Kapitel 38 ~ Leute nerven leicht gemacht

Prophezeiung

Order erhebt sich aus ihren Ketten,

Vor End kann niemand sich mehr retten,

Vergangene Helden begegnen altem Bösen,

Der Preis des Lebens wird vom Aufruhr erlösen.

Verbündete zeigen ihr Gesicht,

Und der Tod kommt nach seiner Pflicht.

Bisher

Theron sah zurück zu dem Duell zwischen Mercy und End, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Mercy von der flachen Seite von Ends Klinge bewusstlos geschlagen wurde. Theron konnte es nicht glauben, er war seit über achthundert Jahren am Leben, und er hatte keinen einzigen Kampf verloren. Und doch war er hier, fünf Minuten nach Beginn ihres Kampfes gegen Order und End, und ihre Ränge fielen schneller auseinander als Sand. In jeder vergehenden Sekunde fielen zwei ihrer Männer. Er drehte sich um und sah, dass Chaos und Void beide bewusstlos waren, Order stand siegreich über den beiden gebrochenen Körpern.

Als er das sah, fällte er eine schnelle und fatale Entscheidung. Die Fäuste ballend ließ er sein Schwert fallen und rief so laut er konnte;

„Ich ergebe mich."

Jetzt

„Du hast mich gehört.", rief Theron End zu, der einen selbstzufriedenen Ausdruck im Gesicht hatte. Er hob seine Arme in die Luft, sodass sie jeder sehen konnte. „Ich. Ergebe. Mich."

End lächelte und zeigte seine perfekten Zähne. „Eine weise Entscheidung, Kommandant. Deine Wahl wird nicht unbeachtet bleiben."

Stardust, die sich eine Hand über ihre verwundete Schulter hielt, starrte ihn geschockt an, der Mund leicht geöffnet und ein verletzter Ausdruck in ihren Augen. Theron musste sich abwenden, um dem Blick der Jägerin zu entkommen. Er konzentrierte sich auf End, und nicht auf die Soldaten des Chaos, die alle ihren Kommandanten voller Verwirrung anstarrten.

End ging auf Theron zu, immer noch ein Lächeln im Gesicht. Mit einem Schnippen seiner Finger, erschien eine lange, schwere Kette in Ends Händen, und er machte sich schnell daran, Therons Hände hinter den Rücken zu binden. Der Kommandant fühlte, wie seine Kräfte aus seinem Körper strömten sobald die Ketten ihn berührten. Und trotz der Tatsachen, dass sein Schwert am Boden lag und seine Hände hinter seinem Rücken zusammengebunden wurden, starrte er End mit trotzigen Augen an.

„Theron!", Stardust schien endlich ihre Stimme gefunden zu haben, „Was zum Hades tust du?!"

Theron antwortete nicht. Stattdessen ließ er sich von End in die wartenden Arme eines Zyklopen schubsen. Der Zyklop grinste den Kommandanten fröhlich an und Theron musste den Atem anhalten, um nicht vom ekelhaften Monstergestank zu würgen. Er hatte offensichtlich noch nie ein Bad genommen.

Der Zyklop hatte einen starken Griff um beide seiner Arme, und hielt ihn davon ab sich zu bewegen. „Mal ehrlich, Mann." Theron würgte, als er gezwungen war, in der Gegenwart des ranzigen Zyklopen zu atmen. „Hast du jemals ein Bad von innen gesehen?"

Der Zyklop runzelte die Stirn und holte mit einem Arm zum Schlag aus, aber er wurde von End aufgehalten. „Stopp!", zischte er, und schlug die Hand des Zyklopen weg. „Er darf nicht zu Schaden kommen." End räusperte sich und drehte sich zu den Armeen, die immer noch geschockt Theron anstarrten. „Euer Kommandant hat sich ergeben! Ihr habt euren mächtigsten Verbündeten verloren! Ergebt euch jetzt, und euch wird Gnade erteilt!"

End betrachtete erwartungsvoll die Menge und wartete darauf, dass der erste Soldat vortrat und sein Schwert vor ihm niederlegte. Eine Minute verging und sein Grinsen verwandelte sich in ein Stirnrunzeln als er erkannte, dass keiner der Soldaten vortreten würde. Sein Gesichtsausdruck verwandelte sich in einen der Wut und er drehte sich zurück zu Theron. „Es scheint, als wäre keiner deiner Soldaten bereit, sich dir anzuschließen. Sind sie wirklich so illoyal dir gegenüber?"

