Kapitel 53

[Wird später noch überarbeitet]

Ein immer gleichbleibendes piependes Geräusch, war das erste was Louis hörte.

Sein Kopf dröhnte, als hätte er den schlimmsten Kater seines Lebens.

Langsam öffnete er seine Augen, schloss sie jedoch wieder als der Schmerz noch stärker wurde.

Er spürte eine Hand an seiner eigenen, welche sie sanft umschloss.

"Louis, Schatz", sprach eine sanfte weibliche Stimme. Louis erkannte sie sofort. Er wusste dass seine Mutter diejenige war, die seine Hand hielt.

Noch einmal versuchte er seine Augen zu öffnen, und diesmal gelang es ihm sie für einen kurzen Moment offen zu halten. Er sah das Gesicht seiner Mutter, die ihn mit geröteten Augen ansah.

"Was ist passiert? Wo bin ich?", wollte Louis wissen, und war erschrocken über den kratzigen Klang seiner Stimme.

"Du bist im Krankenhaus, Liebling. Du hattest dir eine Überdosis Heroin gespritzt, und hast nur knapp überlebt." Jays Stimme brach am Ende ihres Satzes.

Der Schock als sie den Anruf bekam, saß ihr noch immer tief in den Knochen. Weinend vergrub sie das Gesicht in ihren Händen.

Louis hob seine zittrige Hand, legte sie auf die Wange seiner Mutter. Ihm tat es so weh sie so zu sehen.

"Es tut mir leid, Mum. Bitte weine nicht", bat er und spürte bei dem Anblick seiner weinenden Mutter selbst die Tränen in seinen Augen.

Wie konnte er seiner Mutter nur so etwas antun.

"Was ist nur mit dir passiert? Wo ist der fröhliche, liebevolle und optimistische Junge hin, den ich groß gezogen habe? Warum hast du das getan? Warum wolltest du dich umbringen?", fragte Jay mit tränenerstickter Stimme.

Schuldbewusst senkte Louis seinen Blick. "Ich wollte nicht sterben, nicht wirklich. Ich wollte nur dass dieser Schmerz endlich aufhört. Er frisst mich auf, Mum. Ich schaffe das nicht mehr." Jetzt weinte auch Louis hemmungslos.

"Warum bist du denn nicht zu mir gekommen? Ich bin deine Mutter, ich hätte dir helfen können." Louis schüttelte den Kopf und wischte sich mit den Händen über sein nasses Gesicht.

"Dabei kann mir niemand helfen", konterte er monoton. Wie sollten sie ihm auch helfen können? Keiner konnte ihm Harry wieder geben, keiner, außer Harry selbst.

"Schatz, wegen ein bisschen Liebeskummer schmeißt man doch nicht sein Leben weg." Mit großen Augen sah Louis zu seiner Mutter.

"Harry ist mein Leben, Mum. Wie kannst du so etwas sagen? Es ist nicht einfach nur ein bisschen Liebeskummer. Ohne Harry bin ich nichts, ich brauche ihn." Mit jedem Wort wurde Louis Stimme lauter. Er wollte seine Mutter nicht anschreien, aber ihre Worte machten ihn wütend.

"Es tut mir leid, Schatz. Aber ich verspreche dir dass es mit der Zeit besser wird", versuchte Jay ihn zu beruhigen, doch Louis schnaufte nur.

"Das habe ich gesehen. Es wurde nur schlimmer anstatt besser." Jay seufzte.
Es tat ihr weh, ihren ältesten so verzweifelt zu sehen.

"Ich habe mit dem Arzt gesprochen. Du wirst sobald du in ein paar Tagen hier raus darfst, direkt in eine Entzugsklinik gehen." Geschockt sah Louis zu seiner Mutter.

"Nein. Dann kann ich Harry nicht mehr sehen." Jay nahm Louis Hanf in ihre, und strich beruhigend darüber.

"Es ist das beste für dich. Allein kommst du da nicht mehr raus. Du brauchst Hilfe, und die werden sie dir dort auch geben." Louis antwortete nicht. Er wendete den Blick von ihr ab und entzog ihr seine Hand.

