Selbstzweifel durch Rezensionen
Wir alle kennen sie: Die Rezensionen zu unseren Büchern. Wir alle lieben sie. Und wir alle brauchen sie.
Rezensionen und Kommentare zu unseren Buchbabys. Zu dem, was wir lieben. Was wir vergöttern und was wir mit Herzblut niederschreiben. Ohne Rezensionen würden wir Autoren nicht wissen, wie die Leser unsere Geschichten sehen. Wie sie sie finden. Was sie darüber denken.
Wir bekommen ein fettes Lächeln auf den Lippen und beginnen im Zimmer herumzutanzen, wenn uns Rezensionen erreichen, in denen der Leser die Geschichte und die Charaktere sowie das Cover lobt. In der er schreibt, wie perfekt er sich fallen lassen konnte beim Lesen - genau das also, was wir erreichen wollten. Positives Feedback auf Wattpad, auf Blogs oder auf Amazon ist etwas, dass sich jeder Autor, egal ob Hobby, Verlag oder SPler, wünscht.
Und doch gibt es auch die andere Seite - die negative Seite. Nämlich die der schlechten Rezensionen. Die der sogenannten Hate-Rezensionen. Diese Rezensionen sind für uns Autoren etwas, dass uns runterzieht. Das uns aber auch, wenn die negative Rezension sachlich und freundlich geschrieben ist, beim nächsten Schreiben eines Buchs sehr weit helfen und uns voranbringen kann.
Ich selbst habe solche Rezensionen schon recht häufig bekommen. Sie ziehen mich jedes Mal aufs Neue vollkommen herunter.
Nicht selten und ich beginne wirklich alles, was ich bisher geschrieben habe, in Frage zu stellen. Mich wirklich zu fragen, ob ich denn wirklich NICHT schreiben können. Und ich sage Euch: Das sind Gedanken, die wirklich schmerzhaft sind.
Es gab vor einigen Jahren mal einen Vorfall zwischen mir und einer Betaleserin, die mir an den Kopf über E-Mail schmiss: Du kannst nicht schreiben! Lass es einfach sein. Und glaubt mir: Das sind Worte gewesen, die mich tief getroffen haben. Es waren nicht nur die Worte, sondern vor allem ihre Ausdrucksweise, die sie dafür verwendete. Manche Menschen vergessen immer wieder das hinter jedem Laptop, Rechner, Handy, Tablet ect. ein Mensch sitzt, der Gefühle hat. Und mit Worten kann man oftmals sehr viel mehr verletzen, als mit Taten.
Zu meiner Buchreihe Soulmates (derzeit dem 1.Teil der Reihe, der auf Amazon & Co. veröffentlicht ist) gibt es ebenfalls einige 1-Sterne und 2-Sterne Rezensionen. Mir war, als ich anfing an Rena&Timo zu schreiben, von Anfang an klar, dass es solche Rezensionen geben wird. Und vor allem, dass ich es einfach niemals jedem Leser mit dem, was ich schreibe&veröffentliche, recht machen würde können.
Ich gebe offen und ehrlich zu: Ich war schon einige Male drauf und dran alles hinzuschmeißen und aufzuhören. Komplett mit dem Schreiben aufzuhören. Doch, wie das eben so ist, als Autorin ... man kann es nicht einfach sein lassen. Irgendwann juckt es einen doch wieder in den Fingern und man greift zum Stift oder der Tastatur.
Selbstzweifel gehören zum Leben dazu. Man kann sie nicht einfach wegdrücken wie einen Anruf. Aber man kann lernen mit ihnen umzugehen. Auch, wenn es ein sehr langer Porzess ist.
Ich habe in meiner geheimen Facebook Testlesergruppe viel mit meinen Testleserinnen bereits über solche Rezensionen gesprochen. Sie alle stehen hinter mir, meine lieben Ladys. Immer wieder werde ich von ihnen aufgebaut, wenn ich mal wieder an diesem Punkt bin, an dem ich einfach nicht mehr weiter weiß und gerne alles hinschmeißen möchte.
Ich weiß: Mir geht es nicht alleine so. Egal, ob Erfolgsautorin oder kleiner Wattpader: Wir alle haben schon einmal in unserem Schreiberdasein Rezensionen und Kommentare erhalten, die nicht nett waren. Die vielleicht auch schon etwas unter die Gürtellinie gingen. Die uns wütend und traurig werden ließen. Selbstzweifel durch Kommentare und Worte sind für uns einfach nicht schön. Sie kratzen an unserem Ego.
Durch Rezensionen kann man wachsen. Man kann daraus lernen. Aber vor allem sollte man sich immer sagen: Egal, was ein Leser von meiner Geschichte hält ... ich kann stolz auf das sein, was ich geschafft habe. Was ich über die Jahre hinweg geschrieben habe.
Viele Menschen vergessen immer wieder, dass keiner von uns perfekt ist. Das wir alle Fehler machen. Und wenn einem so etwas passiert, dann sind es oftmals diejenigen, die als erstes mit dem Finger auf einen zeigen, die von sich selbst so dermaßen überzeugt sind.
Warum muss ein Buch für einen Leser perfekt sein? Wo fängt Perfektionismus an und wo hört er auf?
Ich verstehe wirklich nicht, wie Leser z.B. auf Amazon teilweise fast ganze Seiten mit einer 1-Sterne Rezension füllen können. Ehrlich: Mir wäre meine Freizeit zu schade dafür. Klar soll und darf man dem Autor und auch anderen Lesern seine eigene Meinung mitteilen. Aber dann gleich mal gefühlte dreißig Seiten lang? Im Ernst: Lest ihr solche langen Kommantare als Leser?
Haben Dich Rezensionen schon einmal so runtergezogen, dass Du mit dem Schreiben aufhören wolltest?
Wie gehst Du selbst mit solchen Rezensionen um, wenn Du sie erhältst?
Liest Du im Allgemeinen Rezensionen durch?
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