Auch ein Mafiaboss mag keine Konkurrenz
Hey Leute,
Endlich habe ich es geschafft!!! Hier das nächste Kapitel für euch, wo ihr wieder etwas mehr über Damian erfahren werdet und auch über Eves Familie.
Ich hoffe, dass es euch gefällt und freue mich schon über eure Meinungen dazu.
Viele Grüße
Lila Leonie
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Damians POV (am Morgen, bevor Eve aufgewacht ist)
Nach einer viel zu kurzen Nacht schrecke ich aus meinem unruhigen Schlaf und einem von unzähligen Albträumen auf. Da die Bilder des letzten Traumes noch immer zu real vor meinem inneren Auge herum geistern, ist mir klar, dass an Schlaf jetzt nicht mehr zu denken ist. Deswegen quäle ich mich mühevoll aus meinem gemütlichen Bett. Nachdem ich schließlich meine Morgenroutine beendet habe, tragen meine Füße mich als erstes zum Kontrollraum.
Auch wenn ich es mir selber nicht eingestehen möchte, ist meine Neugierde einfach zu groß. Ich kann es nicht erwarten, herauszufinden, ob meine Männer bereits neue Informationen über Eve in Erfahrung bringen konnten. Nachdem ich sie gestern schlafend in mein Anwesen gebracht und in einem der zahlreichen Gästezimmer auf das Bett gelegt und gewissenhaft zu gedeckt hatte, hingen meine Gedanken noch lange bei ihr und haben mich vom Einschlafen abgehalten.
Darum habe ich meine Leute auch damit beauftragt, Nachforschungen über sie anzustellen, weil ich einfach so viel wie möglich über sie wissen möchte. Und jeder der mich kennt, weiß, dass ich die Ergebnisse schnellst möglichst erwarte. Zwei Gänge und eine Treppe später, stehe ich bereits inmitten des Raumes, von dem aus mein komplettes Anwesen und alle anderen, sich in meinem Besitz befindlichen, Grundstücke der gesamten Stadt überwacht werden.
Bevor ich mich an die hier arbeitenden Mitarbeiter wende, fällt mein Blick wie üblich auf die Bildschirme, um mich selber davon zu überzeugen, dass nichts Außergewöhnliches vor sich geht. Als meine Augen dabei schließlich zu den Kameras in diesem Gebäude gleiten, bleibe ich sofort wie erstarrt stehen und balle meine Hand zur Faust. Das kann doch nicht wahr sein! Wütend schnaube ich, während mein Augenmerk weiter auf den Monitor gerichtet ist.
Der Umschwung meines Empfindens entgeht den Angestellten nicht.
„Ist alles in Ordnung, Sir?", werde ich bereits angesprochen.
„Warum wurde die Kamera im Gästezimmer nicht deaktiviert?", knurre ich ihn an und wende meinen funkelnden Blick zu ihm. Eingeschüchtert schaut er kurz auf das Bild, bevor er mir antwortet.
„Das kann ich Ihnen leider nicht beantworten. Meine Schicht hat erst vor fünfzehn Minuten begonnen."
„Ok, und wer war vor dir hier?", will ich immer noch ungehalten wissen.
„Hunter", erhalte ich prompt eine Antwort.
„Na gut, ich möchte, dass er umgehend in die Lagerhalle in der Eaststreet gebracht wird.", bemühe ich mir meine Aggression für später aufzubewahren, denn bei dem Gedanken daran, dass er diese tolle Frau die ganze Nacht über beobachten konnte, muss ich mich extrem zusammenreißen, um nicht alles kurz und klein zu schlagen.
„Ich werde es sofort veranlassen, Mister Dark.", tritt Ray zu mir, der hier die Leitung innehat, bevor er durch ein Kopfnicken dafür sorgt, dass ein anderer Mitarbeiter zum Telefon greift und meine Anweisung weiter leitet. Währenddessen hält mir Ray eine Akte unter die Nase, weswegen ich mich schließlich von der umwerfenden schlafenden Schönheit auf dem Monitor abwende und ihm meine Aufmerksamkeit schenke.
