Kapitel 3.7 // Gefahr
Star:
Als Star wieder los und nach Hause musste, begleitet Nerino sie, wie immer, wieder. Das tat er jedes Mal. Hand in Hand schlenderten sie zu zweit zu dem magischen Tor, das nach Kristallica führte. So tat er es heute wieder. Aber dieser Tag sollte heute kein Glück bringen.
Denn, als sie fast am Tor angekommen waren, mussten sie mit Schrecken stehen bleiben. Vor ihnen stand auf einmal Stars Tante, Sunny. Wie hatte sie die beiden gefunden? Wie lange war sie schon hier?
Blitzartig formten sich Nerinos Augen zu schlitzen, ließ jedoch Stars Hand nicht los.
Diesmal hatte Sunny ihre ausgestreckten Hände auf Nerino gerichtet, so wie vor einiger Zeit Star. Aber im Gegensatz zu Star, würde Sunny schon eher ihre Kräfte einsetzten. „Schattenkrieger! Tritt sofort von meiner Nichte weg!", fauchte sie.
Nerino sah die Frau unverwandt an. Nun drehte er sich zu Star. In seinen Augenkonnte sie sehen, dass er gerade mit sich selbst kämpfte. Zögerlich ließ er anschließend ihre Hand los und hob seine Hände. „Ich möchte weder Star, noch Ihnen etwas tun.", versuchte er Sunny zu erklären, wobei er, wie befohlen, einige Schritte von Star zu Seite wich.
Doch Sunny ließ ihn nicht aus den Augen. Auf einmal erklang ein seltsames Geräusch, welches nun doch Sunnys Aufmerksamkeit erregte. Offenbar wusste sie ganz genau, was das für ein Geräusch war. Nun erklang es noch einmal. Mit prüfendem Blick suchte sie den Himmel ab. Und schließlich fand sie gesuchtes. Am Himmel kreiste ein schwarzer Rabe. Als nun auch Star genauer zu dem Vogel blickte, sah sie, dass er einen grauen Brief dabei hatte. Blitzartig schnellte Sunnys Blick wieder zu Nerino. Ihre Augen verengten sich. „Was hast du ihr geschrieben, Spion?"
Nerino pfiff anerkennend durch die Zähne. Anscheinend war er erstaunt darüber, dass Sunny ihre Systeme kannte. Dabei hob er unschuldig die Hände noch etwas höher. „Es ist nicht mein Vogel! Ich habe meinen Raben schon vor einiger Zeit aufgegeben, sowie den Rest auch.", verteidigte er sich. „Ich verspreche es! Ich gebe Ihnen mein Wort!", beteuerte er noch einmal.
Doch Sunny klang nicht überzeugt. „Dein Wort kannst du dir sparen, Schattenkrieger!", sagte sie nur. „Ein Schattenkrieger und sein Vogel sind lebenslange Gefährten!" Daraufhin wandte sie sich wieder dem Raben zu, der noch immer über ihnen kreiste.
In der Zwischenzeit, wie Sunny den Vogel ins Visier zu nehmen, raunte Nerino Star unbemerkt etwas zu. „Da stimmt etwas nicht. Die kreisen nie so lange über einer Stelle. Es sei denn..." Nun drehte er sich wirklich zu ihr um und sah ihr tief in die Augen, um seinen darauffolgenden Worte Ausdruck zu verleihen. „Ein Schattenkrieger – jemand anderes, als ich – ist in der Nähe! Sei vorbeireitet!"
Star nickte nur stumm.
Nun hatte Sunny den Vogel an der richtigen Stelle. Sie lenkte einen der Sonnenstrahlen auf ihn und er kippte mit einem Mal vom Himmel und landete vor Nerinos Füßen.
Der junge beäugte den toten Vogel vor ihm vorsichtig, damit er keine falsche Bewegung machte, die ihn Sunny bereuen lassen könnte. Auf einmal verdunkelte sich sein Gesicht schlagartig. Blitzartig drehte er sich zu Star um, kam zu ihr und nahm ihre Hand. Schnell zog er sie mit sich mit. Star verstand nicht ganz, was das sollte, aber sie vertraute ihm voll und ganz.
So schnell sie konnten rannten die beiden los, in die Richtung der Sommernachtswiese. Erst als sie dort angekommen waren, blieben sie stehen.
„Was ist los?", fragte Star, noch ganz außer Puste.
Es scheint mir, als sind wir in echten Schwierigkeiten.", erklärte Nerino, der immer noch Stars Hand hielt und keine Anstalten hatte, diese loszulassen. Aber das musste er auch gar nicht, wenn es nach Star ginge. Das Adrenalin in ihrem Körper kam gewiss nicht nur vom Rennen. Es war Er, der ihr Herz so schnell schlagen ließ. Aber schnell kam sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Er hatte ihr gerade eröffnet, dass sie beide in Gefahr waren! „Warum denn? Hast du erkannt, von wem der Vogel war?"
Nerino nickte bloß stumpf. „Es ist der Rabe von Kuroi." Nach einem fragenden Blick von Star, setzte er noch hinzu: „Meinem Bruder"
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