Kapitel 13

,,Rückzug!", rief Heckendorn seinen Kriegern zu. Diese machten sich von ihren Gegnern los. Der graue Kater jaulte triumphierend. ,,Ja, rennt weg! Ergebt euch! Doch ihr werdet mir nie entkommen! Mein Feldzug hat gerade erst begonnen!" 
Die Truppe zog sich in die schützenden Schatten des Waldes zurück und machte sich auf den Weg zum Lager. Die am wenigsten verletzten Krieger hielten fauchend die letzten Katzen zurück, die sie verjagen wollten. Der große, rote Kater funkelte Astpfote an. Was meinte er mit ,,Ihre Tochter" und ,,Elende Tigerin"? und warum sollte ich ihre Tochter sein? Nachtfleck ist doch meine Mutter! ...Oder? Plötzlich bekam sie ein seltsames Gefühl. Ein furchtbarer Gedanke kam ihr. Doch so schnell wie möglich verjagte sie ihn wieder. Was denke ich da? Natürlich ist sie meine Mutter!

Etwas später, als sie gerade in ihrem Nest saß, hörte sie Streitgeräusche auf der Lichtung. Als sie in die Lagermitte kam, sah und hörte sie Folgendes:
Einohr knurrte: ,,Sag das nochmal und ich werde..." ,,Genau was ich mir dachte! Deine Freunde hätten fast für Rosensterns Tod gesorgt! Und woher weiß ich, dass du nicht einfach nur ein Spion bist!?", unterbrach Blitzfell ihn fauchend. Darauf ertönte aus Einohrs Kehle ein bedrohliches Knurren, das wie das eines ganzen Rudels von Füchsen klang.
Rosenstern ging dazwischen: ,,Hört auf, beide! Einohr, nach diesem Hinterhalt werde ich sehr vorsichtig mit Potenziellen Verrätern sein. Nicht weniger, nicht mehr."
Fauchend wandten sich beide ab.

Astpfote war gerade auf Grenzpatrouille mit ihrem Mentor, Punktblatt und Finkenschweif. Auf einmal raschelte es im Gebüsch. ,,Astpfote, was riechst du?", fragte Einohr, sichtlich angespannt. Sie prüfte gründlich die Luft. ,,Die feindlichen Katzen!", kreischte sie, da in diesem Moment lauter Katzen aus Gebüschen, Bäumen und Kaninchentunneln kamen. ,,Finkenschweif! hol Hilfe!", rief Punktblatt. Die kleine, schlanke Kätzin raste sofort los. ,,Kämpft, bis der Clan da ist. Kämpft um alles oder nichts!" 
Sofort sprangen die Katzen einander an. Astpfote sah gerade noch, wie die vergleichsweise kleine Punktblatt von gleich drei Katzen begraben wurde. Einohr fuhr die Krallen aus und hielt fauchend die Angreifer von sich fern. Astpfote schnappte nach der gelb-braun getupften Kätzin, mit der sie schon einmal gekämpft hatte. Diese lächelte nur siegessicher. Sie schoss unter den Bauch ihrer Gegnerin und fetzte mit den Krallen heftig über Astpfotes weiches Bauchfell. Astpfote jaulte auf und schlug die Kätzin hart mit ihrer Pfote weg. Diese sprang hoch und wollte ihren Kopf packen, doch Astpfote duckte sich und ihre Angreiferin prallte heftig gegen einen Baum. 
Hinter sich hörte sie noch mehr Kampfjaulen als zuvor. Der BlütenClan war da! Zusammen verjagten die Krieger alle Streuner und trugen die verletzten ins Lager. 

Später konnte Astpfote sich im Heilerbau ausruhen. Neben sich hörte sie Punktblatt stöhnen. Im Kampf wurde sie schwer verwundet. Astpfote selbst hatte starke Schmerzen an ihren Wunden am Bauch. Besorgt beugte sich Minzpfote über sie. ,,Kann ich noch etwas für dich tun?" ,,Ich denke nicht, ... danke." ,,In Ordnung... du solltest dich ausruhen." Die Heilerschülerin entfernte sich wieder und redete mit Federbart.
Sie klangen besorgt.
Doch Astpfote war so müde, dass sie fast schon einschlief. Doch kurz bevor ihr die Augen zufielen, sah sie, welche Zeit war: Dunkelmond! Sie würde wieder von Raupenstern träumen! Mit einem wohligen Gefühl schlief sie ein.

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