Hund oder Kind?
„To znaczy, że poważnie?" flüstert Lukasz und schaut mich unsicher an. Ich beiße mir auf die Lippe und nicke verlegen. „Ja, ich meine das wirklich ernst." Antworte ich eben so leise. Wir stehen einfach nur da, ohne ein Wort zu sagen. „Na endlich! Das wurde aber auch Zeit!" unterbricht Marcels Stimme die Stille. Ich drehe mich um und sehe wie die Jungs auf uns zu kommen. „Also echt Lukasz, wenn du noch länger gebraucht hättest, hätte ich an deinem Verstand gezweifelt." Sagt Mitch lachend und umarmt mich. „Ich wünsche dir alles erdenklich gute, sweete. Du hasst es verdient." Flüstert er mir leise ins Ohr. „Thank you." Erwidere ich und wir lösen uns voneinander. Ich sehe wie die anderen Lukasz beglückwünschen, aber so wirklich realisieren was gerade passiert ist kann ich noch nicht. „Das wurde aber wirklich Zeit, hätte das noch länger gedauert hätten die Jungs und ich euch gezwungen zusammen zu kommen." Sagt Marcel als er mich umarmt. Als Antwort bekommt er einen Schlag gegen seinen Arm. „Tja Lily, jetzt wäre es dir wahrscheinlich lieber, du hättest Lukasz nicht dazu gebracht, seine Wohnung zu verkaufen, oder?" fragt Erik mich mit einem Grinsen als auch er mich umarmt. „Och nee, das heißt, ich muss Lukli jetzt immer zu Hause ertragen?" stöhnt Kevin gespielt genervt. „Lukli?" frage ich lachend. „Ihr braucht doch ein Pärchen Namen. Und Lukasz und Lily ergibt Lukli." Erklärt Kevin und die anderen fangen an zu lachen während Lukasz und ich ihn nur skeptisch anschauen. „Also hießt ihr beiden vorher Lukev oder was?" erwidere ich. „Gut erkannt. Aber jetzt hast du mir meinen Lukasz ja weggenommen." Antwortet Kevin und klammert sich an Lukasz fest. „Als ob ich jemals ne Chance hätte, euch beiden zu trennen." Murmle ich, muss aber grinsen. „Du kannst es dir jetzt ja aussuchen, ob du das ganze als eine dreier Beziehung ansehen willst, oder das Kev einfach euer Sohn ist." Fügt Roman lachend hinzu und völlig verstört sehe ich ihn an. „Weder noch!" rufe ich entsetzt. Auch die anderen fangen an zu lachen, aber mein Blick wandert immer wieder zu Lukasz, an dem sich noch immer Kevin klammert. Mein Bruder scheint meinem Blick gefolgt zu sein, denn er sagt: „So Jungs, jetzt sollten wir den beiden mal ihre Ruhe lassen, damit sie darüber diskutieren können, wer das Sorgerecht für Kevin bekommt. Also Hopp, raus hier. Auch du Kevin!" Nach kurzem Widerstand von Kevin verlassen tatsächlich alle die Kabine, sodass Lukasz und ich wieder alleine sind. „Ähm... also..." stottert Lukasz und fährt sich nervös durch seine Haare. Ich sage nichts sondern grinse ihn nur an. „Warum grinst du denn jetzt so?" fragt Lukasz verunsichert. „Nichts nichts, ich freu mich nur, dass du endlich mal deinen Mund aufgemacht hast." Antworte ich. Lukasz will zu einer Erwiderung ansetzten, erkennt dann aber das ich recht habe und schließt seinen Mund wieder. Bei dem Anblick muss ich anfangen zu lachen und auch Lukasz fängt an zu grinsen. „Ich hab mir echt ziemlich viel Zeit gelassen, oder?" fragt er und beißt sich auf die Lippen. Ich zucke mit den Schultern. „Es geht.... Na gut, ja hast du." Antworte ich und fange an zu lachen. „Aber es war auch süß." Füge ich hinzu und gehe einen Schritt auf ihn zu. „Aber bitte schieb jetzt nicht jedes Mal so ne Eifersuchtsnummer wenn ich mit nem anderen Typen rede." Sage ich als ich vor ihm stehe. „Mach ich nicht. Sorry, dass ich eben so reagiert habe." Antwortet Lukasz schüchtern. Vorsichtig greife ich nach seiner Hand. „Ich bin froh, dass du eben so reagiert hast. Sonst hätte ich noch länger warten müssen." „Worauf warten?" fragt er. „Darauf." Flüstere ich und stelle mich auf Zehenspitzen, um meine Lippen auf seine zu legen. Das war zwar nicht unser erster Kuss, aber doch fühlt er sich besonders an. Lukasz legt seine Hände an meine Hüfte und zieht mich noch näher an ihn heran. Ich lege meine Arme um seinen Hals und genieße einfach diese Nähe. Und dieses mal ohne Hintergedanken, dass das eigentlich falsch wäre. Denn das ist es nicht, nicht mehr.
