Nachwort
Intrigen, Skandale, sexuelle Ausschweifungen, öffentliche Demütigungen, Verrat – mit all diesen Dingen wird das Prinzipat Caligulas verbunden, dem dritten Kaiser Roms, Spross der julisch-claudischen Dynastie. Caligula, das Monster. So bezeichnet ihn Sueton und so wird er seitdem gesehen. Aloysius Winterling hat in seiner Biografie, die ich vor allem für die historischen Rahmenereignisse zu Rate gezogen habe, auf interessante und unterhaltsame Weise die senatorische Sichtweise auf Caligula entlarvt.
Mir ging es beim Schreiben vor allem darum, diesem in meinen Augen tragischen Charakter der römischen Geschichte ein anderes Leben zu schreiben. Deshalb weicht meine Geschichte ab dem 6. Monat seiner Regierungszeit von der Historie ab.
Drusilla starb tatsächlich im Jahr 38 n. Chr. und ihr Tod führte zu einer tiefen Depression Caligulas, aus der er sich nie ganz herauskämpfen konnte. Sein Verhalten wurde, wenn man den antiken Quellen Glauben schenken darf, noch verrückter und gipfelte auf seiner Forderung sie zur Göttin zu erklären. Gemeinsam mit ihrem Mann Marcus Aemilius Lepidus wurde Julia Livilla 39 n. Chr. nach einer Verschwörung gegen ihren Bruder verbannt. Wann sie starb, ist bis heute ungewiss. Anders als ihre Schwester Agrippina spielte sie in der römischen Geschichte nach ihrer Verbannung nur noch eine sehr kleine Rolle. Kaiser Claudius heiratete nach der Hinrichtung seiner Frau Messalina seine Nichte Agrippina Minor, die ihn dazu überredete ihren Sohn Lucius zu adoptieren, welcher damit den Namen Nero annahm. Die Adoption war nicht nur Claudius' Todesurteil, sondern auch das seines Sohnes Britannicus, der ein wenig jünger als Agrippinas Sohn war. Ich hoffe, der historische Britannicus wird mir verzeihen, dass ich seinen Beinamen Aurelias Sohn Julius gegeben habe. Ansonsten kann der historische Britannicus leider in dieser Geschichte noch nicht so in Erscheinung treten, wie er es vielleicht verdient hätte.
Die letzte Figur, die ich an dieser Stelle kurz erwähnen möchte, ist Titus Flavius Vespasianus, Roms neunten Kaiser. Es ist ihm geschuldet, dass wir die römischen Princeps Kaiser nennen. Bevor er an die Macht kam, war Caesar lediglich ein Beiname der Gens Julia. Doch durch ihn (lex Vespasiana) wurde aus einem Beinamen der Titel eines Herrschers. Neben Caligula, der sich vor allem durch die Dramatik seines kurzen Lebens auszeichnet, ist Vespasian der interessantesten Kaiser des ersten Jahrhunderts nach Christus. Eine meine Inspirationsquellen für diese Geschichte waren Fabbris Romane über ihn.
Aurelia, ihre Kinder und einige der Sklaven entstammen allein meiner Fantasie.
Den Boudicca-Aufstand habe ich zwei Jahre nach hinten verschoben, weil die Ereignisse im nächsten Band dadurch besser aufeinander abgestimmt sind.
Bei der Überarbeitung der Geschichte ist mir aufgefallen, dass ich an manchen Stellen einen nicht gerade antiken Familienbegriff verwende. In der Antike bestand eine Familie nicht nur aus Mutter – Vater – Kindern. Das Oberhaupt einer jeden Familie war der pater familias. In der Regel war dies der älteste Mann der Familie. Bei den Juliern und Claudiern bildete der pater familias eine Personalunion mit dem Princeps. Zur Familie gehörte nicht nur alle näheren und entfernteren Verwandten, sondern auch der ganze Hausstand (Slaven, Freigelassene, etc.). Wenn Gaius von seiner Familie spricht, meint er an manchen Stellen nur Aurelia und seine Kinder. Nach antiken Vorstellungen wäre diese Definition aber zu eng gefasst. Da man an diesen Aussagen aber sehen kann, was für einen hohen Stellenwert seine Frau und seine Kinder für ihn einnehmen, habe ich mich dagegen entschieden die Passagen zu verändern.
Neben den bereits erwähnten Caligula-Biografien von Winterling und Sueton war vor allem der Neue Pauly eine wichtige Informationsquelle. Darüber hinaus habe ich noch einige Artikel über Klientel und Freundschaft im antiken Rom verwendet. Außerdem haben mich verschiedene antike Autoren wie Cicero und Horaz dazu gebracht meine Perspektive auf die frühe Kaiserzeit zu verändern.
Zu guter Letzt möchte ich all denen Danken, die Aurelia und mich auf unserer gemeinsamen Reise unterstützt haben. Vielen Dank an alle, die diese Geschichte bis zum Ende gelesen haben. Vielen Dank für jedes Vote, jeden Kommentar – Danke!
Ein großes Dankeschön an meine Freunde, die bis zum Schluss dabei geblieben sind, auch wenn ich mich manchmal in der antiken Welt ein bisschen verloren habe. Danke an DREAMCATCHERcanFIGHT für die Aesthetics zu dieser Geschichte. Vielen Dank für diese wunderbaren Menschen, die ich hier kennenlernen durfte – besonders dir, Jessi (DaughterofAvalon). Nun bleiben nur noch zwei Menschen, denen ich alles verdiene – Danke Mama und Papa. Danke für eure Geduld, euer Interesse und eure Liebe, auch wenn es mit mir und meinen Ideen nicht immer einfach ist.
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