Kapitel 26 ~ Vorhergesagt

Bisher

Der Olymp würde einen weiteren Tag bestehen. Halbgötter jubelten und umarmten ihre Freunde. Viele Tode mussten betrauert werden, aber gerade waren sie einfach froh am Leben zu sein. Der Frieden hielt nur so lange an, bis das Geräusch eines Motors zu hören war. Die Camper hörten auf zu feiern und lauschten alle dem Geräusch. Es kam langsam näher und nach fünf quälenden Minuten, sahen sie endlich die Quelle.

Die Halbgötter sahen hoch und sahen einen Helikopter auf sie zufliegen, und aus der Tür lehnte sich die einzig wahre Rachel Elizabeth Dare.

Das Orakel war da.

Jetzt

Der Helikopter landete in der Mitte des Kampffeldes. Rachel sprang schnell aus dem Gefährt und sah sich um. Sie sah traurig aus, ergeben überblickten ihre Augen die Menge an Halbgöttern, wahrscheinlich nach einem vertrauten Gesicht suchend. Ihre Augen zögerten, als sie die Gruppe an Personen in Mänteln sah, die zurückstarrten - jedenfalls dachte sie das. Einige von ihnen hatten eine ziemlich vertraute Aura, aber sie konnte nicht wirklich den Finger drauflegen.

„Rachel!" Das Orakel drehte sich in Richtung der Stimme um und stieß die Luft aus, von der sei nicht bemerkt hatte, dass sie sie angehalten hatte.

„Annabeth, oh meine Götter. Es tut mir so leid! Ich bin gekommen so schnell ich konnte!" Sie umarmte ihre älteste Freundin.

„Ist okay, Rachel.", tröstete Annabeth sie. „Du bist jetzt hier und das ist alles was zählt."

Über die Jahre hinweg waren die beiden Freundinnen geworden. Vor allem im Höllenkrieg waren die beiden zusammengewachsen, oft hatten sie einander in harten Zeiten getröstet.

„Sind alle anderen okay?", fragte sie Annabeth und trat aus der Umarmung zurück.

„Es gab ein paar schwere Verluste, aber wir sind okay. Wir denken, dass Jason allerdings sein Handgelenk gebrochen hat, aber nichts, dass etwas Ambrosia nicht wiedergutmachen kann.", erwiderte die Tochter der Athene ernst.

„Das ist gut.", erwiderte Rachel feierlich. „Es tut mir leid, dass ich nicht früher da sein konnte."

„Es ist okay, Rach." Annabeth umarmte ihre Freundin noch einmal. „Hast du eine Prophezeiung?"

In Rachels Augen spiegelten daraufhin mehrere Emotionen wider; Trauer, Aufregung, Angst.

Rachel nickte. Sie ließ das Orakel die Kontrolle über ihren Körper übernehmen, erlaubte der Prophezeiung, die sie gehört hatte, durch sie und hinaus in die Welt fließen.

„Order erhebt sich aus ihren Ketten,

Vor End kann niemand sich mehr retten,

Vergangene Helden begegnen altem Bösen,

Der Preis des Lebens wird vom Aufruhr erlösen.

Verbündete zeigen ihr Gesicht,

Und der Tod kommt nach seiner Pflicht."

Annabeth erbleichte. Diese Prophezeiung klang ja mal überhaupt nicht nach Regenbogen und Einhörnern. Wieso konnte eine Prophezeiung nicht einfach mal irgendwas Fröhliches beinhalten, dass Sinn machte?

„Wir... wir können uns später über die Prophezeiung Sorgen machen.", sagte Annabeth. „Lass uns uns gegenseitig erstmal auf den neusten Stand bringen."

„Wer sind diese Kapuzenmenschen?", fragte Rachel, die kleine Gruppe betrachtend. Die Spitze der Kapuze von einem von ihnen stand in Flammen, und die Person versuchte verzweifelt, sie zu löschen. Die Jungs lachten, während die Mädchen ihre Existenz zu hinterfragen schienen.

Annabeth betrachtete sie ebenfalls. „Es gibt zehn von ihnen, sie sind die Kommandanten der Chaos Armee.", erklärte sie. „Sie sind gekommen, um uns im Krieg zu helfen. Einer von ihnen hat bisher die Kapuze abgenommen, der zehnte. Du glaubst nicht, wer es war."

