Kapitel 3.14 // Das Urteil
Star:
Es war der König! Das war der erste Gedanke, der Star durch den Kopf schoss. Sie stand im Audienzsaal, dem König gegenüber. Er saß auf seinem Thron, wo ein roter Teppich, von Star und den Wachen, über die acht Treppenstufen, hoch zu ihm führten. Neben ihm saß ein Mädchen mit rotbraunen Haaren, das nicht viel älter war, als Star selbst. Ihre strahlenden grünen Augen, waren dieselben, wie die des Königs. Star vermutete, dass dieses Mädchen somit seine Tochter war. Hinter den beiden stand in etwa einem Meter Abstand ein Mann, der wohl der Berater zu sein schien.
Nun beugte sich König Wáng zu dem Mädchen neben sich. „Versuch du jetzt mal dieses Problem zu lösen. Die vergangenen Male hast du das ganz gut gemacht! Jetzt versuche ich mich mal zurückzuhalten." Damit forderte er Gannon auf, das folgende Problem zu schildern.
Dieser nickte und verbeugte sich anschließend vor seinem König. „Dieses Mädchen" Er deutete auf Star. „Starlette-Zavera Estrella hatte Kontakt mit einem Schattenkrieger. Engen Kontakt! Sie sagte, dass ihr Wunsch wäre, mit demjenigen zu sprechen der für dieses Gesetz verantwortlich wäre!", gab Gannon in Kurzform wieder.
Das Mädchen nickte, als Zeichen, dass sie verstanden hatte. Es herrschte kurz Stille, wo sie zu überlegen schien. Anschließend stand sie auf. „Lasst sie vortreten! Ich will hören, was sie zu sagen hat!"
Die Wachen taten befohlenes und Star trat nun einige Schritte vor. Ihr Pulsschlag erhöhte sich ein wenig. Aber das würde Star nicht davon abbringen, ihre Meinung zu sagen und Nerino zu verteidigen!
„Seit Anbeginn meines Lebens hat man mir beigebracht, dass die Schattenmenschen von der Finsternis besessen sind und nichts anderes wollen, als unser Land in ihr Reich voller Dunkelheit zu verwandeln. Aber Nerino war ganz anders! Er hatte mehr Licht, wärme und Liebe in seinem Herzen, wie ich es noch nie gesehen oder erlebt habe! Er ist ein Held! Denn als es hart auf hart kam, hat er sich für mich und seinen Bruder – den er verabscheute – geopfert! Man hat ihm Unrecht getan! Wie soll man denn den Krieg beenden, wenn keiner den anderen vertraut? Wenn keiner den ersten Schritt tut?"
Das Mädchen hörte sich Stars kleine Rede in aller Ruhe, bis zum Ende an. „Ich verstehe.", sagte sie schließlich. „Aber es gibt ein Gesetz. Dieses Gesetz besagt, dass es strikt verboten ist, Kontakt mit den Schattenmenschen zu haben. Sie könnten unsere Geheimnisse erfahren. Jedoch hast du vollkommen recht, Starlette-Zavera. Zudem waren deine Absichten keine schlechten." Nun drehte sie sich kurz zu dem König um, der ihr ermutigend zunickte. „Hiermit erkläre ich dich als freigesprochen!", urteilte sie.
Star fiel ein Stein vom Herzen. „Danke!", sagte sie in einer kleinen Verbeugung.
Nun wandte sich das Mädchen an den Kommandeur. „Gannon, bring Starlette bitte in eines unserer Zimmer! Sie kann sich heute Nacht dort ausruhen. Ich möchte mit ihr morgen noch etwas besprechen!" Mit geheimnisvoller Miene sah sie Star an und lächelte ihr zu.
Gannon verbeugte sich tief vor dem Mädchen und nach einem „Jawohl, Prinzessin!" begleitete er Star hinaus.
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