Kapitel 20 ~ Kann ich dir vertrauen?

Theron grinste, als er Nebula aus dem Schiff treten sah.

„Nein, du bist überhaupt nicht zu spät", sagte Theron, „Im Gegenteil, du kommst gerade rechtzeitig."

Nebula lächelte warm, sie wurde von einer kleinen Armee aus nicht mehr als zwanzig Tianopianern flankiert. Sie trug eine weiße Rüstung, die einen leichten Kontrast zu ihrer dunklen Haut darstellte. Ihr blaues Haar war in einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden. Sie drehte sich zu ihrer kleinen Armee.

„Tianopianer!", rief sie, die Aufmerksamkeit ihrer Armee genauso wie die von ein paar Monstern und Halbgöttern erlangend, „Helft den Erdlingen und tötet die abscheulichen Biester!"

Die Tianopianern jubelten, als sie Schwerter, Bögen, und sogar ein paar Pistolen aus ihren Holstern zogen. Sie rannten in die feindliche Armee, auf die Monster einhackend. Die kämpfenden Halbgötter gaben einen Kriegsschrei von sich und kämpften mit erneuerter Kraft. Allerdings war noch eine Bedrohung übrig.

Krios kam auf Theron und Nebula zu, und er sah ziemlich wütend aus.

„Wie es scheint habt ihr meinen Halbbruder und Sohn besiegt, aber ich werde euch zerstören.", knurrte Krios als er ein großes schwarzes Schwert zog. Er trug die gleiche schwarze, sternenbedeckte Rüstung, die er während der zweiten Gigantomachie getragen hatte.

„Krios, gut zu sehen, dass du wieder auf den Beiden bist.", meinte Theron ruhig.

„Wer ist dein göttliches Elternteil? Du riechst nach Meer, Tod und... Feuer? Was für einen göttlichen Abschaum betest du an?", fragte der Titan ungeduldig.

„Das ist für mich zu wissen", setzte Theron an, sein Schwert hebend, „Und für dich herauszufinden."

Theron und Nebula griffen an, einer auf der rechten Seite des Titanen, und der andere auf seiner linken Seite. Auch wenn Nebula eine Königin war, war sie wirklich geschickt mit einem Schwert, und kämpfte manchmal sogar Seite an Seite mit ihren Soldaten. Der Titan musste sich für einen Feind entscheiden, Nebula oder Theron. Zu Therons Glück, drehte sich der Titan zu ihm, was es sicherer und einfacher für Nebula machte, anzugreifen. Zu Therons Pech drehte sich der Titan zu ihm. Er würde Krios lange genug ablenken müssen, damit Nebula ihn entweder töten oder wenigstens verletzen konnte. Krios trampelte auf den Kommandanten zu, sein Schafhelm glitzerte im Sonnenlicht.

„Du wirst sehr schmerzhaft sterben, Sterblicher. Niemand tötet meinen Sohn und kommt damit davon", knurrte er, mit dem Schwert auf Therons Brust deutend. Allerdings, bevor er ihn in Stücke schneiden konnte, ließ er einen Schmerzensschrei aus. Nebula stand hinter ihm, ihr Schwert war in der Rückseite von Krios Knie versenkt.

„Dummes Mädchen!", brüllte der Titan und zog das Schwert aus seinem Knie. „Du wirst genau nach deinem Freund schmerzhaft sterben!"

Trotz der Umstände, schnaubten Nebula und Theron, amüsierte Lächeln zierten ihre Gesichter. Krios hob seinen Fuß im Versuch die Königin in einen tianopianischen Pfannkuchen zu verwandeln. Theron stürmte los und jagte Vortex in den Oberschenkel des Titanen, und nutzte seinen Flügel um um Krios herumzufliegen. Dieser hob sein Schert und schwang es nach dem Kommandanten, im Versuch ihn aus der Luft zu fischen.

„Halt still und lass mich dein Fleisch von deinen Knochen reißen!", rief Krios wütend, immer noch mit seinem Schwert herumwedelnd. Nebula tanzte um seine Füße herum, stieß zu und wich wieder zurück, bevor der Titan nach ihr treten konnte.

