21 - Von Glück und Erleichterung
Da Tante Susanna nicht weit von meinem Elternhaus entfernt wohnt, dauert es auch nicht lange, bis wir ihr Grundstück erreichen. Len parkt den Wagen am Straßenrand, schaltet den Motor aus und schaut mich dann besorgt an. „Alles wird gut, Piper. Da bin ich mir sicher."
Es ist das erste Mal, dass sich keine leere Versprechung hinter den Worten „Alles wird gut" versteckt. Ich spüre Hoffnung und Zuversicht. Vielleicht sogar auch einen Funken Überzeugung.
Obwohl ich innerlich einem Wrack gleiche, schnalle ich mich nach wenigen Sekunden ab und steige danach aus dem Auto. Mein Herz rast, mein Körper bebt und mir ist speiübel.
Das Schneewittchen-Haus von Tante Susanna liegt nur wenige Meter vor mir. Der vertraute Anblick der weißen Fassade, auf der eine Zeichentrickfigur von Schneewittchen abgebildet ist, sorgt dafür, dass mein Magen mehrere Salti schlägt.
Wenn ich Glück habe, befindet sich Heather genau hinter diesen Mauern. Nicht weit weg von mir.
Ich möchte gerade die Haustür ansteuern, da fällt mein Blick zurück auf Len. Er sitzt unverändert hinter dem Lenkrad und beobachtet mich aufmerksam.
Was soll das? Warum folgt er mir nicht?
Unsicher gehe ich zu dem dunkelblauen Golf zurück und öffne die Fahrertür. „Warum steigst du nicht aus?", möchte ich von Len wissen.
Glaubt er etwa doch nicht mehr daran, dass Heather hier ist?
„Gegenfrage: Möchtest du denn überhaupt, dass ich aussteige und dich zu deiner Tante begleite?"
Lens verschiedenfarbige Iriden bohren sich in meine Pupillen. Ein Schleier der Ungewissheit liegt über seinem Blick und fegt eine eisige Gänsehaut über meinen Körper.
„Natürlich möchte ich, dass du mitkommst", sage ich ehrlich. „Ohne dich schaffe ich das nicht, Len. Ich brauche dich und die Kraft, die du mir gibst. Bitte lass mich nicht allein!"
Es dauert keine zwei Sekunden und schon steigt Len aus dem Wagen. Nachdem er das Auto abgeschlossen hat, verflechtet er unsere Hände ineinander und führt mich dann zu dem Schneewittchen-Haus meiner Tante.
Auch wenn ich gerade innerlich tausend Tode sterbe, verleiht mir Lens Anwesenheit Mut und Stärke. Er ist wie ein Ruhepol für mich.
„Danke, Len!"
Der Lockenkopf schenkt mir ein optimistisches Lächeln. Zärtlich streichelt er über meine Wange, ehe er leise haucht: „Für Danksagungen bleibt später noch genug Zeit. Jetzt solltest du erstmal nach deiner Schwester sehen."
Er hat Recht.
Heather hat oberste Priorität!
Ich zittere am ganzen Körper, als ich die Türklingel betätige. Nicht einmal die zauberhafte Melodie, die daraufhin die Luft erfüllt, kann mir meine Nervosität nehmen.
Was, wenn meine Erzeugerin gelogen hat und Heather gar nicht hier ist?
Ich habe Angst vor dem, was mich in den nächsten Minuten erwarten wird.
„Ganz ruhig, Piper", versucht mich Len mit einem aufmunternden Lächeln zu besänftigen. „Gleich siehst du deine Schwester endlich wieder. Dann wirst du für den Kampf belohnt, den du in den vergangenen Wochen geführt hast."
Kaum sind Lens Worte verklungen, ertönt lautes Hundegebell. Durch die verglaste Haustür kann ich erkennen, wie zwei kleine Labradorwelpen in den Flur geflitzt kommen und sich schwanzwedelnd vor dem Eingang positionieren.
Während der kleinere Hund weißes Fell hat, das an Schnee erinnert, schimmert das Fell des größeren Welpen bronzefarben.