„Hier sind die Unterlagen über Miss Parker, so wie sie es gewünscht haben, Mister Dark." Durch diese Information verpufft meine Wut zu mindestens zu einem großen Teil. Sofort greife ich nach dem Ordner und schlage ihn ungeduldig auf. Die allgemeinen Personenangaben interessieren mich weniger, deswegen überfliege ich sie nur. Schließlich kenne ich ihren Namen bereits. Und der hier angegebene Wohnort ist auch nicht mehr aktuell, denn jetzt wohnt sie bei mir.
Bei diesen Überlegungen schießt mir augenblicklich ein Gedanke durch den Kopf. Sie soll sich hier wohl fühlen, deswegen sollte sie nicht in diesem unpersönlichen Gästezimmer bleiben. Ich werde einen eigenen Raum für sie einrichten lassen. Außerdem sollte ich heute mit ihr zu ihrem alten Heim fahren, damit sie ihre persönlichen Sachen holen kann. Schließlich habe ich keine Ahnung davon, was eine Frau alles benötigt, vor allem wenn ich nur an diese ganze Kosmetik denke.
Kurz schaue ich wieder auf den Bildschirm vor mir. Diese Frau hat eigentlich überhaupt keine Kosmetik nötig. Sie ist von Natur aus wunderschön. Mühevoll reiße ich mich wieder von ihrem Anblick ab, um mich den Angaben vor mir weiter zu widmen. Gewicht und Größe. Ok, das sind völlig unnötige Angaben. Ich weiß auch bereits ohne diese Daten, dass sie einen top Körper hat.
Dafür wird es beim nächsten Punkt äußert interessant: Familienangaben. Allerdings hätte ich nicht mit dem gerechnet, was ich hier lesen muss. Ihr Vater ist bereits vor über 10 Jahren verstorben und der Aufenthaltsort ihrer Mutter ist unbekannt. Ansonsten scheint sie keine weiteren lebenden Verwandten zu haben. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was für eine tragische Geschichte hinter diesen nüchternen Fakten steckt.
Vielleicht haben wir ja doch mehr Gemeinsamkeiten, als es auf den ersten Blick den Anschein haben mag. Doch meine erschütternde Vergangenheit ist nun wirklich kein gutes Thema für einen Gesprächseinstieg. Auf der Suche nach weiteren Dingen, die uns miteinander verbinden könnten, lese ich weiter. Leider helfen mir die nächsten Infos aber kein Stück weiter, denn es handelt sich dabei lediglich um die Angaben, von wann bis wann sie den Kindergarten und die Schule besucht hat.
Anschließend folgt eine Aufstellung ihrer Arbeitsstellen. Dadurch erfahre ich allerdings auch nur so viel, dass sie jetzt zurzeit in einem Fitnessstudio in der Stadt als Büroangestellte arbeitet. Dabei hatte ich mir erhofft, aus dieser Zusammenstellung viel mehr über sie zu erfahren. Aber in dieser Akte steht rein gar nichts über ihre Hobbys, Lieblingsfarbe oder -essen, oder sonstige Dinge, die mir nützlich wären, um ihr eine Freude zu bereiten oder ihr näher zu kommen.
Und meine Erfahrungen, solche Daten auf dem normalen Weg herauszufinden, lassen sehr zu wünschen übrig. Immerhin ist mein letztes richtiges Date schon einige Jahre her und bei den Frauen, mit denen ich mir sonst meine Zeit vertreibe, sind mir ihre Interessen völlig egal. Bei diesen Treffen geht es ausschließlich darum, mich von meinen sonst teils rechten trüben Gedanken abzulenken und wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
„Ist das alles?", frage ich trotzdem noch mal bei Ray nach und halte das DIN A4-Blatt nach oben.
