Kapitel 51

2 Monate später

März, der Monat in dem der Winter sich dem Ende neigte und Platz für warme Temperaturen und die ersten Blumen schaffte.

Harry und Sam saßen draußen auf der Wiese. Die Universität hinter ihnen und warme Sonnenstrahlen, die die Haut der Jungs erwärmten.

"Bist du aufgeregt wegen später?", fragte Sam und richtete seinen Blick auf Harry der mit geschlossenen Augen in den Himmel blickte.

"Ein bisschen", gab Harry zu und legte sich flach auf den Rücken.

"Ich bin sicher, dass du die Fahrprüfung ohne Probleme schaffen wirst. Du bist ein super Autofahrer, das habe ich gesehen.", sprach Sam weiter und sah zu Harry nach unten, der die Augen noch immer geschlossen hatte und nickte.

In den letzten Wochen war ihm jeden Tag mehr bewusst geworden, dass er mehr empfand als nur Freundschaft. Er hätte nie damit gerechnet, doch was konnte man gegen Gefühle machen? Nichts!

Er gestand sich mittlerweile ein, dass er Harry wunderschön und attraktiv fand. Sam glaubte nicht, dass er schwul war, denn Mädchen fand er noch immer anziehend, dennoch traf es auch bisexuell nicht wirklich, da ihn der Gedanke mit einem anderen Jungen außer Harry eventuell intimer zu werden, absolut nicht zusagte.
Er wusste nicht wie man das nannte, was er für Harry empfand, aber sicher gab es dafür auch eine Bezeichnung. Er hatte sich nur noch nicht genau darüber informiert.

Wie er Harry dort so liegen sah, die Sonne seine Haut strahlen ließ, musste Sam sich zusammen reisen, um nicht einfach der Versuchung nachzukommen und Harry zu küssen.

Er wusste es wäre falsch. Harry hing noch immer an Louis, auch wenn er dies nicht wirklich ausdrücken konnte.

"Was hältst du davon, wenn wir zur Feier des Tages, sobald du deinen Führerschein hast natürlich, etwas essen gehen und danach vielleicht noch ins Kino? Ein neuer James Bond Film ist gerade angelaufen", schlug Sam vor und sofort riss Harry die Augen auf und nickte freudig.

"Ja, das wäre toll. Ich mag die James Bond-Filme."

Sam lachte, bevor er aufstand und Harry eine Hand hin hielt.
"Dann lass uns los gehen, damit wir pünktlich sind und wir später auch einen Grund haben, um zu feiern."

Harry nahm lachend Sams Hand entgegen, stand auf und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Fahrschule.

*

"Und?", fragte Sam aufgeregt als Harry aus dem Auto stieg.
Mit einem breiten Grinsen hielt Harry seinen Führerschein nach oben und ließ Sam in lautes Jubeln verfallen.

"Ich wusste es. Ich freue mich so für dich. Mein Glückwunsch", sprach Sam und schlang seine Arme um Harry.
Dieser kicherte und erwiderte die Umarmung.

"Dann können wir jetzt ins Kino gehen", freute sich Harry und Sam löste sich lachend von ihm. "Erst gehen wir etwas essen, okay?" Zwar etwas enttäuscht, da er es kaum abwarten konnte den Film zu sehen, stimmt Harry zu.

*

"Ich bin dran", sagte Louis und nahm sich die Spritze, die Lucas gerade aus seinem Arm zog.

Zu sagen, dass Louis Zustand sich verschlechtert hatte, wäre noch milde ausgedrückt. Louis war so tief abgerutscht, dass Leute, die ihn sahen, tuschelten und mit ihren Kindern auf die andere Straßenseite flüchtete.

Er war ein Junkie. Ein Junkie, wie er im Buche steht.

Gerade saß er mit Lucas und den anderen bei ihrem Treffpunkt, das Zimmer, in dem sie saßen zugestellt mit Alkoholflaschen und stickig vom vielen Zigarettenraum.

"Übertreib es nicht", mahnte Lucas, als er Louis beobachtete, wie er eine neue Nadel auspackte, und das Heroin auf einem kleinen silbernen Löffel, über der Flamme erhitzte. Louis warf ihm nur einen gleichgültigen Blick zu, bevor er fortfuhr.

Ja, auch in der Sache, was die Art von Drogen anging, war Louis ganz nah am Abgrund. Gras, Koks oder LSD, reichten ihm schon seit Wochen nicht mehr.

