20 - Juliana
Es war ein wirklich netter Abend mit der Nachbarschaft. Die Gruselgeschichten haben sie tatsächlich ausgepackt, aber die waren so lächerlich, dass Ju fast nur lachen konnte.
Marlon war ihr nicht von der Seite gewichen und als sie sich auf den Heimweg machen wollte, hat er darauf bestanden, sie zu begleiten.
Die Situation vor der Haustür war so absurd wie man sie aus Filmen kennt. Zuerst wussten beide nicht, wie sie sich verabschieden sollten, bis Marlon sie an der Hüfte zu sich zog und ihr einen sehr sanften und keuschen Kuss gab, der sie noch lange hat wach liegen lassen.
Was dieser Mann mit ihr anstellt ist wirklich zum Fürchten. Er lässt Jus festes Vorhaben, für sich zu bleiben und nur für ihre Kinder da zu sein, ins Wanken geraten.
Sie ist fasziniert von ihm. So ruhig und gelassen er meistens wirkt, so unstillbar hungrig war der Kuss, den sie am Lagerfeuer geteilt haben.
Sie muss es sich eingestehen, sie will mehr davon.
Aber sie weiß auch, dass sie sich in ihn verlieben wird und er ihr dann das Herz brechen kann, wie Sven es getan hat. Und ihr Bauchgefühl sagt ihr, dass es bei Marlon noch deutlich mehr weh tun würde.
Gleichzeitig fühlt sie sich so sicher bei ihm, als ob er ihr die Welt zu Füßen legen könnte.
Diese Gedankenspirale bringt doch nichts, denkt sie sich und schält sich langsam aus der Decke. Sie wird sich jetzt Frühstück machen und dann einen schönen Tag verbringen. Vielleicht macht sie ein paar Erledigungen, die immer liegen blieben, wegen den Kindern. Oder sie trifft sich mit ihren Freundinnen.
Gerade nimmt sie den ersten Schluck ihres Kaffees, da klingelt es an der Tür. Sie sieht kurz an sich herab. Naja, wer so früh stört, muss eben damit leben, dass sie in dieser Shorts und dem ausgewaschenen T-Shirt die Tür öffnet.
Als sie die Tür öffnet und in diese klaren blauen Augen blickt, bereut sie doch, nur im Schlafanzug dazustehen.
Marlon sieht natürlich aus, wie aus dem Ei gepellt. Die Jeans sitzt eng um seine muskulösen Beine und das graue Shirt betont seine Arme, sodass in ihr das Bedürfnis aufkommt sich in diese zu werfen.
Marlon grinst sie schief an und nimmt ihre Hand, um sie in eine Umarmung zu ziehen. Sie legt ihre Arme um seine Rumpf, während er mit seinen über ihren Rücken streicht.
„Guten Morgen, meine Schöne", begrüßt er sie und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn.
Ju löst sich von ihm und wird etwas rot. Sie tritt einen Schritt zur Seite und lässt ihn herein. Mit ihm, weht ihr sein Kaffeeduft in die Nase und sie schließt einen Moment genüsslich die Augen.
„Guten Morgen, Nervensäge", murmelt sie. „Ich hab noch nicht mal meinen ersten Kaffee getrunken und du siehst aus, als hättest du heut schon zwei mal die Welt gerettet."
Marlon lacht sein tiefes Lachen und läuft in die Küche.
„Gibt's für mich auch einen Kaffee?"
„Klar, aber sagmal hast du nicht heute schon in Kaffee geduscht?", fragt sie ihn zwinkernd.
Marlon sieht sie verständnislos an.
„Warum denn das? Ich hatte noch gar keinen, ich hab nur heute Nacht gut geschlafen und sehr süße Träume gehabt."
Immer noch grinst er sie an und Ju wird noch roter, als sie eh schon ist.
„Hah, na das freut mich aber für dich. Ich mache dir einen Kaffee, setz dich schonmal."
