(Riren/Ereri 2019) Nichts nach Plan!
Im Maria Hospital wurden heute, an Heiligabend einige Leute eingeliefert, darunter ein junger Mann namens Eren Jäger. Mit einem recht beleidigten Gesichtsausdruck liegt er in seinem Krankenbett und starrt die Decke an, bevor die Tür des Krankenzimmers auf und ein Blonder kleiner Mann kommt herein. Mit einem zaghaften Lächeln auf den Lippen und einem kleinen Geschenk kommt er rein und schließt die Tür „Hallo Eren. Wie geht es dir? Vor allem, was ist passiert?" will er wissen und stellt das Päckchen ab, wird von seinem Kindheitsfreund jedoch nicht angesehen. Verwirrt darüber verengt er die Augen, ehe auch eine schwarzhaarige Frau hereinkommt und beide ansieht, wobei sie seufzen muss „Eren..."
„Nicht Mikasa, bitte" spricht der verletzte und setzt sich nun auf, wobei er die zwei ansieht. Schluckend sieht er auf sein Bein, welches sich in einem Gips befindet „Heute ist alles schiefgegangen, alles, was nur irgendwie schiefgehen kann! Dabei hatte es so schön begonnen und ich dachte... Agh verdammt!" zischt er und schmeißt seinen Becher vom Tisch. Langsam kommt Mikasa näher und setzt sich auf sein Bett „Beruhig dich, bitte" meint sie leise und sieht sich um „Hat Levi den Krankenwagen gerufen?"
„Nein... Er hat vor einer Stunde angerufen, dass er es nicht schafft und morgen kommt, deshalb... Na ja" wispert er und krallt sich ins Bettlaken. Armin legt seine Hand auf Erens und schluckt. Zu gern würde er ihn irgendwie aufheitern, aber wie nur? „Erzähl uns doch, was passiert ist" meint er dann einfach kleinlaut, woraufhin Eren den Kopf schüttelt „Nein, es ist total dämlich und... Mist! Ich wollte Levi einen Antrag machen!" meckert er und Mikasa weitet kurz die Augen „An Weihnachten? Eine sehr süße Idee Eren... Ist es schiefgegangen, weil er nicht kam? Hast du dich deshalb verletzt?". Der 23- jährige sieht wieder weg und verschränkt die Arme, bevor er schluckt, woraufhin stille einkehrt.
Doch irgendwann schmunzelt Eren mit Tränen in den Augen „Ihr beide wisst gar nicht, wie Levi und ich uns damals vor fünf Jahren kennengelernt haben, nicht wahr? Weil Armin nämlich sein freiwilliges Jahr im Ausland gemacht hat und Mikasa ins Internat gegangen ist, dass 400 Kilometer weit weg war" wispert er leise und Mikasa nickt leicht „Ja. Du hast damals nur geschrieben, dass du jemand kennengelernt hast und noch nicht weißt, was du lernen willst" sagt sie, woraufhin Armin nickt. Eren wischt sich die Tränen leicht weg und holt Luft „Dann wird es wohl Zeit, dass ich es euch erzähle".