Rachel machte eine Bewegung, damit sie fortfuhr.

„Michael Yew."

Die Augen des Orakels weiteten sich. „Du... du meinst den Sohn der Apollo aus dem zweiten Titanenkrieg? Der, der von der Brücke gefallen ist?!"

Annabeth nickte.

„Niemals."

„Das ist noch nicht alles. Wir denken, dass der Anführer", sie deutete auf den mit den schwarzen Flügeln, „etwas über Percy wissen könnte."

Rachels Augen weiteten sich sogar noch weiter. Sie hatte seit dem Tag, an dem Percy verschwunden war, versucht, eine Prophezeiung über Percy zu bekommen, ohne Erfolg. Niemand, nicht einmal die Jägerinnen der Artemis, hatten eine Spur von ihm finden können. Es war, als wäre er von der Erdoberfläche verschwunden.

„Aber sorgen wir uns jetzt erst einmal um den Krieg", sagte Annabeth. „Wir haben uns einiges zu erzählen."

Line Break

Die Ankunft ging nicht unbemerkt an den Kommandanten des Chaos vorbei. Im Gegenteil; es war alles, worüber die Kommandanten denken konnten.

„Super", meinte Theron sarkastisch. „Noch eine Prophezeiung, die uns von unserem Untergang erzählen wird."

„Das weißt du nicht, Theron.", meinte Phantom optimistisch. „Unseres Wissens nach könnte sie uns auch dabei helfen, Order und End zu besiegen!"

Alle fuhren zu ihr herum und sahen sie an, als wären ihr gerade drei Köpfe gewachsen.

„Hast du überhaupt jemals eine Prophezeiung gehört?", fragte Mercy.

„Natürlich!", erwiderte sie stur. „Die können doch nicht so schlimm sein." Sie hielt inne, in die Gesichter ihrer Freunde blickend. „Oder?"

„Das können wir später besprechen, lasst uns zur Hütte zurückgehen." Stardust unterbrach mehrere Leute, die gerade antworten wollten.

„Oh meine Götter! Ihr werdet es mir nicht glauben!", rief Mercy plötzlich aus, woraufhin mehrere Kommandanten zusammenzuckten. „Wenn Star wütend wird, benutzt sie altes Deutsch!"

Stardust verpasste ihm einen Schlag gegen den Kopf. „Nenn mich nicht Star!", zischte sie.

„Es hat ewig gedauert, dir normales Deutsch beizubringen!", rief Hunter aus. „Immer dieses tue er, sei sie Zeugs."

„Das war normales Deutsch, bis sie es verändert haben!", erwiderte Stardust.

Die Kommandanten hörten plötzlich auf zu diskutieren und schnüffelten in der Luft herum. Es roch nach Rauch. Sie sahen sich um und suchten nach dem Feuer, dass der Grund für den Geruch wäre. Michael schrie auf und sprang mehrere Schritte zurück. Der Rest der Kommandanten drehte sich in seine Richtung und bemerkte, wo das Feuer herkam.

Mercy sah, dass alle Blicke auf ihn gerichtet waren und sah hinter sich, nur um sicherzustellen, dass niemand da war. Da war niemand, demnach starrten seine Freunde wirklich alle ihn an.

„Was?" War es nur er, oder war es heute wirklich heiß? Die meisten Kommandanten starrten ihn geschockt an, außer Blaze. Er sah aus, als versuchte er ein Lachen zu unterdrücken. Mercy verengte die Augen.

„Was hast du gemacht, Blaze?" Der Sohn des Hephaistos brach in Gelächter aus.

„Ich wollte das schon durchgehend machen seit ich diese Kräfte bekommen habe!", lachte Blaze. Mercy war einfach nur verwirrt.

„Was machen?", Sein Kopf brannte so langsam, vielleicht hätte er etwas Sonnencreme auftragen sollen. Die Jungs fingen an zu lachen, während die Mädchen einander anschauen, jede von ihnen hatte einen Gesichtsausdruck der Ernsthaft? sagte.

„Mercy", seufzte Stardust. „Deine Kapuze brennt."

Mercy ließ alles stehen und liegen, ließ sich zu Boden fallen und begann umherzurollen. Er erinnerte sich an etwas, was seine Lehrer ihm vor langer Zeit für den Fall von Feuer beigebracht hatten; Stopp, Drop und Roll. Seine Freunde lachten ihn weiterhin aus, während er gegen die bösen Flammen kämpfte.