Er setzt sich und beobachtet sie schweigend, wie sie ihm das Getränk zubereitet. Als sie sich zu ihm setzt, lächelt er sie an.
„Du riechst danach." sagt sie nur.
„Wonach?"
„Kaffee."
„Ich rieche nach Kaffee?", jetzt schmunzelt er.
Ju muss auch lachen, nickt aber nur.
„Magst du denn Kaffee?", fragt er sie und sieht sie mit wissendem Blick an.
Demonstrativ nimmt sie einen Schluck von ihrem Lebenselixier und grinst ihn vielsagend an.
„Also magst du mich?"
„Hm. Ich mag wonach du riechst, du könntest mir mal dein Duschgel ausleihen."
„Gern, wenn du mit mir duscht."
Ju verschluckt sich an ihrem Getränk und hustet kurz. Marlon lacht nur laut.
„Am besten jetzt gleich, danach riechst du bestimmt wie ich."
Ju reißt ihre Augen auf und starrt Marlon an. So offensiv kennt sie ihn nicht. Aber zu ihrem Bedauern gefällt es ihr. Es macht sie sogar richtig an.
Sie muss sich zusammen reißen, wenn sie so weiter macht, ist sie ihm schneller verfallen, als sie sich umsehen kann.
„War nur ein Witz, Baby. Auch wenn das Angebot steht. Mein Bett und meine Dusche stehen dir jederzeit zur Verfügung."
Sie räuspert sich. „Danke für das Angebot, aber mein Bett und meine Dusche sind absolut ausreichend für mich."
Marlon sieht ihr tief in die Augen.
„Gut, wenn du das sagst. Ich kann das aber gern mal für dich überprüfen, nur um sicherzugehen dass du nicht doch lieber mein Bett und meine Dusche benutzen solltest."
„Oh Marlon, du bist unmöglich", jetzt lacht Ju.
Sie versucht ihre Gefühlsregungen zu überspielen und trinkt noch einen Schluck von ihrem Kaffee.
„Also was wolltest du hier?"
„Dich sehen, ich hab dich vermisst. Meine Träume waren süß, aber dich in echt zu sehen ist mir dann doch lieber."
Ju schüttelt den Kopf und sieht ihn dann fies grinsend an.
„Du willst also den Tag mit mir verbringen?"
„Unbedingt!"
„Prima, ich hab einiges vor, du kannst mir dabei helfen."
„Stets zu Diensten."
Sie trinken ihren Kaffee leer und Ju geht sich duschen und umziehen. In der Dusche überkommen sie Gedanken, mit denen sie schon angezogen kaum klar kommt. Aber nackt möchte sie lieber nicht über Marlons Körper, seine großen Hände und wie sie sie gestreichelt haben und über seine weichen Lippen nachdenken.
Als hätte er ihre Gedanken gehört klopft er an die Tür und fragt mit frechem Unterton:
„Brauchst du Hilfe da drin? Ich kenne mich gut aus mit duschen."
„Hau ab, du Spinner." lacht Ju nur, hüpft dann schnell aus der Dusche und zieht sich an.
Das Shirt hatte sie schon ewig nicht mehr an. Es zeigt für ihren Geschmack etwas zu viel Ausschnitt, für eine Mutter, aber heute ist sie ja ohne Kinder unterwegs. Auch ihre Taille wird betont und kurz vor dem Hosenbund hört es schon auf. Es zeigt nicht zu viel Haut, aber genug um einen flirtenden Marlon vielleicht etwas aus der Fassung zu bringen. Warum sie es nun unbedingt anziehen will, versteht Ju selbst nicht.
Eigentlich will sie ihn ja fern halten, aber irgendetwas in ihr sehnt sich nach seiner Aufmerksamkeit. Sie geniest seine hungrigen Blicke und auch, wenn sie es sich schwer eingestehen kann. Aber alles was er zu ihr sagt, fühlt sich so richtig an.