Auch wenn man nur seinen Mund unter der Kapuze sehen konnte, war das freche Grinsen des Kommandanten genug, um End wissen zu lassen, dass ihn die Handlungen seiner Soldaten absolut nicht verletzten. „Illoyal?", fragte Theron lachend, „Ich glaube du hast da was falsch verstanden, End. Sie sind loyal gegenüber Chaos. Sie wissen nicht, was ‚sich ergeben' ist." Daraufhin drehte sich der Kommandant (soweit er konnte) zu den Soldaten um. „Glückwunsch! Ihr alle habt den Test bestanden! Wie wärs, wenn wir diesen Kampf jetzt ein für alle Mal beenden?"

End sah ihn erschrocken an. „Du kannst nicht gewinnen.", sagte er, allerdings war die Verwirrung in seiner Stimme deutlich hörbar. „Du bist gebunden in den Ketten, die ich erschaffen habe. Du hast weder deine Kräfte, noch deine Waffe, und du bist im Griff eines Zyklopen."

Theron fakte ein Wimmern. „Ja, ich glaube, es sieht etwas unmöglich aus, hier rauszukommen, nicht wahr?" Der Kommandant streckte seinen Rücken durch und ein lautes, metallisches Klank ertönte, als die Ketten zu Boden fielen. Er rieb seine befreiten Handgelenke und beschwörte schnell sein Schwert herbei, bevor er den Zyklopen aufspießte, der ihn festhielt. „Allerdings bin ich dafür bekannt, das Unmögliche zu tun."

Ends Ausdruck wurde sogar noch wütender. „Das ist unmöglich! Ich habe diese Ketten mithilfe meiner urgeschöpflichen Essenz geschmiedet! Die sind stark genug, um ein Urgeschöpf festzuhalten! Sie sollten die all deine Kräfte genommen haben!"

„Oh, das haben sie auch.", Theron nickte, „Ich war komplett kraftlos in diesen Ketten. Allerdings bin ich seit über achthundert Jahren als Assassine bekannt, und aus Ketten rauszukommen, war die erste Sache die ich gelernt habe. Hast du ernsthaft geglaubt, dass ich mich dir ergeben würde? Es gibt einen Grund, aus dem ich der Hauptkommandant der Chaos Armee bin."

„Es macht keinen Unterschied.", knurrte End und richtete sein Schwert auf Theron. „Ihr seid immer noch in der Unterzahl und ihr werdet immer noch sterben."

Theron schnalzte mit der Zunge. „Was das angeht..."

End verengte die Augen.

„Gerade kämpfst du gegen die Armee des Chaos, zusammen mit den Assassinen der Void", Theron wanderte umher, als würde er gerade eine Präsentation vor der Klasse halten, „Aber das hier ist die Erde, das Land der Götter. Nur, wo sind sie?"

Im Himmel leuchteten Blitze auf und Donner ertönte, woraufhin sich Ends Augen weiteten.

„Weißt du, sie sind sehr wütend darüber, dass ihr ihren Planeten angegriffen habt. Und während ich dich hier abgelenkt habe, hast du absolut nichts von den drei Göttern mitbekommen, die sich hinter dich angeschlichen haben."

End wirbelte herum, aber es war zu spät. Ein Schwert hatte ihn bereits an der Schläfe getroffen. Seine Augen rollte im Kopf zurück und er fiel bewusstlos zu Boden. Athene, Artemis und Hermes standen hinter ihm. Theron lächelte.

„Es sieht so aus, als ob alles gut gegangen wäre?", fragte Theron die drei Götter, die zustimmend nickte.

„Ja.", erwiderte Athene, ein kleines bisschen Stolz in ihren Augen. „Ich muss schon sagen, das war ein guter Plan, aber wie wusstest du, dass du Ends Ketten entkommen kannst?"

„Oh, das wusste ich nicht.", sagte Theron und trat einen Stein über den Boden. „Ich habe heutzutage von nicht sonderlich viel einen Plan. Ich hoffe einfach nur, dass es funktioniert."

Artemis runzelte die Stirn. „Das ist ein bescheuerter Plan. Eines Tages wirst du das Glück nicht auf deiner Seite haben, und es wird die Ursache deines Todes sein."

„Naja, es hat mich so lange am Leben erhalten, oder etwa nicht?"