Als wir uns nach einigen Minuten wieder voneinander lösen kann ich in Lukasz Gesicht richtige Freude sehen, fast noch mehr als wie er erfahren hat, dass ich in Deutschland bleiben werde. „Aber ich werde Kevin nicht als unser Kind betrachten." Sage ich und Lukasz fängt an zu lachen. „Wenn überhaupt, dann als unser Hund." Füge ich schmunzelnd hinzu und Lukasz muss noch lauter lachen. „Keine Sorge. Er ist nur unser Hund. Und Hunde kann man für eine Nacht auch mal woanders abgeben." Während er das sagt, legt er seinen Arm um mich und lachend drücke ich ihm seine Krücken in die Hand. „Na dann bin ich ja beruhigt. Aber lass uns jetzt mal gehen." Sage ich und gemeinsam laufen wir zu seinem Auto. Die anderen Jungs sind nicht mehr hier, was mich aber nicht besonders wundert, da die meisten heute nach dem Spiel noch in einen Club wollten zum feiern. Natürlich wurde ich auch eingeladen, und Lena und Tugba haben mich vor ein paar Tagen zum shoppen gezwungen, damit ich dafür auch extra ein Kleid habe. Zwei Stunden später stehe ich um Bad und glätte meine Haare. In einer halben Stunde will Lukasz mich mit einem Taxi abholen, und da Mitch mit mir vorhin noch unbedingt reden wollte, war ich jetzt spät dran. „Sweete, wir sind dann schon mal los. Bis später!" schreit mein Bruder von der Eingangstür her. „Okay, see you later!" rufe ich und konzentriere mich wieder auf meine Haare. Zumindest versuche ich das, aber da ich alle paar Minuten ne Nachricht bekomme, erweist sich mein Vorhaben schwieriger als gedacht. Ich nehme mein Handy in die Hand. André: Und du hast dir wirklich selbst deutsch beigebracht? Du hättest lieber was mit Sprachen machen sollen :D
Lily: Ja, ich hab auch wirklich überlegt was in der Richtung zu machen, aber Ergotherapie hat mir eben auch viel Spaß gemacht xD Ja, ich schreibe mit André Hahn. Auf dem Zettel den er mir in die Hand gedrückt hat, war seine Handy Nummer, und da ich ihn wirklich nett fand, hab ich ihn angeschrieben. Es kann ja nicht schaden, sich auch mit neuen Leuten anzufreunden.
Zehn Minuten bevor das Taxi kommen soll, bin ich endlich fertig und betrachte mich im Spiegel. Das Mädchen was mir entgegen blickt ist seltsam vertraut und doch so fremd. Es ist mein Gesicht, klar. Aber das Kleid, das Make up und die Haare sind... fremd. Klar hab ich mich sonst für feiern auch schick gemacht, aber heute war es doch krass. Lena und Tugba haben mich genötigt ein enganliegendes rotes Kleid zu tragen, was mit bis zur Mitte des Oberschenkels ging. Es hatte lange Ärmel und war hoch geschlossen. Dafür hatte ich jetzt einen Rückenausschnitt, der nicht gerade klein ist. Meine Augen habe ich komplett dunkel geschminkt, sodass ich mich selbst schon frage, was für Geheimnisse dieses Mädchen hat. Abgerundet wurde mein Erscheinungsbild von schwarzen Highheels, mit denen ich ungefähr Lukasz Größe erreichen müsste. Und das war endlich mal was, was mir vertraut war und wo ich mich wohl drinnen fühle. Ich liebe hohe Schuhe einfach!
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