Sie kommt aus dem Bad und findet ihn auf ihrem Bett sitzend vor. Er schaut auf und seine Augen wandern über ihren Körper. Ihr wird unter seinen Blicken ganz heiß und sie weiß nicht ob sie es bereuen soll, sich so angezogen zu haben. Marlons Augen werden immer größer und als er ihr endlich in die Augen sieht, kann sie nichts als Verlangen darin sehen.
„Willst du mich umbringen?", bringt er nur gepresst heraus und krallt seine Finger in ihre Decke.
Er sitzt breitbeinig nach hinten gelehnt und auf seinen Händen abgestützt auf ihrem Bett und rührt sich keinen Millimeter.
Ju lächelt ihn unschuldig an.
„Das war so eine meiner Schrankleichen. Findest du es nicht gut?"
Er sitzt unverändert auf dem Bett und starrt sie einige Sekunden an.
„Wir haben jetzt zwei Optionen. Entweder, kommst du jetzt hier zu mir her. Oder du ziehst dir etwas drüber. Alles andere wird nicht funktionieren. Entscheide dich lieber schnell."
Seine Stimme ist einige Oktaven tiefer geworden. Seine raue Stimme jagt ihr einen Schauer über den Rücken und sie bekommt Gänsehaut am ganzen Körper.
So war das nicht geplant. Sie merkt, wie sie nur durch seinen Blick feucht wird und stellt sich unruhig von einem Bein auf das andere.
Marlons Blick wird immer hungriger, aber er bewegt sich kein Stück.
Ju streicht sich die Haare hinter das Ohr und läuft zaghaft einen Schritt auf ihn zu. Seine Augen weiten sich überrascht.
Ihr Verstand schreit sie an, dass sie sich schnell etwas überwerfen und dann mit Marlon ihren geplanten Besorgungsmarathon starten sollte, aber sie hat keine Macht mehr über ihren Körper. Sein Blick, nein seine ganze Präsenz zieht sie an. Als wären sie die Gegenpole zweier Magnete, wird sie von ihm angezogen. Sie geht langsam, Schritt für Schritt auf ihn zu. Kurz vor ihm bleibt sie stehen und flüstert: „Aber ich mag das Tshirt."
„Ich mag es auch, meine Schöne. Du hast keine Ahnung wie sehr", dann fasst er sie am Saum ihres Shirts und zieht sie sanft rittlings auf seinen Schoß. Er sieht aus als müsste er sehr viel Selbstbeherrschung aufbringen, so zart zu ihr zu sein.
Sachte fahren seine Finger den dünnen Streifen Haut entlang, der zwischen Hosenbund und Tshirt Saum frei liegen.
Dann fährt er mit der flachen Hand unter ihr Shirt und hält sie mit seinem Arm umschlungen, an der Hüfte fest. Er zieht sie etwas näher zu sich und sie spürt an ihrer Mitte seine Erektion. Ihre Mitte pocht und sie wird noch feuchter. Leise stöhnt sie auf und Marlon fängt ihren Mund mit seinem ein.
Während sie langsam ihre Hüfte bewegt, wird ihr Kuss immer leidenschaftlicher. Marlons Hände gehen auf Wanderschaft und erkunden ihren Körper. Er fährt die Oberschenkel entlang, über ihren Po den Rücken rauf, in ihren Nacken. Er streicht ihr die Haare zur Seite und küsst sie hinter dem Ohr. Ju stöhnt jetzt lauter auf und Marlon brummt erregt. Seine Hand fährt langsam über ihre Seite zu ihrem Po und knetet ihn liebevoll. Jus Hüfte bewegt sich immer energischer bis Marlon sie mit festem Griff stoppt.
„Wenn du jetzt nicht aufhörst werden wir diesen Raum hier heute nicht mehr verlassen", raunt er und sieht ihr fest in die Augen. Der Sturm, der darin tobt, bringt Ju um den Verstand und ohne darüber nachzudenken reibt sie sich wieder an ihm und küsst ihn leidenschaftlich.
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