Vom Schreiben&Veröffentlichen leben

Heute habe ich mir folgende Frage gestellt:

Könnte ich mir vorstellen nur alleine vom Schreiben und Veröffentlichen meiner Bücher zu leben?

Für mich kann ich ganz klar sagen: NEIN! 

Selbst, wenn ich jetzt im Monat an die 600 Bücher (nur eBook) verkaufen würde, könnte ich es mir nicht vorstellen (1.350€). Alleine davon gehen Steuern ab. Die Krankenkasse muss selbst bezahlt werden. Steuern sind da noch nicht von abgezogen. Dann kommen die Lebenshaltungskosten wie Miete , Strom, Wasser, GEZ ect. dazu. Und dazu muss gesagt werden, dass Amazon eben die Tentime alle 90 Tage an die Autoren auszahlt.

Das ist ja aber noch nicht alles. Denn oben drauf kommen Ausgaben, die du als Autor tätigen musst. Wie eben das Lektorat für das nächste Buch. Das Korrektorat. Das Coverdesign. Den Buchsatz. Das Marketing. Der Buchdruck.

Das alles kostet Geld. Viel Geld, wenn du auf gute bis sehr gute Qualität setzen willst.

Zudem ist es eben so, dass Du als Autor in den allerwenigsten Fällen von nur einer einzigen Buchveröffentlichungen leben kannst. Das heißt, du musst also zeitnah neuen Lesestoff liefern. Ich schätze mal, dass man im Jahr so zwischen zwei bis vier Bücher schreiben und veröffentlichen muss, um von leben zu können.

Es sei denn, man heißt Dc Odesza oder Don Both (um ein paar Beispiele von Erfolgsautorinnen im Self Publishing zu nennen). Bei Dc Odesza ist es ja so, dass sie wirklich im Jahr an die vier bis fünf Reihen veröffentlicht. Nur alleine unter diesem Namen. Dann kommen da ja noch ihre Namen Yuna Drake (Darke Romance) und Lexy V. Golden (Fantasy) dazu. Also eine Autorin. Drei Pseudonyme. Drei Genres. Und jedes Jahr mehrere Veröffentlichungen. Und auch bei Don Both ist es so, dass sie im Jahr mehrere Bücher veröffentlicht. Zu letzt hat sie mit einer der Autorin Maria O'Hara mehrere Bücher bzw. Buchreihen veröffentlicht. Wobei Don Both ja inzwischen seit mehreren Jahren beim A.P.P Verlag als Autorin tätig ist. Aber ihre Immer wieder Samstags Reihe hat sie damals im SP veröffentlicht. Und die schlug ein wie eine Bombe.

Manchmal frage ich mich, wie die Autorinnen das so machen. Ich meine, die müssen keine Blockaden, keine Lustlosigkeit verspüren. Neben Haushalt. Kinder. Ehe. Familie. Freunde. Freizeit. Das wäre jetzt das typische Klischee des Lesers, so zu denken. Ich weiß natürlich, dass auch die Autorinnen mal Blockaden und Lustlosigkeit haben.

Als ich vor einigen Wochen ein Live Video auf Instagram von Dc Odesza gesehen habe, hat sie genau diese Frage auch beantwortet. Sie schreibt recht früh morgens ein paar Stunden. Dann nimmt sie sich frei. Und nach dem Abendessen, so gegen 19.00/20.00 Uhr schreibt sie dann meist bis 1.00 Uhr nachts noch weiter. Für ein Buch von gut 300 Seiten braucht sie zwischen 3  bis 6 Wochen zum Schreiben. Höchstens 8 Wochen Schreibzeit. Nur die reine Schreibzeit. Dann kommt bei ihr ja noch das Korrektorat dazu. Und dann geht's an die VÖ.

Manchmal kommt mir der Gedanke auf, ob ein Autor (und damit meine ich jetzt nicht Dc Odesza oder Don Both), nicht doch so etwas wie ein Produkt ist. Wer so viele Bücher in einem Jahr schreibt ... kann man da noch von Leidenschaft&Herzblut reden? Oder ist man dann ein Produkt? Eine Art Abfertigung, damit Leser schnell neuen Lesestoff bekommen. Damit man weiter verdienen kann. Damit man im Amazon Ranking weiter oben mit dabei ist.

Ich würde mir auch wünschen, dass ich zwei Bücher in einem Jahr veröffentlichen könnte. Also ein Buch jeweils in einem halben Jahr. Aber ich weiß, dass ich das niemals schaffen würde. Dafür verfalle ich zu sehr in meine Blockaden. Und dafür schreibe ich ja auch nicht hauptberuflich.

Ich würde und könnte dem Druck, immer etwas abliefern zu müssen, nicht lange stand halten. Ich bin zwar ein Perfektionist, was das Schreiben und auch das Veröffentlichen angeht. Aber ich möchte mich niemals unter Druck setzen müssen. Weder von mir selbst, noch von der Öffentlichkeit (sprich den Lesern oder gar einem Verlag).

Zudem ist es auch so, dass viele Autoren unter einander konkurrieren. Nicht zu letzt gibt es auch da immer wieder Streit untereinander. Auch hier habe ich schon miterlebt, dass Leser der jeweiligen Autorinnen untereinander aufeinander losgegangen sind und sich in den Kommentaren der jeweiligen Autorinnen angegriffen haben. Nicht normal so etwas.


An die Autoren, die schreiben:

Könntet ihr Euch vorstellen nur alleine vom Schreiben leben zu können? 


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