Da Tante Susanna schon immer Hunde geliebt hat, überrascht es mich nicht, dass auch heutzutage mindestens zwei Fellnasen bei ihr leben.
„Schneeweißchen! Rosenrot!", dringt die strenge Stimme meiner Tante im Einklang mit meinen Gedanken bis zu meinen Ohren hindurch. „Ab ins Wohnzimmer mit euch!" Sofort stellen die beiden Welpen ihr Gebell ein und verschwinden mit hängenden Öhrchen aus dem Flur.
Nur drei aufgeregte Herzschläge später öffnet sich die Haustür. Zum Vorschein kommt Tante Susanna.
Genauso wie meine Erzeuger hat auch sie sich kaum verändert. Sie ist immer noch eine bildhübsche Frau mit rabenschwarzem Haar, karamellfarbenen Augen und weiblichen Rundungen an den richtigen Stellen. Nur die eckige Brille, die auf ihrer Nase thront, ist neu.
Ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit durchströmt meinen Körper, als mich Tante Susanna freundlich anlächelt. Im Gegensatz zu meinem Erzeuger erkennt sie mich direkt wieder, denn sie breitet ihre Arme aus und säuselt: „Piper, wie schön, dich zu sehen. Mit dir habe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht gerechnet." Als hätte es keine sechsjährige Funkstille zwischen uns gegeben, verwickelt sie mich in eine herzliche Umarmung.
Ohne es verhindern zu können, lösen sich dabei vereinzelte Tränen aus meinen Augenwinkeln. Es ist schön, dass mich meine Tante wortwörtlich mit offenen Armen empfängt und scheinbar nicht nachtragend ist.
Ein paar Sekunden genieße ich es noch, von Sicherheit und Liebe umhüllt zu werden, bis ich mich langsam aus der Umarmung löse. Meine Stimme zittert gefährlich, als ich von meiner Tante wissen möchte: „Ist Heather bei dir?"
Verwirrung und Misstrauen breiten sich auf Tante Susannas Gesicht aus. Ihre Stirn liegt in tiefen Falten, während sie die Hände in die Hüften stemmt. „Ich weiß nicht, was genau zwischen euch vorgefallen ist, Piper, aber Heather und Anastasia leben nun schon seit ein paar Wochen hier", antwortet sie mir. „Cornelia hat mir erzählt, dass du Heather aus eurer Wohnung geworfen hast. Ich verurteile dich nicht, aber um ehrlich zu sein hätte ich dir das nicht zugetraut. Du und Heather seid doch immer unzertrennlich gewesen, oder etwa nicht?"
Ein schmerzhafter Stich durchzuckt mein Herz. Es tut weh, dass mich selbst meine Tante für ein gefühlskaltes Monster hält.
Meine Erzeugerin hat es tatsächlich geschafft, dass die Menschen, die ich am meisten liebe, ihre kranken Lügengeschichten glauben.
Wie ich sie vom Gegenteil überzeugen soll? Ich habe keine Ahnung.
Ein großer Kloß bildet sich in meinem Hals. Mir ist bewusst, dass ich Tante Susanna auf der Stelle alles erklären sollte, doch zuerst muss ich Heather wiedersehen.
Ich kann es kaum erwarten, meine Schwester in die Arme zu nehmen und sie nie wieder loszulassen.
„Ka-Kann ich Heather bitte sehen?" Tränen lodern in meinen Augen und mein Körper zittert. „Es ist wirklich wichtig. Bitte!"
Kurz zögert meine Tante, doch dann nickt sie schließlich. Mit einer Handbewegung bedeutet sie Len und mir, ihr zu folgen.
Mit jedem Schritt, mit dem wir uns der offenstehenden Wohnzimmertür nähern, gewinnt meine Nervosität an Größe. Übelkeit wallt in mir auf und mir wird schwindelig.
Was, wenn mich Heather gar nicht sehen möchte?
Nach den vielen Lügen, die unsere Erzeugerin verbreitet hat, hasst mich meine Schwester sicherlich. Verübeln kann ich ihr das aber nicht, immerhin wurde ich zum Bösewicht dieses Märchens gemacht.
