3. Kapitel:Freund oder Untertane?
Nun sind wir also bei Harrys ersten Berührungen mit der Magie angelangt. Dumbledores Plan, ihn so lang wie möglich von eben dieser fernzuhalten, hatte bis zu dem 11. Geburtstag des Jungen somit gut funktioniert. Danach war es wichtig ihn unter Beobachtung zu halten, demnach musste er nach Hogwarts gebracht werden. Den Beschreibungen von V. Dursley zufolge wurde er vom Hüter der Schlüssel persönlich abgeholt und ist, ohne die Zustimmung seiner Verwandten (was ich für eine große Unhöflichkeit halte) in die magische Welt eingewiesen worden. Dabei sei der genannte Hüter; Rubeus Hagrid, sehr brutal vorgegangen und habe einen Zauber auf den unschuldigen Cousin Harrys gewirkt.
Prägte dies vielleicht Harrys Eindruck von Magie? Das man sie schamlos auf wehrlose Muggel anwenden kann wie man will? Nun, diese Auffassung vermittelt sich mir jedenfalls durch dieses Ereignis. Harry wurde außerdem von genanntem R. Hagrid auch mit in die Winkelgasse genommen und soll, laut Zeugen, sogar ein Geschenk von ihm erhalten haben.
Was war es, das den Halbriese so an Harry fesselte? Natürlich, Harry war und ist berühmt in der gesamten magischen Welt. Wollte also R. Hagrid einen Schluck vom Butterbier abhaben? Sicher kaufte er dem jungen Potter, der durchaus nicht arm war, nicht ohne Hintergedanken ein Geschenk. Potter mag ihn als Freund bezeichnen doch ich bin der Meinung allein schon dieses Geschenk ist beweis dafür das R. Hagrid schon von Anfang an geplant hatte, sich die Gunst des Jungens zu kaufen. Sicher wird sie folgende Vermutung schockieren aber ich bin der Auffassung Harry hatte kaum einen richtigen Freund, nur Fans oder Neider, wobei beides auch ineinander überlief. Potter hatte es somit gar nicht nötig, sich Freunde durch Intrigen und Tricks zu gewinnen, sie kamen von allein und mit Sicherheit genoss er diesen, ihm entgegengebrachten Respekt und nutze jenen auch aus.
Damit klärt sich auch warum Potter in der Muggelwelt kaum Freunde besaß: dort war er unbekannt und nicht der berühmte Junge der den Todesfluch überlebt und Lord Voldemort die Stirn geboten hatte. Sogenannte Freunde Harrys standen also nicht an seiner Seite, weil sie ihn wirklich aufrichtig als Freund betrachteten, sondern vielmehr um sich in seinem Licht zu sonnen. Wäre es nicht so hätte er wohl auch Freundschaften in der Muggelwelt geschlossen, doch kein Nichtmagier wollte mit diesem verdorbenen Charakter zu tun haben. Natürlich nachvollziehbar, bei den friedliebenden Muggeln.
War demnach Harrys Freundeskreis denn überhaupt etwas anderes als die kleine Gruppe an Verehrern, welche auch Tom V. Riddle zu seiner Zeit aufgebaut hatte? Harry Potter Fans mag es schockieren, das Goldene Trio und Dumbledores Armee (dazu in späteren Kapiteln mehr) mit den Todessern zu vergleichen, doch denken sie nach.
Wo liegt der Unterschied? Die Todesser himmelten Riddle ebenso an wie es "Freunde" von Harry bei Selbigem taten. Man muss natürlich sagen, dass Harrys kleiner Verehrerkreis kaum so viele schlimme Taten zu verzeichnen hat wie die Todesser, dennoch sind die Parallelen dieser beiden fanatischen Gruppen doch erschreckend. Damit möchte ich dieses Thema vorerst beenden und sie mit ihren eigenen Gedanken hierzu zurücklassen.
