Kapitel 1.6 // Unter den Sternen
Flame:
Es ist nun schon einige Wochen her, seitdem sich Flame und Kiran kennengelernt haben. Seitdem ist ihr Leben rosig und sie schwebt auf Wolke sieben. Bei ihrem letzten Treffen hatte er ihr sogar eine halbe Ritterrüstung geschenkt. Er sagte, dass er die im Wald gefunden habe. Die obere Hälfte hat er Flame geschenkt und die untere behalten. Er meinte, somit wären sie eins. Diese lag nun versteckt unter ihrem Bett.
Flame stand alleine auf dem Hof der Blumenfarm. Um sie herum blühten zahlreiche Blumen in all ihrer Pracht. Sie nahm die Flamicia aus ihrem Haar, die ihr Kiran dorthin gesteckt hatte und beobachtete sie genau. So stand sie nun etwa zehn Minuten und starrte auf diese hilflose Blume.
Plötzlich stürmte Pansy auf den Hof und riss ihre Cousine aus ihren Gedanken. Langsam wandte Flame den Blick von der Blume ab und drehte sich gemächlich dem Aufmerksamkeitsfaktor zu.
„Was sollte das? Wieso hast du das getan?", fragte Pansy aufgewühlt.
Flame verstand nicht recht. „Ich weiß nicht, was du meinst", äußerte sie sich.
Pansy zeigte in die Richtung, aus der sie gekommen ist. „Ich meine den Ofen! Er spielt verrückt. Das warst du doch! Mach das wieder Rückgängig!" Das Mädchen sah Flame wütend an.
Flame wusste gar nicht, was sie in diesem Moment mehr aufregte. War es, dass ihre beste Freundin ihr zutraut, dass sie ihr so etwas antun würde, oder dass sie Flame für etwas beschuldigt, für das sie gar nichts kann. Sie hatte zwar diese Lavakräfte, aber das hieß doch nicht, dass sie für jedes Problem in diesem Gebiet verantwortlich war. Wenn sie so darüber nachdachte, war sie sich sicher, dass es wohl zweierlei war. Flame spürte, wie ihre Haare zu lodern begannen. „Ich habe gar nichts getan!", zischte sie. „Ich war hier. Die ganze Zeit über. Ich dachte, wir wären Freunde!"
„Tja, das waren wir auch." Pansy ging einige Schritte um Flame herum, wie eine Raubkatze, die mit ihrem Essen spielte. Mit gerümpfter Nase sprach sie weiter. „Doch dann fand ich heraus, dass du ein MONSTER bist!" Diese Worte spuckte Pansy nur so aus und ihre Augen blitzten gefährlich.
Plötzlich schoss eine Wand aus Lava aus dem Boden empor und bedeckte den gesamten Hof. Das Haus blieb zum Glück verschont. Erstmal jedenfalls. Die Lava hat sämtliche Blumen begraben. Nur wenige Blüten waren noch zu erblicken. Aber nicht nur die Blumen hatte es getroffen, denn auch Pansy wurde begraben.
Flame atmete einmal ruhig aus und versuchte sich zu entspannen. Augenblicklich kühlte die Lava ab und wurde zu Vulkanit.
Das Mädchen ließ ihren Blick über den Hof gleiten und ... konnte nicht glauben, was sie sah. Denn am Eingang stand Pansy. Ihre roten Locken und die bernsteinfarbenen Augen waren unverwechselbar.
Mit Angst in ihren Augen sah sie rothaarige auf das Caos im Hof. „Was ist hier passiert?!", flüsterte sie fassungslos.
Flame sah verwirrt von der Stelle, wo Pansy von dem Gestein bedeckt war, zu ihrer Cousine, die nun lebendig am Tor stand. „Wie konntest du daraus entfliehen?"
Pansy schüttelte den Kopf. „Ich bin gerade erst gekommen. Wen auch immer du meinst, ich war es ganz sicher nicht! Aber was ist denn geschehen?"
Flame berichtete geschehenes. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass das alles eine Einbildung sein sollte. Es schien so real. Erst recht, als Pansy sagte, dass sie ein Monster sei. In diesem Moment war sie so von ihrer Wut kontrolliert gewesen, dass die Lavafontäne fast von ganz allein entstand.
Pansy hörte Flame die ganze Zeit über aufmerksam zu. „Das hast du dir alles eingebildet. Denn ich war die ganze Zeit über unten beim Fest, so wie die anderen auch."
Jede zwei Monate veranstaltete das Dorf ein kleines Fest. Das hatte Flame völlig vergessen. Sie hätte schwören können, dass es erst nächsten Monat sein würde. „Das war heute?", fragte Flame nochmal nach.
Pansy nickte. „Und da hat sich auch jemand nach dir erkundigt! Du bist also mit dem charmanten Kiran zusammen" Ein vielsagendes Grinsen erschien auf dem Gesicht der rothaarigen. „Deshalb bin ich jedenfalls nach dir suchen gegangen.", beendete sie ihren Bericht.
Bei der Erwähnung Kirans huschte Flame ein Lächeln übers Gesicht.
Doch Pansy sah etwas besorgt aus. „Hey, du solltest dich auf diesen Typen nicht zu sehr verlassen."
„Was?"
„Nun ja, ich meine, dass er ein echter Herzensbrecher ist. Er war schon mit über einem Dutzend Mädchen zusammen und hat sie alle verlassen und ihnen das Herz gebrochen."
„Du bist doch nur neidisch!"
„Ich bin besorgt! Ich freue mich für dich, dass du glücklich bist und es dir gut geht, aber bin besorgt, dass er dir genauso das Herz ausreißen wird, wie den anderen!", erklärte Pansy.
„Bei mir ist es jedenfalls anders! Das hat er mir selbst gesagt! Wir sind in sieben Monaten schon ein Jahr zusammen."
Plötzlich wurde Pansy eine wichtige Sache bewusst. Jedoch bevor sie diese aussprechen konnte, war es schon zu spät. Denn am Tor stand nun die restliche Imbali Familie. An ihrer Front stand Erika mit einem schockierenden Gesicht.
Mit strenger Stimme hallten ihre Worte im ganzen Hof wider. Dabei sah sie besonders Flame an. „Was um Himmels Willen ist hier passiert?"
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