Kapitel 5
"Hey Babe, wie war deine Vorlesung?", wollte Louis wissen, als er Harry vor dem Unigebäude traf. Es war bereits 14 Uhr und Louis hatte noch zwei Stunden Zeit bis er beim Probetraining sein müsste. "Ganz gut...Sam und ich müssen gemeinsam an einem Projekt arbeiten." Louis nickte bevor er sich eine Zigarette aus seiner Packung nahm, die er in seiner Hosentasche verstaut hatte. Er steckte sich den weißen Stengel zwischen seine Lippen, zündete ihn an und blies den zuvor gezogenen Rauch genussvoll mit geschlossenen Augen aus. Er blickte zu Harry, der ihn mit hochgezogen Augenbrauen ansah. "Was?", wollte er wissen. "Warum rauchst du wieder?", fragte Harry, weswegen Louis seufzte. "Keine Ahnung. Lucas hat mir vorhin eine angeboten und irgendwie hat es mir gefehlt." Kopfschüttelnd sah Harry zu Boden. Er fand es nicht gut, dass Louis rauchte, beziehungsweise wieder rauchte. "Du weißt, dass das nicht gesund ist und ich mag es nicht." Louis verdrehte die Augen. "Komm schon, Harry. Du bist nicht meine Mutter. Und außerdem mag ich es." Harry sagte nichts dazu. Er ging ohne ein weiteres Wort in Richtung Wohnheim. "Harry, was soll das? Jetzt geh doch nicht einfach weg.", rief Louis ihm hinterher, doch Harry reagierte nicht. Schnell schulterte Louis seine Tasche, trat die Zigarette am Boden aus und lief Harry mit schnellem Schritt hinterher. "Bleib stehen, bitte." Louis hielt Harry am Arm, sodass Harry der Aufforderung nachkommen musste. "Tut mir leid, okay? Ich werde in deiner Gegenwart nicht mehr rauchen." Harry sah noch immer auf den Boden, doch nickte anschließend. "Okay." Louis lächelte und legte eine Hand auf Harrys Wange. "Bekomme ich keinen Kuss?", fragte er und schob die Unterlippe nach vorn. Kopfschüttelnd antwortete Harry: "Nein." Louis Enttäuschung spiegelte sich in seinem Gesicht wieder. "Warum nicht?" Harry lief weiter. "Weil du nach Rauch stinkst." Louis lachte und rannte Harry hinterher. "Das war nicht nett von dir, Harry", sagte er gespielt empört. "Das sollte auch nicht nett sein." Louis lachte wieder und auch Harry konnte ein leichtes Grinsen nicht zurück halten.
*
"Niall hat gesagt, dass er und Liam um 15 Uhr im Skype online sind", verkündete Louis, der gerade aus der Dusche zurück in Harrys Zimmer kam. "Es ist aber bereits drei Minuten nach 15 Uhr. Sie sind nicht pünktlich", sprach Harry, der auf dem Bett saß und den geöffneten Laptop auf seinem Schoß liegen hatte. "Sie werden sicher gleich....da schau, er ist online." Louis zeigte mit dem Finger auf Nialls Namen, der nun bei "online" angezeigt wurde.
"Heeeyyy Jungs", grüßte Niall, als die beiden Jungs den Anruf annahmen. "Hey Niall", grüßten beide Synchron zurück. "Wo ist Liam?", wollte Harry wissen, als er ihn nirgends sehen konnte. "Der müsste gleich kommen. Er musste noch mit seinem Dozenten sprechen." Louis rutschte etwas näher an Harry und legte einen Arm um ihn. "Wie geht's euch?", wollte er wissen und Niall lächelte. "Sehr gut. Mein Studium geht in 2 Wochen los und bis dahin verbringe ich die Zeit bei Liam. Zum Glück hat er eine eigene Wohnung", erzählte Niall. "Und wie geht's euch?" Auch Louis lächelte. "Uns geht es auch gut. Das Collage ist gut und unsere Mitbewohner auch. Ich würde sagen alles läuft super, oder?" Louis Blick glitt zu Harry, der leicht lächelte und nickte. "Super. Wenn wir alle in Holmes Chapel sind, müssen wir uns treffen. Wir haben uns den ganzen Sommer nicht gesehen." Niall schaute traurig, er vermisste seine Freunde. "Das machen wir", versprach Louis und schaute hinter Niall, wo sich gerade eine Tür öffnete. "Liam", rief Harry glücklich und beugte sich weiter nach vorn. "Hey Harry. Hey Louis. Tut mir leid, dass ich zu spät bin", entschuldigte sich Liam und setzte sich, nachdem er seine Jacke abgelegt hatte, neben Niall und gab diesem einen Kuss zur Begrüßung. "Wie geht's euch?", wollte auch Liam wissen und die beiden Jungen fingen an von vorn zu erzählen.