Fahren wir fort mit weiteren Fans des jungen Potters. Seinen ersten, lernte er laut einigen Zeugenaussagen bereits bei seiner Anreise zu der berühmten Zaubererschule kennen. Ronald Bilius Weasly. Der zu Harrys engsten "Freunden" zählt und das Goldene Trio vervollständigt. Kennt man auch nur im gröbsten die Lebensverhältnisse der Weaslys zu jener Zeit, so erübrigt sich die Frage nach seiner Intuition, Freundschaft zu dem berühmten Zauberer zu knüpfen.
Die Weaslys lebten zu jener Zeit in ärmlichen Verhältnissen, hinzu kommt, das Ronald der jüngste von 5 Brüdern war. Somit stand dieser vermutlich in deren Schatten und erhielt wenig Aufmerksamkeit, besonders da drei seiner Brüder außergewöhnliche, schulische Leistungen erbracht hatten. Wie also aus diesem Schatten treten? Vermutlich sah er in Harry seine Chance, ins Licht zu gelangen und seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Er erlangte durchaus gebührende Berühmtheit als der Zauberer an Harry Potters Seite, wobei ich ihn eher als Anhängsel bezeichnen würde.
Doch nicht nur die Bekanntheit, die er erlangte, war ein Vorteil dieser Freundschaft. Ebenfalls sollte man wissen, dass R. Weasly in seiner Zeit in Hogwarts, den Posten eines Vertrauensschülers erlangte. Da bekannt ist, das er selbst keine großartigen, schulischen Leistungen erbrachte, lässt sich dies meiner Ansicht nach nur auf den Umgang mit Harry Potter zurück führen. Das Mitwirken der beiden am Beenden des großen Dramas um die Öffnung der Kammer der Schrecken ist im allgemeinen natürlich öffentlich bekannt. Doch auch hier vermute ich, hat Potter den Hauptpart übernommen. Weasly war in dieser Zeit nicht in Besitz eines richtig funktionierenden Zauberstabs und das Potter den Basilisken allein besiegte ist ebenfalls bestätigt. Somit bestand keine Gefahr in die Weasly sich begab, allein um daraus zu provitieren, begleitete er als Potter und überließ diesem die Arbeit. Sicher führte er somit ein recht gemütliches Leben und konnte sich in seinem, nicht selbst erbrachten Ruhm sonnen.
Wie wir alle Harry Potter kennen störte er sich vermutlich kaum daran, er sah es als seine Aufgabe, seine magischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Wie erwähnt waren diese außergewöhnlich ausgeprägt und wieso dieses Talent verschwenden? Von Mitschülern wurde er oft als Angeber bezeichnet, der alles für die Aufmerksamkeit seiner Mitmenschen tat. Sicher stürzte er sich gerade aus diesem Grund von Jahr zu Jahr in neue bedrohliche Abenteuer und ließ nicht selten den ein oder anderen Toten hinter sich.
Doch will ich mich hier nicht mit der Verantwortungslosigkeit des jungen Potters beschäftigen. Den Schluss dieses Kapitels möchte ich seiner einzigen, wahren Freundin witmen - die hochangesehene Hermine Jean Granger. Da sie eine Mugglestämmige ist, wusste sie damals nicht von der Berühmtheit Harrys und kann somit wohl als einzige bezeichnet werden, welche sich aus Sympathie Potters Gefolgsschaft anschloss. Doch was geschah als sie die Wahrheit über Charakter und Ruhm ihres Freundes herausfand? Standhaft blieb sie bei ihm und akzeptierte und unterstützte den, alles andere als unkomplizierten Potter. Diese starke Loyalität weißt auf die große Güte hin, die Hermine Granger besitzt.
Enden wir also mit der Schlussfolgerung, das kaum einer es mit Harrys Freundschaft ernst meinte. Doch wusste er davon? Störte er sich daran? Vieles muss noch geklärt und in späteren Kapiteln erörtert werden. Eines steht aber fest: Potters großer Freundeskreis war mehr Schein als Sein.
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