Die Wandelbare

Am Kletterfelsen mit blaupause7

In Hessen und Rheinland-Pfalz liegt ein Gebirge, das mich an ein Auto aus den Siebzigern denken lässt: Der Taunus. Ich finde es unglaublich spannend, an welche Orte ihr mich immer wieder entführt. Ich habe während meiner Interview-Zeit hier beschlossen, Deutschland und Österreich zu bereisen; alle diese schönen Orte zu besuchen - das steht ganz oben auf meinen Reiseplänen.

Heute sitze ich nun also hier, gegenüber liegt eine Felsformation, an der an sommerlichen Samstagen die Kletterkünstler ihr Glück versuchen. Wir zwei - blaupause7 und ich - schauen ihnen gerne dabei zu. Es ist ein sehr sonniger und warmer Nachmittag. Insekten und Schmetterlinge schwirren um uns herum, wir sitzen gemütlich auf einem Felsen und genießen die Natur, die frische Luft, die Ruhe.

"Im Winter versetze ich diese Berge in meiner Fantasie gerne in ein Fantasy-Epos wie 'Herr der Ringe'." Blaupause sieht mich an und lächelt.

"Du weißt aber schon, dass diese Szenen in Neuseeland gedreht wurden und die Berge deutlich höher sind ..."

"Na klar weiß ich das - aber die Fantasie kennt keine Grenzen."

"Stimmt auch wieder." Ich blicke auf ihre Schuhe. Sie trägt Sneakers und ein Kleid, das irgendwie nicht in diese Umgebung passt.

Blaupause muss meinen fragenden Blick bemerkt haben, denn sie lacht plötzlich. "Das ist eines meiner Lieblingskleider, das ich auf meiner letzten Reise durch Kanada getragen habe. Motto: Rock'n'Roll meets Pretty Woman – heißt in dem Fall: karamellbraune Punkte auf cremeweißem Grund, im Stil der 50er Jahre und ideal für ein Oldtimertreffen, in das ich durch Zufall geraten bin. Ob du's glaubst oder nicht, in dem Städtchen, das in der Nähe meines Lieblingsortes liegt, habe ich 2018 so ein Treffen besucht und durfte sogar in zwei solchen Schätzchen auf vier Rädern mitfahren. Das war vielleicht ein Erlebnis! Zumal ich an diesem Tag anscheinend die einzige war, die in Cabrios mitfahren wollte – alle anderen Besucher zogen geschlossene Wagen vor."

"Ooh, Fifties Cars - mein bester Freund fährt so ein Teil - cool. Dazu die passende Musik und du bist mitten in einem Film, der meinen Namen trägt."

"Christine! - Das Buch ist von Stephen King aus dem Jahr 1983, glaube ich."

"Exakt! Sehr schön, dass wir ein Hobby, eine Vorliebe teilen können. Bist du mir eigentlich böse, als ich die bei meiner Anfrage auf die 'Kopie' angesprochen habe?"

"Böse bin ich dir deswegen überhaupt nicht. Meine erste Reaktion war „Upsi!" – auch so eine Marotte von mir, da ich Fehler grundsätzlich zuerst bei mir suche, dann aber herausfinden möchte, wie es zu dem Irrtum oder Missverständnis kam. Als ich mir vor ein paar Jahren den Namen für mein Wordpress-Blog mehr im Scherz ausdachte, hatte ich angenommen, dass man unter einer Blaupause eine Vorlage versteht, also war ich so frei, Tante Wikipedia zu befragen – und da steht tatsächlich folgendes: „Blaupause wird zunehmend auch im allgemeinen Sprachgebrauch sowie im Kontext von Betriebswirtschaft, Ökonomie und Politik verwendet im Sinne von Plan, Modell, Konstrukt, Vorlage, Vorbild, Grundlage oder Idee. Im übertragenen Sinn steht Blaupause auch für Schablone, Muster oder Vorbild."

Huch, das war jetzt ganz schön viel Input, und vielleicht ist es arg weit hergeholt, wenn ich meinen Blog (blaupause7.wordpress.com) mit seinem Motto „Die Pause zur Blauen Stunde" und darauf hinterlassenen Spuren meiner Fingerübungen fürs Schreiben rückwirkend als Vorlage für meinen Wattpad-Account betrachte. Tatsächlich hat so eine Blaue Stunde am Abend etwas faszinierendes, und sie nutze ich als Pause nach einem stressigen Arbeitstag."

