ɢᴀʏ

Jungkook Pov.

Gleichmäßige atmete Taehyung ein und aus. Ich lag mit meinem Rücken an seinem Bauch und spielte vor mir mit seiner Hand. Ich wusste nicht, was gestern Abend in mich gefahren war, aber wenn ich jetzt so darüber nachdachte, war es irgendwie extrem schön gewesen. Mein Bauch kribbelte, als ich darüber nachdachte.

Schon längere Zeit zeigte mein Körper diese Reaktionen auf ihn, jedoch war es mir erst richtig klar geworden, nachdem wir uns auf dem Sofa geküsst hatten. Na gut, besser gesagt neben dem Sofa auf dem Boden.

Die Sonne schien durch mein Fenster in das Zimmer hinein und erfüllte den Raum somit mit einem gemütlichen und glücklich stimmenden Licht.
Ich verschränkte gerade meine Finger mit Taehyung's als er plötzlich sanft begann meinen Nacken zu küssen. Unwillkürlich musste ich lächeln. Dann drehte ich meinen Kopf zu ihm herum und sah direkt in seine fast schwarzen Augen.

"Guten Morgen", flüsterte er und gab mir einen Kuss auf den Mund. Zwar etwas zögernd und vorsichtig aber immerhin etwas. Natürlich war es mir nie entgangen, wie sehr sich Taehyung zurückhielt. Er tat dies wahrscheinlich weil er mich nicht überrumpeln wollte, was ich nebenbei bemerkt sehr nett fand, jedoch war es wohl auch ein Teil seines Selbstwertgefühls welches ihn bremste. Taehyung dachte oft, dass ihm dies und jenes nicht zustünde und stellte seine Bedürfnisse immer hinten an, um ja niemanden auf den Schlips zu treten.

Ich hoffte nur, dass ich ihm mit all meinen Aktionen - mit gestern Abend eingeschlossen - zeigen konnte, dass es auch mal nur um ihn gehen konnte.

Ich drehte nun auch den Rest meines Körpers herum und sah dem Älteren direkt in die Augen.
Er hingegen stütze sich mit dem Ellenbogen auf der Matratze ab, sodass ich etwas zu ihm aufgucken musste.

"Hast du gut geschlafen?" Fragte er mich genau so leise, wie er mir guten Morgen gesagt hatte.

Ich nickte "und du?"

"Mhm, auch gut." Damit beugte er sich nochmal zu mir herunter und verband unsere Lippen erneut miteinander.
Ich könnte dies wirklich den ganzen Tag tun. Kim Taehyung zu küssen, war wie ins Paradies befördert zu werden.
Das war wahrscheinlich auch der Grund, warum ich ihn nie gerne ausklingen ließ.

Doch auf einmal stockte ich. Und sah meinen Gegenüber mit großen Augen an.
Er erwiderte nur verwirrt meinen Blick, ehe er das entscheidende Signal ebenfalls hörte. Danach sah er mich genauso geschockt an, wie ich ihn.

Soeben hatte mein Vater das Apartment betreten und die Tür war hinter ihm zugefallen.
So schnell wie nie zuvor schubste ich die Decke weg und sprang aus dem Bett. Im Flur rief mein Vater bereits nach mir. Ich schnappte mir nur noch ein Shirt aus dem Schrank und lief ins Wohnzimmer, wo ich auch schon den Störenfried antraf.

In einer blaunen Boxershorts und einem schwarzen Oberteil stand ich vor ihm. Meine Haare standen vermutlich in alle Richtungen.
Mit einem verächtlichen Blick musterte er mich.
"Es ist 12 Uhr mein Sohn. Sag mir nicht, dass du bis eben geschlafen hast."

Ich setzte ein entschuldigendes Lächeln auf und bat ihn mit in die Küche zu kommen, damit Taehyung in seinen Raum rennen konnte. Denn das einzige an Klamotten was er in meinem Zimmer hatte, war das Kostüm von gestern.

"Ist dein Mitbewohner gar nicht da?"
Bohrte mein Vater nach und nippte an seinem Kaffee, den ich ihm soeben gemacht hatte.
Seufzend lehnte ich mich gegen die Küchenzeile.
"Doch, es ist nur, dass wir gestern feiern waren und es ist ziemlich spät geworden, deshalb haben wir bis eben geschlafen."
Gab ich ihm fast genauso pampig als Antwort, wie er mich das gefragt hatte.

In dem Moment betrat Tae die Küche. Er trug eine Joginghose und ein weißes Shirt.
Kurz verbeugte er sich vor meinem Vater und wünschte ihm einen guten Morgen.
Dabei lächelte er ihn an.
Am liebsten hätte ich Tae dafür geschlagen und ihm seinen Mund zugeklebt. Er sollte meinen Vater nicht anlächeln, das hatte dieser gar nicht verdient.

Aber auf der anderen Seite musste er es tun. Immerhin hatte mein Vater die Gewalt über diese Wohnung.
Ich hatte nur 'Glück' das ich mit ihm verwandt war.

"Und wie läuft dein Studium? Hast du dir schon einen Lernplan geschrieben, damit du auch alles schaffst?"

"Das Studium ist sehr gut und nein hab ich nicht. Ich werd schon keine Klausur vergessen. Und wenn doch bezahl ich das extra Semester selbst."

Er lachte.
"Von welchen Geld, wenn ich fragen darf?"

"Ich suche mir gerade einen Job. Um mir was dazu zu verdienen." Das war leider nur die halbe Wahrheit, aber das Vorhaben stimmte schon. In letzter Zeit hatte ich mir des öfteren mal Anzeigen zumindest schon mal durchgelesen und gemerkt. Beworben hatte ich mich allerdings noch nirgends.

"Na hoffentlich vernachlässigst du nicht deshalb das Lernen.
Und bei dir Taehyung? Ist auch alles in Ordnung? Hast du nette Dozenten?"
Fragte er so abfällig wie es nur hätte sein können.

Taehyung blieb dennoch ehrlich und zuckte mit den Schultern.
"Weiß nicht. Ich war noch nicht oft da. Zur Zeit befinde ich mich in Therapie. Ich habe eine Essstörung.
Deshalb bin ich damals auch so hastig vom Tisch geeilt. Das tut mir übrigens immer noch leid. Ich wollte nicht unhöflich wirken."

Mein Vater verzog nur das Gesicht.
Er konnte noch nie nachvollziehen, wie es für andere war, psychisch krank zu sein. Oft, wenn wir damals zufällig über so etwas geredet haben, sagte er häufig, dass die Leute sich nicht so anstellen sollten. Mehr Verständnis war da nicht.

Er sah ein, dass sie ein Problem hatten und hielt es aber nicht für nötig, weiter darauf einzugehen.

"Hast du eigentlich jetzt schon mal jemanden kennengelernt? Also gibt es da ein Mädchen, was dir gefällt?"

Augenblicklich spürte ich Taehyung's Blick auf meiner Haut.
Ich wusste zwar nicht, ob es jetzt für ihn ein Problem war, jedoch wollte ich zu uns stehen.
Kurz sah ich zu ihm und konnte anhand seines Blickes erkennen, dass er mir Mut machte.

"Ja ich hab jemanden. Aber nicht aus meinem Studiengang. Und auch kein Mädchen."

Mein Vater ließ ungläubig die Tasse sinken und stellte sie auf dem Tisch ab. Dann lehnte er sich in dem Stuhl zurück, verschränkte die Arme vor seiner Brust und sah mich regelrecht abwertend an.






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