sᴄʜɪᴢᴏᴘʜʀᴇɴ

Yoongi Pov.

Ich spürte die tausenden Blicke auf meiner Haut. Ich wollte aber nicht aufsehen. Sollten sie doch einfach alle weiterfahren und mich hier in Ruhe lassen. Meine Hände krallte ich um das kalte Geländer. Unter mir ging 20 Meter in die Tiefe. Mein Kopf war wie leer. Ich wartete nur darauf, dass sie sich wieder melden würde. Diese Stimme, die mich in den Wahnsinn trieb und heute Nacht wohl endlich gewinnen würde.

"Kletter über das Geländer", befahl sie mir. Ohne nachzudenken gehorchte ich. Ich konnte es kaum erwarten mich fallen zu lassen. Jede Stunde, jede Minute hörte ich diese Stimme. Es machte mich verrückt. Ich musste es jetzt beenden. Sonst würde ich irgendwann noch einen viel größeren Schaden anrichten. Ich traute mir selbst nicht mehr über den Weg.

"Spring!" Schrie sie mich an. Ich löste meine Hände vom Geländer, fiel aber nicht. Jemand hielt mich fest. Ich riss meinen Kopf herum und erblickte zwei Polizisten, die mich am Arm festhielten. Augenblicklich begann ich den Arm zu schütteln und zu mir zu ziehen, doch die Polizisten, ließen nicht locker. Die Stimme wurde immer lauter und lauter. Sie schrie mich an. Ich wollte mich los reißen, unbedingt. Ich schrie und brüllte, schlug nach ihn. Tränen strömten über mein Gesicht. Warum ließen sie mich nicht einfach gehen?

Mit einem Mal, packten sie meine Schultern und zogen mich zurück auf die andere Seite des Geländers.

"Wieder hast du versagt! Nicht mal so etwas bekommst du hin! Du bist wirklich so ein Loser!" Schrie sie mich weiterhin an. Ich biss und wehrte mich mit allen Kräften. Allein kam ich aber nicht gegen die beiden Polizisten an. Schließlich wurden mir Handschellen angelegt und da ich den einen bereits ordentlich in die Hand gebissen hatte, ketteten sie mich kurzerhand am Geländer der Brücke fest. Erschöpft ließ ich mich auf den Boden sinken. Ich hätte schon längst Tod sein können. Schwer atmete ich ein und aus, während ich mir die Stimme ihre Peinigung vortrug. Ich hätte mir am liebsten die Ohren zugehalten, doch ich wusste, dass das nichts bringen würde.

Mein Kopf war wie benebelt und in drei Meter Entfernung, standen die Bullen und verarzteten sich gegenseitig. Das eine Tuch, was sich der Ältere um die Hand gewickelt hatte, war bereits mit Blut überströmt. Wenigstens ihn konnte ich erwischen.

Ich ließ meinen Kopf erneut sinken und schloss die Augen, nur um mich wieder voll und ganz ihr hinzugeben. Im Hintergrund fuhren die Autos an mir vorbei und tief in mir braute sich erneute Wut zusammen. Ich verspürte das Bedürfnis jeden, der mich jetzt anstarrte, einfach zu erwürgen. Ich wollte nie, dass mich jemand so sah.

Sie wurde wieder lauter und ohne groß zu zögern, kam ich ihrem Befehl erneut nach. Mit voller Wucht holte ich aus und schlug meinen Kopf gegen das Geländer. Das hatte gereicht. Denn ich wurde zumindest bewusstlos. Ich ging schon gar nicht mehr gegen sie an. Verlieren würde ich sowieso.

Als ich das nächste Mal - leider - meine Augen öffnete, fand ich mich in einem leeren Raum wieder. Nur ein Bett stand darin, auf dem ich lag. Ich war unglaublich müde, spürte aber weder Schmerzen, noch sonst irgendwelche Gefühle. Einzig und allein Enttäuschung breitete sich in mir aus. Mein eines Handgelenk steckte nach wie vor in einer Handschelle, welche mich an einer Wand festhielt. Die Kette war aber zu kurz, als das man sich damit erwürgen konnte.

Ich ließ alles Revue passieren und kam wohl letztendlich zu der Schlussfolgerung, dass ich mich in der Klapse in einer Gummizelle befinden müsste.

Wenig später öffnete auch schon jemand die Tür. Ein Arzt betrat den Raum. Er trug ein Tablett, auf dem verschiedene Tabletten waren.

Augenblicklich erfüllte mich reine Aggressivität. Er schien meinen warnenden Blick zu erkennen, denn er blieb sofort stehen.

"Herr Min, ich bin Herr Kim, ihr behandelnder Arzt. Sie befinden sich hier in dem Weichzimmer der Psychatrie. Sie haben versucht sich das Leben zu nehmen und sich heftig gegen jegliche Hilfe gewehrt. Dabei haben sie sogar einen Polizisten schlimm an der Hand verletzt, weil Sie ihn gebissen haben."

"Bist du am Boden angelangt bin ich der einzige Grund, warum du aufstehst und solange du atmest, werde ich dich beißen wie ein Hund. Ich glaub die anderen sind böse auf dich. Doch gibst du nach, ja dann töte ich dich. Keiner hat sich je getraut dich zu zügeln, weil sie wissen mit mir an deiner Seite bist du unbesiegbar geworden." Redete mir die Stimme zu. Für eine Millisekunde, wollte ich sie stoppen, doch ich ließ es. Sie hatte ja Recht. Ich würde mir von niemandem helfen lassen! Diese Hilfe brauchte ich gar nicht. Mit mir war doch alles in Ordnung.

Da keine Reaktion meinerseits kam, machte der Arzt einen Schritt auf mich zu. Vorsichtig setzte er einen Fuß von der anderen und als er nah genug vor mir stand, kickte ich mit meinem Fuß sein dämliches Tablet aus der Hand. Ich brauchte ihn nicht. Ich brauchte niemanden.

Unbeeindruckt, sammelte er alles wieder auf und stellte das Tablett, danach neben sich auf den Fußboden, nachdem er sich zwei Meter vor mein Bett gesetzt hatte. Ich war wohl nicht der Erste, der ihm so begegnet war.

"Also, wollen Sie mir erzählen, was Ihr Problem ist, oder soll ich raten?"

"Ich brauch Ihre Hilfe nicht!" Keifte ich ihn an.

"Oh, doch ich denke schon. Nicht alle sind so verhasst, wie Sie. Das müssen Sie wissen. Also, was war der Grund für ihren Versuch gestern? Und war es der Erste?" Versuchte er mich zum Reden zu bringen, doch ich schaltete auf Durchzug und hörte meiner Stimme zu.

Er blieb jedoch nicht lange dort sitzen. Nachdem er gemerkt hatte, dass ich nicht nachgeben würde, nahm er seine Sachen und ging. War mir recht so, ich würde ihn sicherlich nicht aufhalten.











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