-100Das letzte Mal
Während Sukuna Choso und Yuji weiter in Schach hielt versuchte ich verzweifelt meine Fluchkraft zu sammeln. Jeder Atemzug schmerzte, jeder Herzschlag fühlte sich an als würde es mein schwaches Leben aus mir herauspressen. Aber ich konnte nicht einfach aufgeben, nicht jetzt wo Sukuna mich brauchte.
"Sakushi lass das!" rief Sukuna über die Schulter während er einen weiteren Angriff von Choso abblockte. Er merkte das ich ihm helfen wollte. Seine Stimme jedoch drang kaum durch den Nebel aus Schmerz und Erschöpfung in meinem Kopf.
Ich schloss die Augen und versuchte meine verbleibende Energie zu bündeln. Die Fluchkraft die in mir verblieben war, war nur ein schwaches Flimmern, ein Schatten dessen was sie einst gewesen war. Trotzdem zwang ich mich. Jedoch erfolglos. "Ich schaffe es nicht" murmelte ich, die Welt begann um mich herum zu verschwimmen.
Plötzlich spürte ich wie eine Kraft mich packte und wegzog. Es war Sukuna. Mit einem einzigen, kraftvollen Sprung hatte er mich aus der Gefahrenzone gebracht und auf ein nahegelegenes kaputtes Gebäude gesetzt. "Bleib hier" befahl er, seine Stimme war schneidend.
"Nein ich kann nicht einfach hier sitzen und nichts tun!" protestierte ich sofort aber mein Körper war zu schwach.
Sukuna sah mich streng an. "Wenn du stirbst Sakushi werde ich mir niemals verzeihen. Lass mich das regeln. Du musst wieder zu Kräften kommen. Du hattest mir versprochen zu leben, dann tu das auch." Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um und war weg.
...
Ich beobachtete den Kampf mit klopfendem Herzen meine Kräfte waren noch immer schwach. Viel zu schwach als das ich hätte mithalten können.
Als auch Todo dazu traf hatte Sukuna schwer mit beiden zu kämpfen. Ich lehnte an der Wand und rutschte runter. Meine Sicht verschwamm, denn die Kraft die in mir aufkam war nur ein verblassender Hoffnungsstern von dessen was ich geglaubt hatte. Mein Blick verwischte in eine Erinnerung, vielleicht auch in die allerletzte die ich jemals sehen werde.
Vergangenheit (vor 1.000 Jahren)
POV Sukuna
Die ersten warmen Strahlen der Morgensonne strahlten durch die Vorhänge des Zimmers und weckten mich aus einem wiedermal unruhigen Schlaf. Ich spürte ein leichtes Gewicht auf meiner Brust. Sakushi, die sich im Schlaf an mich geklammert hatte. Sie sah friedlich aus das komplette Gegenteil wenn sie wach ist. Ihr Atem war gleichmäßig. Es ist für mich einfach unerklärlich wie sie sich in mein Leben und meine Gedanken geschlichen hatte, ohne dass ich es verhindern konnte.
Eine ihrer pechschwarzen Haarsträhnen fiel ihr ins Gesicht und ohne darüber nachzudenken, strich ich sie sanft beiseite. Ich könnte Stunden zu ihr schauen aber weiß ich zu gut das Sakushi niemals aufwachen würde von alleine. Ich habe wirklich nie jemanden in meinem Leben getroffen, der so sehr verliebt ins schlafen ist. "Sakushi" flüsterte ich etwas widerwillig. "Es ist Zeit aufzustehen"
Natürlich reagierte sie nicht. Sie hat die lästige Angewohnheit, vor allem in der Früh, sich an den Morgen zu klammern, wie ein Kind an ein Lieblingsspielzeug. Ich wartete einen Moment. Doch nichts. Sie murmelte nur etwas Unverständliches, zog sich die Decke bis zu den Ohren und drückte sich noch fester an mich. Tief seufzte ich dazu.
"Sakushi" wiederholte ich diesmal mit etwas mehr Nachdruck. Obwohl ich nicht wirklich verärgert war. Es ist schwer wirklich wütend auf sie zu sein besonders wenn sie so unschuldig wirkt.
"Mhm... nur noch fünf Minuten" kam ihre verschlafene Antwort während sie ihr Gesicht gegen meine Brust schmiegte. Ihr Körper entspannte sich. Jede früh das gleiche Spiel.
Ich seufzte die Hand immer noch auf ihrem Kopf ruhend. Sie hat eine Art mich zu entwaffnen ohne es überhaupt zu merken. Etwas in mir wollte sie wecken, sie dazu bringen, den Tag zu beginnen aber ein anderer Teil genoss diesen Moment der Ruhe mit ihr viel zu sehr.
"Wirst du den ganzen Tag da liegen bleiben?" fragte ich schließlich als ich mich langsam aufrichtete. Widerwillig wich sie etwas von mir. Ihre Wärme blieb spürbar auf meiner Haut zurück. "Da wollte ich einmal länger schlafen" "Einmal?" Fragte ich sie nur doch fielen ihre Augen jede Sekunde zu.
Ich schüttelte den Kopf "Du bist unmöglich" sagte ich und erhob mich aus dem Bett. Sie hatte sich inzwischen ganz aufgesetzt und rieb sich die Augen noch immer nicht ganz wach. Ihre Bewegungen waren langsam, fast wie die einer Katze, die sich nach einem langen Schlaf streckt. Doch standen ihr ihre Haare in alle Richtungen was mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen brachte.
