11. Gebissen

Annie

Zusammen gehen wir durch die Straßen. Mikasa geht vor mir. Armin hatte mir eine Pistole mitgegeben, auch wenn ich schon eine Waffe habe. Er hat mir gesagt, das in dieser Pistole zwei Kugeln drin wären. Zwei Personen, zwei Kugeln. Er hat wirklich jede Wahrscheinlichkeit durchdacht. Mein Blick wandert zu Mikasa's Knöchel. Sie hat es vermutlich noch nicht mal selbst bemerkt. Doch ich sehe die Bisswunde ständig an und frage mich, warum? Weshalb war ich nicht schnell genug? Es zerfrisst mich förmlich. Der Gedanke, das Mikasa zum Zombie wird. Ich will das nicht. Warum eigentlich? Weil ich sie mag? Seit ich bei ihr bin, ist mir so warm. Hör auf Annie! Ich muss diese Gedanken aus meinem Kopf verbannen. Doch die Vorstellung von Mikasa als Zombie brennt sich in meinen Verstand. Was soll ich tun? Ich will nicht, das es passiert. Ich muss es tun.

Mikasa

Schweigend laufen Annie und ich durch die Nacht. Sie geht direkt hinter mir und ich merke, das etwas nicht stimmt. Irgendwas ist hier faul, aber ich weiß nicht was. Plötzlich spüre ich die Mündung einer Pistole auf meinem Rücken und bleibe geschockt stehen. "Annie?", frage ich erschrocken und schaue über die Schulter zu ihr. Ihr läuft eine Träne runter und kann mir nicht in die Augen sehen. "Was machst du? Ist das ein Scherz?", versuche ich die Situation abzukühlen, doch es klappt nicht. "Mikasa... Hast du es noch nicht bemerkt? An deinem Knöchel... Ein Zombie hat doch da gebissen!", sagt sie mir und senkt den Kopf zu Boden. Meine Augen weiten sich geschockt und mein Blick fällt sofort auf den Biss. Ich drehe meinen Kopf wieder nach vorne. "Ich habe es gemerkt. Zumindest vermutet. Ich wollte es nicht sehen. Ich will einfach noch nicht sterben. Aber wenn du mich jetzt erschießt, Annie, ist das in Ordnung für mich. Ich will kein Zombie werden. Nur eins will ich dir noch sagen.", erkläre ich ihr und drehe mich danach zu ihr um. "Mikasa?", fragt sie traurig und ich drücke sie an mich. "Ich liebe dich, Annie.", gestehe ich ihr und kralle mich verzweifelt an sie und lasse meine Tränen fließen.

Annie steht noch etwas geschockt da, aber legt dann auch ihre Arme um mich. "Ich kann das nicht...", gibt sie schluchzend von sich und ich nehme vorsichtig die Waffe aus ihrer Hand. "Dann mach ich es selbst. Ich will dich nicht verletzen.", erkläre ich ihr ruhig, doch sie hält die Waffe krampfhaft fest. "Nein... Bleib bei mir... Ich bitte dich. Den ich liebe dich auch! Wenn du dich umbringst, komme ich nach!", droht sie regelrecht und ich kralle mich noch etwas mehr an sie. Das kann auch nur mir passieren. Ich verliebe mich und werde gebissen und sie erwidert dann auch noch meine Gefühle. Was ist das bitte für ein scheiss Pech? Ich muss jetzt sterben und sie zurück lassen? Zudem sie sich auch noch selbst umbringen würde. Das ist doch scheisse, aber das Leben war schon immer unfair zu mir.

