5 | händchenhaltend

Schwummrige Sicht und wackeliges Auftreten.

Ein Cocktail später und die Sicht wird noch schwummriger.

Zwei Cocktails später und unser Auftreten wird wackeliger.

Drei Cocktails später und wir geben auf;
setzen uns an einen der vielen runden Tische der kleinen, italienischen Discothek und schweigen.

Er schweigt und schmunzelt leise vor sich hin.

Ich schweige und betrachte ihn lächelnd.

Und dann, ganz plötzlich und aus dem nichts, nimmt er meine Hand in seine.

Er umfasst sie mit seinen beiden Händen, beschützt sie - beschützt mich.

Und er lächelt immer noch so vor sich hin, während er kleine Kreise auf meine Finger; meinen Handrücken zeichnet.

Er umfährt die Konturen meiner silbernen Ringe - nimmt sie mir ab - steckt sie dann erst sich selbst an und dann wieder mir.
Ganz langsam. Und eine feine Gänsehaut breitet sich auf meinen Armen aus.

Noch nie hat jemand so meine Hand gehalten.

Noch nie hat jemand meine hand gehalten, so wie er sie jetzt hält.

Und auf einmal verblasst seine Berührung - ich spüre nichts mehr.

Nur noch einen sanften Nebelhauch, den ich vergeblich versuche wieder einzufangen, doch dieser Nebelhauch entschwindet mir.

Genauso wie er vor meinen Augen wieder entschwindet.

Und verblasst.
Mit den Worten:

,,Es sollte nicht meine Hand sein, die du hältst. Nicht mehr, Kleines."

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