(Wir hören die Geschichte nun aus Erens Sichtweise)
Es war ein recht regnerischer Dienstagmorgen und ich kann mich daran nur so gut erinnern, weil ich an dem Tag gleich drei Absagen bekomme, habe. In einer Bäckerei, in einem Kindergarten und einer Werkstatt. Sie wollten niemanden, hatten genug oder ich war nicht sympathisch. Wieso auch immer! Jedenfalls regnete es ganze Zeit, selbst bis zum Nachmittag hinein und als ich an einer überfüllten Bushaltestelle stand und auf den Fahrplan sehen wollte, geschah es. Ich stieß mit meinem Regenschirm, den ich extra gekauft hatte gegen einen kleinen Mann im Anzug. Er schüttete sich seinen Tee über und fiel beinahe zu Boden, da ich zu schnell unterwegs war und er anscheinend auch. Ein Zischen seinerseits, da sein weißes Hemd nun braune Flecken hatte. „O oh tut mir leid!", meinte ich sofort, aber weiter ließ er mich nicht zu Wort kommen „Tch Drecksbalg. Hast wohl keine Augen im Kopf"
„Ey, Sie sind mir doch entgegengelaufen" meckerte ich sofort zurück, ehe ich in seine Augen sah. Irgendwie gefielen mir schon damals seine Augen, doch ich war geblendet von meiner Wut, weshalb ich mich einfach von ihm weg stellte. Da in dem kleinen überdachten Häuschen zu viele Leute waren, wollte ich mich nicht noch dazu quetschen und hatte ja zum Glück meinen Schirm. Im Augenwinkel beobachtete ich, wie der kleine Kerl sich im Regen sauber machte, dabei das Wasser nutzte, welches vom Himmel fiel. Er tat mir leid, da er immer nasser wurde, aber nachgeben und nett sein zu dem? Niemals!
Am nächsten Tag begegneten wir uns aber erneut und ich konnte hören, wie er niest, auch noch am übernächsten Tag, wo er in seinen Taschen nach Taschentüchern grub. Vorsichtig kam ich näher zu ihm und hielt ihm eines hin, woraufhin er zu mir hinauf sah und es ohne ein Wort förmlich aus meiner Hand riss. Leicht schmunzelnd sah ich weg und hielt den Schirm über ihn. „Oi, was wird das für eine beschissene anmache?", fragte er, wobei ich zuckte „D das ist keine anmache! Ich will nur nett sein! Sie scheinen jeden Tag hier zu sein und denken nie daran sich einen blöden Schirm mitzunehmen!". Schnaubend sah er weg, aber stur wie ich bin, hielt ich dennoch den Schirm über ihn, was ihn anscheinend nicht gestört hatte. Es ging ungefähr zwei Wochen so und wir waren es irgendwie gewohnt, an derselben Stelle zu stehen. Auch wenn die Sitze frei waren, wir standen nebeneinander und es regnete wirklich immer dann, wenn wir auf den Bus warteten. Ich war nie jemand, der an Zufälle oder das Schicksal glaubte, aber es klingt alles so magisch, wenn ich es so beschreibe.
Da es jedoch mit der Zeit wärmer wurde, hörte es eines Tages auf, als wir nebeneinanderstanden, also klappte ich den Schirm zu und sah lächelnd in den Himmel, da es mich freute die Sonne zu sehen. Ich konnte spüren, wie der Mann mich ansah und erwiderte seinen Blick schmunzelnd „Na, dann brauchen Sie mich ja nicht mehr" wisperte ich sanft, woraufhin er ein einfaches Nicken von sich gab „Mein Auto ist hoffentlich bald repariert, dann muss ich hier nicht mehr herumstehen und mit diesen widerlichen Verkehrsmitteln fahren". Irgendwie fand ich es amüsant, wie er redete und so ordentlich war. Selbst im Bus hielt er die Stange mit einem Taschentuch fest, weshalb er wohl damals keine Griffbereit hatte. „Was hat Ihr Auto denn?", wollte ich wissen „Eigentlich müssten nur zwei Reifen ausgewechselt werden, aber ich komme ja nicht in die Werkstatt... Meine Versicherung hat mir gekündigt, weil ich in einem Jahr gleich drei Unfälle hatte also muss ich das irgendwann machen, wenn ich Zeit habe" erzählte er. Ich hob meine Augenbraue an „Drei Unfälle? Haben Sie geputzt beim Abbiegen?" fragte ich scherzend und es sah aus, als schmunzelte er fast „Wirst du nie erfahren Balg"
„Nun, wenn Sie aufhören mich Balg zu nennen, könnte ich das ja machen. Ich hab immer gern am Auto meines Vaters herumgeschraubt und er war Mechaniker, also kann ich sowas". Der schwarzhaarige dachte nach, ehe er nickte „Gut... Hast Du morgen Zeit?", fragte er direkt, „Ja klar...", immerhin hatte ich noch immer keinen Job gefunden, da ich auch warten musste, bis man mir zurückschreibt.