"Also diese Geschichte finde ich sehr schön. Entschuldige, dass ich dich mit meiner 'abkupfern'-Bemerkung etwas aus dem Busch geklopft habe. Manchmal provoziere ich gern." Ich zwinkere mit einem Auge.

"Kein Ding. Wer mich persönlich kennenlernt, nimmt mich möglicherweise als eher reserviert wahr, und es kann durchaus ein Weilchen dauern, bis ich auftaue – oder anders gesagt, wenn ich irgendwo neu bin, halte ich mich erst einmal lieber im Hintergrund. Vielleicht, weil ich nicht als Labertasche rüberkommen möchte. Bin ich aber erst mit den Menschen beziehungsweise der Situation warmgeworden, kann es passieren, dass sich eine angeregte und lang anhaltende Konversation entwickelt.

Ich möchte mich ja nicht selber loben, aber Freunde können sich auf mich verlassen, weil sie wissen, dass ich mein Wort halte oder dazu stehe. Aus einem Impuls heraus zu reagieren, liegt mir gar nicht – leider aber liegt darin auch ein Nachteil: Ich mache mir oft viel zu viele Gedanken, unter anderem auch um ungelegte Eier, und schiebe oft so einiges auf. Auch Geduld zählt nicht unbedingt zu meinen Stärken, aber ich arbeite daran. Ein geschrottetes Handy legt immer noch sein stummes Zeugnis von meinem letzten Anfall ab.

Spontane Entscheidungen? Und die auch noch unter Druck? Auch das gelingt mir nur bedingt."

"Da entwickelt sich ein sehr sympathisches Bild in meinem Kopf. Erkläre mir bitte, warum du schreibst."

"Schreiben ist in erster Linie für mich ein Ausgleich zu einem rational durchgetakteten Arbeitstag. Außerdem halte ich gerne Gedanken und Erinnerungen in schriftlicher Form fest – ab und zu ganz gerne auch einmal von Hand, sei es als Tagebuch oder Sammlung von spontan entstehenden Ideen. Wenn ich mir nicht gerade irgendwelche Storys oder Szenen ausdenke, widme ich einen Teil meiner Freizeit auch dem Schreiben von Beiträgen zu verschiedenen Themen auf meinem Blog. Eine Art Online-Tagebuch habe ich bereits Ende der 90er Jahre auf einem Forum für Gothics geführt, doch dieses ist schon lange geschlossen, und somit sind meine Tagebucheinträge wohl auf ewig im Nirwana versunken.

Geholfen hat mir das Schreiben auch in einer Zeit, in der ich gemeinsam mit meiner Schwester meine pflegebedürftige Mutter gepflegt habe. Da habe ich tatsächlich die Nachtstunden zwischen 22 und 24 Uhr dazu genutzt, an einem Werk für die Schublade zu schreiben, das ich später als erstes meiner Bücher hier hochgeladen habe."

Wir schenken etwas Tee in unsere Becher und trinken. Dabei beobachten wir auch die Kletterer.

"Wie und vor allem wann hast du denn mit Schreiben angefangen?"

"Wenn ich so darüber nachdenke, markiert das Jahr 1986 tatsächlich den Beginn meiner ersten 'schriftstellerischen' Gehversuche, und zwar in Form eines Berichts, mit dem ich meine Erlebnisse meiner Abschlussfahrt mit dem Englisch-Leistungskurs nach Edinburgh verarbeiten wollte – handschriftlich in einem gebundenen Wälzer und gespickt mit vielen Fotos. Den Schmöker gibt es immer noch, aber veröffentlichen möchte ich das, was ich damals mit 18 geschrieben habe, heute nicht mehr."

"Und du schreibst bestimmt auch nicht mehr auf Papier."

"Nein. Die meisten meiner Texte schreibe ich heute in der Freizeit, am liebsten sonntags. Aber nicht mehr nachts im Bett, sondern tagsüber auf dem Sofa, mit dem Laptop auf dem Schoß. Das hat für mich den Vorteil, dass ich mir gefühlt alle Zeit der Welt lassen und die Gedanken in Muße laufenlassen kann, während nebenbei Musik spielt.

Allerdings laufe ich dadurch auch Gefahr, dass ich das Essen vergesse, wenn ich erst so richtig „im Flow" bin. Zur Zeit läuft das Schreiben bei mir eher im Hintergrund, da ich noch am Plotaufbau für ein bis Ende September laufendes Projekt arbeite.

Viel Zeit bleibt mir dafür nicht mehr, wie ich gerade mit Erschrecken feststelle."

Nun lache ich. "Ja, am Computer ist die Verführung des Junk-Foods besonders stark. - Wie bist du zu Wattpad gestoßen?"

