nach seinem Handy, welches auf dem Couchtisch lag zu strecken, als ich von der Realität eingeholt wurde und jetzt erst realisiert, dass das gerade wirklich passiert war. Vielleicht etwas zu eilig richtete ich mich auf und stieß somit Jungkook gänzlich vom Sofa, welcher sich vorher nur noch an einer schmalen Seite der Couch gehalten hatte. Zeitgleich, wie er schmerzhaft aufseufzte, verzog ich wehleidig das Gesicht.

Wieder einmal fühlte ich mich völlig überfordert. Dabei das größte Problem: Ich wusste nicht wie weit ich bei Jungkook gehen durfte.
Panisch suchte ich selbst nach meinem Handy, um wenigstens so tun zu können, als ob ich abgelenkt wäre.
Der Braunhaarige richtete sich derweil quälend auf und griff sogleich nach dem nervenden Gerät.

"Ja?" Sprach er schon deutlicher genervt als eben. Doch zu meiner Beruhigung lag es wohl eher an seinem Gesprächspartner. Sein Vater schien ihn angerufen zu haben.

"Dad, du hast gesagt, du kommst Sonntag! Sonntag ist Sonntag und nicht Samstag!"

...

"Nein, Taehyung und ich haben uns auch was vorgenommen. Wir sind nicht den ganzen Tag hier!"

...

"Wenn du mich unbedingt sehen willst, dann komm Sonntag! Heute sind wir nicht da!" Wütend legte er auf und schmiss sein Handy auf das Sofa. Dann sah er mich an.

"Sag mal spinnst du?"

Bei der Anrede konnte jetzt nichts gutes kommen. Jungkook schien jetzt einmal in Fahrt zu sein.

"Kannst du nicht einfach aufstehen, wie jeder normale Mensch? Was war nu schon wieder? Findest du Gefallen daran, mich auf den Boden zu schubsen?"

Auffordernd sieht er mich an.

"Nein. Ich hab mich nur so erschrocken, weil du wirklich neben mir lagst. Ich dachte erst es wär ein Traum." Rechtfertigte ich mich und erhob mich von der Couch, um ins Bad zu gehen.

"Ein Traum?!" Regte er sich weiter auf. Doch nach einer kurzen Pause, verwandelte sich sein wütendes Gesicht in ein schelmisches.

"Warte mal. Heißt das, dass du von mir träumst? Und wenn ja, dann machen wir solche Dinge zusammen?!"

Überrascht von seinem Gedankengang schoss mir die Röte ins Gesicht. Was sollte ich darauf jetzt antworten?

Was cooleres als: "Tz, das hättest du wohl gern", fiel mir nicht ein. Und somit schnappte ich mir mein Handy und verschwand im Bad.

Wie ich immer so war, grübelte ich noch den restlichen Tag über die Situation von heute morgen nach. Während Jungkook durch den Supermarkt streifte und die Richtung vorgab, schob ich nur körperlich anwesend den Wagen hinter ihm durch die Gänge. Immer wenn er mich etwas fragte, nickte ich nur.

Im Endeffekt kauften wir fast das Gleiche, wie beim letzten Mal, nur das ich mir diesmal selbst eine kleine Tafel Schokolade mitnahm.
Es war eine Tafel mit Nüssen, welche Jungkook später mit einem verabscheuenden Blick auf dem Band anschaute.

"Immerhin ist da schon mal Schokolade mit bei. Aber diese Nüsse...", kommentierte er meine Wahl und lächelte mich danach aber an.

Zum Glück hatte er mich nicht weiter auf diese Sache mit dem Träumen drauf angesprochen. Für ihn schien das Thema erledigt. Warum konnte ich nicht auch so sein?

Doch das Jungkook selbst diese Situation wohl genossen hatte, schien er selbst vor sich zu verdrängen. Immerhin war er derjenige gewesen, der mich lächelnd angesehen hatte, und sich über meinen kitzelnden Atem in seinen Nacken beschwert hatte.

Nachdem wir wie üblich zusammen gekocht hatten, verkrümelten wir uns noch kurz auf das Sofa, ehe wir uns gegen 22 Uhr für die Party fertig machten.

Das Joker Kostüm war echt nicht billig hergestellt. Der Stoff war gut und nicht so dünn, wie man es sonst von dem ganzen billig Kram kannte. Auch Jungkooks Kostüm schien Qualität zu haben. Ich wollte gar nicht wissen, wie viel er wieder für mich ausgegeben hatte.

Zusammen liefen wir durch Seoul. Jungkook lebte zwar in einem sehr reichen und ruhigen Viertel, jedoch grenzte dieser an das Viertel Itaewon. Eine sehr beliebte Anlaufstelle für Junge Erwachsene, die auch mal gerne feiern gehen.

Passend zu Halloween waren die Straßen geschmückt und unzählige Menschen tummelten sich in den Gassen.
Jeder war verkleidet.
Nachdem wir uns bis zu unserem Club vorgekämpft hätten, zeigten wir unsere Ausweise vor und wurde daraufhin gleich reingelassen.

Ein langer schmaler Gang führte uns immer tiefer in die Erde und mit jedem Schritt, den wir gingen spürte ich immer mehr den Bass in meinem Körper.
Jungkook trug schon seitdem wir in Itaewon angekommen waren ein Dauergrinsen auf seinen Lippen und spätestens als wir endlich in der Lokation ankamen, verschwand auch mein letzter Funke der Unsicherheit.

Alles was ich sah, passte zu Yoongis Erzählungen. Das gab mir in einer gewissen Hinsicht Sicherheit. Viele Menschen tobten auf der Tanzfläche und einige lungerten besoffen an der Bar.

Jungkook steuerte sofort auf die Bar zu und packte mich auf Handgelenk, um mich nicht zu verlieren. Nachdem sich jeder einen Shot hinter gezwungen hatte, welcher noch Ewigkeiten in meinem Magen brannte, machten wir uns auf, auf die Tanzfläche.


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