Ausbruch
Ich zog das Messer fein säuberlich durch die Kehle des Wächters.
Das hervorquellende Blut gab mir das Vertrauen, dass ich es schaffen würde.
Ich werde hier rauskommen!
Ich werde frei sein!
Ich musste Grinsen.
Mein Grinsen wurde immer breiter und breiter, bis ich anfing zu lachen.
So saß ich da, am Boden, neben einer Leiche kniend, mit einem blutigen Messer in der Hand, irre lachend, mit einem atemberaubenden Funkeln in den Augen.
Augen.
Jeder hatte so schöne Augen.
Schönere als ich.
Warum?
Ich könnte stundenlang Augen betrachten, allerdings mag ich meine Augen nicht.
Nicht daran denken! Reiß dich zusammen! Du musst weiter gehen, wenn du hier raus willst!
Mit dem Gedanken an die Freiheit stand ich wieder auf, blickte ein letztes mal in die starren, weit aufgerissenen Augen, in denen sich Angst, Überraschung und ein wenig Trauer spiegelte.
Ich musste erneut Grinsen, drehte mich vollends um und setzte meinen Weg fort.
Es schien alles relativ ruhig zu sein, mein Verschwinden sollten sie erst morgen bemerken.
Allerdings werden die paar Wächter, die mir bereits begegnet sind und den Weg aus deren Leben gefunden haben, womöglich vermisst.
Und ich sollte nicht Lachen.
Das ist viel zu laut.
Wobei ich es sowieso nicht unbemerkt hier raus schaffen würde.
An der Ecke des Ganges angekommen, unterbrach ich meinen Gedankenfluss, blieb stehen und linste vorsichtig um die Ecke.
Natürlich mussten dort ausgerechnet zwei Wächter stehen
Als ob einer nicht genug wäre...
Egal, die schaffe ich auch noch!
Kein Problem für mich!
Oder höchstens ein kleines...
Geschickt rannte ich fast geräuschlos den Gang entlang, auf die Wächter zu. In dem Moment, in dem sich die Wächter umgedreht haben, stieß ich mich kräftig vom Boden ab und sprang auf sie zu.
Logischerweise konnte ich nicht über die beiden drüber springen, allerdings schaffte ich es, einem der beiden, mit meinem Messer, in die Hand zu stechen. Es war zwar kein sonderlich tiefer und sauberer Stich, aber schmerzhaft allemal.
Während der erste, schmerzhaft zischend, nach hinten stolperte, schaffte es der zweite mich am Fuß zu packen und mich auf den Boden zu ziehen.
Es konnte ja nicht reibungslos funktionieren.
Leider.
Sonst wäre ich ja auch wohl kaum hier in dieser Einrichtung.
Ich kam unsanft am Boden auf, fing mich allerdings schnell wieder, da ich kaum Schmerzen verspürte und trat mit all meiner Kraft zu, an einen Punkt, direkt unter dem Knie.
Empfindlicher Punkt.
Da reagiert unser Körper von selbst, da hilft all seine Kraft oder Körperbeherrschung nichts.
Ich sprang auf, wich einem Angriff des ersten aus und traf einen gezielten Punkt an seinem Kopf, parierte einem Angriff des zweiten mit der einen Hand, holte zeitgleich mit dem Messer aus und stach zu.
Schöner Stich in die Hüfte.
Äußerst Schmerzhaft.
Da der erste durch meinen Schlag bewusstlos war, hatte ich genug Zeit um mich um den zweiten zu kümmern.
Dieser lag erbärmlich wimmernd am Boden, während er amateurhaft versuchte, die Blutung zu stoppen.
Erneut grinsend stand ich über ihm.
Wie gern ich ihn quälen würde, ganz langsam und schmerzhaft seine Gliedmaßen einzelnd abtrennen würde, mit ihm spielen würde, bis er es bereuen würde, sich mir in den Weg gestellt zu haben, diesen Job angenommen zu haben, oder überhaupt am Leben gewesen zu sein.
Allerdings hatte ich keine Zeit.
Also entschied ich mich dazu, ganz langweilig, einfach seine Aorta durchzuschneiden.
Da ist er innerhalb von Minuten weg.
Höchstens 5.
Gut.
Ich kniete mich nieder, fixiere die Aorta mit meinen Augen, und schnitt sie fein säuberlich durch.
Ich drehte mich gelassen um, betrachtete den ersten Wächter, wie er da bewusstlos, am Boden liegend, vor sich hin blutete.
Nochmal Aorta?
Nein, zu langweilig...
Pulsadern?
Gefällt mir schon besser.
Also schnitt ich geschickt die Pulsadern der Handgelenke auf und erhob mich.
Zufrieden betrachtete ich mein Werk, ehe ich, leicht traurig dass ich nicht mehr Zeit hatte, weiterging.
Ich will hier schließlich raus.
Die können mich schließlich nicht einfach einsperren, nur weil ich ein paar Leute abgeschlachtet hatte.
Ich habe ja nichts falsch gemacht.
Außer mich schnappen zu lassen...
Egal, ich bin eh gleich raus. Nur noch un die Ecke, dann sollte da eine Tür sein.
Eine Tür hinaus.
Ich linste um die Ecke und wieder Erwarten, waren keine weiteren Wächter in Sicht.
Nachdem ich mich misstrauisch erneut umgesehen habe, rannte ich auf die Türe zu.
Die Türe zur Freiheit.
Meine Erlösung.
Ich riss die Türe auf, welche komischer Weise nicht verschlossen war, und blickte hinaus.
Endlich!
Ich
War
FREI!
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