Schließlich hörte Theron auf zu lachen und machte eine Bewegung mit dem Handgelenk, woraufhin Wasser von irgendwoher kam und das Feuer löschte. Mercy stöhnte.

„Mann! Das war mein Lieblinksmantel!", rief er.

„Alle deine Mäntel sehen gleich aus.", meinte Charm.

„Das ist nicht der Punkt!"

Die Kommandanten lachten erneut, bevor sie in eine angenehme Stille fielen. Es fühlte sich nicht so an, als wäre ein Kampf erst vor ein paar Minuten geendet. Vögel zwitscherten und sangen in der warmen Augustluft. Sonnenstrahlen zeichneten Muster auf der Erde. Es schien nicht, als wäre der Tod nur vor ein paar Minuten hier am Werk gewesen.

„E-entschuldigung?" Die Kommandanten drehten sich zur Stimme um. Dort stand ein junges Mädchen, nicht älter als zehn. „Chiron hat gesagt... er hat gesagt, dass es ein Treffen im Großen Haus gibt."

Theron lächelte unter seiner Kapuze und ließ sich auf ein Knie sinken, sodass er auf einer Augenhöhe mit dem Mädchen war. „Wie heißt du?", fragte er höflich.

„Violet", grüßte sie leise. „Violet Young, Tochter der Hebe."

„Nett dich kennenzulernen, Violet.", erwiderte Theron ruhig. „Ich bin Theron. Kannst du Chiron sagen, dass wir gleich da sind?"

Violet nickte und rannte zurück in die Richtung des Großen Hauses.

„Wow.", sagte Scout beeindruckt. „Ich wusste nicht, dass du so gut mit Kindern bist."

„Es kommt manchmal mit dem Dasein als Assassine.", sagte er düster. „Ab geht's zu diesem Treffen, wahrscheinlich über die Prophezeiung über unseren bevorstehenden Untergang. Jey..."

Theron feuerreiste zum Großen Haus, bevor irgendwer anderes etwas sagen konnte. Er erschien im Konferenzraum, woraufhin die Camper überrascht zusammenzuckten. Er grinste unser seiner Kapuze. Er beschwörte seinen Klappstuhl herauf, zusammen mit einer Box Apfelsaft und ließ sich hineinfallen.

„Theron." Chiron kam zu ihm herübergetrottet. „Wann denkst du, wann die anderen Kommandanten hier sein werden? Wir müssen uns beeilen."

Theron sah auf seine nicht vorhandene Uhr herab. „In etwa... jetzt."

Genau in diesem Moment flog die Tür auf, und enthüllte den Rest der Kommandanten des Chaos. Er nahm einen Schluck von seinem Apfelsaft und beschwörte noch ein paar Klappstühle für den Rest der Kommandanten herbei.

Chiron nickte zustimmend und drehte sich zurück zu den Hüttenältesten. „Camper, unser Orakel", er nickte in Richtung Rachel, die neben Annabeth saß, „hat uns eine Prophezeiung gegeben."

Das geschocktes Nach-Luft-Schnappen der Camper wurde schnell vom Aufstöhnen der Kommandanten und sogar ein paar unsterblichen Campern übertönt. Chiron räusperte sich und drehte sich zu Rachel.

„Kannst du bitte die Prophezeiung wiederholen, Rachel?", fragte er freundlich.

Rachel nickte und grüner Rauch strömte aus ihrem Mund.

„Order erhebt sich aus ihren Ketten,

Vor End kann niemand sich mehr retten,

Vergangene Helden begegnen altem Bösen,

Der Preis des Lebens wird vom Aufruhr erlösen.

Verbündete zeigen ihr Gesicht,

Und der Tod kommt nach seiner Pflicht."

Die Camper murmelten untereinander im Versuch, die Prophezeiung zu entschlüsseln. Die Kommandanten sahen sich an, ein stummes Verständnis zwischen ihnen. Diese Prophezeiung handelte von ihnen. Natürlich wusste das niemand sonst.

„Sieht so aus, als würden wir in noch einem Krieg kämpfen.", seufzte Jason als er seine Hand mit der von Piper verschränkte.

„Warte, ihr sehts nicht?" Rachel sprang von ihrem Stuhl auf und sah die unsterblichen Camper ungläubig an. Sie sahen einander an und schüttelten den Kopf.