Die Trennung von Harry, wurde von Tag zu Tag unerträglicher. Louis vermisste ihn mit jeder Faser seines Körpers. Er verlor sich immer und immer mehr. Schmiss sein Leben weg, denn ohne ihn hatte es keinen Sinn mehr. Alles war sinnlos in seinen Augen.

Während er bis vor drei Wochen wenigstens noch, oder besser gesagt wieder in seine Kurse ging, tat er dies jetzt nicht mehr. Er wusste, dass er in den nächsten Tagen von der Uni fliegen würde. Und es war ihm egal, alles war ihm egal.

Harry hatte sich nicht ein einziges mal mehr gemeldet, Louis ignoriert wo er nur konnte, und seine Zeit nur noch mit Sam verbracht.

Nicht einmal die Mailboxansage, die Louis die letzte Kraft gab, hatte Harry ihn gelassen. Denn wenn er jetzt anrief, war die Nummer nicht mehr vergeben.

Louis hatte nichts mehr von der Liebe seines Lebens, alles hatte er verloren.
Einzig und allein ein Hoodie, der Harry gehörte, hatte Louis von ihm. Jeden Abend schlief er in diesem Stück Stoff ein, und wenn er am Anfang noch Harrys wundervollen Geruch hatte, so hatte er jetzt auch diesen verloren. Wie bereits gesagt, Louis hatte nichts mehr.

Als er sich die Spritze setzte, und das Heroin seinen Kreislauf erreichte, schloss er die Augen. Dies waren die Momente, in denen er sich schwerelos fühlte.
Die einzigen Moment, in denen er nicht an Harry dachte. Er brauchte es so sehr, um diesen Schmerz in seinem Herzen für eine kurze Zeit auszuschalten.

Louis wollte doch nichts anderes als zufrieden sein, nicht jeden Tag diese Schmerzen, Verzweiflung und die Schuldgefühle spüren. Nur für einen einzigen Tag.

"Ich bin weg", warf Louis in den Raum und verließ das Haus ohne eine Antwort abzuwarten.

Es war bereits dunkel und ein wenig kälter als er auf die Straße trat, weswegen Louis seine Jeansjacke etwas fester um seinen Oberkörper schlang

Kaum Menschen waren auf der sonst so stark befahrenen Straße zu sehen. Louis war sich sicher, dass die meisten den Abend mit ihren Liebsten zu Hause verbrachten.

Fluchend schoss Louis einen Stein, der ihm im Weg lag, vor sich her und ignorierte die Menschen die ihm seltsame Blicke zuwarfen.

Jeder, der Louis sah, konnte erkenne, dass dieser ein Problem haben musste.
Sein Körper war ungesund dünn geworden, seine viel zu langen Haare und sein Bart mussten dringend mal wieder gekürzt werden, und seine Kleidung hing schlaff an seinem Körper, versank beinahe darin.

Gerade bog er um eine Ecke , als er ein Lachen hörte, welches er aus tausenden heraus hören würde.

Louis hob seinen Blick von der verdreckten Straße und sah Harry, der begleitet von Sam aus einem Kino kam.

Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als er sah wie glücklich Harry wirkte. Louis musste dennoch leicht lächeln. Harry war wunderschön. Seine Augen strahlten, was Louis selbst aus der Entfernung sehen konnte und seine Grübchen, die ihn so unwiderstehlich machten, kamen hervor.

Dachte Harry überhaupt noch an ihn? Liebte er Louis noch, wenn auch nur ein wenig? Oder hatte er ihre gemeinsame Zeit endgültig hinter sich gelassen ?

Alles Fragen, die Louis auf der Seele brannten. Doch all das war von der einen Sekunde auf die andere unwichtig.

Es war der Moment, als Sam seine Lippen auf die von Harry legte.

***

So, das war es für heute :D
Es werden noch circa 2 Kapitel + Epilog kommen, dann ist auch Band 2 abgeschlossen.

Sobald diese Story hier fertig ist, starten 2 andere Storys.

The Boy at the Laundromat (Larry)

&

Be a good Submissive (Ziam) Ich schreibe sie gemeinsam mit ziamswonderworld
Der Prolog ist bereits online, und auf meinem Profil zu finden.

Wir würden uns freuen wenn ihr mal vorbei schaut :)

All the Love ❤

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