Somit bekam ich seine Adresse, zu welcher ich hin ging und ihm die Reifen auswechselte. Oft bekam der Mann, welcher sich dann endlich mal als Levi vorstellte, anrufe, welche er genervt annahm und mir nebenbei zusah. Anscheinend hatte er keine Ahnung von solch einer Arbeit, aber dafür ich. Und ich bekam auch raus, dass er ein viel beschäftigter Werbetexter ist, der wohl keine Freunde besitzt. Er bedankte sich sogar mit einem kräftigen Händedruck, der in mir ein warmes Gefühl auslöste. Vielleicht lag es daran, dass er einfach verdammt attraktiv war oder solch eine erregende Dominanz ausstrahlte. Oder beides. Zugegebenermaßen bin ich heute noch verrückt nach ihm.
Unsere Wege trennten sich somit aber, denn er hatte ja jetzt wieder seinen schwarzen Mercedes für sich und konnte damit zur Arbeit fahren. Er fehlte mir, auch wenn wir nicht viel miteinander geredet hatten, es war schön, nicht der einzige zu sein, der herumsteht.
Die kommenden Wochen ging es mir aber nicht nur deshalb schlecht, sondern auch, weil ich erneut nur Absagen bekommen habe. An einem kühlen Apriltag saß ich dann auf der Bank bei der Bushaltestelle und wartete, es war weniger los als sonst und so kuschelte ich mich leicht niedergeschlagen in meine Jacke, bevor ich ein Hupen hörte und beim Aufschauen Levi entdeckte. „Oi. Eren. Wer hat dich ausgesetzt?" fragte er sarkastisch, woraufhin ich aufstand und schmollend zu seinem Fenster ging „Niemand... Na ja irgendwie hat mich das Glück verlassen, seitdem du nicht mehr griesgrämig neben mir stehst" scherzte ich, obwohl ich davor auch schon Pech mit der Jobsuche hatte. Damals, als ich sein Auto reparierte, hatte ich ihm davon erzählt und anscheinend hatte er sich das gemerkt, denn er deutete neben sich „Spring rein ich fahr dich mal Nachhause, immerhin bin ich dir noch was schuldig". Ich ließ mir das nicht zweimal sagen und sprang sofort rein.
Im Auto angekommen und den Gurt angelegt lächelte ich ihn freundlich an, wobei er eher kühl von der Mimik her aussah, als könnte ihn nichts aus der Fassung bringen. „Hoffentlich bauen wir nicht Unfall vier" meinte ich neckend, woraufhin er mit den Schultern zuckte „Hm wer weiß, aber sei mal lieber nicht so frech. Ich hab nämlich einen Job für dich" sagte er und hatte meine vollkommene Aufmerksamkeit. „Hahh? Wo? Was?" quiekte ich etwas aufgeregt und er machte den Navi an, bat mich, meine Adresse einzugeben, was ich auch tat, damit er losfahren konnte. Immerhin wusste ich, wie beschäftigt er war. „Bei mir. Also besser gesagt als Assistent. Mein Alter war zu nichts nutze. Deshalb frage ich dich mal ganz offen, ob du Interesse daran hättest. Später kann ich dich auch als Werbetexter in die Ausbildung kicken" sagt er beim Fahren und im ersten Moment war ich tatsächlich nicht sonderlich begeistert, aber er hatte mein Interesse ungemein geweckt, allein damit, dass ich später eine Ausbildung bekommen würde! All dem stimmte ich freudig zu.
Ich genoss es auch unheimlich in den ersten Monaten dort zu arbeiten, da es nicht sonderlich schwer war und ich einige Kollegen kennenlernen konnte, mit welchen ich später vielleicht zusammen arbeiten könnte. All dem war ich Levi so unsagbar dankbar. Ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwann mal in die Werbebranche eintreten könnte, aber er Gedanke daran war toll.