„Helden der Vergangenheit", setzte Rachel begeistert an. Annabeths Augen weiteten sich.

„Percy.", stieß sie aus. Es war laut genug, dass jeder einzelne im Raum es hörte. Die unsterblichen Camper erstarrten, Ausdrücke der Hoffnung, Aufregung und Widerwillen überflogen ihre Gesichter.

„Percy... Jackson?", fragte eines der jüngeren Kinder. Niemand antwortete, aber es war klar, wer gemeint war.

Theron betrachtete die Gesichter seiner alten Freunde. Sie sahen alle so... gebrochen aus. Ein Teil von ihm wollte sich die Kapuze vom Gesicht reißen und schreien, dass er am Leben war und dass es ihm gut ging. Er dachte daran, wie es die Spannung im Raum schmelzen lassen würde, als sein Blick auf Grover fiel. Er grinste und schloss die Augen.

Er erlaubte sich, langsam Grovers Verstand zu betreten, langsam genug, um nicht bemerkt zu werden, solange Grover nicht aktiv nach ihm suchte. Schon bald hatte er seinen Verstand mit ihm verbunden und holte tief Luft.

GROVER! schrie er so laut er konnte, woraufhin der arme Satyr um die zwei Meter in die Luft sprang.

P-Percy? Blökte Grover, Was zum Hades, Mann? Du hast mich zu Tode erschreckt!

Du bist für ne Sekunde irgendwie traurig geworden. Das können wir doch nicht zulassen, oder?

Nachdem Grover seine Freunde beruhigt hatte, dass alles okay war, antwortete er.

Also, was ist los? fragte Theron.

Was das angeht... Percy. Noch ein Krieg erschüttert zurzeit die Erde. Gegen zwei, vielleicht mehr Ur-Geschöpfe. Wir brauchen alle Hilfe, die wir bekommen können.

Also sagst du...

Percy, wir brauchen Hilfe. Besser gesagt, deine Hilfe. Theron hätte die Hoffnung, die er ausstrahlte, wahrscheinlich noch Meilen entfernt spüren.

Theron lachte, was den Satyr verwirrte. Oh, Grover. Ich helfe bereits. Du siehst es nur nicht.

Theron unterdrückte den Empathielink, bevor Grover antworten konnte. Es war ein Abgang, der den König der Götter, die größte Drama Queen von allen, neidisch werden lassen würde. Er schüttelte sich schnell und wandte seine Aufmerksamkeit zurück auf den Satyr. Grover saß da, die Augen groß und der Mund offen.

„Grover, was ist los?", fragte Thalia besorgt. Als er nicht antwortete, verpasste sie ihm einen leichten Elektroschock, was ihn ziemlich effektiv aus seiner Abwesenheit herausholte. Theron beschwörte etwas Popcorn herauf und gab es an die anderen Kommandanten weiter.

„Ich haben mit Percy geredet.", gab Grover zu, immer noch mit großen Augen. Als er das sagte, hatte er sofort die Aufmerksamkeit aller auf ihm, und sie alle wartete auf eine weitere Erklärung. „Ich... Ich habe ihn darum gebeten, uns mit dem Krieg zu helfen." Er legte seinen Kopf in die Hände. „Er hat gelacht und gesagt, dass er uns bereits mit dem Krieg."

„Oh, meine Götter." Hazel sprach die Gedanken vieler Leute aus. Percy Jackson. Percy Jackson. Perseus ‚zweifacher Retter des Olymps' Jackson, half ihnen beim Krieg. Sie hatten die vergangenen 825 Jahren nach Percy gesucht, und er verspottete sie. Es war wie ein Wort das einem auf der Zungenspitze lag, man wusste es, aber man konnte es nicht erreichen.

„Echt?", fragte Estelle aufgeregt. „Hat er gelogen?"

Grover schüttelte schnell den Kopf. „Ich hätte es spüren können, wenn er gelogen hätte. Es war die Wahrheit.", sagte er ernst, keinen Raum für Widerspruch lassend.

„Percy Jackson", Reyna hatte ein kleines Lächeln im Gesicht, „Was sollen wir nur mit dir anstellen?"

Keine Sorge, ihr müsst euch die Prophezeiung nicht merken, ich werde sie an jedem Kapitelanfang nochmal hinschreiben.

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