„Ja, Mister Dark, wir konnten sonst keinerlei weiteren Informationen ausfindig machen. Sie ist weder polizeilich auffällig gewesen noch in irgendwelchen sozialen Medien angemeldet." Ok, dass sie bei der Polizei nicht strafrechtlich bekannt ist, war mir schon von vorne herein klar gewesen. Das würde auch gar nicht zu ihr passen.
Allerdings verwundert es mich wirklich, dass sie in keinem sozialen Netzwerk angemeldet ist. Dabei ist das heutzutage doch so gut wie jeder. Na ja, vielleicht jeder außer ich. Aber dafür habe ich auch meine Gründe. Schließlich passt ein Facebook Account nicht zu dem Ruf, den ich mir als Mafiaboss aufgebaut habe. Zu gerne wüsste ich, was wohl Eves Gründe sind. Allerdings kann ich nicht weiter darüber nachdenken, da mich Rays Stimme aus meinen Überlegungen reißt.
„Haben Sie auch den Absatz auf der Rückseite gesehen, Mister Dark?", mit diesen Worten deutet er auf den Zettel, den ich immer noch in meiner Hand halte und jetzt umdrehe. Tatsache, da wäre mir doch wirklich beinahe etwas entgangen. Nachdem ich allerdings diese Zeilen gelesen habe, wünsche ich mir, es nicht gemacht zu haben, denn das was hier steht gefällt mir ganz und gar nicht. Warum hat sie bis vor ein paar Wochen noch mit einem Luke Stone zusammen gewohnt?
Wer ist dieser Luke? Doch nicht etwa ihr Exfreund? Oder sind sie womöglich immer noch zusammen? Aber warum sollte sie dann alleine hier hergezogen sein? So weit weg von ihrem vorherigen gemeinsamen Wohnort? Ihr Beruf wird ja bestimmt nicht der Grund dafür gewesen sein. Schließlich findet man einen Job als Büroangestellte überall, dafür würde wahrscheinlich niemand eine Fernbeziehung in Kauf nehmen. Also dürften sie sich getrennt haben.
Das würde auch erklären, warum sie so weit weggezogen ist. Sie möchte offensichtlich nichts mehr mit ihm zu tun haben und deswegen so viele Kilometer zwischen ihnen haben, wie nur möglich. Aber wenn das wirklich stimmen sollte, werde ich diesem Kerl definitiv einen Besuch abstatten müssen. Allerdings benötige ich als allererstes alle Informationen über ihn und vor allem will ich unbedingt wissen, in welchem Verhältnis er zu Eve steht oder stand.
Aggressiv fordere ich Ray auf, mir schnellstmöglich alle verfügbaren Daten über diesen Luke Stone zu liefern. Warum mich alleine durch dieses Wissen solch eine Wut ergriffen hat, kann ich mir selber nicht erklären. Ich bin zwar sonst auch ein sehr impulsiver Mensch, der schnell die Beherrschung verliert, aber nur wenn es einen vernünftigen Grund dazu gibt. Doch jetzt? Warum stört es mich so extrem, dass Eve vielleicht etwas mit diesem Luke hatte?
Was hat diese Frau nur an sich? Mein Blick wandert wieder zu dem Bildschirm. Gedankenverloren betrachte ich sie einen Moment. Ihre braunen Haare liegen leicht zerzaust auf dem Kissen verteilt. Außerdem scheint ihr die Sonne inzwischen direkt ins Gesicht, wodurch ich die Konturen ihrer perfekt geformten rosafarbenen Lippen deutlich erkennen kann. Gerade als ich mich von dem Monitor losreißen will, kommt Bewegung ins Spiel.
Eve kneift die Augen zusammen, offensichtlich von der Sonne geblendet. Doch sie steht nicht auf, sondern dreht sich einfach auf die andere Seite. Allerdings bleibt sie nicht lange so liegen, sondern im nächsten Moment rappelt sie sich schlaftrunken auf und trottet zum Fenster, um die Vorhänge zu schließen. Dabei übersieht sie aber auf ihrem Rückweg einen Stuhl, der nach dem schmerzhaften Zusammenstoß von ihr einfach in die nächste Ecke geschoben wird.