Levi wurde sowas, wie ein Freund.
Ein Freund, in den ich mich anfing zu verlieben. Er war ein Freund, den ich in meinen Träumen heimlich anfing zu begehren und zu lieben. Ich konnte die Sehnsucht kaum besiegen, da mein Verlangen nach ihm zu stark war. Ich wurde trauriger, jeden Tag mehr, da ich es mir aus tiefstem Herzen wünschte, wenigstens einmal mit ihm das Glück zu sehen.
Eines Abends wurde es spät, wir saßen einfach da, machten Überstunden in einem menschenleeren Büro und auch wenn er sagte, ich solle Nachhause gehen, so versprach ich ihm bis zum Schluss ihm beizustehen. Doch mit den Stunden die vergingen, hörten wir auf uns auf die Arbeit zu konzentrieren und fingen an zu reden. „Ich wünschte mir echt manchmal, dass nach so einem stressigen Tag jemand daheim auf mich wartet. Am besten mit einer Pizza und einer Massage" sagte ich schmunzelnd, wobei Levi nickte „Es wäre allgemein mal schön nicht in ein dunkles Haus zu kommen, wo es stiller ist als hier". Der kleine und sonst so kühle Typ, der wirklich immer übermüdet war, fing an Gefühle zu zeigen, Gefühle, die ich vorher nie richtig gesehen hatte, aber wusste, dass sie in ihm existieren.
Wir waren beide in diesem Moment gefangen, waren uns in dieser Nacht näher, als in dem letzten halben Jahr, in welchem ich dort arbeitete. Beide waren wir auf der Suche nach dem Paradies und da war tief in mir ein Gefühl, dass Gefühl, dass ich aus meinen Träumen kannte. In Levis Augen konnte ich aber sehen, dass da auch etwas in ihm war, was er versuchte verzweifelt zu verbergen.
Nach dieser Nacht schien es mir, als würden seine Augen mich ab und an mal streicheln und wenn er mich berührte, dann fühlte ich tieferes verlangen in mir und bemerkte, wie verlegen ich wurde. Er lässt mich heute noch in Flammen stehen und hat den Zauber nie vergehen lassen.
Tatsächlich hatten wir auf der Arbeit, während einer Weihnachtsfeier unseren ersten Kuss unter einem Mistelzweig und irgendwie hatte ich ganze Zeit schon die Hoffnung gehabt, seine Lippen auf meinen zu spüren. Ich hatte es kaum mehr ausgehalten und hatte schon geglaubt, dass ich ihn aus meinen Träumen reißen müsste, da von ihm so selten etwas kam, aber im Kuss konnte ich es deutlich spüren.
Er kam dann eines Tages zu mir, als ich Kaffee machte im neuen Jahr und sagte eiskalt: „Eren. Du bist gefeuert". Vor lauter Schock fiel mir der Würfelzucker aus der Hand und ich starrte ihn entgeistert an. Meine Gedanken starben ab. Unsere Wolke sieben war und ich musste mich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dass ich mich wohl kaputt geliebt hatte. Ja, ich kann von Liebe sprechen. Ich war verliebt in meinen verdammten Chef, doch Levi kam näher auf mich zu, kniete sich vor mir hin und hob den Zucker auf „Beruhig dich. Du beginnst ab Juni deine Ausbildung und ich feuere ich nur so früh, weil ich dich ausführen werde und du wirst gefälligst ja sagen" meinte er direkt, woraufhin ich die Augenbrauen zusammenzog „Ähm, was?". Irgendwie verstand ich es nicht richtig, also packte er mein Kinn einfach, um mich auf Augenhöhe zu ziehen „Ich werde dich ausführen Eren und du wirst verdammt nochmal mitkommen und mein Date sein. Ich sage dir, wie das Ablaufen wird mit uns. Wir Verabreden uns, ich lade dich viermal zum Essen ein und dann werden wir es treiben, aber eines sag ich dir... Du wirst die Frage aller Fragen stellen müssen, denn ich tu das sicherlich nicht". Zuckend sah ich in seine Augen, wobei ich verwirrt versuchte seinen Worten zu folgen. Die Frage aller Fragen? Ob wir ein Paar sein wollen, das meinte er damit.