Das Erste, was ich im Wohnzimmer sehe, sind die beiden Labradorwelpen, die Len und mich schwanzwedelnd begrüßen.
Normalerweise liebe ich Hunde – vor allem Tante Susannas Chihuahua Rumpelstilzchen, mit dem ich in meiner Kindheit viel Zeit verbracht habe – doch jetzt gerade kann ich mich nicht auf die beiden Wollknäule konzentrieren. Wie Blitze zucken meine Augen durch den Raum, bis sie letztendlich an der Ledercouch hängenbleiben.
Und dort sitzt sie.
Meine Schwester.
Heather.
Ihre ozeanblauen Augen sind geweitet, als sich unsere Blicke treffen. Synchron kullern mehrere Tränen über unsere Wangen, die den Schmerz der letzten Wochen aus unseren Herzen spülen.
Ich kann nicht fassen, dass Heather wirklich hier ist. Sie lebt und sie sieht glücklich aus.
Auf ihrem Schoß hat es sich ein Schäferhund bequem gemacht, der erschrocken aufspringt, als meine Stimme die Stille zerschneidet. „Heather!", kreische ich den Namen meiner Schwester. „Dir geht es gut! Oh mein Gott! Ich hatte solche Angst um dich. Ich-" Meine Stimme bricht ab und wird von mehreren Schluchzern davongetragen.
Ich muss Heather umarmen. Jetzt sofort! Andernfalls ersticke ich an dem Feuer, das auf meiner Seele lodert.
Obwohl sich meine Beine so weich wie Wackelpudding anfühlen, schaffe ich es irgendwie, auf dem Weg zur Couch nicht hinzufallen. Ein paar Sekunden schaue ich noch in Heathers geweitete Augen, bevor ich mich neben sie fallen lasse und sie so fest an mich drücke, wie es mir möglich ist.
Erleichterung, Glück, Freude, Sehnsucht, Angst und Zuversicht explodieren wie eine Bombe in meinem Herzen. Ich lasse meinen Tränen freien Lauf und vergrabe mein Gesicht in Heathers Halsbeuge, um ihren lieblichen Sonnenblumenduft einzuatmen.
Es fühlt sich verdammt surreal an, meine Schwester endlich wieder in den Armen zu halten. Einerseits weiß ich, dass sich ab heute niemand mehr zwischen uns drängen kann, aber andererseits habe ich Angst, dass es sich gerade bloß um einen sehr realistischen Traum handeln könnte.
Ein weiteres Mal würde ich es nicht verkraften, meine geliebte Schwester zu verlieren.
„Es tut mir so leid, Heather", schluchze ich leise. „Ich würde dich niemals von zu Hause rauswerfen. Ich liebe dich! Über alles!"
Im Einklang mit meinen Worten muss auch Heather wimmern. Wie eine Ertrinkende, die nach Halt sucht, klammert sie sich an mir fest.
„Du hast mich alleingelassen, Piper", wispert sie mit gebrechlicher Stimme.
Sofort schüttele ich panisch den Kopf. Heather darf die dunklen Gedanken in ihrem Kopf nicht zur Realität werden lassen, denn sonst macht sich gleich ihre Beeinträchtigung bemerkbar und das möchte ich nicht.
„Nein, das stimmt nicht! Unsere Mutter hat dich belogen, Heather. Sie wollte uns voneinander trennen und hat dir deshalb erzählt, dass ich Abstand von dir bräuchte", versuche ich sie von der Wahrheit zu überzeugen. „Sie ist ein Monster! Ich verspreche dir, dass sie sich nie wieder in unser Leben einmischen wird, okay?!"
Zögerlich nickt Heather, sodass ich langsam von ihr ablasse. Vorsichtig lehne ich meine Stirn gegen ihre und wische ihr dann die Tränen von den Wangen.
Ich kann spüren, wie sich der Schmerz von unseren Herzen löst und durch tiefe Verbundenheit ersetzt wird.
Heather glaubt mir. Das ist das Einzige, was gerade zählt.