*
Gerade waren Harry und Louis auf dem Weg zum Sportplatz, auf dem das Probetraining stattfinden sollte. Sie haben zuvor noch mindestens dreißig Minuten mit Niall und Liam gesprochen und sich versprochen, dass, wenn sie in drei Wochen über das Wochenende nach Hause fahren, sich treffen würden.
"Du kannst dich dort hinsetzten, wenn du möchtest." Louis zeigte auf die kleine Tribüne am Rande des Fußballfeldes auf der einige Studenten bereits saßen und den Spielern beim Aufwärmen zusahen. Harry nickte und ging auf die Tribüne zu, während Louis in der Umkleidekabine verschwand.
Er setzte sich etwas weiter entfernt von den anderen Studenten an den Rand und schaute auf das große Feld. Viele Spieler und Anwärter, die in die Mannschaft wollten, befanden sich dort. Harry zog seine Jacke bis nach oben zu und versteckte seine Hände in seinen Ärmeln. Es war kalt und der Wind zog eisig in sein Gesicht, was Harry leicht schmerzte.
Es dauerte nicht lange bis ein breit grinsender Louis in seinen kurzen Shorts, die Harry zugegebenermaßen an Louis mochte, einem Stirnband in seinen Haaren, damit ihm diese nicht in den Augen hingen und seinen blank polierten Fußballschuhen das Spielfeld betrat. Louis drehte sich Richtung Tribüne und winkte Harry zu, was dieser erwiderte.
Es dauerte eine Weile bis das Probespiel endlich begann. Zuvor mussten alle einige Runden rennen, sich Pässe zuschießen und versuchen ins Tor zu treffen. Louis schaffte es, drei von vier Schüsse im Netz zu versenken und erntete dafür einiges an Lob und einen Daumen nach oben von Lucas. Louis war stolz auf sich und wusste, das er es so gut wie sicher ins Team geschafft hatte. Zumindest zeigten ihm das die Gesten, die Lucas ihm zuwarf.
Alle Anwärter wurden in zwei Teams aufgeteilt und spielten nun gegeneinander. Im Moment stand es 2:2 und das Spiel würde noch zwei Minuten andauern. Louis Kräfte ließen langsam nach, doch er schwor sich noch ein letztes mal richtig Gas zu geben und zu zeigen, was er konnte. So kam es, dass er, als sein Team sich erneut den Ball holte, auf das Tor losrannte. Zwar hatte er einen Verteidiger der gegnerischen Mannschaft vor sich, der mindestens einen Kopf größer war als er, doch Louis ließ sich nicht einschüchtern. Meist untschätzten ihn die Spieler wegen seiner Größe, doch Louis nahm dies meist als Vorteil, sowie auch dieses mal. Ohne, dass der Gegenspieler es bemerkte, schlängelte Louis sich an ihm vorbei, nahm ihm den Ball ab und lief so schnell er konnte auf das Tor zu. Mit einem letzten kraftvollen und dennoch gezielten Schuß schoss er den Ball am Torwart vorbei und traf mitten ins Netz.
Die Zuschauer jubelten und auch Louis tat es. Die Spieler aus seinem Team rannten auf ihn zu und hoben ihn nach oben, wo sie ihn bejubelten.
Louis fühlte sich gut, nein sehr gut. Er hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkt wie sehr er Fußball und das Gefühl, das es ihm bereitete, vermisst hatte.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top