Kapitel 2.9 // Verschenkte Chance

Alaska:

    „Was soll der Aufstand?" Konstanzes Stimme hallte durch den kalten Flur. Die Luft war eisig und würde jeden Moment zerbrechen. „Und was sollte das heute Morgen?" Die Stiefmutter hob streng die rechte Augenbraue.

Alaska ignorierte ihre Frage und ging einfach ins Wohnzimmer. Als sie ins Zimmer kam, erlosch das Feuer im Kamin und die frostige Kälte nahm das Zimmer ein. Aber Alaska war nicht kalt. Sie fand es angenehm. Wobei sie sich doch fragte, woher die Kälte kam. Es war draußen eigentlich noch relativ warm. Natürlich wehte oftmals ein frischer Oktoberwind. Aber für die Zeit war es eigentlich noch ziemlich warm draußen. Alaska fragte sich, ob es mit diesen Kräften zutun hatte...

„Was erlaubst du dir eigentlich?! Du kannst doch nicht einfach weglaufen, wenn ich mit dir spreche!", hörte Alaska Konstanzes strenge Stimme hinter sich. Sie war ihr also gefolgt. Na super! Noch ein weiteres Wort aus ihrem Mund, und Alaskas letzter Geduldsfaden würde reißen!

„Hey!" Konstanze kam auf Alaska zu.

Nun reichte es! Ruckartig drehte sich das Mädchen zu der Frau um. Ihre Augen blitzten gefährlich. Alaska fiel auf, dass Baldur, Cornelia und Silvan im Türrahmen standen und neugierig die Szene mitverfolgten.

Jetzt würde Alaska Konstanze eindeutig ihre Meinung sagen. „Du warst so lange da, soweit ich mich erinnern kann. Und doch hast du mich nur als eine Art Hilfskraft gesehen! Egal wie sehr ich mich bemüht habe, deine Liebe zu gewinnen, hast du mir immer die kalte Schulter gezeigt! Dreizehn verdammte Jahre lang!" Je weiter sie sprach, desto lauter und wütender wurde sie. Dabei ging sie immer weiter auf Konstanze zu, welche immer weiter zurückwich. Nun wandte sie sich kurz den, im Türrahmen stehenden Zuschauern zu. „Und ihr wart nicht viel besser! Jahrelang habt ihr mich benutzt und wie Dreck behandelt!" Jetzt ging es aber weiter zu Konstanze. „Deine Faulheit und Geldgier ist unerträglich! Wegen dir ist Papa tot und dich kümmert es nicht weiter! Du hast mich sogar von der Schule genommen. Liegt es nun daran, dass du unbedingt das Geld für die Ausbildung deiner Kinder nutzen wolltest, oder sollte ich einfach nichts über die Welt draußen wissen, womit ich dir die Stirn bieten konnte? Ich sollte niemals meine wahren Kräfte entdecken!" Sie waren an der Wand angekommen. Schnell kamen ihre drei Kinder angelaufen, um ihr irgendwie zu helfen. Wie sie es sich auch immer vorstellen mögen. Aber Alaska sprach unbeirrt weiter. „Jahrelang habt ihr mich die Kälte spüren lassen! Es Zeit davon etwas zurückzugeben!" Damit holte sie aus und ließ ihrer Kraft freien Lauf. Das Eis hüllte Konstanze vollständig ein. Ehe die Frau sich versah, oder reagieren konnte, war es schon geschehen. Doch damit sollte es nicht genug sein. Das Eis breitete sich zu beiden Seiten aus und umfasste nun auch Baldur, Cornelia und Silvan. Dieser Prozess verging nicht ganz so schnell, weshalb die drei noch schrien. Aus Angst und um Gnade. Alaska schenkte dem jedoch keine Aufmerksamkeit. Sie sah nur dem Eis zu, wie es immer weiter wuchs und schließlich alle vier vollständig einschlossen hatte.

Nun ging Alaska zurück in ihr Zimmer. Sie schnappte sich eine Tasche und packte die nötigsten Sachen ein. Es war Zeit die Gegend zu verlassen. Sie wollte endlich die Welt sehen. Nun gab es niemanden mehr, der ihr dies verbieten konnte. Und eine Bindung zu dieser Stadt hatte sie schon längst nicht mehr.

Sie war relativ schnell mit dem Einpacken. Damit sah sie sich das letzte Mal in diesem Haus um. Viel würde sie hier nicht vermissen. Es hatte den Gestank von Konstanze, welchen Alaska nie mehr riechen wollte. Sie wollte von dieser zerspaltenen weder etwas hören, noch etwas sehen oder sich irgendwelche Gedanken machen! Damit verließ sie das Haus, die Stadt und die Gegend für immer und würde nie mehr wiederkommen. 

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