-77Schweigen
Ich öffnete langsam meine Augen. Mein Hals brannte noch. Zudem hatte ich noch diesen ekelhaften Geschmack meiner Magensäure auf der Zunge. Immerhin hatte ich mich erst vor kurzem übergeben. Meine Sicht gewann an Stärke als ich merkte das alles in einem tiefen rot getönt war. Alles um mich herum.
Ich saß in Wasser, nur einige Zentimeter hoch. Mein Blick huschte langsam und vorsichtig durch den Raum, der mir völlig fremd vor kam. Nichts war da. Langsam stellte ich mich auf und drehte mich einmal um meine Achse aber immernoch nichts und niemand. Bis auf einige Knochen. Eine bedrückte kühle Atmosphäre lag in der Luft als ich wackelig da stand. Wo bin ich hier? Etwa tot?
"Sakushi" ich zuckte mit einem Mal zusammen, die Stimme war zwar ruhig aber klang tief und beängstigend zugleich und das sie auch noch hinter mir war ließ es mir kalt über den Rücken laufen. "Pass auf" sagte die Stimme und hielt mich fest am Arm und hinderte mein fallen, da ich zusammen zuckte. Ich wollte jeder Zeit die Flucht ergreifen wenn er mich auch nur los lassen würde. Ich würdigte ihn nicht mal eines Blickes. Seine dämonische Atmosphäre ließ mich zu Boden sehen.
"Du erinnerst dich immernoch nicht" stellte er fest und senkte seufzend seinen Blick. Mir flogen viele Sachen durch den Kopf jedoch traute ich mich vor furcht nicht den Mund auf zu machen. Er ließ mich nicht los sondern trat mir näher als ich nur die Augen fest zusammen kniff. Lass mich bitte in Ruhe. Waren die einzigen Gedanken die mir durch den Kopf gingen.
Er seufzte erneut, als ich plötzlich seine Finger über meine Wange fahren spürte. Er strich mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht hinters Ohr als ich zögerlich die Augen öffnete und mühsam hoch sah. In die zu bekannten Augen.
"Es wird wohl lange dauern bis du wieder alles weißt" er sprach wirklich ruhig aber für diesen Augenblick wirkte er nur unberechenbar und finster. Aber warum? So kannte ich ihn doch nicht, oder? Ja ich war auf diese roten Augen schon unzählige Male getroffen aber hatte ich vor ihnen wirklich Angst? Waren sie schon immer so voller Trauer?
Ich legte meinen Kopf leicht schräg und war in tiefen Gedanken gefangen als Sukuna nur mich still beobachtete. Er sah mir immernoch intensiv in die Augen. Genau wie früher...
Wieso beruhigte mich sein Blick?
Wieso wirken seine Augen so ruhig auf mich?
So ruhig und magisch anziehend?
Dieses Gefühl war mir so bekannt... und doch so fremd.
"Su... Sukuna?" Ich sprach zum 2. Mal den Namen vor ihm aus aber er kam mir überhaupt nicht fremd vor. Nein ich war vertraut mit ihm. Sein Blick sah sofort zu mir. Etwas in mir sagte, dass es nicht üblich für ihn war so zu reagieren. Seine Stimme, seine Ausstrahlung alles deutete doch zu einem gefühlskalten, mörderischen Sadisten hin, aber er ist nicht so, nicht zu mir, dass weiß ich. Das sehe ich. Seine Augen trugen Hoffnung in sich, Hoffnung die nur ich ihm geben konnte.
"Wieso bin ich hier? Bin ich etwa tot?" Er lachte kurz auf und verneinte "Keine Sorge du lebst noch" "Aber wo bin ich hier?" Fragte ich ihn und klang doch noch unsicher. Ich sah um mich herum und erkannte außer einem Knochenhaufen nichts weiteres. "Das ist meine Domain. Im Körper von Yuji" "Dem Jungen der mir geholfen hatte?" Sukuna nickte daraufhin und redete seinen Blick nicht auch nur von mir abwendent weiter
"Wir beide kennen uns eigentlich schon von vor 1.000 Jahren" "Wie jetzt? Das sind tausend Jahre her?" Murmelte ich vor mich hin. Das ist eine wirklich lange Zeit das ich auf diese Augen das erste Mal traf. Und trotzdem ist für mich diese Zeit fremd. So lange ist vergangen aber nichts ist zurück geblieben.
Weiteres erfuhr ich auch doch stieß ich auf eine Frage "Wieso sind wir überhaupt verbunden?" Jedoch trat eine Stille daraufhin ein. "Was war der Grund für diese Verbindung? Warum schweigst du? Sag doch was" Fragte ich hoffnungslos. Was verschwieg er mir?
"Dabei war doch diese Verbindung schuld an allem. Ja klar wurde ich zum Dämon aber hätte diese Verbindung nie existiert würde ich nicht an dich gebunden sein und wäre möglicherweise schon ...gestorben. Selbst das Hayato für mich das alles getan hatte war gelogen, er ist gestorben weil du es so wolltest. Alles was du mir erzählt hast über mein Leben war doch gelogen? Wenn ich sogar Hayatos Marionette bleiben würde, hätte ich nicht dieses verdammte Problem in mir um herauszufinden warum ich dich in mein Herz geschlossen habe" mir wurde nicht sofort bewusst das diese schweren Worte aus meinem Mund kamen aber sie wiederspiegelten eins zu eins meine Gedanken.
Mein Hals fühlte sich so zugeschnürrt, wie wenn sich ein Kloß bilden würde, an als meine Augen zudem glasig wurden.
Mir sind die Arme gebunden und ich kann einfach überhaupt nichts machen. Ich komm weder voran noch gehe ich hinter. Ich sitze hier fest mit unzähligen Fragen und die Person die mir all das beantworten kann bevorzugt es zu Schweigen. War der Grund etwa so schwerwiegend und nicht aussprechbar?
"Willst du nur schweigen?" Entwich es mir nach einer langen Stille leise als sich mein Blick gesenkt hatte. Ich hatte etwas erwartet, nur ein kleines Wort hätte gereicht aber er ballte kurz seine Hände fest zu Fäusten und ließ sie wieder locker. Von mir sich abwendent sprach Sukuna mit einer kratzigen Stimme "Du solltest wieder zu dir kommen" ich verstand nicht so ganz doch plötzlich traf mich eine erneute Trägheit als mir schwarz vor Augen wurde und ich auf den Boden zu fallen drohte.
Mit einem Mal schreckte ich hoch, ich war nicht auf dem Boden gelandet aber wo bin ich hier? Was ist das für ein Zimmer?
-- Sicht
Sakushi wusste nun, wie sie gelebt hatte und unschuldige getötet hatte doch für welchen Preis? Sie wusste nicht wieso sie die Person, die sie liebte in ihr Herz schloss. Wozu spielte sich das alles dann noch ab? Was war so besonders an ihr, was war dieses etwas was jeder in ihr sah aber sie selber nicht erblickte? Was war der wahre Grund für den Beginn dieser Herz zerreißenden Geschichte?
◇03.04.2024◇
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