Ein kleines bisschen Genervtheit blitzte in den Augen der Göttin auf, aber sie schaffte es, es zu unterdrücken. „Egal, Poseidon und seine Kinder sollten gleich ihren Teil machen. Hermes?" Sie drehte sich zu dem Gott, der gerade End zu Ende fesselte. „Ab geht's."

Die drei Unsterblichen verschwanden, und ließen Theron mit einem Haufen verwirrter Soldaten zurück. Er ging schnell auf eine Hydra zu und schnitt einen ihrer neun Köpfe ab, und verbrannte den Stumpf mit Hestias Segen. Er sah zurück und sah, dass beide Armeen ihn geschockt betrachteten. Er hob eine Augenbraue. „Naja, worauf wartet ihr? Die Verstärkungen werden bald hier sein!"

Die Armee der Chaos schien aus ihrer Benommenheit zu erwachen, sie hoben ihre Waffen und stießen Kriegsschreie aus. Stardust schloss sich ihm bei seinem Kampf gegen die Hydra an und schoss Pfeile auf die Augen der Kreatur. Ihre Schulter war schlampig verbunden worden, aber es war gut genug, um die Blutung zu stoppen. „Kannst du mir sagen, was das war?", rief Stardust, während sie aus der Reichweite des Schwanzes der Hydra wirbelte.

„Eine Ablenkung.", erwiderte Theron, und schnitt zwei weitere Köpfe mit einem Schlag ab, bevor er die Stümpfe mit Feuer versiegelte.

„Das war keine Ablenkung.", erwiderte Stardust und erschoss eine Dracaena, die versucht hatte, sich an sie anzuschleichen. „Das war ein gut durchdachter Plan. Aber der Theron den ich kenne, macht keine Pläne."

Theron lachte. „Deshalb hatte ich Hilfe. Ich bin nicht ohne einen Notfallplan in einen Kampf gegen Urgeschöpfe reingegangen. Ich habe meine Besorgnis mit Olymps schlausten Köpfen besprochen, und er der Plan wurde von den Olympiern akzeptiert. Es ist wahr, dass ich die Halbgötter so weit von diesem Kampf entfernt wie nur möglich haben wollte, aber Annabeth und ich sind zu einem Entschluss gekommen. Sie würden zu Anfang des Kampfes wegbleiben und sich stattdessen einige Blöcke entfernt aufhalten, bereit um hinzugerufen zu werden. Sie würden Hermes oder Merkur Kinder losschicken, die den Kampf mitverfolgten und auf das Stichwort achteten, dass den Halbgöttern sagen würde, dass wir Hilfe brauchen. In diesem Fall war das Kennwort ‚Ich ergebe mich', das hat nicht nur End lange genug abgelenkt, aber es war auch genug Zeit um Athene, Artemis und Hermes zu erlauben, sich an End anzuschleichen und ihn auszuschalten. In der Zwischenzeit würden Zeus, Hades, Ares, Hephaistos, Dionysos und Apollo Order davon abhalten, Chaos und Void verblassen zu lassen."

Diese Erklärung ließ Stardust mit großen Augen zurück. „Wann hast du diese Idee gehabt und wieso bin ich nicht informiert worden?", verlangte sie zu wissen.

„Wir haben viele Gespräche miteinander geführt, und ich bin an manchen Nächten rausgeschlichen, um mit dem Planen weiterzumachen.", erklärte Theron ihr, während er den letzten Kopf der Hydra abschnitt, und dabei zusah, wie sie sich in goldenen Staub auflöste. „Ich habe es dir nicht gesagt, um jede Möglichkeit zu minimalisieren, dass der Plan in die Hände des Feindes fällt. Das heißt nicht, dass ich dir nicht vertraue, denn das tue ich wirklich. Wir mussten nur... gewisse Maßnahmen ergreifen."

Stardust war einen Moment lang still. „Du hast gesagt, dass wir Verstärkung bekommen?", sagte sie schließlich, „Wo sind sie?"

Theron grinste. „Wenn ich richtig liege, sollten sie in etwa... jetzt da sein."

Wie auf Befehl begann der Boden zu rumpeln. Monster stolperten, gaben ihr Bestes, um auf den Beinen zu bleiben, während das Beben langsam stärker wurde. Das Erdbeben wuchs zu solcher Gewalt an, dass es schließlich unmöglich war, wieder aufzustehen. Monster waren gezwungen zu kriechen, während die Armee des Chaos langsam damit begann, sie in Staub zu verwandeln, sie schien von dem Erdbeben überhaupt nicht betroffen zu sein.