Ich konnte gar nicht kapieren, dass gerade mir das passiert! Da war dieser wundervolle Mann, der mich anscheinend liebte! Genauso, wie ich ihn begehrte! Glücklicher konnte ich gar nicht sein! Wirklich nicht! Wie Levi es aber vorausgesagt hatte, geschah es nicht so ganz, denn schon nachdem zweiten Essen fielen wir übereinander her und hatten wirklich verdammt guten Sex. Zwar arbeiteten wir nicht mehr zusammen, aber als wir es wieder taten, diesmal als richtige Kollegen, war auch das ein oder andere mal ein Büro Quickie angesagt.
Ich hatte ihn euch ja dann vorgestellt, als ihr wieder da wart. Während Mikasa wenig begeistert war, war Armin glücklich über mein Glück, genauso wie ich!
Levi ist auch heute noch für mich, wie ein Herztattoo, ein Zeichen für die Ewigkeit!
Ich hatte vor einigen Monaten mich wieder an all das erinnert und das Levi ein Typ war, der ungern wichtige Fragen stellt. Wenn es um Sex, dass einfache „Ich liebe dich" oder die Bestimmung der Inneneinrichtung unserer gemeinsamen Wohnung, war er direkt, aber sowas konnte er irgendwie nicht. Deshalb hatte ich mir fest vorgenommen, dass ich ihm den Antrag mache! An Weihnachten! So, wie unser Kuss damals!
Leider ist es nun so gewesen, dass Levi öfters mal ins Ausland fliegen musste wegen der Arbeit und im Ausland Kunden hatte, denen er etwas vorzeigen musste. Schon am 7ten November musste er los und küsste mich liebevoll an der Haustür „Gieß meine scheiß Pflanzen. Ich will nicht wiederkommen und eine ist qualvoll eingegangen, weil du sie ertränkt hast" meinte er nachdem Kuss, wobei ich ihm sachte gegen die Brust schlug „Mach nicht den schönen Abschied kaputt Idiot". Zuckend verdrehte er die Augen und streichelte nochmal meine Wange „Ich komme genau am 24ten zurück und es wäre schön, wenn etwas zu Essen da wäre. Du weißt, dass ich ungern auf Reisen viel esse, da es auch beschissen schmeckt" murmelte er noch, ehe ich ihn nochmal umarmte, denn nach einer Weile fehlt einem die meckernde Stimme tatsächlich „Ich werde dein Lieblingsessen machen" versprach ich noch.
Mit meinem Plan vom Märchenantrag, ging ich heute Morgen also los, um unsere Wohnung zu schmücken. Ganz genau 60 Rosenblätter sollten den Flur schmücken, bis zum Wohnzimmer, wo ich den Esstisch deckte und Kerzen in einem Herz zusammenstellte. Mich stopfte ich extra in ein enges Hemd, dass Levi an mir liebte, ich aber wie die Pest hasse, da ich finde, dass ich damit aussehe wie ein verdammter Schuljunge. Über dem Tisch hängte ich Lametta, schmückte den Weihnachtsbaum und tischte das Essen auf. Ich hatte extra einen hübschen Ring mit drei graublauen Steinchen als Verlobungsring gekauft und überlegte, wo ich diesen verstauen konnte. Leider hatte ich die bescheuerte Idee, zu Levi zu sagen, dass alles Gute immer von oben kommt, da ich ja auch größer bin und wollte den Ring über dem Esstisch, an einer Schnur im Lametta verstecken und dran ziehen, dass er dann sichtbar wird und vor Levis Nase baumelt!
