20. Kapitel - Rina
„Was ist das zwischen uns, Leo?" Meine eigene Frage hallte in meinem Kopf, als ich Hard ansah und die plötzliche Röte auf meinen Wangen spürte. Diese Offenheit kannte ich von mir gar nicht und plötzlich denke ich, dass es dumm war, ihm diese Frage zu stellen.
„Es ist... etwas Verrücktes, denke ich...", antwortete er nervös. Seine Augen wanderten ruhelos über mein Gesicht. Ich fühlte mich plötzlich unwohl und räusperte mich. Ich musste mich erst ein wenig sammeln, die plötzliche Vertrautheit machte mich unsicher. Das letzte Mal, als ich so für jemanden empfunden hatte, wurde ich bitter enttäuscht. Das durfte mir nicht noch einmal passieren. Also versuchte ich, zu sprechen, denn das konnte ich gut.
„Ich gebe zu, ich habe dich am Anfang vielleicht falsch eingeschätzt." Er lächelte.
„Verständlich. Ich bin manchmal ‚Hard to understand'". Ich grinste und schüttelte ungläubig meine Locken.
„Gehen dir denn nie die Witze aus?", lächelte ich erleichtert, dass die Anspannung ein wenig von mir abfiel.
„Keine Ahnung, werden wir sehen." Sein breites Grinsen ließ mein Herz höher schlagen. Zu lange hatte ich dieses Gefühl versucht zu ignorieren, ja, zu unterdrücken. Zu sehr hat man mir in der Vergangenheit weh getan. Aber Hard ist nicht wie mein Ex. Er ist lustig und liebenswert und furchtbar verplant. Aber auf eine charmante Weise. Und auch wenn ich es anfangs für eine Masche gehalten habe, so ist er doch stets ehrlich und direkt gewesen. Und ich sollte nun auch ehrlich mit ihm sein. Aber vorher musste ich mich noch mehr entspannen.
„Weißt du, was ich jetzt gerne tun würde?" Mein Mundwinkel zuckte beim Gedanken an die kleine Schweinerei, die mir vorschwebte. Hard sah mich neugierig an.
„Hat es etwas damit zu tun, dass du mir schon die ganze Zeit auf den nackten Oberkörper starrst?"
„Oh, entschuldige, ist mir gar nicht aufgefallen."
„Du starrst noch immer, Rina!"
„Nur, weil du es erwähnt hast", verteidigte ich mich.
„Also. Was hast du vor?" Geheimnisvoll zwinkerte ich ihm zu.
„Lass dich überraschen. Ich glaube, es wird dir gefallen..."
⭐️
„Rina, das ist wirklich eine Schweinerei!"
„Du musst nur Stop sagen, dann höre ich sofort auf..."
„Nein, es ist genau richtig so... ein bisschen mehr. Oh, ja, das gefällt mir. Und nun mach den Mund auf!"
„Bist du wahnsinnig? Wenn ich das runterschlucke werde ich dick und rund werden. Du kannst das vertragen, aber bei mir schlägt es gleich auf die Hüfte."
„Dann gebe ich ihn dir halt ohne Schlagsahne."
„Ja, viel besser... oh, ist das gut." Genüsslich beiße ich ein großes Stück von dem Schokobrownie ab, den wir uns vorher in der Mikrowelle aufgewärmt haben. Hard hat seinen mit Sprühsahne verziert, aber mir war das zu viel.
„Wie gut, dass du noch ein übergroßes Bandshirt in deinem Schrank gefunden hast! Den ganzen Film über hätte ich nicht oben ohne hier sitzen wollen." Hard stopfte sich den Rest des Brownies in den Mund und schmatzte dabei übertrieben. „Sooo gut", lobte er. „Du solltest das beruflich machen", meinte er und sah mich an.
„Ich wollte früher wirklich mal Konditorin werden", gestand ich und entdeckte einen dicken Klecks Schlagsahne an Hards Mundwinkel. Er schien es nicht zu bemerken.
„Was hat dich davon abgehalten?", fragte er, während ich immer noch gebannt auf die Sahne starrte.
„Ich war wohl zu feige", sagte ich und streckte die Hand nach dem Fleck aus. Mein Finger berührte seine Wange und ehe ich realisierte, was ich gerade tat, tat er das gleiche.
„Sei nicht mehr feige!", flüsterte er und beugte sich zu mir. Oh je, habe ich ihm gerade ein falsches Signal gesendet? Ich wollte doch nur die Sahne... und nun kamen seine Lippen meinen immer näher...
„Hard?", gab ich flüsternd von mir, während auch ich mich auf ihn zubewegte.
„Oh ja", brummte er und ich entschied, alle Vorsicht über Bord zu werfen. Die letzten Zentimeter zu seinem Gesicht ließ ich mich fallen und meine Lippen landeten auf seinen...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top