Und es wurde noch besser. Ein Gullideckel flog in die Luft. Wasser schoss daraus heraus, und ließ sogar noch mehr Monster ihr Gleichgewicht verlieren. Dann folgte noch ein Gullideckel, mit der gleichen Folge. Und noch einer, all die Kanaldeckel flogen aus ihren Angeln und flossen mit Kanalwasser über. Einige Monster lösten sich schon bei der Berührung mit Wasser zu Staub auf, alleine die Kraft schien genug zu sein, um sie zu töten. Und erneut schienen die Soldaten überhaupt nicht davon betroffen zu sein.

Eines nach dem anderen starben die Monster. Ihre schier endlose Zahl nahm langsam ab. Ein Schlachtruf ertönte von Osten, und die Armee der Halbgötter stürmte die Straße hinunter. Die Verstärkung war endlich hier. Theron grinste, als er Stardusts geschocktes Gesicht sah, aber es verschwand, als er einen Blitz hinter sich einschlagen hörte. Der Kampf war noch nicht vorbei.

„Hey, Star?", fragte Theron. Stardust sah ihn an. „Geh nach den anderen Kommandanten schauen, ich muss etwas erledigen gehen."

„Was musst du machen?", versuchte sie zu fragen, aber Theron war bereits verschwunden, hatte seine Flügel ausgebreitet und segelte durch die Luft. Genau in die Richtung, wo Order und die Götter in ihrem finalen Kampf versunken waren. Die Halbgötter zusammen mit der Armee des Chaos waren mehr als genug, um die Monsterarmee aufzuhalten. Es war Order, um die er sich wirklich Sorgen machte.

Theron fand sich schließlich am Kampffeld wieder, wo die sechs Götter gegen Order kämpften. Chaos und Void lagen beide bewusstlos am Boden, genauso wie Dionysos und Hephaistos. Apollo gab sein Bestes, um sie wieder aufzuwecken, aber er versagte kläglich. Das ließ Zeus, Hades und Ares gegen Order übrig. Das Urgeschöpf zeigte wenigstens Spuren des Kampfes, sie hatte Schnitte im Gesicht und ein blauer Fleck begann sich an ihrem Kiefer zu formen, aber sie schien ihre Verletzungen komplett zu ignorieren.

Um die Götter, auf der anderen Seite stand es sehr viel schlimmer. Ares linker Arm war in eine komische Richtung gedreht, und seinen Körper bedeckten mehrere Schnitte. In seinen Augen brannten wütende Flammen, aber seine Bewegungen wurden immer langsamer und schlampiger. Die Götter wurden müde. Aus Zeus Nase floss goldener Ichor, während er Blitze auf Order schleuderte. Regen und Wind platschten auf das Kampffeld, aber es schien nicht genug zu sein, um Order aufzuhalten. Hades hatte einen langen Schnitt über die Seite seines Gesichts. Die Lippe des Gottes der Unterwelt war aufgeschlagen.

Theron flog zum Kriegsgebiet hinunter, sein Schwert fest umklammert. „Order!", brüllte er, woraufhin der Kopf des Urgeschöpfes zu ihm hinüberschnellte. „Es ist vorbei! Du hast verloren!"

Theron hob eine Hand und schleuderte Order mit einem Wasserstoß zurück. Sie kam stolpernd wieder auf die Füße. Während sie vom Wasser geblendet war, drehte Theron sich zu den erschöpften Göttern um. „Geht die anderen holen. Ich versuche sie so lange aufzuhalten wie ich kann."

„Du?", Ares lachte grunzend, „Was willst du gegen Order ausrichten? Sie wird dich in Wasserdampf aufgehen lassen."

„Das sagen sie alle", murmelte Theron, „Hört zu, geht einfach nur eure göttlichen Freunde holen, weckt Void und Chaos auf, und verschwindet von hier, beim Hades!"

Hades starrte ihn wütend an. „Achte auf deine Zunge, sonst reiße ich sie dir aus dem Mund."

Theron hob eine Augenbraue. „Ja, ja. Jetzt geht."

Die drei Götter verschwanden und ließen Theron alleine zurück um Order aufzuhalten. Das Urgeschöpf grinste ihn an und hob ihre Dolche. „Nun, Perseus, es sieht so aus, als wären es nur noch du und ich."

Theron verengte die Augen. „Lass mich raten... deine kleine Spionin hat dir alles über mich erzählt? Das ist der Teil, in dem du sagst, dass du das Universum regieren wirst, und ich entweder die erste Person sein werde, die du als ‚Königin des Universums' töten wirst, oder dass du mich für alle Ewigkeiten foltern wirst."