"Zum ersten Mal bin ich mit Wattpad über Pinterest in Berührung gekommen, als ich eines verregneten Sonntagnachmittags auf ein Foto von Michael Hutchence klickte und mich der Link dahinter zu einer amerikanischen Fanfiction über den 1997 verstorbenen Sänger meiner Lieblingsband führte. Abgespeichert war jener Link dann schnell. Die Entscheidung, mich hier anzumelden, fiel endgültig am Valentinstag 2019, nachdem ich auf Google nach einem Schreibratgeber gesucht habe und einer der Treffer mich auf das Profil von ambi63 geschickt hat.

Da ist es dann aber trotzdem erst beim Lesen geblieben – selbst hier zu veröffentlichen, das habe ich mich zu diesem Zeitpunkt nicht getraut, da ich andere Autoren bzw. Autorinnen für wesentlich begabter hielt. Doch irgendwann habe ich mir dann ein Herz gefasst und selber mit dem Veröffentlichen losgelegt."

"Zu unser aller Glück. Immerhin hast du inzwischen schon sechzehn Werke veröffentlicht."

Blaupause erschrickt und schaut mich mit großen Augen an. "Huch, 16 Werke sind das schon? Uff, das klingt auf den ersten Blick nach viel, aber wenn man die nicht abgeschlossenen bzw. schon länger brachliegenden Bücher wegdenkt, bleibt nur eine Handvoll übrig."

"Hast du einen persönlichen Favoriten?"

"Wenn ich ehrlich bin, ist es nicht mein damals in Windeseile hochgeladener Mammutroman mit der Gitarre auf dem Cover, mein Kandidat für den Ein-Kapitel-Buchclub oder meine beiden Bücher für die Open-Novella-Contests von 2022 und 2023. Nein, es ist das kleine Büchlein „Als der Regen kam": Das hat zwar nur sechs, nicht besonders lange Kapitel, aber ich mag, was ich spontan aus einer simplen Idee heraus entwickelt habe, ohne den Plot detailliert zu planen. Außerdem liebe ich das Cover, für das ich ein Foto verwendet habe, das ich sehr mag."

"Dann gestaltest du deine Cover selbst?"

"Sämtliche Cover habe ich tatsächlich selbst gemacht. Sie basieren allesamt auf Fotos, die ich selbst aufgenommen habe und dann mit dem Programm „Paint" auf dem Laptop bearbeite, indem ich so lange an ihnen herum bastele, bis das Cover auf Wattpad so aussieht, wie ich es haben möchte. Das kann manchmal bis zu fünf Anläufen brauchen, weil ich immer noch nicht zufrieden bin.

Was die Motive angeht: Ob im Schottlandurlaub („Contact") oder zu Hause auf dem Friedhof („Extrablatt"), ob in brillanter Qualität („New Year's Day") oder auf den ersten Blick völlig verhunzt („Der Glastonbury-Zwischenfall"), ob aus Jux entstanden („Schreibimpulse") oder gewollt arrangiert („Der geheime Schlüssel") – ich experimentiere einfach gerne, und da bieten sich, allein schon aus urheberrechtlichen Gründen, einfach meine eigenen Motive an, die auf diese Weise einen besonderen Platz bekommen. Zuletzt hatte ich das bei einer Aufnahme von einem heftigen Sommergewitter, das ich nachts eineinhalb Stunden lang mitten in der Nacht beobachtet und mitgefilmt bzw. -fotografiert habe; die hat mir plötzlich die Inspiration für meine Teilnahme am diesjährigen Open Novella Contest mit einer Fan Fiction zu einer Band, die ich mag, geliefert."

"Ja, ich glaube, du magst Musik sehr. Ist es U2, INXS oder etwas anderes, das du am liebsten magst?"

"Ich lasse mich, wie beim Essen, gerne ganz spontan auf neue Erlebnisse ein. Auch wenn sich in meiner Sammlung die U2-Alben häufen, so ist doch tatsächlich INXS meine Lieblingsband. Leider durfte ich sie nie live erleben, und so blieb für mich nur die Aufführung ihres 1991 von einem bekannten Regisseur mitgefilmten Konzerts im Kino, November 2019.