Ich holte mir also eine Leiter, auf welche ich stieg, aber leider fing irgendwie mein Jackett Feuer, woraufhin ich quiekend auf den Tisch knallte, welcher unter mir zusammenbrach und zu meinem Glück stürzte noch die Leiter auf mein Fuß. Da sie auf meinem Knie landete und aus schwerem Metall war, keuchte ich ziemlich schmerzhaft. Die meisten Kerzen gingen aus, da wachs über sie lief, aber ich konnte mein Bein nicht mehr bewegen, es auch seltsamerweise nicht knicken. Mit Tränen in den Augen nahm ich mein Handy aus meiner Hosentasche und wollte einen Notruf wählen, ehe ich eine Nachricht von Levi las, die mir mehr schmerzte, als das Knie.
„Hey Babe. Tut mir leid, dir das schreiben zu müssen, aber ich erreiche dich nicht und habe auch nicht viel Zeit. Mein Flug hat geht heute nicht mehr, also werde ich es wohl leider nicht mehr schaffen, morgen auch nicht. Tut mir leid. Unser Chef meinte, dass ich dann gleich noch bei einem neuen Projekt mithelfen kann. Vielleicht bin ich zu Silvester rechtzeitig da. Ich liebe dich. Levi"
Nun fing ich wirklich an leise zu schluchzen, denn mein Plan, Weihnachten und Levis Geburtstag waren versaut. Mit einem Schlag. Ich habe schließlich den Notarzt gerufen, der mich mitgenommen hatte, wo rauskam, dass ein Stück meiner Kniescheibe abgebrochen ist und ich den Fuß im Gips sieben Wochen schonen muss. Toll. Die restlichen Wochen sind mir also auch noch versaut worden...
(Ihr lest die Geschichte nun wieder in der dritten Person)
Als Eren nach der Erzählung den Kopf senkt sehen Mikasa und Armin, wie ihn das mitnimmt, da sein Plan wirklich sehr schön war und nun dermaßen schiefging. „Ich hole dir einen Kakao... Der heitert dich doch immer auf" wispert Mikasa sanft und steht auf, ehe Armin Eren nun liebevoll umarmt, was dieser schniefend erwidert. Gerade als die schwarzhaarige raus will, knallt sie die Tür aus Versehen gegen jemand und zuckt „Oh entschuldigen Sie vielma-... Levi?" blinzelt sie und sofort weitet Eren die Augen, als er das hört und sieht hin. Tatsächlich steht er da, sein Freund.
„Levi" quetscht Eren schniefend raus, wobei Levi sofort zu seinem Bett kommt und ihn musternd ansieht. Sofort umarmt Eren ihn stürmisch, was der kleinere natürlich erwidert, nachdem er ein etwas größeres Paket abgestellt hat. Schmunzelnd sieht Armin zu und steht auf „Komm Mikasa, wir holen Kakao und Tee" haucht er, da er den beiden Privatsphäre lassen will. „D du bist ja doch wahr!", schluchzt er erleichtert, woraufhin Levi nickt „Natürlich, als ob ich dich Weihnachten allein lasse" seufzt er, ehe Eren sich löst und ihn ansieht „Aber... Du hast geschrieben, dass du vielleicht irgendwann Silvester kommst". Nickend setzt der ältere sich „Eigentlich wollte ich dich überraschen, aber ich habe Zuhause ein Chaos vorgefunden und gewusst, dass was passiert sein muss", meint der kühl und Eren schmunzelt verschmitzt „Ija, dass..." und plötzlich hält Levi den Ring hoch, den Eren ihm eigentlich geben wollte und den er so nicht sehen sollte! „Der lag auf dem Boden. Na ja, halb unter dem zusammengebrochenen Tisch" erklärt Levi und Eren entreißt ihm diesen „D du hast nichts gesehen!"