Order verengte die Augen. „Ich-"

„Ah, ah, ah", Theron wackelte mit dem Finger, „Ich bin mit meiner Analyse noch nicht fertig. Nun, beides sind sehr klischeehafte Optionen, aber du bist schlau, und schlaue Leute wissen, dass man seine Feinde besser loswerden sollte. Also würde ich sagen, dass du mich tötest, hier und jetzt, bevor du auf den Olymp zu rückst, die Throne der Götter zerstörst, und die Erde ein für alle Mal übernimmst. Habe ich Recht?"

„Du weißt, wie man sich Feinde macht, Mr. Jackson", sagte Order ruhig. Sie begann langsam auf den Kommandanten zuzugehen, „Und doch scheinst du ihnen allen zu entkommen. Was ist dein Geheimnis?"

Theron starrte sie eine Sekunde lang an und strich seinen nicht vorhandenen Bart. „Willst du das wirklich wissen?"

Order nickte, ein mysteriöses Glitzern in ihren Augen.

„Ich bin besser als sie alle."

Theron stürzte sich vor, sein Schwert wirbelte durch die Luft und traf gegen Orders Dolch. Metall schlug auf Metall und Funken sprühten durch die Luft. Theron starrte in die dunklen Augen seiner Gegnerin, der boshafte Funken war aus ihnen verschwunden, nein, dafür hielten sie eine Schwäche. Verwirrung. „Ich tue Dinge, die niemand auch nur wagen würde zu versuchen.", sagte er, trat Order in den Bauch und ließ sie einige Meter zurückstolpern. Er schwang sein Schwert erneut, und es traf erneut gegen Orders Waffe. „Ich werfe die Logik aus dem Fenster, denn wenn es keine Logik gibt, gibt es keine Regeln."

„Oder wie manche Leute es nennen", fuhr Theron fort, „Ich freestyle."

Und dann tackelte er das Urgeschöpf der Zerstörung. Er warf sich in die Luft und schlang seine Beine um Orders Hüfte und seine Arme um ihre Handgelenke. Order fluchte und kämpfte gegen seinen Griff. Macht strömte in Wellen von ihr, sie ließ Theron alles stoppen wollen, was er tat und um Gnade betteln, aber er zwang sich hindurch. Dann ließ er sich seine Flügel erscheinen und hob sie beide in die Luft. Sie flogen an Gebäuden vorbei, jeder versuchte die Oberhand zu bekommen.

Order schaffte es endlich, sich aus dem Griff des Kommandanten zu befreien und stürzte sich zur Seite, auf das leere Dach eines Wohngebäudes. Sie stolperten auf das Dach, ihre Körper kratzten gegen die raue Oberfläche, und schließlich landete Order auf Theron.

„Mann, lad mich erst auf ein Date ein.", meinte Theron als er seine Handgelenke aus Orders Griff befreite. „Solche hastigen Beziehungen sind toxisch."

Order knurrte während sie versuchte ihre Hände um die Kehle des Kommandanten zu schließen. Theron fing sie ab bevor sie ihre Mission vollenden konnte. „Ich verstehe jetzt, warum du so viele Feinde hast", spuckte sie. Sie versuchte ihn zu schlagen, wurde aber erneut aufgehalten. „Du bist das nervigste Wesen, dass mir je begegnet ist."

„Naja, du kannst ja nicht zu vielen Menschen begegnet sein." Theron schaffte es, sich von Order zu befreien und brachte einige Meter Abstand zwischen sie. „Du warst immerhin einige Millionen Jahre in einer anderen Realität gefangen. Aber ich muss zugeben, deine sozialen Fähigkeiten sind immer noch besser als die von einigen Leuten, die ich kenne."

Order knurrte und stürzte sich auf den Kommandanten. Er musste einen wunden Punkt getroffen haben. Er wich einige Schritte zurück, um nicht von einem verrückten Urgeschöpf aufgespießt zu werden. Kraft strömte in Wellen von dem Urgeschöpf. So sehr, dass das Gebäude zu beben begann. Orders dunkle Augen begannen in einer gefährlichen Farbe zu glühen und durchbohrten seine Seele wie ein Messer.