Mehrere Minuten, in denen Heather und ich unsere Wiedervereinigung genießen, ziehen an uns vorbei. Erst als ein überraschtes Keuchen von den Wänden hallt, lösen wir uns voneinander.
Es ist Anastasia, die diesen Laut von sich gegeben hat. Mehrere Fragezeichen schweben über ihrem Kopf und spiegeln sich in Form von Misstrauen in ihren dunklen Augen wider.
„Was ist denn hier los?", möchte sie mit emotionsloser Stimme von Tante Susanna wissen, welche daraufhin bloß ahnungslos mit den Schultern zuckt.
Es wird allerhöchste Zeit, sowohl meine Tante als auch die Pflegerin meiner Schwester über die Wahrheit aufzuklären.
Len scheint meine Gedanken zu teilen, denn nur einen Atemzug später schlägt er vor: „Wie wäre es, wenn ihr euch ganz in Ruhe an den Küchentisch setzt, damit Piper euch erklären kann, was in den letzten Wochen vorgefallen ist? Heather und ich kümmern uns so lange um die Hunde."
Im Einklang mit Lens letztem Wort springt meine Schwester enthusiastisch von der Couch. Mit schnellen Schritten eilt sie zu dem Shadow, nur um ihn dann begleitet von einem verschmitzten Grinsen zu fragen: „Bist du Pipers Freund?"
Unwillkürlich nehmen Lens Wangen eine dunkelrote Farbe an. Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf, bevor er diplomatisch antwortet: „Wir sind nur befreundet."
‚Autsch!' Seine Worte hinterlassen tiefe Risse auf der Oberfläche meines Herzens.
Len soll nicht nur ein Freund sein. Er soll mein Freund sein.
Am liebsten würde ich ihm genau das sagen, allerdings lenkt Anastasia meine Aufmerksamkeit wieder auf sich, als sie mit verschränkten Armen sagt: „Da bin ich aber mal gespannt, was Piper zu erzählen hat. Hoffentlich hast du dir eine gute Entschuldigung zurechtgelegt."
Dass Anastasia sauer auf mich ist, ist nicht zu übersehen. Genauso wie Tante Susanna denkt sie noch immer, dass ich Heather mit Absicht von mir gestoßen hätte.
Noch länger kann ich nicht warten. Dieses Missverständnis muss unter der Wahrheit begraben werden.
Mit rasendem Herzen und schlotternden Knien folge ich Anastasia und Tante Susanna in die Küche. Len und Heather bleiben mit den drei Hunden im Wohnzimmer zurück.
Ich bin Len unheimlich dankbar, dass er sich um meine Schwester kümmert. Auch wenn ich es natürlich nicht erzwingen oder voraussetzen kann, fände ich es schön, wenn Len und Heather gut miteinander auskommen würden.
Die beiden sind schließlich die einzigen Menschen, die mir wirklich wichtig sind.
„Also dann ..." Anastasia funkelt mich herausfordernd aus ihren dunklen Augen an. „Schieß los, Piper!"
Das lasse ich mir nicht zweimal sagen.
Ich erzähle Anastasia und Tante Susanna die ganze Geschichte. Von Anfang an. Ohne ein Detail auszulassen.
Beide hören mir aufmerksam zu und halten sich schockiert die Hand vor den Mund, als ich das Gespräch mit meinen Erzeugern zusammenfasse. Ihnen ist deutlich anzusehen, dass sie nicht mit dieser Wendung gerechnet haben.
„Oh Gott, es tut mir so leid, Piper!", entschuldigt sich Anastasia bei mir, nachdem ich meine Erzählung beendet habe. „Ich konnte mir von Anfang an nicht vorstellen, dass du Heather einfach so verstoßen würdest. Ich hätte dich anrufen sollen, statt die Marionette deiner Mutter zu spielen. Ich bin so dämlich. Bitte verzeih mir!"
Tränen der Schuld kullern über Anastasias Wangen.
„Es ist alles okay", versuche ich sie mit einem Lächeln zu beschwichtigen. „Ich bin einfach nur froh, dass es Heather und dir gutgeht. Der Rest ist nicht mehr wichtig."