Während ich meine Kleidung zurechtrückte merkte ich wie meine Gedanken einfach nicht von Sakushi weg wichen. Es war schwer die Anziehung zu ignorieren die sie auf mich ausübt selbst wenn sie mich oft zur Weißglut bringt. Sie war wie eine Flamme, hell und lebendig, die mich gleichzeitig wärmte und verbrannte.
"Du weißt, dass wir viel zu tun haben" sagte ich als sie träge aus dem Bett stieg "Stimmt nicht mal. Du machst nichts" erwiderte sie und sah zu mir hoch. Mehr versuchte sie es denn ihre Haare standen ihr im Gesicht. "Ich geh schlafen" wollte sie wieder sich ins Bett legen als ich sie hastig an der Seite ergriff "Später beschwerst du dich wenn ich dich nicht wecke" sie bließ etwas die Wangen auf und wusste ich habe recht.
Als wir das Zimmer verließen und durch die von der Morgensonne erhellten Korridore des Anwesens gingen spürte ich wie Sakushi unauffällig näher zu mir rückte. Es war eine ihrer Gewohnheiten die sie nicht einmal selber bemerkte. Sie war ein Widerspruch in sich, eine Mischung aus Provokation und leiser Nähe, die mich gleichermaßen reizte und faszinierte. Sie gab vor unnahbar zu sein aber war es aber überhaupt nicht.
Doch kaum am Frühstückstisch Platz genommen gab Sakushi ihren negativen Kommentar über alles essbare ab "Ich verstehe nicht wie du das Zeug runterkriegst."
Ihr 'Frühstück' bestand nur aus rohem Fleisch, frisch und blutig, erst neu geschlachtet. Nur so konnte sie essen, alles andere macht sie krank. Ein seltsames Detail aber eins das mich mittlerweile nicht mehr überrascht. Aber so viel Fleisch pro Tag wird auch etwas zu viel. "Wo ist mein Essen eigentlich?" Merkte sie sofort an als nichts rotes auf dem Tisch war. "Absofort wirst du nur zu Hauptmahlzeiten was zum essen bekommen. Das du dich wegen deinem Leichtsinn vergiftest kann ich nicht nochmal in Kauf nehmen" dazu quengelte sie aber nur. "Das kannst du nicht machen. Ich esse auch nichts verdorbenes" Sakushi hang genau wie an ihrem Schlaf auch an Fleisch.
"Wenn du weiter nörgelst streiche ich dir auch dieses Essen" auf meine Warnung verstummte sie schon. Es ist einfach amüsant sie so zu sehen. Ein leicht zufriedenes Lächeln wich mir über die Lippen.
"Du bist nervig und machst nichts außer wie immer den großen und gefürchteten König der Flüche zu spielen. Was machst du sonst eigentlich in deinem Leben? Was sind deine Pflichten?" Fragte sie keine Minute der Stille aushaltend. Ich sah sie aus den Augenwinkeln an. Sie war beleidigt. Schon wieder.
"Meine Pflichten" begann ich ruhig "...bestehen darin sicherzustellen dass du keine Dummheiten machst und dass ich dich daran erinnere warum du dich nicht mit mir anlegen solltest" ich nahm mir einen schluck vom Tee und hielt ihren Blick fest.
"Etwa Angst dass ich dich irgendwann besiege?" Stellte sie schon frech ihre Frage
Ich legte den Tee zur Seite und sah sie direkt an wobei ich mich leicht zu ihr hinüberbeugte "Sakushi" sagte ich in einem leisen Ton "...wenn du mich eines Tages besiegen solltest dann wird es nicht deshalb sein weil du stärker bist sondern weil ich es dir erlaubt habe." Sie hielt meinem Blick stand aber ich konnte sehen wie ihr Lächeln für einen kurzen Moment ins Wanken geriet. In ihren Augen lag ein Hauch von Unsicherheit den sie schnell zu verbergen versuchte indem sie weg sah.
Während wir aßen bemerkte ich wie sie hin und wieder einen schnellen Blick zu mir warf als wolle sie meine Stimmung einschätzen. Sie ist wirklich wie ein Kleinkind.
Nachdem das Frühstück auch vorbei war nahmen wir wie fast jeden Tag zur Zeit den Platz auf der Veranda an.
Die warmen Strahlen der Sonne ließen die Kirschblüten sanft im Wind wiegen während die Stille nur durch das gelegentliche Rascheln der Blätter unterbrochen wurde. Ich saß auf einem der Kissen während Sakushi sich neben mir niederließ ihr Blick auf die Landschaft gerichtet und sie kommentierte dabei alles was sie sah.
"Ah da ist ein Schmetterling! Oh da ein Vogel! Ah ist das ein fliegender Fisch? Eh nein nur ein Blatt" ich zog sie seufzend hinter und drückte ihren Kopf an meine Brust "Sei doch mal leise Sakushi" "Warum? Ich mein ist doch schön wenn ich alles kommentiere" sah sie zu mir hoch. Mit einer solchen unschuld die keiner ihr zuschreiben würde "Meinetwegen" murmelte ich nur und spürte wieder diese ekelhafte Wärme in mir hoch kommen.
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