Wir quatschen ein paar Minuten, während immer mehr Spieler zu uns stoßen. Irgendwann ruft Jürgen alle zu sich und die Jungs verabschieden sich von mir. „Du kannst dich auf die Bank setzten." Meint Mitch zu mir und ich nicke. Dann fügt er noch hinzu: „Aber pass auf, dass du nicht zu sehr schwärmst und starrst." Er grinst und ich schlage ihm gegen seinen Oberarm. „Dimwit." Rufe ich, muss aber auch lachen. Lukasz schaut zu uns rüber und grinst mich an. „Boa Lily, nicht du auch noch. Entweder Englisch oder Deutsch, aber musst du wirklich anfange mich auf Polnisch zu beleidigen?" fragt Mitch und verdreht die Augen. „Sure." Sage ich nur und drehe mich um, um zur Bank zu gehen. Als ich da angekommen bin, setzte ich mich hin und schaue den Jungs beim warm laufen zu. Ich hole mein Handy raus und schieße ein paar Fotos. Mein Lieblings Bild ist das, wo Mitch, Marco, Lukasz und Marcel nebeneinander laufen und alle gerade am Lachen sind. Ich gehe auf Facebook und lade das Bild auf meiner Seite hoch. Dazu schreibe ich noch: Holidays in Germany J - bester Bruder der Welt ♥. Dazu verlinke ich noch Mitch, die anderen kann ich ja nicht verlinken, da ich nicht mit ihnen auf Facebook befreundet bin. Dann lade ich das Bild hoch und lege das Handy weg, um beim Training zu zugucken. Aber schon nach kurzer Zeit nehme ich das Handy wieder in die Hand und schieße ein Foto von Lukasz. Er übt gerade mit dem Ball und versucht ihn möglichst lange oben zu halten. Und was soll ich sagen, er sieht einfach heiß aus dabei. Ich stelle das Handy noch auf stumm, da ich unzählige Benachrichtigungen auf Facebook bekomme. Aber ich habe jetzt keine Lust mir die alle anzugucken, das kann ich auch noch später machen. Also lege ich das Handy wieder weg, ziehe meine Beine an und verfolge interessiert das Training.

Nach 2 Stunden beendet Jürgen das Training und ich muss sagen, es bringt echt Spaß den Jungs zu zugucken. Immer baut irgendwer Mist, oder jemand versteht die Aufgabe nicht richtig. Ich schätze mal, so was passiert wenn mehrere Sprachen auf einander treffen. Vielleicht hätte ich Dolmetscherin und nicht Ergotherapeutin werden sollen. „Na, wie hat es dir gefallen?" fragt Mitch, der zusammen mit Marco und Erik auf mich zukommt. Ich strecke den Daumen hoch und fange an zu grinsen. „Also Langweilig wurde mir definitiv nicht." Antworte ich und die Jungs fangen an zu lachen. Plötzlich werde ich von hinten umarmt, ich drehe mich um und sehe dass es Marcel ist. „Ihh, Marcel du stinkst." Rufe ich lachend. „Ey!" beschwert dieser sich, lässt mich aber nicht los. „Gruppenkuscheln!" kreischt Erik und die Anderen kommen auf uns zu gerannt. „Nein." Will ich widersprechen, was natürlich keinen Zweck hat. Und so werde ich von vier stinkenden und verschwitzen Jungs umarmt. Als sie mich endlich los lassen, rümpfe ich meine Nase. „Toll, jetzt kann ich wieder duschen gehen." Sage ich, muss aber grinsen. „Ach, stell dich nicht so an." Erwidert Marco und macht schon wieder Anstalt mich zu umarmen. „Wehe. Bleib bloß weg." Sage ich und gehe einen Schritt nach hinten. Dabei habe ich leider vergessen, dass die Bank hinter mir steht, so dass ich da mit Schwung rüber stolpere. Verdutzt liege ich auf den Boden und sehe in die lachenden Gesichter der Anderen. „Pah." Sage ich nur und stehe wieder auf, um Marco zu boxen. „Hey, womit habe ich das denn verdient?" fragt dieser sofort. „Du wolltest mich umarmen, nur deswegen bin ich nach hinten gegangen und gestolpert." Antworte ich und strecke ihm die Zunge raus. „Und jetzt hopp. Zieht euch um, ihr seid die letzten die hier noch stehen." Füge ich noch hinzu, da inzwischen alle anderen in die Umkleide gegangen sind. „Okay, dann bis gleich." Sagt Mitch, wuschelt mir durch die Haare und verschwindet mit den anderen. Oh man, wie ich das vermisst habe. Einfach Zeit mit meinem großen Bruder verbringen und mit ihm rum zu albern. Ich setzte mich wieder auf die Bank und genieße die Sonne, bis nach ein paar Minuten Kevin zu mir kommt. „Na du australischer Vogel." Begrüßt er mich. „Na du Fisch." Erwidere ich und Kevin grinst mich an. „Du lernst schnell." Meint er und ich schaue ihn verwirrt an. Er winkt ab. „Wir wollen gleich noch in die Stadt und Eis essen. Kommst du mit?" fragt er. „Wer ist denn wir?" will ich wissen. „Ich, Lukasz, Marcel, Roman, Erik, Marco, Mitch und du." Zählt er auf. „Achso, ja klingt doch gut. Aber gibt es nicht so ein Sprichwort.." sage ich und überlege fieberhaft wie das ging. Kevin sieht mich mit hoch gezogenen Augenbrauen an. „Der Frosch kommt zuletzt?!" sage ich und Kevin schaut noch verwirrter. Mist, dass war es wohl nicht. Hinter uns höre ich lachen. „Meinst du „Der Esel kommt zuletzt"?" Das war Lukasz Stimme. Zusammen mit Roman kommt er auf uns zu. „Ach das wolltest du sage." Sagt Kevin und fängt auch an zu lachen. „Sprecht ihr erst mal drei Sprachen. Dann könnt ihr mich auslachen, weil ich ein Sprichwort nicht richtig kenne." Erwidere ich, fange aber auch an zu lachen. Kurze Zeit später sind auch die restlichen Jungs bei uns, die mit Eis essen gehen wollen. „Und sweete, willst du mitkommen?" fragt Mitch mich. „Klar, ich kann euch doch nicht alleine lassen." Erwidere ich. Sofort beschweren sich sieben Männer, aber ich gehe nur lachend Richtung Autos. „Lily fährt bei mir mit." Ruft Marco, als ich gerade an Lukasz Auto angekommen bin. „Und wieso?" frage ich ihn. „Kevin und Lukasz kennen dich schon, dein Bruder sowieso und jetzt will ich dich mal besser kennen lernen." Erklärt er grinsend. Verstehe einer diese Logik... na ja, Männer. „Na gut, aber nur ausnahmsweise." Stimme ich zu und muss mir ein Lachen verkneifen. „Vorsichtig Reus, wehe du rührst meine Schwester an." Meint Mitch plötzlich tot ernst zu Marco. Im erst Moment schauen wir ihn alle überrascht an, dann fängt er aber an zu lachen und wir anderen steigen mit ein. „Na dann komm Lily, jetzt kommst du in den Genuss des einzigartigen Marco Reus." Sagt Marco zu mir und öffnet mir die Beifahrertür seines Autos. Kopfschüttelnd und lachend steige ich ein.