„Zu spät Eren. Wolltest du mir etwa einen Antrag machen?" fragt er direkt und klingt irgendwie tatsächlich böse. Unsicher versucht Eren seinem Blick auszuweichen, was nicht sonderbar gut klappt, aber er kann plötzlich sehen, wie Levi lächelt „Man... Levi... Entscheide dich mal ob du mich schlagen oder lächeln willst" wispert er und der dunkelhaarige beugt sich nun zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben. Beim Lösen wispert er an seine Lippen „Tatsächlich wollte ich dir auch einen Antrag machen. Ich bin schon seit gestern wieder zurück, um alles nötige dafür zu besorgen". Erens Saphir Augen weiten sich sofort „W was?" fragt er ungläubig, woraufhin Levi das Paket hochhebt und es Eren auf den Schoß stellt „Öffne es". Langsam zieht Eren die Schleife weg, die alles zusammenhält und macht das Papier weg, wobei er jetzt erst die Luftlöcher sieht. Als er rein sieht schießen ihm erneut die Tränen in den Augen, denn ein kleiner Welpe mit großen Augen sieht den braunhaarigen an und wedelt sachte mit seinem Stummelschwanz. Sachte hebt er ihn raus und sieht nun an dem Halsband einen Verlobungsring baumeln „A aber... Aber du wolltest doch keine Tiere... u und... Du wolltest doch nie... Du... aahhh!" quiekt Eren und umarmt den kleinen Hund, welcher Eren ableckt. Levi entfernt den Ring und nimmt Erens freie Hand, um ihm den Ring anzustecken und Eren den anderen in die Hand zu legen „Tja. Menschen ändern sich und in dem Sinne habe ich mich geändert. Eines wird sich aber nie ändern, meine Liebe zu dir Eren. Du bist damals in mein Leben geknallt. Ich hab mein Leben gelebt, zu selten gelacht, du hast meine verdammte Welt auf den Kopf gestellt und auch wenn unsere Anträge nicht ganz nach Plan verlaufen sind, so haben wir dennoch unsere Ziele erreicht und nun steck ihn mir an" befielt er und hält ihm die Hand hin. Eren schnieft kurz, hält den Hund, der so groß wie eine Hand ist am Bauch und Hintern fest, wobei dieser den Kopf auf seiner Schulter hat und steckt Levi sanft den Ring an, ehe er seine Hand nimmt und diese küsst.
Kurz sieht Levi aus dem Fenster, als Eren den Hund streichelt, bevor er ihn nun hochhebt im Brautstile „Hey, über die Schwelle wollte ich dich aber tragen" meint er tadelnd zu seinem Verlobten, welcher die Augenbraue anhebt „Na dann viel Spaß beim Bruchheben". Eren muss lachen und legt einen Arm um seinen Nacken, bevor Levi nun aus dem Zimmer geht „Entführst du mich?" wispert der jüngere und Levi nickt „Ja... Weißt du, alles ist schiefgegangen, jeder scheiß, aber schau dir das an". Vor dem Krankenhaus angekommen kann Eren sehen, wie es regnet, was ihn zum Kopfschütteln bringt „Natürlich~ Daran hat wohl niemand von uns gedacht und trotzdem ist er da!" sagt er amüsiert und sieht Levi an, welcher Eren einen verliebten Blick zuwirft und auch schon geküsst wird. „Ich bin so schwindelig vor Glück Levi... es ist so ein Wahnsinns-Gefühl bei dir zu sein... Ich möchte jeden noch so kleinen Moment mit dir teilen... Wenn dein Mund mich berührt, das ist pure Magie" flüstert er und streichelt seinen Nacken „Ich hab dich in meinem Leben viel zu lang vermisst Balg... Ich lasse dich so schnell nicht mehr los, egal wie oft dich die Welt fallen lässt" haucht Levi ihm entgegen und küsst ihn daraufhin erneut liebevoll.
Selbst bei der Hochzeit sagte Levi: „Ja, ich will das Balg heiraten".
Das wird er wohl nie ablegen können, aber Eren ist glücklich wie es ist, denn mit Levi ist kein Traum zu weit. Sie haben jetzt sogar einen Welpen adoptiert! Egal wie viel Pech Eren auch hat, er hat die beiden in seinem Leben. Ein Leben mit Levi, für immer.
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