Da hat es meine Schwester besser – die ist nämlich der U2-Fan in unserer Familie, und sie würde sich sicher freuen, wenn ich an der angefangenen Fanfiction weiterschreiben würde. Aber neben meiner Vorliebe für Rock und Metal besuche ich auch gerne mal Musicals oder Opernaufführungen oder lasse ich mich aus einer ganz anderen Ecke überraschen. So geschehen zuletzt im April mit dem britischen Trio Kitty, Daisy & Lewis und ihrer Mischung aus R&B, Swing, Country und Rock'n'Roll à la 40er/50er Jahre. Die englische Countrysängerin in deren Vorprogramm fand ich so toll, dass eine Freundin und ich nun im November zu dem Konzert jener Dame fahren werden."

Inzwischen sind die Kletterer gegenüber zahlreicher geworden. Die Menschen genießen das schöne Wetter wie wir auch. "Welches Genre ist deine 'Kuschelecke', wenn du schreibst oder liest?"

"Das kommt ganz darauf an, wo beziehungsweise wie ich lese. Bei gedruckten Büchern bevorzuge ich Krimis, Thriller oder Romane aus dem Fantasy-Genre. Früher habe ich mich bei richtig fiesem Sauwetter gerne mit einem Gruselschmöker ins Bett gekuschelt oder bei Kerzenschein den Herrn der Ringe verschlungen. Das mache ich zwar nicht mehr, aber man soll ja niemals nie sagen. Auf Wattpad dagegen lese ich vorwiegend Bücher aus den Genres 'Romance' und 'Fan Fiction', doch paradoxerweise drehen sich die Bücher aus dem letztgenannten Genre um One Direction, obwohl ich nicht mal Fan dieser Band bin und es vermutlich auch nie werde. Aber mir gefallen die in einem alternativen Universum angesiedelten Geschichten sehr, die auf äußerst angenehme Weise so ziemlich von den Erwartungen abweichen, mit denen ein vorurteilsbehafteter Leser an sie herangehen würde."

"Wie wichtig sind dir deine eigenen Leser*innen?"

"Schon wichtig. Natürlich freue ich mich darüber, dass es Menschen gibt, die sich für meine Texte interessieren, und ich würde vor allem gerne denen, die selbst schreiben, mehr zurückgeben, als bei ihren Büchern zu voten und zu kommentieren. Leider habe ich oft das Gefühl, dass meine Zeit zunehmend begrenzter wird. Und da ich nicht immer den Kopf so frei habe oder ich mich so fit fühle, wie ich es gerne hätte, gestaltet es sich schwierig für mich, ihnen meinen Dank in Form von Gegenlesungen auszudrücken."

Ich nehme einen Schluck Tee, es entsteht eine kurze Pause, dann greife ich den Punkt der Veröffentlichungen wieder auf. "Würdest du denn gerne deine Bücher im Buchladen sehen?"

"Veröffentlichen? Meinst du, bei einem Verlag, der meine Bücher in die Buchhandlungen bringt?" Sie stößt Luft aus. "Hättest du mich das vor 35 Jahren gefragt, hätte ich begeistert „hier!" geschrien, und tatsächlich habe ich zu jener Zeit sogar nach Tipps gesucht, wie ich einen Verlag finden kann. Das Dumme ist nur: Damals wäre ich meinem 'Geschreibsel' wohl kläglich gescheitert und zu Tode betrübt gewesen – heute bin ich insgeheim froh, dass aus der Traumkarriere Schriftstellerin nichts geworden ist. Denn ehrlich gesagt, tue ich mich schwer, kreativen Output in ein zeitlich vorgegebenes Korsett mit Abgabefristen zu pressen und das Gefühl zu haben, auf Knopfdruck lesbare Einfälle präsentieren zu müssen.

Okay, ich möchte das Schreiben weiterhin als reines Hobby betreiben, dennoch fand ich den Gedanken, ein gedrucktes Buch in den Händen zu halten, so verlockend, dass ich mir kurzerhand meine Manuskripte von „Der geheime Schlüssel" und „Not enough Time" geschnappt habe, um sie im Copyshop doppelseitig ausdrucken und binden zu lassen. Jetzt habe ich zwei klebegebundene Unikate in DIN-A-4, die ich mir ins Regal stellen kann."

"Das ist auch eine Variante."

"Hast du es denn jemals mit Schreiben versucht?"

"Ja, habe ich; Kurztexte, Romane, Novellen. Dadurch bin ich auch zu der Arbeit gekommen, die ich heute machen darf. - Du siehst, es wäre immer noch möglich. - Was machst du, wenn du nicht schreibst?"