"Ich bin müde", sagte Louis und ließ Jay verstehend nicken.

"Schlaf ein wenig. Ich werde später wieder kommen." Mit diesen Worten stand Jay auf, gab ihrem Sohn noch einen Kuss auf den Haarschopf und und verließ dann das Zimmer.

Erschöpft schloss Louis seine Augen und fiel kurz darauf in einen unruhigen Schlaf.

*

Das nächste mal als Louis wach wurde, erschrak er da ihn die kalten Augen von Lucas ansahen.

"Wer ist denn da aus seinem Schönheitsschlaf aufgewacht?", sagte Lucas mit spottenden Unterton.

"Was willst du hier?" Louis versuchte sich etwas aufzurichten, erleichtert dass die Schmerzen in seinem Kopf weniger waren.

"Ein bisschen mehr Freude hätte ich schon erwartet, immerhin habe ich dir dein armseliges Leben gerettet. Ein Danke wäre wohl angebracht." Louis Augen weiteten sich.

"Du-", fing er an zu sprechen, doch Lucas unterbrach ihn.

"Ja, ich. Dafür bist du mir etwas schuldig." Louis schnaufte. Er war Lucas ein Scheiße schuldig. Er war zu einem großen Teil mit Schuld an dieser Lage.
Hätte er Harry nicht alles gesagt, dann wäre es wohlmöglich nicht so weit gekommen.
Louis hätte seine Schulden abgearbeitet, hätte sich dann von Lucas abgekapselt und der ganzen Drogenszene den Rücken zugekehrt.
Den Seitensprung hätte Harry ihm mit Sicherheit irgendwann verzeihen können, wenn Louis es ihm hätte erklären können.

"Ich bin dir garnichts Schuldig. Du hast Schuld an dieser ganzen Scheisse. Ich werde dafür Sorgen dass dein ganzer Drogenring auffliegt. Das schwöre ich dir", fuhr Louis Lucas wütend an.
Etwas erstaunt über Louis Worte, hob Lucas eine Augenbraue, fasste sich jedoch schnell wieder und setzte seine gleichgültige Maske auf.

Er sprang wütend auf, trat näher ans Bett, packte Louis am Hals und drückte ihn grob ins Kissen. Louis Augen weiteten sich und Panisch versuchte er die Hand von Lucas von seinem Hals zu entfernen. Jedoch war er einfach noch zu schwach.

"Pass jetzt mal ganz genau auf. Ich an deiner Stelle würde ganz genau aufpassen, was du sagst und tust. Du hast keine Ahnung mit wem du es hier zu tun hast. Du solltest dich besser nicht mit uns anlegen. Denn wir werden dich finden.
Du wirst dafür bezahlen dass du dich an dem Stoff unter meinem Bett einfach so bedient hast. Hast du auch nur eine kleine Ahnung was dieser Scheiß wert ist?
Du solltest dir merken, dass wir dich für immer im Auge behalten werden. Du wirst uns nicht sehen, wirst Panik haben dich auch nur irgendjemanden anzuvertrauen. Denn jeder könnte ein Spitzel sein und ein falsches Spiel mit die Spielen. Bei jedem Schritt wirst du dich verfolgt fühlen. Dein Leben wird die reinste Folter für dich sein, so dass du dir wünschst dass ich deinen Arsch niemals gerettet hätte.
Und um das ganze noch etwas spaßiger zu machen, für mich natürlich, wirst du zu deinem Löckchen keinen Kontakt mehr haben. Du wirst ihm sagen, dass er dir nichts bedeutet, es nie getan hat, und du ihn nie wieder sehen willst. Er wird so naiv sein und dir jedes Wort glauben.
Solltest du dich nicht daran halten, wirst du dich von deinen kleinen süßen Schwestern verabschieden können. Ich bin mir sicher dass wir eine gute Verwendung für sie haben werden. Und für Löckchen werden wir sicher auch etwas finden."

Panisch schaute Louis in die vor Wut funkelten Augen von Lucas. Das konnte er doch unmöglich ernst meinen.