„Verlockend", erwiderte Theron während er Krios einen Schnitt auf der Wange verpasste.

Theron ließ sein Schwert verschwinden und rief stattdessen seinen Bogen herbei. Er wich zurück und zog die Bogensehne zurück, auf den Kopf des Titanen zielend. Er hielt den Atem an und ließ die Sehne los. Der Pfeil flog durch die Luft und versenkte sich in Krios linkem Auge.

„Oh, schau mal an!", meinte Theron, „Jetzt können Orion und du im Partnerlook rumlaufen!"

Krios riss sich den Pfeil aus dem Auge, aber der Schaden war angerichtet. Er war auf seiner linken Seite blind, was ihn verwundbar machte. Nebula erkannte dies und zog sich zur blinden Seite des Titanen zurück.

„Ich werde sicherstellen, dass ich deinen Kopf auf einer Platte habe, Junge!", knurrte Krios, „Du wirst eine Trophäe sein, die ich über meinen Kamin hänge!"

„Titanen haben Kamine?", fragte Theron.

Krios griff an und schwang sein Schwert. Theron hatte die schnellen Bewegungen des Titanen nicht erwartet und wurde von Krios' Klinge in einen Baum geworfen. Er hatte Glück, dass die flache Seite des Schwertes ihn getroffen hatte. Er war benommen und konnte Nebulas Schreie nur vage hören. Er fragte sich, ob Thalia sich so gefühlt hatte, als sie ein Baum war. Benommen und müde. Er zwang sich dazu, aufzustehen, dem Hämmern in seinem Kopf nach zu schließen hatte er eine Gehirnerschütterung. Medic würde ihn dafür töten, dass er so leichtsinnig gewesen war.

Er ignorierte den Schmerz und sah sich um, ein großer Teil von Orders Armee war zerstört worden, aber es war immer noch beachtlicher Teil der Monster übrig. Er sah zu Krios und Nebula zurück und war überrascht, sie in einem Duell zu sehen. Nebula war gut, aber man konnte sehen, dass sie schnell müde wurde, gegen einen Titanen zu kämpfen konnte wirklich erschöpfend zu sein.

Theron rannte auf Krios zu und stieß ihm das Schwert ins rechte Knie, woraufhin der Titan auf eines hinuntersank. Krios hob seinen Schwertarm, um Nebula in zwei zu schneiden, aber bevor er irgendwas tun konnte, schrie er vor Schmerz auf. Theron war vorgestürmt, und hatte seinen Arm am Ellbogen abgeschnitten. Krios hielt was von seinem Arm übrig war mit seiner anderen Hand, und versuchte zu stehen. Aber Theron war da. Er stach den Titanen durch den Oberschenkel, bevor er die Klinge wieder herauszog und sie in seinen Bauch jagte. Er sah dabei zu, wie Krios' Augen sich weiteten, als er sich langsam in Staub verwandelte und in die Tiefen des Tartarus zurückkehrte.

Er sah sich um und bemerkte, dass die Reste von Orders Armee sich zurückzogen. Die Camper hoben ihre Waffen und jubelten, auch wenn es schwere Verluste gegeben hatte, wurde der Sieg mit offenen Armen begrüßt. Theron brach erschöpft auf dem Boden zusammen, er kämpfte nicht jeden Tag gegen ein paar Titanen und Riesen und überlebte mit minimalen Verletzungen. Er starrte hinauf in den Nachthimmel und die Sterne funkelten und glitzerten zurück. Bob sagt hallo, dachte er an den Himmel, hoffend, dass sie ihn irgendwie hören konnten.

Ein Mädchen mit dunkler Haut und hellblauen Haaren lehnte sich in sein Blickfeld.

„Willst du da die ganze Nacht daliegen?", fragte Nebula, ihm eine Hand anbietend. Theron stöhnte, nahm sie aber und zog sich hoch.

„Das war scheiße", stellte der Kommandant fest, sich eine Hand an seinen hämmernden Kopf haltend. Nebula lachte leicht.