Sie zu beobachten, ist wirklich äußert amüsant, vor Allem weil sie sich danach einfach wieder ins Bett legt, als wenn nichts gewesen wäre. Ich hätte mit einer komplett anderen Reaktion gerechnet. Immerhin ist sie gerade in einem völlig fremden Zimmer aufgewacht. Andererseits wundert mich bei dieser Frau gar nichts mehr. Bereits gestern war mir klar, dass sie etwas Besonderes ist, schon alleine ihre Art mit mir umzugehen.
Und genau dieses Gefühl spüre ich auch jetzt wieder, wenn ich sie betrachte. Zu meiner großen Belustigung werde ich schließlich nicht enttäuscht, denn nur ein paar Sekunden später erfolgt die von mir erwartete Reaktion auf ihren Aufenthaltsort. Nun sitzt sie aufrecht im Bett und schaut sich verwirrt und neugierig um. Als sie kurze Zeit später noch einen leicht panischen Blick unter die Bettdecke wirft, ist meine Selbstbeherrschung dahin und ich breche in ein herzhaftes Lachen aus.
Ok, ich denke es ist an der Zeit, meinem Dornröschen einen Besuch abzustatten. Bevor ich den Raum verlasse, erteile ich noch eine Reihe von Anweisungen, die meine Angestellten eilig ausführen oder weiterleiten.
„Schaltet umgehend die Kamera im Gästezimmer aus. Lasst das Frühstück für mich und meinen Gast vorbereiten. Besorgt mir alle wichtigen Daten über das Fitnessstudio, in dem sie arbeitet und überprüft alle Mitarbeiter."
Ob ich sie weiterarbeiten lassen werde, muss ich zum Glück nicht sofort entscheiden. Schließlich ist heute erst Sonntag.
„Und die Innenarchitektin soll das große Schlafzimmer im ersten Stock um richten lassen und zwar so, dass es Miss Parker gefallen wird und sie es noch heute beziehen kann." Warum ich mich gerade für dieses Zimmer entschieden habe, ist ganz einfach zu erklären. Es liegt genau neben meinem Schlafzimmer.
Außerdem hat es ein eigenes Bad und einen großen Balkon mit einer tollen Aussicht auf den Garten. Das wird ihr bestimmt gefallen. Zufrieden verlasse ich den Überwachungsraum und schlage den Weg zu meiner Schlafmütze ein. Bei der Erinnerung daran, wie sie gerade durch den Raum gestolpert ist, legt sich wieder das amüsierte Lächeln auf meine Lippen, was auch noch anhält, als ich bereits vor ihrer Tür angekommen bin.
Unbekannt POV
In einer rasanten Geschwindigkeit rase ich durch die Straßen. Dabei liegt ein selbstgefälliges Grinsen auf meinen Lippen. Endlich gibt es die perfekte Gelegenheit. Auf diese Möglichkeit haben wir schon viel zu lange gewartet. Doch wenn wir jetzt die nötige Geduld aufbringen und uns keinen Fehler erlauben, müsste der Plan eigentlich funktionieren. Dazu werde ich aber ein Auge auf meinen Onkel werfen müssen.
Schließlich hatte er damals bei Lucy viel zu übereilt gehandelt und dadurch alles zerstört, was wir bis dahin erreicht hatten. Das werde ich dieses Mal definitiv nicht zu lassen, vor allem nachdem ich bereits so viel Zeit und Kraft in diese ganze Sache investiert habe. Und wenn unser gemeinsamer Plan dann über die Bühne gelaufen ist, fängt Teil zwei meines Planes an, mein eigener Plan, durch den ich endlich das bekommen werde, was mir zusteht.
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So ihr Lieben, wie gefällt es euch? Was denkt ihr, hat Damian mit seiner Vermutung Recht? Ist Luke wirklich Eves Exfreund? Oder habt ihr eine andere Idee?
Und hat irgendjemand schon einen Verdacht, wer denn hinter dem Unbekannten stecken könnte?
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