5. Keine Rettung
Oh mein Gott, wie süß. Es ist eine kleine Katze. Sie hat überall Blut am Fell, scheint aber unverletzt zu sein. "Eine Katze?", höre ich Annie hinter mir und schaue über meine Schulter direkt in ihre blauen Augen. Die Katze geht zu ihr und schmiegt sich an ihre Beine. "Sie mag dich wohl.", meine ich und Annie kniet sich runter, um sie zu streicheln. "Das Blut ist frisch.", sagt sie und schon kommt ein Zombie durch die Tür und stürzt sich auf Annie. Die Katze Läuft weg und Annie fällt nach hinten. Ohne zu zögern packe ich den Zombie von hinten und ziehe ihn von Annie runter. Diese greift sofort nach dem Baseballschläger und schlägt auf seinen Kopf, immer und immer wieder. Das Blut spritzt nur so durch den ganzen Raum. Schließlich wirft sie dann Schläger gegen den die Wand und ich lasse den Zombie los. Ich schaue zu Annie hoch. Sie ist voll mit Blut und zittert. "Annie?", frage ich vorsichtig. "Ich... Hab nur kurz nicht... Aufgepasst... Nur einmal...", flüstert sie. Ich stehe langsam auf und gehe zu ihr. Bevor sie es merkt, hab ich sie schon im Arm. Wie automatisch legt sie ihre Arme um mich und beruhigt sich langsam.
Während mein Herz gerade am ausrasten ist, versuche ich ruhig zu bleiben. "Danke.", sage ich einfach so und Annie schaut mich verwirrt an. "Wofür?", fragt sie mich. "Das ich dich retten durfte. Du hast mich auch schon zweimal gerettet.", meine ich nur und sie muss kichern. Oh Gott, klingt das schön. "Du willst mich also retten.", meint sie nur und schaut mir in die Augen. Ich nicke nur und werde leicht rot. "Schauen wir uns den Rest des Hauses an.", schlägt sie vor und beginnt, das Haus zu durchsuchen. Ich untersuche derweilen erstmal die Leiche des Zombies. Leider hat er nichts brauchbares dabei, dennoch ist es ganz interessant. Der Zombie weist keine Bisse oder Kratzer auf, aber wie hat er sich dann infiziert... Oder..? Schlagartig weiten sich meine Augen, als es mir klar wird. Wenn das stimmt, gibt es keine Rettung mehr.
"Mikasa?", fragt Annie und kommt wieder rein. Noch etwas geschockt schaue ich zu ihr hoch. "Was ist den los?", fragt sie weiter. Ich bekomme kaum ein Wort raus, also mache ich es kurz. "Wir sind alle... Infiziert..", erzähle ich ihr. "Was meinst du?", fragt sie nach, aber ich sehe ihr an das sie es begriffen hat. Sie kniet sich zu mir runter in schaut sich ebenfalls den Toten an, doch findet nichts. "Der Biss tötet nur... Infiziert sind wir schon... Wofür sollen wir dann noch kämpfen?", murmel ich vor mir her. "Wir konnten doch schon vorher zu jeder Zeit drauf gehen. Wir hätten von einem Auto überfahren werden können, in der Schule durch einen Amoklauf erschossen werden, durch eine Bombe von Terroristen zerfetzt oder von einem Mörder getötet werden können. Also warum hast du früher weiter gemacht?", fragt mich Annie und ich weiß genau, das sie diese Frage auch an sich selbst gestellt hat. "Weil wir alle gelebt haben... Weil wir Zeit miteinander verbringen wollten.", antworte ich leise. "Genau. Ganz egal wie viel Zeit uns noch bleibt. Ob 2 Minuten oder 2 Jahre. Das dürfen wir nicht einfach wegwerfen.", erklärt sie und wenn ich ehrlich bin, stimmt das.
"Na los, das Haus ist jetzt sicher. Lass uns noch etwas schlafen.", meint Annie und legt sich wieder hin. Jetzt macht sie auch mal ihren Dutt auf und ihre goldenen Haare fallen auf ihre Schulter. Wirklich atemberaubend dieser Anblick. Ich erhebe mich und zieh die Leiche aus dem Zimmer und leg mich dann neben sie hin. Die Müdigkeit macht sich breit und mir fallen die Augen zu. Schlaf gut, Annie.
Als ich meine Augen öffne, ist es schon hell. Vor mir steht Annie, die gerade wieder ihren Dutt bindet. Jetzt sehe ich auch das Blut in ihrem Gesicht und an ihren Klamotten. Das erinnert mich wieder an letzte Nacht. Dabei ziehe ich sie mit meinen Blicken förmlich aus. So einen schönen Morgen hatte ich noch nie. Mein Blick geht nun wieder zu ihrem Gesicht und ich zucke innerlich kurz zusammen. Sie schaut mich mit roten Wangen und rührt sich nicht. Ich merke wie mir die Röte ins Gesicht schießt und nicht gerade wenig. Diese Situation ist uns beiden mehr als peinlich. "Guten morgen.", bringt Annie heraus und bindet ihren Dutt weiter. "Morgen..", gebe ich kleinlaut zurück und schaue sie weiter an. Mein Blick bleibt zwischen ihren Beinen kleben und meine Gedanken rasten wortwörtlich aus! Schnell schüttel ich meinen Kopf und wende meinen Blick ab. Dann stehe ich auch endlich auf und mache mich fertig. Mein Kopfkino hat allerdings nicht aufgehört.
Schnell mache ich mich fertig und gehe mit Annie runter. "Ich muss dir etwas zeigen.", meint sie und nimmt meine Hand. Sie bringt mich in die Garage, wo ein Motorrad steht. "Kannst du überhaupt fahren?", frage ich und schaue mir das Zweiradgefährt an. "Etwas. Vertraust du mir?", fragt sie und schaut mich an und ich nicke. "Dann steig auf.", meint sie nur und öffnet die Garage. Sie kommt wieder zurück und verstaut ihren Baseballschläger in der Seitentasche des Motorrads. Sie setzt sich drauf und schaut mich an. Ach ja, ich muss auch aufsteigen. Ich setzte mich hinter sie und halte mich an ihrer Hüfte fest. "Gut festhalten.", meint sie nur und ich werde knallrot, als ich meinen Arm um sie lege. Mit der freien Hand halte ich meinen Schläger fest und sie fährt los. Ich drücke mich von hinten an sie und genieße die Nähe. Meine Gedanken schweifen bei dem Anblick auf die Stadt ab und ich frage mich, wie es wohl den anderen geht. Ob sie es geschafft haben? Ich hoffe es wirklich.
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Annie: Guck mal, ein fetter Stein! *Fährt darauf zu*
Mikasa: *Krallt sich fest* Aufpassen!
Annie: *Fährt drüber und lacht* Schisser.
Mikasa: Man...
Annie: Sieh mal, ein Baum! *Fährt darauf zu*
Mikasa: *Krallt sich fest* Aufpassen!
Annie: *Fährt knapp daran vorbei und lacht* Angsthase.
Mikasa: Annie..
Annie: Hm?
Mikasa: *Greift kräftig an ihre Brust*
Annie: AHHH! Das tut weh! Hör auf!
Mikasa: Nein, das ist meine Entschädigung!
Annie: Auuuuu!
Mikasa: Sterbende Schönheit.
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