„Genug Spielchen!" Sie griff herab und zog sich ihre leuchtend roten Absatzschuhen von den Füßen. Sie hielt einen hoch und drückte einen Knopf auf dem Absatz. Theron sah fasziniert dabei zu, wie sich der Absatz in eine lange Klinge verwandelte, während sich die Sohle in den Griff einer sehr gefährlich wirkenden Klinge verwandelte. Sie wiederholte das Gleiche mit dem anderen Schuh und Theron sandte ein stilles Gebet an Chaos, ihn bittend, sich zu beeilen. „Du bist ein Hindernis für die Gesellschaft!"

Und dann, mit einer Geschwindigkeit schneller als das Licht, stach sie nach Therons Kehle. Das war der Moment, in dem Theron erkannte, dass das kein Gott oder Titan war. Nicht einmal Uranos hatte so viel Macht. Orders Körper glühte mit Macht, und er bemerkte, dass wenn sie sich in ihre wahre Form verwandelte, er schneller tot sein würde als er ‚Wassermelone' sagen könnte.

Ihre Bewegungen waren verschwommen, jeder Schlag hatte mehr Kraft als der vorherige. Die Knochen in seinem Körper begannen zu schmerzen, er hatte Schwierigkeiten dabei, mit der Schnelligkeit und Kraft des Urgeschöpfs mitzuhalten. Einem Schlag von oben folgte sofort einer von unten. Schlägen auf seine Brust konnte er gerade so ausweichen. Innerlich wusste Theron, dass ihm die Zeit davonlief. Sein sterblicher Körper würde versagen und er würde abgeschlachtet werden. Er sammelte immer mehr Schnitte und er wurde immer und immer müder.

Und dann wurde es schlimmer. Artemis hatte Recht gehabt, sein Glück war ausgelaufen. Order hatte erneut auf seine Brust gezielt, und Theron hatte erneut geblockt. Aber sein Schwert zersplitterte. Das Metall wurde direkt vom Griff geschleudert, und wenn Theron sich nicht geduckt hätte, wäre er in Kebab verwandelt worden.

„Nun, dass ist nicht gut.", murmelte er, als er zurücksprang, um einem weiteren von Orders Schlägen auszuweichen. Er war unbewaffnet und stand dem Urgeschöpf der Zerstörung gegenüber. Das könnte einen neuen schlimmsten Tiefpunkt darstellen. Order setzte ihren Angriff fort, stach zu, schlug, trat. Theron hatte nur noch seine Kräfte um sich zu verteidigen. Er hob seine Hand und schoss einen Feuerball auf Orders Gesicht. Das Urgeschöpf zuckte nicht einmal zusammen, als die Flammen ihre Haut trafen.

Order lachte leise und dunkel „Deine Flammen sind nichts gegen mich, Perseus."

Als Antwort bekam sie einen Haufen Wasser ins Gesicht. Theron hatte dieses Mal seine Wasserkräfte genutzt, und sie kurzzeitig blind gemacht. Wo bist du, Chaos? Er erhielt keine Antwort. Das Gebäude auf dem sie standen erzitterte. Metall knackte und Glas zerbrach. Das Gebäude würde bald einstürzen.

„Du hast zu viele Spiele gespielt, Perseus.", sagte Order ruhig. Theron fühlte, wie sein Körper erstarrte. Er konnte ihn nicht mehr kontrollieren. Es fühlte sich an, als würde er den Himmel erneut auf den Schultern tragen, außer dass der Schmerz und Druck diesmal von allen Seiten kam. Er konnte nicht atmen. Sein Körper hatte einfach aufgehört zu funktionieren. „Deine Glückssträhne ist wohl ausgelaufen, auch wenn ich dich dafür bewundere, dass du so lange durchgehalten hast. Aber es ist vorbei."

Seine Lungen begannen zu brennen und seine Augen begannen zu tränen. Er konnte sich nicht einmal einen Zentimeter bewegen. Order ging auf ihn zu und mit jedem Schritt den sie tat, verstärkte sich der Druck. Der Schmerz des Himmels war nichts verglichen hierzu. „Jede Geschichte muss zu einem Ende kommen. Dein Ende ist halt leider kein glückliches."

Und damit jagte sie ihre Klinge in das Dach und verschwand. Das Dach brach und Perseus fiel, immer noch erstarrt, in die Tiefe. Das Gebäude schwankte, hatte Schwierigkeiten dabei, sich aufrecht zu erhalten. Es schaffte es nicht. Das Gebäude brach in sich zusammen. Begrub Perseus unter seinen Trümmern. Zerquetschte ihn. Zerstörte ihn.

Perseus Jackson war tot.

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