Nun mischt sich auch Tante Susanna in unser Gespräch ein. „Das hätte ich Cornelia und Georg niemals zugetraut!", murmelt sie entsetzt. „Ich hätte meiner Schwester nicht blind aus der Hand fressen dürfen. Sie wollte schon immer, dass du Heather fallen lässt, um dein eigenes Leben zu leben. Ich kann nicht glauben, wie naiv ich war."
„Warum habt ihr nicht die Polizei oder wenigstens mich angerufen, wenn euch die Rauswurf-Nummer sowieso nicht ganz koscher vorkam?"
Anastasia lacht emotionslos. „Dazu gab es keinen Grund, Piper. Du warst ja schließlich diejenige, die sich von ihrer Schwester abgewandt hat", erklärt sie mir. „Und die Polizei? Was hätte ich ihnen sagen sollen? Dass du deine psychisch erkrankte Schwester von dir gestoßen hast? Es war die einfachste Lösung, bei Susanna einzuziehen und dich aus unserem Leben zu löschen."
Ich nicke, denn ich verstehe Anastasias Handeln. Während meine Erzeugerin den Heiligenschein aufhatte, war ich der Teufel höchstpersönlich.
Ein paar Minuten sprechen wir noch über meine grausamen Erzeuger, bis Tante Susanna in die Hände klatscht und sagt: „Ich mache jetzt Spinatlasagne. Danach können wir dann alle zusammen eine Runde Mensch ärgere dich nicht spielen. Was haltet ihr davon?"
Direkt stimmen Anastasia und ich ihrem Vorschlag zu. Es wird uns guttun, Zeit miteinander zu verbringen. Vor allem Heather und ich brauchen etwas Zweisamkeit, damit sich unser altes Vertrauen wieder aufbauen kann.
„Du und dein Begleiter könnt heute im Gästezimmer übernachten", fügt Tante Susanna nach einigen Sekunden hinzu. Kurz kichert sie, ehe sie mit verschwörerischer Stimme säuselt: „Es sei denn, es ist euch unangenehm, als Freunde ein Bett miteinander zu teilen ..."
Ohne es verhindern zu können, erhitzen sich meine Wangen. Es wird Zeit, mit Len über unseren Kuss zu sprechen, denn ich möchte ihn nicht länger als einen Freund bezeichnen müssen.
„Danke, Susi", nuschele ich peinlich berührt. „Ich schaue jetzt mal lieber, was Heather und Len gerade machen."
Bevor Anastasia oder meine Tante noch einen weiteren Kommentar von sich geben können, husche ich aus der Küche und komme mit glühendem Gesicht im Wohnzimmer zum Stehen.
Die drei Hunde liegen zusammengekuschelt auf der Couch. Von Heather und Len fehlt jedoch jede Spur.
Für einen Moment machen sich Angst und Panik in mir breit, bis ich Heathers und Lens fröhliche Stimmen aus dem Flur höre. Ohne zu zögern eile ich zu ihnen und beobachte sie dabei, wie sie sich Jacken und Schuhe anziehen.
„Was macht ihr? Gassi gehen?", erkundige ich mich neugierig bei den beiden.
Kaum sind meine Worte laut ausgesprochen, kommt Heather mit leuchtenden Augen zu mir gelaufen und umarmt mich. In dieser Sekunde sieht sie wie eine normale junge Frau aus, die ihr Leben genießt und sich nicht von einer psychischen Beeinträchtigung in die Knie zwingen lässt.
Es ist schön, dass sie so losgelöst wirkt.
„Dein Bald-Freund ist cool", murmelt Heather so leise, dass nur ich sie verstehen kann. „Aber nein, wir gehen nicht mit den Hunden spazieren. Len bringt mir jetzt das Skateboardfahren bei. Wünsch mir viel Glück, Piper!"
Automatisch muss ich grinsen, denn wie es scheint, ist Len schon komplett in unsere Familie integriert worden.
Glücklicher könnte ich gerade echt nicht sein. Endlich spielt mir das Schicksal keinen Streich mehr, sondern schenkt mir zwei Engel.
„Viel Glück, Heather!"
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