"Das kannst du nicht tun", hauchte Louis fassungslos als Lucas von ihm abließ. Lucas grinste triumphierend. "Das kann ich und werde ich. Also überleg dir ganz genau was deine nächsten Schritte sind." Mit diesen Worten verließ Lucas den Raum und das Krankenhaus.

Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche und wählte den Kontakt der nur aus dem Buchstaben "Z." bestand.

Es dauerte nicht lang bis sein Gesprächspartner annahm.

"Ist alles erledigt?", wollte er wissen und sofort antwortete Lucas.
"Natürlich, es ist alles so gelaufen wie geplant. Er wird alles tun um seine Familie zu schützen, und deswegen wird er sich von Löckchen fernhalten."

"Gut, dann bekommen wir beide das was wir wollen." Lucas lachte kurz auf, er bekam wirklich das was er wollte. "Ich weiß was ich bekomme, doch sag mir nochmal genau warum Louis das alles verdient hat, Zayn."

"Er hat das alles verdient, weil meine Eltern mich wegen ihm und seinen Schwachmatenfreunden in ein verdammtes Internat gesteckt haben, ich meine Verlobte, die noch immer deine Schwester ist, in ihrer Schwangerschaft nicht beistehen konnte und ich mich jetzt von Job zu Job quälen muss um meine Familie zu versorgen.
Wäre mein ach so toller Vater nicht so ein Idiot gewesen, und hätte mir nach meinen Aktionen nicht den Geldhahn zugedreht, dann hätte meine Tochter ein besseres Leben. Es war eine Leichtigkeit den Freak und Niall von meinem angeblichen netten Ich zu überzeugen, aber ich wusste das Louis nicht so leichtgläubig ist. Doch dann habe ich gesehen das unser Plan bereits Ergebnisse zeigte, und Louis den Drogen verfallen war. Danach mussten wir ja nicht mehr viel tun. Er hat sich selbst alles versaut, und es war mir ein Vergnügen ihm dabei zuzusehen." Lucas lachte. Ja, irgendwie waren die beiden so etwas wie Familie. Lucas jüngere Schwester war Zayn's Verlobte und die Mutter seines Kindes.
Als er von Lucas hörte das Louis in seinem College war, hatten die beiden es sich zur Aufgabe gemacht Louis und alle seine Freunde systematisch in den Abgrund zu stoßen.

"Grüß meine Schwester von mir, und der kleinen Leah gibst du einen Kuss von ihrem coolen Onkel. Ich werde euch morgen Geld zukommen lassen."

"Geht klar. Bis dann Lucas, und gute Arbeit", verabschiedete sich Zayn und legte auf.

Mit einem zufriedenen Grinsen machte auch Lucas sich auf den Weg.

Louis saß noch immer sprachlos in seinem Bett, seine Augen starr auf seinen Schoß gerichtet.

Er wusste nicht was er tun sollte. Lucas Drohungen machten ihm Angst, das musste er zugeben. Er würde seine Familie und Harry niemals in Gefahr bringen. Und wenn der einzige Weg war, die Liebe seines Lebens aufzugeben, und lebenslang mit der Gewissheit zu leben, verfolgt und beobachtet zu werden, dann würde er das auf sich nehmen, so schwer es auch sein mochte.

Ein leises klopfen ließ Louis aus seinen Gedanken schrecken. Seine Mutter betrat den Raum, versuchte leicht zu lächeln.
"Hier ist jemand für dich", sprach sie mit sanfter Stimme und trat ein Schritt zur Seite, um dem schüchtern lächelnden Lockenkopf Platz zu machen.

"Harry", hauchte Louis und hätte am liebsten wieder angefangen zu weinen. Seit Monaten hatten die beiden nicht miteinander gesprochen, und auch dieses Gespräch würde nicht so enden wie Louis es gern wollte. Er musste Harry jetzt verletzen, verletzten um ihn und seine Familie zu schützen.

"Was willst du?", fragte er und versuchte seine Stimme kalt wirken zu lassen.
"Freust du dich nicht dass ich hier bin?" Und wie ich mich freue. "Nein", log er. "Ich wollte sehen wie es dir geht." So viel besser seit du diesen Raum betreten hast. "Mir würde es besser gehen wenn ich dich nicht sehen müsste", spielte Louis sein Schauspiel weiter und schrie innerlich. Er konnte sehen dass Harry immer mehr brach, doch er musste jetzt stark bleiben. Noch ein letztes mal, um seine Familie und auch Harry zu schützen.

