ʀᴀɪɴʏ ᴅᴀʏ

Yoongi Pov.

Der Typ war abgehauen kurz nachdem er mir seinen Namen verraten hatte.
So, so Jimin hatte also einen Freund.
Dennoch hatte er sich an mir festgehalten, als könnte er es bei sonst keinem tun.
Für mich hatte es den Eindruck, dass irgendetwas zwischen den beiden vorgefallen sein musste.

Dieser Hoseok oder wie auch immer er hieß, kam mir mit seinem Blumenstrauß nicht so rüber, als sei er einfach so zur Überraschung hergekommen. Vielleicht wollte er sich auch entschuldigen und da ihn sein Gewissen so gequält hatte, war er halt zu Jimin gekommen. Zumindest war so sein Plan gewesen.

Für mich stand auf jedenfall fest, dass wir sicher keine Freunde werden würden. Ab heute gehörte der Blonde zu mir.

Nachdenklich ließ ich mich auf mein Bett fallen. Draußen war es bereits dunkel und ich fragte mich, ob er Jimin schon gefunden hatte.
Und warum hatte er vorhin geweint, nachdem wir uns geküsst hatten?
Ich dachte viel nach.
Das ließ meine Stimme nicht kalt und deshalb sprach auch sie mehr mit mir.
Ja sie sprach wieder, sie flüsterte nicht.

Wenn ich viel nachdachte, war sie immer an meiner Seite. Sie war da, um mich zu führen. Sie gab mir Ratschläge, welche ich letztendlich wie Befehle ausführte.

Ich stand von meinem Bett auf und schaltete das große Licht aus. Jetzt spendete mir nur noch meine Nachttischlampe etwas Licht. Ich zog mich, bis auf meine Unterhose aus und schlüpfte dann in mein Schlafshirt.
Dann bückte ich mich nachdem Block, welchen ich vorhin schockiert weggeschmissen hatte, da sich kleine graue Herzen auf diesem befanden, welche ich unbewusst gezeichnet hatte.

Ich riss diese Seite heraus und warf sie zerknüllt in den Mülleimer.
Auf diesem Blatt stand eh nur dummes Liebesgeschnulze, welches sich niemand anhören wollen würde.
Und rappen würde ich sowas garantiert auch nicht.
Jetzt setzte ich mich zurück auf mein Bett und lehnte mich mit dem Rücken gegen die kalte Wand.

Ich schrieb und schrieb. Jeden kleinen Gedanken, den ich für wichtig hielt, schrieb ich nieder.
Es wäre ärgerlich sowas zu vergessen und es später zu brauchen.
Zwischendurch sah ich immer mal wieder auf mein Handy.
Als ich das letzte Mal raufschaute, war es bereits 23.34 Uhr.
Es war Zeit das Licht auszumachen.

Ich legte Block und Stift zur Seite und deckte mich zu. Draußen musste es regnen, denn kleine Wassertropfen prallten gegen meine Fensterscheibe, welche natürlich mit Gitterstäben versehen war.

Es war totenstill, nachdem ich die kleine Lampe ausgeschaltet hatte. Selbst sie schwieg.
Es war auf eine andere Art gruselig. So als würde sie im Stillen ihre nächste Attacke planen.
Doch plötzlich hörte ich Geräusche aus dem Flur. Meine Tür war zwar zu, jedoch war es hier ziemlich hellhörig im ganzen Gebäude. Es brauchte nicht viel Lärm, das jeder hier alles hörte.

Die Tür, welche die Gänge voneinander trennte fiel zu und anhand des klingenden Schlüsselbundes, konnte ich darauf schließen, dass es ein Pfleger sein musste. Vielleicht war Jimin wieder zurück?
Kurz überlegte ich, ob ich aufstehen und nachsehen sollte. Möglicherweise brach bei ihm gerade die Welt zusammen und er brauchte jemanden...
Doch bevor ich mich bewegen konnte, ging meine Zimmertür auf.

Es war Jimin. Das hörte ich schon an der Art und Weise wie er atmete.
Durch das Öffnen der Tür, fiel etwas Licht aus dem Flur in mein Zimmer. Ich erkannte seine Silhouette. Er trug eine  dicken Pulli und seine Haare sahen leicht nass aus. Er sah mich direkt an. Und griff dann schließlich nach hinten, um nach irgendetwas zu greifen.

Als er weiter in mein Zimmer kam, wurde mir klar, dass es ein Koffer sein musste, den er da hinter sich her zog.
Beim Tisch stellte er ihn ab und ging dann zurück zur Tür, um sie zu schließen.
Jetzt war es wieder völlig dunkel im Raum und nur anhand der Geräusche die er machte, konnte ich ahnen wo er war.

Er musste seinen Gürtel geöffnet und sich seine Hose ausgezogen haben. Dann kam er laut dem Geräusch seiner Schritte, näher an mein Bett, in welches er sich schließlich langsam hineinlegte, denn die Matratze gab etwas nach.

Irgendwann bewegte er sich nicht mehr. Er hatte sich mit unter meine Decke geschlichen und schien jetzt keinen Mucks mehr von sich geben zu wollen. Ob er wusste, dass ich noch wach war?
Nur einmal zog er noch leicht seine Nase hoch und atmete etwas nervös aus.

Dann durchbrach er doch die Stille.
"Yoongi, schläfst du?"
Hauchte er.

"Nein. Wo warst du Jiminie?" Flüsterte ich genauso leise zurück und legte nun meine Hand an seine Seite, um ihn näher zu mir zu ziehen. Erst jetzt spürte ich, wie nass sein Pulli eigentlich war.

"Zuhause. Also...eigentlich.....hatte ich bis vor zwei Stunden einen Freund Yoongi. Bei dem war ich. Zumindest in seiner Wohnung. Er war zum Glück nicht da."

Ich wollte nicht, dass er sich jetzt vor mir rechtfertigen musste. Ich spürte wie ausgelaugt er war. Er sollte lieber schlafen.

"Willst du deinen Pulli ausziehen? Der ist ganz nass." Schlug ich deshalb vor, ohne auf sein Gesagtes einzugehen.
Der Jüngere nickte aber nur, und ließ somit den Pulli wenige Augenblicke später auf den Boden fallen.

Dann kuschelte er sich noch weiter an mich heran, sodass ich ihn nun meine Arme um ihn legen konnte.
Er vergrub sein Gesicht an meiner Halsbeuge und atmete immer noch unruhig ein und aus.
Seine Atmung und das Wissen, dass ihn irgendetwas beschäftigte, ließen mich nicht zur Ruhe kommen.

"Hör auf zu denken, okay? Morgen machen wir mit den Problemen weiter. Aber jetzt, schlafen wir. Oder möchtest du es unbedingt loswerden? Dann kannst du es mir jetzt sagen."

Er schüttelte den Kopf.
"Ich muss es nur verarbeiten. Außerdem riechst du so gut." Ihm entfuhr ein leichtes Kichern, ehe er einem leichten Kuss auf mein Schlüsselbein drückte und sich noch näher an mich heran kuschelte, als er ohne hin schon war.

"Na dann schlaf gut, Jiminie." Flüsterte ich und drückte einen Kuss auf seinen Scheitel.
Ich atmete tief aus und schien Jimin somit mit in die Ruhe zu reißen.






Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top