„Das passiert, wenn du gegen Titanen kämpfst."

Theron schnaubte, was ihn zusammenzucken ließ.

„Ab geht's, bringen wir dich zur Krankenstation", sagte Nebula und zerrte ihn zu einem der Zelte.

Theron wurde auf eines der Betten gedrückt und gezwungen, sich hinzulegen.

„Nebs, mir geht's gut! Ich muss nur-", fing Theron an.

„Ich will es nicht hören", unterbrach Nebula ihn, „Du bleibst in diesem Bett bis ich sage, dass du gehen kannst. Verstanden?"

Theron stöhnte, blieb aber liegen.

Will Solace bahnte sich seinen Weg zum erschöpften Kommandanten. „Was ist hier passiert?", fragte er, auf die Figur im Mantel hinunterblickend.

„Wurde von Krios in einen Baum geworfen", meinte Theron einfach, „Hab wahrscheinlich ne Gehirnerschütterung."

Will blinzelte und murmelte etwas, das nach „Das ist neu" klang. Der Sohn des Apollo zog etwas Ambrosia heraus und warf es dem Kommandanten zu.

„Ich muss dich bitten, deinen Mantel abzunehmen", sagte Will und griff nach der Kapuze von Therons Mantel. Allerdings Theron sprang vom Bett, bevor Will seine Kapuze auch nur berühren konnte.

„Das wird nicht nötig sein.", meinte Theron kühl, und ging aus der Tür hinaus, die Blicke der Ärzte und Patienten ignorierend. Auch wenn Grover auf den Styx geschworen hatte, dass die Camper unter einer Art Zauber gewesen waren, war er noch nicht bereit, seine Identität zu entblößen. Sie mussten ihre Vertrauenswürdigkeit beweisen, Eid hin oder her.

Will stand da und sah auf den Fleck hinab, auf dem Theron gerade noch gelegen hatte. Jetzt wo er darüber nachdachte, hatte er niemanden aus der Chaosarmee jemals ohne einen Mantel gesehen. Ihre Gesichter waren immer mit einer Kapuze bedeckt, die es unmöglich machte, irgendwelche Gesichtszüge oberhalb des Mundes zu sehen. Er runzelte die Stirn. Das war definitiv verdächtig.

Will wurde plötzlich von einem Paar starker Arme umgeben und er drehte sich um, um einen Sohn des Hades zu sehen, der ihn eng umarmte.

„Bist du schon fertig?", fragte Nico, die Arme immer noch um den Sohn des Apollo geschlungen.

„Nein, es ist eine ziemlich geschäftige Nacht. Es wird vielleicht Tage brauchen, um alle hier zu versorgen.", erwiderte Will und erwiderte die Umarmung. Nico stöhnte genervt auf.

„Keine Sorge, Di Angelo", zwinkerte Will ihm zu, „Wenn ich damit fertig bist, kannst du mich ganz für dich alleine haben."

Nico errötete und schlug ihn leicht gegen die Schulter. „Idiot."

„Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte Will, sich zu einem weiteren verletzten Camper drehend.

Nico brummte zustimmend.

„Sag den anderen unsterblichen Campern, plus Reyna, mich zu treffen, nachdem ich hier fertig bin.", bat Will den Sohn des Hades.

„Warum?", fragte Nico.

„Ich sage es dir später."

Nico drehte sich um, um die Krankenstation zu verlassen, aber er wurde aufgehalten, als jemand ihn Handgelenk zurückzog. Er drehte sich um, um Will zu sehen, der sein Handgelenk mit einem ernsten Gesichtsausdruck hielt. Er zog Nico heran und küsste ihn sanft auf die Lippen. Funken tanzten durch seinen Körper, er könnte diesen Moment für einen auf der Insel der Seligen halten. Will trat wieder zurück.

„Und keine Unterweltmagie, Di Angelo. Anweisung vom Arzt."

Nico nickte, sein Gesicht war wahrscheinlich röter als die Erdbeeren des Camps. Er drehte sich um, und rannte aus dem Zelt heraus, immer noch über Wills Kuss nachdenkend.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top