"Warum redest du so? Ich dachte du liebst mich." Mit jeder Faser meines Körpers liebe ich dich. Das werde ich immer. Wie gern würde Louis das sagen was sich tief in seinem inneren abspielte, doch er log weiter. "Ich liebe dich nicht, das habe ich nie. Ich dachte es, aber ich hatte mich getäuscht. Seit ich mich nicht mehr um dich sorgen muss, kann ich endlich tun was ich will." Louis konnte sein Herz hören, wie es mit jedem weiteren Wort in tausend Stücke zerbrach.

"Du hast mich nie geliebt?", fragte Harry mit zittriger Stimme. Doch!!! "Nein. Du solltest bei Sam bleiben. Und wir beide werden ab jetzt getrennte Wege gehen. Ich werde einen Entzug machen, und danach ein neues Leben anfangen, ohne dich." Er sah wie Harrys Augen sich mit Tränen füllten, und am liebsten wäre er aufgesprungen und würde ihm sagen dass alles was er sagte nicht stimmte, er ihn liebte wie noch nie jemanden zuvor und alles tun würde damit Harry ihm noch eine Chance gab, doch er konnte nicht.

Um Harry nicht länger ansehen zu müssen, zu sehr schmerzte ihn dieses Bild, wandte er seinen Blick ab.

"Ich werde gehen", hauchte Harry mit tränenerstickter Stimme. Er konnte nicht verstehen warum Louis solche Dinge zu ihm sagte.
Er war extra gekommen, um Louis zu sagen dass er ihm verziehen hatte, dass er ihn vermisste und seinen Louis zurück haben wollte, doch selbst Harry wusste dass das jetzt nichts mehr bringen würde.

Kurz blickte er Louis noch an, sah nicht dass dieser mit den Tränen kämpfte und verließ fluchtartig das Zimmer und dass Gebäude, wo Sam bereits auf ihn wartete.

Sobald die Tür hinter Harry ins Schloss fiel, konnte auch Louis sich nicht mehr halten. Hemmungslos weinte er, vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Jay, die den beiden einem Moment untereinander geben wollte, betrat das Zimmer, nachdem Harry an ihr vorbei gestürmt war.

"Schatz, was ist denn passiert? Ich dachte ihr beide vertragt euch wieder, deswegen war Harry doch hier.", wollte sie besorgt wissen und setzte sich ans Bett ihres ältesten.

Louis weinte nur noch stärker, bei den Worten seiner Mutter. Zu wissen dass Harry ihm verzeihen wollte, brach ihn endgültig. Doch er wusste dass es so wie es jetzt ist, am besten war, nicht für ihn, aber für Harry. Er würde über Louis hinweg kommen, ihn vergessen und mit Sam glücklich werden. Mit Sam, der Harry und sich selbst nicht in solche Schwierigkeiten brachte. Louis war nicht gut für Harry.

"Es ist vorbei, endgültig. Ich bin nicht in der Lage ein guter Freund für Harry zu sein. Ich bin am Ende, armselig und würde ihm nur schaden. Es ist besser so. Ich muss erst einmal wieder gesund werden."

Jay wusste nicht was sie sagen sollte, weswegen sie ihren Sohn einfach nur in die Arme nahm und versuchte für ihn da zu sein. Mehr konnte sie in diesem Moment nicht tun.

Das war es also, das Ende.
Das Ende von Louis und Harry.

***

Ich stelle euch mal eine Packung Taschentücher bereit.
Bedient euch ♡

Falls ihr Fragen habt, oder euch irgendetwas unklar ist, schreibt mir privat. Ich werde versuchen eure Fragen zu beantworten.

Heute oder Morgen folgt noch der Epilog.

Und am Ende des Epilog's werde ich euch eine ganz wichtige Frage stellen, die ihr mir unbedingt beantworten müsst.

All the Love ❤



Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top