"Andere Hobbies? Am Anfang, als wir uns kennenlernten und dieses Gespräch abgemacht haben, habe ich es kurz erwähnt: Bis 2016 habe ich mich noch zum Kreis der Hobbyschneider und -schneiderinnen gezählt, weil ich mir selbst Kleidung genäht habe; leider ist dieses Hobby bei mir über einen längeren Zeitraum aus dem Fokus geraten, weil es in meiner Stadt ein kleines Lädchen gab, das Vintage- und Second-Hand-Kleidung angeboten hat. Doch die Besitzerin musste nach acht Jahren leider Insolvenz anmelden, und so kann es gut sein, dass ich dieses Hobby wieder aufleben lasse.

Neben dem Nähen, dem Reisen und Fotografieren - früher auch gerne in Schwarz-Weiß und mit einer analogen Kamera - probiere ich auch gerne neue Gerichte aus und lese. Aber nicht nur auf Wattpad, sondern gedruckte Bücher aus der Buchhandlung. Ob gebunden oder als Taschenbuch, ist bei mir aber eher zweitrangig. Hauptsache aus Papier, da ich den Geruch mag und es schätze, vor und zurück blättern zu können, denn das strengt mich weniger an als auf dem Smartphone hoch und runter zu scrollen. Eine witzige Episode am Rande: In Ottawa bin ich mehr aus Neugier kurz vor Ladenschluss in eine Buchhandlung gegangen und habe dort den letzten Band einer Fantasy-Reihe gefunden, der schon lange auf meiner Leseliste gestanden hat. Du kannst dir sicher vorstellen, wie sehr ich mich über diesen Zufall gefreut habe, und jetzt kann ich es kaum noch erwarten, bis ich wieder mit der Bahn zur Arbeit und zurück pendeln und das frisch erworbene Schätzchen lesen kann."

"Aha, also doch die gedruckten Bücher. Das stimmt mich zuversichtlich. - Du hast erwähnt, dass du neue Gerichte ausprobierst, also dass du kochst. Was isst du am liebsten?"

Sie lacht. "Mich findet man sehr oft in italienischen Restaurants, aber auch für die indische oder japanische Küche habe ich eine Vorliebe. Wenn ich selbst koche, dann sehr oft Gerichte, in denen Käse vorkommt – oder Tomaten... Mist, jetzt bekomme ich spontan Lust auf ein leckeres Chili con Carne. Ab und zu wage ich den Versuch und lasse ich mich auch gerne ganz spontan auf neue Geschmackserlebnisse ein, die im Idealfall mit einem positiven Ergebnis belohnt werden, wie zuletzt in Kanada, als ich ein Restaurant besuchte, in das ich zu Hause wahrscheinlich nie einen Fuß setzen würde, weil es auf den ersten Blick so edel wirkte. Aber es gab dort weißen Rioja, ein Wein, den ich in der allseits bekannten roten Variante gar nicht mag. - Du siehst: Offen wie bei der Musik."

"Das mit dem Chili ist eine gute Idee. Sollen wir essen gehen?"

Sie nickt erfreut. Wir packen unsere Sachen ein und wandern in die Ortschaft zurück.

"Wen würdest du für ein Interview vorschlagen?", frage ich sie.

"Abgesehen von dir, meinst du? Das ist eine gute Frage, bei der ich vor lauter tollen Autoren und Autorinnen die Qual der Wahl habe, und bei mir war die Versuchung, einen Namen zu nennen, dem ich meine Anmeldung hier zu verdanken habe, groß. Es gibt jedoch eine Autorin, deren umgedichtete Märchen und Ausflüge in die griechische Mythologie ich sehr mag, und das ist die liebe Weenaz."

Wir erreichen die Ortschaft und Blaupause7 führt mich in ein Restaurant, das vietnamesische Spezialitäten anbietet.

***

Und wieder einmal ist das Gespräch bereits vorüber.

Das war ein spannender Einblick. Die sympathische Frau hat sehr viele Facetten und bereits sehr viel erlebt, was man im Gespräch herausfühlen kann. Danke für das Gespräch.

Ich hoffe, euch hat unser kleiner Bergausflug gefallen.

Ich gebe nun das letzte Wort nochmals Blaupause7: "Was ich noch zu sagen hätte, dauert eine Zigarette und ein letztes Glas im Stehn... nein, Späßchen – ich rauche nicht, und das Gläschen bleibt immer noch ein Tässchen... Zuerst wollte ich mich noch einmal bei dir für diese reizende Begegnung bedanken und dir sagen, wie gut mir deine Fragen gefallen haben. In solchen Momenten wird mir klar, dass Wattpad eben doch weit über das bloße Schreiben und Lesen von Geschichten hinausgeht."

Das stimmt - und wir geben alle unser Bestes, dass dem so bleibt.

Macht's gut - Eure Lesende


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