Bevor ich mich merke was passiert, nimmt mich Annie schon auf ihre Arme und bringt mich in ein Haus. Drinen werden wird direkt wieder ernst und durchsuchen alles und es ist sicher. Annie verbarrikadiert die Tür und zieht mich dann in eines der oberen Zimmer. "Annie?", frage ich vorsichtig und sie schaut mich an. "Wenn du dich in einen Zombie verwandeln solltest... Dann bist du schon eingesperrt und kannst niemanden verletzen.", meint sie und ihr Blick geht zu Boden. "Und was ist mit dir?", frage ich berechtigt und nehme sanft ihre Hand, was einen leichten rot schimmer auf Annie's Wangen zaubert. "Ob zwei Minuten oder zwei Tage. Ich gebe das nicht auf. Das habe ich dir schon mal gesagt. Ich bleibe bei dir, bis zur letzten Sekunde. Ich will jeden Moment noch mit dir verbringen. Den auch vor der ganzen Scheisse, hätten wir schon so oft draufgehen können. Ein Autounfall. Eine Naturkatastrophe. Eine Krankheit. Egal was. Warum sollen wir jetzt schon aufgeben, nur weil wir wissen, das es nicht mehr viel Zeit ist? Nein!", meint sie und drückt etwas meine Hand. Mir sind schon wieder die Tränen gekommen. Das hat sie so schön gesagt. Ich kann nicht mehr anders und hebe ihren Kopf etwas an, damit sie mich ansieht und küsse sie und Annie erwidert auch sofort. Ich hätte nicht gedacht, das ich sie noch vor meinem Tod küsse. Wäre ich nicht gebissen worden, hätte ich vermutlich nie den Mut gefunden es ihr zu sagen. Aber was wäre besser gewesen? Zu Leben und wir beide bleiben nur Freunde, oder als Paar zu sterben? Ich glaube sogar ersteres. Den ich will nicht das sie stirbt. Sie darf nicht sterben. Ich bin egal, aber sie muss überleben und ich weiß da eine Möglichkeit, wie sie auch nach meinem Tod weiter leben wird.

Ich beende unseren Kuss und schaue ihr in ihre wundervollen blauen Augen. "Annie... Lass uns nach deinem Vater suchen. Solange halte ich noch durch, versprochen.", erkläre ich ihr und sie schaut mich an. "Und wenn nicht?", fragt sie vorsichtig und ich sehe Traurigkeit in ihren Augen. "Im Moment geht es mir noch gut, sehr gut sogar. Ich sage dir sofort wenn es mir nicht gut geht oder mir schwindelig wird oder sowas. Einverstanden?", schlage ich vor und sie schaut auf meinen Knöchel. "Vertrau mir.", meine ich mit einem gespieltem Lächeln. Mir ist alles andere als zum lächeln zu mute. Ich bin schließlich dem Tode geweiht. Ich werde sterben und das kann keiner mehr verhindern. Ich will das nicht..

Nach etwas Überzeugungskraft meinerseits gehen wir endlich weiter. Annie hat den Biss auch gereinigt und verbunden. So gehen wir nun weiter. Die Sonne ist auch schon vor einer Weile aufgegangen. Auf unserem Weg treffen wir auch ein paar Zombies, die wir erledigen, aber sonst ist alles ruhig. Wir gehen einige Umwege, da die Straßen blockiert sind, doch kommen relativ gut voran. Dann kommen wir an ein kleines Haus recht nah am Rand der Stadt und schauen es an. Die Tür ist nur angelehnt und ich bekomme ein schlechtes Gefühl. Annie ist wie angewurzelt, doch ich nehme ihre Hand und gehe mit ihr rein. Das hätte ich nicht tun sollen. Es wäre besser gewesen, wenn ich alleine reingegangen wäre. Jetzt ist es zu spät und Annie sieht es. Es tut mir so leid.

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Annie: Vater...
Mikasa: Lass uns gehen.
???: Oh hallo!
Mikasa: Wer bist den du?
???: Ich bin alleine. Mama ist ganz rot und Papa auch. Ich habe Angst alleine.
Annie: Deine Eltern sind Tod?
???: Könnt ihr meine Mamis sein?
Mikasa/Annie: Was?!
???: Mama und Mami! *Kuschelt sich an beide*
Mikasa: Das geht etwas zu schnell... Ich weiß nicht mal ob Annie mit mir zusammen ist...
Annie: Natürlich!
Mikasa: *Wird knallrot*
???: Ist Mama jetzt Tod?
Annie: Ne, nur etwas schüchtern.
Mikasa: Naja...
Annie: Reden wir nicht drüber.
Mikasa: Ja...
???: Mamis!

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